Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft

IWH-NEWSLETTER 6/2007 vom 29. Juni 2007

1. Publikationen

2. Veranstaltungen

3. Personalien

4. Sonstiges

Medienecho des IWH

1. Publikationen

Pressemitteilung

Gutachten zur Wirtschaftlichkeit von Gemeindestrukturen in Sachsen-Anhalt

>>Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat das Institut für Wirtschaftsforschung Halle und den Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Gemeindegebiets- und Strukturreform mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt, um die „wirtschaftlichere“ Organisationsform zu ermitteln. Das Gutachten beinhaltet auf der Basis einer interdisziplinären und empirisch gestützten Untersuchung einen Vergleich zwischen den derzeit in Sachsen-Anhalt diskutierten Modellen der Verwaltungsgemeinschaft, der Einheitsgemeinde und der Verbandsgemeinde. Dabei steht die Effizienz der gemeindlichen Aufgabenerfüllung im Zentrum der Analysen. Zusätzlich wird auch der Gesichtspunkt der Leistungsfähigkeit der Gemeinden (ihrer „Effektivität“) im Sinne der Qualität der Aufgabenerfüllung zur Beurteilung herangezogen, denn gerade für die Zukunft der Landesentwicklung ist es erforderlich, ein hohes Maß an Qualität der gemeindlichen Aufgabenerfüllung sicherzustellen. ... weiter<<

Wirtschaft im Wandel 6/2007

Editorial
Ulrich Blum

Die Entwicklung des Arbeitsmarkts in Sachsen-Anhalt
Dr. Reiner Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt

>>Sachsen-Anhalt verzeichnete in den letzten zwei Jahren einen überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen im ersten Quartal dieses Jahres lag um rund 70 000 Personen bzw. um fast ein Viertel unter der im ersten Quartal 2005. Zwar hat dieser Rückgang viele Gründe, es läßt sich jedoch festhalten, daß allein im vergangenen Jahr über 21 000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstanden sind. Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren konnte in Sachsen-Anhalt binnen der letzten zwei Jahre um etwa 37% gesenkt werden – die Jugendarbeitslosenquote ist mit 14,0% nach Thüringen die geringste unter den neuen Ländern. ...<<

Einkommenssicherung, Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung in Ostdeutschland
Herbert S. Buscher

>>Der Beitrag diskutiert insgesamt vier alternative Modelle zur Einkommenssicherung aus Erwerbstätigkeit: Konzepte eines bedingungslosen Grundeinkommens, Überlegungen zur Einführung eines Mindestlohns, das Kombilohnmodell des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und den Vorschlag des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), ein Workfare-Konzept in Deutschland einzuführen. Während Kombilohn- und Workfare-Modelle auf eine Eingliederung Arbeitsloser in den (ersten) Arbeitsmarkt abstellen, betrifft ein Mindestlohn zunächst bestehende Beschäftigungsverhältnisse und mittelbar Arbeitsplätze, die unter Umständen wegen des Mindestlohns abgebaut werden oder erst gar nicht entstehen. Ein Grundeinkommen oder Bürgergeld betrifft alle Bürger des Landes und stellt grundlegende Prinzipien des Erwerbslebens für die Zukunft in Frage.
Gemein ist allen Ansätzen, daß sie zu einem existenzsichernden Einkommen führen sollen, entweder als staatliche Fürsorgeleistung oder durch Erwerbsarbeit.
Mindestlohn, Kombilohn und Workfare werden dann überprüft, wie sie insbesondere auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt wirken werden. Ein einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn scheint zur Lösung der ostdeutschen Arbeitsmarktprobleme nicht geeignet; als problematisch kann das Workfare-Konzept angesehen werden, so daß praktisch nur Kombilohnmodelle eingesetzt werden können. Aber auch diese lösen nur einen Teil des Problems, solange nicht ergänzende Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur (Unternehmensansiedlungen, verbessertes Bildungsangebot etc.) zeitgleich getätigt werden. ...<<

Humankapital und Produktivität in Ostdeutschland
Joachim Ragnitz

>>Die Arbeitsproduktivität in der ostdeutschen Wirtschaft liegt nach wie vor um rund ein Viertel niedriger als in Westdeutschland. In der Literatur werden hierfür eine ganze Reihe unterschiedlicher Gründe angegeben. Bislang kaum untersucht wurde indes die Frage, inwieweit eine ungünstigere Ausstattung Ostdeutschlands mit gutqualifizierten Fachkräften hierfür verantwortlich sein könnte.
Betrachtet man lediglich das „formale“ Qualifikationsniveau der ostdeutschen Erwerbstätigen, so weisen die ostdeutschen Länder diesbezüglich Vorteile auf. Grund hierfür ist die Politik der DDR, allen Personen im erwerbsfähigen Alter wenigstens eine qualifizierte Berufsausbildung zu ermöglichen. Allerdings berücksichtigt dieser Indikator nicht, daß ein Teil der damals erworbenen Qualifikationen infolge nicht-ausbildungsadäquater Beschäftigung, langandauernder Arbeitslosigkeit oder veränderter Qualifikationsanforderungen inzwischen obsolet geworden sein könnte. Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit die Humankapitalstruktur anhand der tatsächlich ausgeübten Berufe approximiert.
Es zeigt sich, daß ein verhältnismäßig großer Teil der ostdeutschen Beschäftigten in Berufen tätig ist, die nicht ihrer formalen Qualifikation entsprechen. Diese „unterwertige“ Beschäftigung führt dazu, daß insbesondere geringqualifizierte Personen am Arbeitsmarkt kaum noch Chancen haben, da entsprechende Arbeitsplätze mit besserqualifizierten Erwerbstätigen besetzt werden. Gleichzeitig zeigt sich, daß in den neuen Ländern Arbeitsplätze mit hohen Qualifikationsanforderungen in geringerem Maße verfügbar sind, als es in Westdeutschland der Fall ist. Ein Grund hierfür ist die spezifische Wirtschaftsstruktur in Ostdeutschland (hohes Gewicht wenig humankapitalintensiver Branchen). Gleichzeitig ist aber auch innerhalb der einzelnen Wirtschaftszweige eine geringere Humankapitalintensität zu verzeichnen, was damit zu tun hat, daß im Zuge des Engagements auswärtiger Investoren vielfach nur nachgelagerte Teile der Wertschöpfungskette in Ostdeutschland angesiedelt worden sind. Es läßt sich zeigen, daß der Produktivitätsrückstand der ostdeutschen Wirtschaft auch hierauf zurückgeführt werden kann.
Problematisch ist die geringe Humankapitalintensität der Produktion aber auch aus einem zweiten Grund, denn gutqualifizierte Personen finden in Ostdeutschland nur schwer einen Arbeitsplatz. Da dies für sich genommen die Abwanderung verstärkt, besteht die Gefahr einer Verfestigung bestehender Strukturen mit der Folge, daß auch der weitere Konvergenzprozeß verlangsamt wird. ...<<

Der Einfluß von Führungsfunktionen auf das Regionaleinkommen: eine ökonometrische Analyse deutscher Regionen
Ulrich Blum

>>Das in den späten 70er Jahren entwickelte Potentialfaktorkonzept, das die Beziehung zwischen regional weitgehend immobilen Produktionsfaktorkapazitäten und dem regionalen Entwicklungspotential analysiert, wird auf die Regionen des vereinten Deutschlands angewendet. Ziel ist es, auf der Grundlage von Daten des Jahres 2003 die Beziehung auszuweisen und innerdeutsch in Bezug auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit differenzierende Faktoren zu identifizieren. Daher werden neben der Erklärung von Arbeit sowie öffentlichem und privatem Kapital auch die Kapazität der Führungsfunktionen und die privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung einbezogen. Zunächst zeigt sich, daß drei Faktoren für die Einkommenslücke des Ostens von rund 40% besonders verantwortlich zeichnen: Die weitgehend fehlenden Führungsfunktionen, die niedrigen FuE-Ausgaben und die Erreichbarkeit im überörtlichen Verkehrssystem. Rund 85% des ostdeutschen Rückstands werden durch sie erklärt. Natürlich ist bekannt, daß eine Interdependenz zwischen Führungsfunktionen und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit besteht und damit eine einfache Kausalität nicht zwingend ist. Da aber durch den Einigungsprozeß Kombinatsstrukturen zerschlagen wurden und im Rahmen der Privatisierung der Aufbau von örtlichen Führungsfunktionen kein vorgegebenes Ziel war, weshalb auch die Industrieforschung der DDR nur mit Anstrengungen – und dann nur partiell – in die Marktwirtschaft überführt werden konnte, steht hier diese Minderausstattung am Anfang der Ursachenforschung für die fehlende Ost-West-Konvergenz.
Aus wirtschaftspolitischer Sicht muß damit die Forderung nach Unterstützung eines internen und externen Unternehmenswachstums Priorität gewinnen, um die Regionen wirtschaftlich zu ertüchtigen. Denn die Beziehung zwischen Produktivität, Unternehmensgröße und Internationalität der erstellten Güterstruktur ist aus theoretischer ebenso wie aus empirischer Sicht zwingend. In der Tat sind solche ostdeutschen Regionen besonders erfolgreich, denen dies vor allem durch den Aufbau leistungsfähiger Cluster gelungen ist. ...<<

Demographische Entwicklung und ihre ökonomischen Folgen
Lutz Schneider, Joachim Ragnitz

>>Ostdeutschland wird in den nächsten Dekaden weiterhin massiven demographischen Verwerfungen ausgesetzt sein. Neben der Schrumpfung wird die Alterung der Bevölkerung und des Erwerbspotentials zunehmenden Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Länder ausüben. Von primärem Interesse ist dabei die Frage, ob sich aus der Verschiebung der Altersstruktur der Erwerbstätigen Herausforderungen für Wachstum, Innovation und strukturellen Wandel ergeben. Das IWH hat sich dieser in der Forschungsliteratur bisher wenig thematisierten Problemstellung angenommen und die wirtschaftlichen Folgen des Älterwerdens des Erwerbspotentials mittels ausgesuchter Verfahren und Datensätze empirisch bewertet. Der erste zentrale Themenkomplex umfaßt die Produktivitätseffekte der Alterung. Auf der Grundlage zweier voneinander unabhängiger Untersuchungsverfahren kann geschlußfolgert werden, daß das fortgeschrittene Alter einen dämpfenden Einfluß auf die Produktivität ausübt. Durch höheres Erfahrungswissen kann die Verringerung der Leistungsfähigkeit allerdings in Teilen kompensiert werden. Zweitens wurde die Wirkung des Alters auf die Innovationsfähigkeit analysiert. Auch hier zeigen sich signifikante Einflüsse des Alters. Die Beschäftigten im Alter von ca. 40 Jahren erweisen sich als die innovativste Altersgruppe. Die Untersuchung zeigt, daß gerade auch die technischen Fachkräfte diesem Alterseffekt unterliegen. Eine dritte Arbeit verdeutlicht die negativen Folgen der Alterung für das Potential an Gründern bzw. Unternehmensnachfolgern. Unabhängig vom sich ohnehin verschärfenden Problem des Fachkräftemangels dürften damit auch von der Alterung des Erwerbspotentials dämpfende Einflüsse auf Wachstum, Innovation und Strukturwandel ausgehen. Obwohl die politischen Gestaltungsspielräume angesichts weitgehend feststehender demographischer Entwicklungen gering sind, können geeignete wirtschafts-, bildungs- und familienpolitische Maßnahmen die identifizierten Alterseffekte zumindest mindern helfen. ...<<

Das Programm „Stadtumbau Ost“ und seine wirtschaftlichen Effekte für die beteiligten Städte
Martin T. W. Rosenfeld, Claus Michelsen

>>In jüngster Zeit geraten die Städte als Zentren von Innovations- und Wachstumsprozessen zunehmend ins Blickfeld der Politik. Zwar ist der in diesem Kontext geprägte Begriff der Nationalen Städtepolitik neu; bundespolitische Maßnahmen zur Förderung der Städte sind aber fest etabliert. Für die besonderen Probleme in den ostdeutschen Städten wurde das Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“ eingeführt, das im Jahr 2009 ausläuft; derzeit wird über die Fortführung und/oder Neuausrichtung dieses Programms diskutiert. Unter „Stadtumbau“ lassen sich bei einer weiten Begriffsfassung alle Aktivitäten subsumieren, mit denen Städte versuchen, ihre bisherige Situation zukunftsgerichtet zu verändern. Das Programm konzentriert sich auf den baulichen Bereich, verfolgt damit aber das allgemeine Ziel, vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und selektiver Wanderungsprozesse die Zukunftsfähigkeit der ostdeutschen Städte zu verbessern.
Das Programm umfaßt Maßnahmen zum Rückbau und zur Aufwertung der vorhandenen Bausubstanz. Es gibt eine Konzentration der Maßnahmen auf Städte sowie städtische Teilräume mit einem besonders hohen Leerstand. Dies spricht dafür, daß die Stadtumbau-Maßnahmen auf dem Wohnungsmarkt stabilisierend wirken konnten bzw. können. Diese Stabilisierung bewirkt allerdings auch eine Einschränkung des Standortvorteils niedriger Mieten.
Die Konzentration der Mittel auf die Brennpunkte des Leerstands in den Plattenbaugebieten der städtischen Außenbezirke führt zudem dazu, daß dem Ziel der „baulichen und funktionalen Stärkung der Innenstädte“ nicht entsprochen werden kann. Hinsichtlich des Mitteleinsatzes für Aufwertungsmaßnahmen ergibt sich für den Freistaat Sachsen der empirische Befund, daß einerseits durchaus eine Konzentration auf jene Städte erfolgt, die aus ökonomischer Sicht aus den Aufwertungsmitteln in besonderem Maße Vorteile für ihre weitere Entwicklung generieren können (sog. „Aufwertungsstädte“). Andererseits ist auch die Beteiligung der anderen Städte an den Aufwertungsmaßnahmen noch beachtlich, d. h., die Konzentration auf die „Aufwertungsstädte“ könnte noch verstärkt werden.
Insgesamt zeigt sich, daß Aspekte der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung der Städte bislang nur am Rande berücksichtigt werden. Ohne Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung ist die weitere Erosion der Einwohner allerdings programmiert. Zukünftig sollte deshalb versucht werden, städtebauliche Maßnahmen stärker in Richtung auf eine Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung der Städte zu fokussieren. ...<<

Mittel- und langfristige Wachstumsprojektionen für Ostdeutschland
Udo Ludwig

>>In jüngster Zeit attestieren einige Forschungsergebnisse dem Osten Deutschlands nicht nur seine „Qualität“ als wirtschaftlich abgehängte Region von Wachstum und Wohlstand, sondern bereits den „langsamen Tod“. Häufig wird in diesem Zusammenhang auf die Strukturschwächen der ostdeutschen Wirtschaft verwiesen, die von De-Industrialisierung über fehlende Konzernzentralen bis hin zu Rückgang und Vergreisung der Bevölkerung reichen.
Dieser Beitrag geht davon aus, daß die wirtschaftliche Entwicklung einer Region nicht allein von der Quantität und Qualität der Ausstattung des jeweiligen Wirtschaftsraums mit Produktionsfaktoren abhängt, sondern zugleich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der übergeordneten Ebene, der nationalen Volkswirtschaft, determiniert wird. Dazu bedient er sich eines Forschungsansatzes, in dem der regionale Faktorinput aus Datengründen auf die Bevölkerung (Arbeitsangebot) und ihre Dynamik reduziert und der Produktionsoutput auf die Wertschöpfung in der Region konzentriert wird. Zudem wird wegen der Kürze des Stützzeitraums für die Untersuchung (1995 bis 2005) ein panelökonometrischer Ansatz gewählt, der neben den Längsschnittdaten mittels der Konstruktion von Raumklassen deren Querschnittsdimension berücksichtigt. Dazu werden die 97 Raumordnungsregionen in Deutschland zu vier Wachstumsklassen gruppiert: je eine wachstumsstarke und eine wachstumsschwache Raumklasse sowie zwei mittlere Raumklassen. Zu den beiden wachstumsstärkeren Raumklassen gehören auch bis zu neun Raumordnungsregionen in Mitteldeutschland und im Land Brandenburg.
Die Parameter der Schätzgleichungen zeigen die erwarteten Vorzeichen. Danach erhöhen sowohl ein Anstieg der Produktion in Deutschland als auch eine Zunahme der regionalen Bevölkerung die regionale Wertschöpfung. Bei rückläufiger Einwohnerzahl wird die Wirtschaftsleistung in den Regionen gebremst. Der Einfluß der gesamtwirtschaftlichen Produktion auf nationaler Ebene ist in der oberen Wachstumsklasse am stärksten, in der unteren am schwächsten. Genau umgekehrt wirkt sich die vorangegangene Entwicklung in der Region aus. Ihr Einfluß ist am stärksten in der wachstumsschwachen Raumklasse.
Hauptergebnis der Untersuchung ist: Das Wirtschaftswachstum in einer Region wird sich auch bei schrumpfender Bevölkerung fortsetzen. Die mit der demographischen Entwicklung verbundene Alterung der Gesellschaft wird in Deutschland bis zum Jahr 2020 nur wenig auf Wachstum und Beschäftigung durchschlagen. Allerdings wird sich die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland nach dem Jahr 2020 verringern. Zugleich wird sich das wirtschaftliche Gefälle zwischen den Regionen nicht einebnen. Die wachstumsstarken Regionen in den alten Bundesländern werden auch bei abnehmender gesamtwirtschaftlicher Expansion überdurchschnittliche Produktionszuwächse erzielen. Dies gilt auch für einige Raumordnungsregionen im Land Brandenburg und in Mitteldeutschland. Dagegen werden die Produktionszuwächse in den wachstumsschwachen Regionen im Norden, in der Mitte und im Osten Deutschlands hinter dem Durchschnitt zurückbleiben. Insgesamt geht die Divergenz beim Wachstumstempo der Produktion zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands mit Bevölkerungsentwicklungen einher, die einer Vergrößerung des Abstands in der Pro-Kopf-Produktion entgegenwirken. ...<<

Externe Publikationen

Berneburg, Marian: US Immobilienmarkt – Gefahr für die Konjunktur?,
in: Wirtschaftsdienst 05/2007, S. 277-278.

>>Der Kommentar befaßt sich mit der Frage, ob die aktuellen Geschehnisse am amerikanischen Immobilienmarkt und im speziellen im sogenannten Subprime Segment, das auf Hypothekenkredite mit unterdurchschnittlicher Bonität fokosiert, gravierende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben. Das Fazit der Diskussion ist, daß nach mehreren Jahren des Booms im Immobiliensektor nun eine „gesunde“ Korrektur durchlebt wird, die nur in den ungünstigsten Fällen die Konjunktur in den USA schwerwiegend negativ beeinflussen dürfte.<<

Kumpmann, Ingmar: Armutsbekämpfung durch Einkommensumverteilung. Zu den Zielen und Finanzierungsproblemen eines Grundeinkommens,
in: Berliner Debatte Initial 18 (2007) 2, S. 28-37.

>>Das Grundeinkommen wird als ein Konzept vorgestellt, das Unzulänglichkeiten der bestehenden Armutsbekämpfung überwindet, insbesondere die staatlichen Kontrollen der Arbeitsfähigkeit und -bereitschaft beseitigt. Das System der sozialen Sicherung wird von lohnbezogenen Beiträgen unabhängiger. Hauptproblem des Modells ist die Finanzierung. Kern dieses Problems ist aber nicht die Frage, wie es gelingen kann, einen hohen Geldbetrag aufzubringen, sondern die Folgen für Leistungsanreize und Produktion. Diese setzen dem Grundeinkommen Grenzen.<<

Rosenfeld, Martin T. W.: Demographischer Wandel und Maßnahmen zum Umbau der kommunalen Infrastruktur – Eine Bestandsaufnahme am Beispiel ausgewählter Städte des Landes Sachsen-Anhalt, in: Umdenken – Umplanen – Umbauen, Stadt- und Regionalentwicklung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter Schrumpfungsbedingungen,
in: P. Sedlacek (Hrsg.), Arbeitsmaterial der ARL, Nr. 331. Hannover 2007, S. 109-121.

>>In jüngster Zeit wird verstärkt darüber diskutiert, welche Auswirkungen der demographische Wandel und der Stadtumbau im Osten Deutschlands auf die technische und soziale Infrastruktur der Städte haben, und wie diesen Auswirkungen begegnet werden kann. In der Frühphase des Stadtumbaus wurde diese Problematik zunächst nicht erkannt. Der Artikel untersucht, welche Formen der Infrastrukturanpassung in ausgewählten Städten des Landes Sachsen-Anhalts in den ersten Jahren des Stadtumbauprozesses durchgeführt bzw. geplant wurden. Es wird gezeigt, daß die betrachteten Städte zunächst unverändert eher den Ausbau als den Rückbau ihrer Infrastruktur verfolgt haben. Nur in den Bereichen der Schulen, der Kindertagesstätten und der Wasserversorgung wurden explizite Rückbaumaßnahmen realisiert bzw. geplant.<<

Rosenfeld, Martin T. W.: Wertschöpfungsketten Ost: Motoren für nachhaltige kommunale Entwicklung,
in: Forum Neue Länder, 6/2007, S. 69-71.

>>Der Artikel erläutert die möglichen Wachstumseffekte regionaler und lokaler Wertschöpfungsketten und geht dabei insbesondere auf solche Wertschöpfungsketten ein, die sich im Umfeld einer Firmenzentrale entwickeln. Weiterhin werden die Chancen und Risiken einer öffentlichen Förderung diskutiert, vor allem hinsichtlich der Möglichkeiten, Wertschöpfungsketten mit Hilfe kommunaler Firmen zu unterstützen.<<

IWH-Diskussionspapiere

IWH-Diskussionspapiere Nr. 6/2007

Berneburg, Marian: Systematic Mispricing in European Equity Prices?

>>One empirical argument that has been around for some time and that clearly contradicts equity market efficiency is that market prices seem too volatile to be optimal estimates of the present value of future discounted cash flows. Based on this, it is deduced that systematic pricing errors occur in equity markets which hence cannot be efficient in the Efficient Market Hypothesis sense. The paper tries to show that this so-called “excess volatility” is to a large extend the result of the underlying assumptions, which are being employed to estimate the present value of cash flows. Using monthly data for three investment style indices from an integrated European equity market, all usual assumptions are dropped. This is achieved by employing the Gordon Growth Model and using an estimation process for the dividend growth rate that was suggested by Barsky and DeLong. In extension to Barsky and DeLong, the
discount rate is not assumed at some arbitrary level, but it is estimated from the data. In this manner, the empirical results do not rely on the prerequisites of stationary dividends, constant dividend growth rates as well as non-variable discount rates. It is shown that indeed volatility declines considerably, but is not eliminated. Furthermore, it can be seen that the resulting discount factors for the three investment style indices cannot be considered equal, which, on a risk-adjusted basis, indicates performance differences in the investment strategies and hence stands in contradiction to an efficient market. Finally, the estimated discount rates underwent a plausibility check, by comparing their general movement to a market based interest rate. Besides the most recent data, the estimated discount rates match the movements of market interest rates fairly well. ...<<

IWH-Diskussionspapiere Nr. 7/2007

Kronthaler, Franz: Effectiveness of Competition Law: A Panel Data Analysis

>>The paper explores what macroeconomic factors can tell us about the effectiveness of recently enacted national competition laws. Qualitative evidence suggests that numerous countries fall short in implementing competition law. Furthermore, there seem to be significant differences between countries. To examine what factors might contribute to the explanation of effectiveness of competition law, panel regression analysis is used. The results indicate that the level of economic development matters, however, the institutional learning curve is also relevant. Furthermore, larger countries should be more concerned with competition advocacy activities than smaller countries and it seems to be the case that the problem of capture of competition law is serious in countries with high levels of corruption. ...<<

2. Veranstaltungen

Vorankündigungen:

6. Lange Nacht der Wissenschaften am 6. Juli 2007

Auch in diesem Jahr veranstaltet die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Lange Nacht der Wissenschaften, an der sich das IWH wieder beteiligt. Universität und außeruniversitäre Einrichtungen informieren über ihre wissenschaftlichen Tätigkeiten. Das IWH bietet Interessierten im Konferenzsaal des Instituts fünf Beiträge zu folgenden Themen an:

19.00 Uhr Prof. Dr. Ulrich Blum: „Über das IWH.“
19.15 Uhr Prof. Dr. Udo Ludwig: „Wirtschaftliche Wachstumsperspektiven trotz schrumpfender Bevölkerung in den ostdeutschen Ländern?“
20.15 Uhr Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: „Was bringt der Stadtumbau Ost den Städten? Das Beispiel der Stadt Halle.“
21.15 Uhr Dipl.-Volkswirt Lutz Schneider: „Alterung der Erwerbstätigen – ein Problem für die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt?“
22.15 Uhr Dr. Herbert S. Buscher: „Einkommenssicherung, Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung in Ostdeutschland.“

Das vollständige Programm der 6. Langen Nacht der Wissenschaften ist unter www.wissenschaftsnacht-halle.de abzurufen.

"Wissens- und Innovationsökonomik"

Das IWH veranstaltet in Kooperation mit der August-Lösch-Gesellschaft einen Workshop zum Thema "Wissens- und Innovationsökonomik" am 10. und 11. Juli 2007. Der Workshop widmet sich aktuellen Themen des Wissens- und Innovationsmanagements, der institutionellen Rahmenbedingungen sowie Aspekten der globalen Integration von Forschung und Entwicklung sowie Innovation. Die primär auf das deutsche Innovationssystem fokussierenden Beiträge werden im Rahmen des Workshops vor allem vor dem Hintergrund der innovationspolitischen Herausforderungen Deutschlands diskutiert. Keynote Speaker ist Professor Ernst Helmstädter.
Programm

2. Hallesches Kolloquium zur Kommunalen Wirtschaft: „Neue Grenzen städtischer Wirtschaftstätigkeit: Ausweitung versus Abbau?“

Am 11. und 12. Oktober 2007 wird das IWH wieder ein Kolloquium zu einem Themenschwerpunkt aus dem Bereich der Kommunalwirtschaft veranstalten. Das zentrale Anliegen der Veranstaltung besteht darin, vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, der teilweise prekären Finanzsituation der deutschen Gemeinden, der Öffnung der Energiemärkte sowie der Liberalisierungsbestrebungen der EU im Bereich der „Services of General Interest“ die zukünftigen Grenzen und Chancen der kommunalen Wirtschaftstätigkeit zu diskutieren.
Die Veranstaltung ist grundsätzlich interdisziplinär angelegt, weshalb Beiträge aus den Bereichen VWL, BWL, Rechtswissenschaft, Soziologie, Politologie und verwandten Disziplinen zu diesem Themenbereich willkommen sind. Das Kolloquium ist nicht rein akademisch ausgerichtet, sondern soll auch dem Dialog zwischen Wissenschaftlern, Politik und Praktikern dienen.
Frist für die Einreichung von Vorschlägen: 30. Juni 2007. Weitere Informationen unter http://www.iwh-halle.de/d/start/News/workshop111007/info.asp.

4. IWH-IAB Workshop zur Arbeitsmarktpolitik

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg (IAB) veranstalten einen gemeinsamen zweitägigen Workshop zum Thema "Atypische Beschäftigung und Niedrigeinkommen", der am 12. und 13. November 2007 in Halle (Saale) stattfindet. Schwerpunkt des Workshops ist die Analyse von Chancen und Risiken atypischer Beschäftigungsverhältnisse sowie von Bestimmungsgründen und wirtschaftspolitischen Handlungsoptionen für niedrige Einkommen. Besonderer Wert wird auf die Darstellung der politischen Implikationen der jeweiligen Resultate gelegt. Eingeleitet wird der Workshop durch einen eingeladenen Vortrag von Prof. Ronnie Schöb. Weitere Informationen für Interessenten, die beim Workshop einen Vortrag halten möchten, unter http://www.iwh-halle.de/d/start/News/workshop121107/call.pdf.

3. Personalien

keine

4. Sonstiges

Vorträge

Dr. Peter Franz: "Developing Collaborative Advantage: Preconditions and Restrictions for 'Knowledge City' Strategies in East Germany." Vortrag im Rahmen des 10. regionalwissenschaftlichen "Uddevalla Symposium" zum Thema "Institutions for Knowledge Generation and Knowledge Flows - Building Innovative Capabilities for Regions". 15. Juni 2007, Uddevalla/Schweden.

Björn Jindra, M.A.: "Foreign Subsidiaries' Intensity and Embeddedness of R&D and Knowledge Externalities - A theoretical framework based on global integration and local capability." Vortrag auf dem Annual Meeting of the Association of International Business (AIB) . 25. bis 28.06.2007, Indianapolis, USA.

Dr. Diemo Dietrich: "Capital regulation and banks' financial decisions." Korreferat im Rahmen des 16th Annual Meeting of the European Financial Management Association. 28. Juni 2007, Wien.

"Banks' internationalization strategies: The role of bank capital regulation." Vortrag im Rahmen des 16th Annual Meeting of the European Financial Management Association. 28. Juni 2007, Wien.

Dr. Tobias Knedlik: "The Onset of Speculative Currency Attacks." Korreferat auf dem 5th Workshop "Monetary and Financial Economics" des IWH und der Deutschen Bundesbank. 21. bis 22. Juni 2007, Eltville.

"Signaling currency crises in South Africa." Vortrag auf dem 27th Annual International Symposium on Forecasting des International Institute of Forecasters in New York City. 24. bis 27. Juni 2007.

"Forced to Freedom - Empirical Relations between Aid and Economic Freedom." Vortrag auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, Entwicklungsländerausschuß. 29. bis 30. Juni 2007, Göttingen.

Dr. Axel Lindner: "The price puzzle revisited: Can the cost channel explain a rise in inflation after a monetary policy shock?" Korreferat auf dem 5th Workshop "Monetary and Financial Economics" des IWH und der Deutschen Bundesbank. 21. bis 22. Juni 2007, Eltville.

Dr. Joachim Wilde: "Fördern und Fordern - Verbessert Hartz IV institutionelle Arrangements?" Vortrag beim Wirtschaftspolitischen Universitätsseminar "Dialog Wissenschaft und Praxis" der Universität Köln. 3. Juni 2007, Köln.

"Alles normal(verteilt) im Probitmodell? - Von einem, der auszog, die Normalverteilungsannahme zu testen." Vortrag beim Quantitativ-ökonomischen Seminar der FU Berlin. 28. Juni 2007, Berlin.

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: „'Kulturlandschaftsmanagement'“ – Worin liegen die Effekte für die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern, Regionen, Städten?" Vortrag im Rahmen der Gemeinsamen Regionalplanertagung der Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt zum Thema „Raumstruktur, Landschaftskultur, Regionalkonjunktur“. 11. Juni 2007, Ronneburg.

Aktivitäten

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: Teilnahme an der 77. Mitgliederversammlung der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) am 15. Juni 2007 in Hamburg.

Dr. Joachim Wilde: Teilnahme an der Sitzung des Statistischen Beirats beim Statistischen Bundesamt am 26. Juni 2007 in Wiesbaden.


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