Deutsche Einheit – ein wirtschaftlicher Gewinn

20 Jahre nach dem Fall der Mauer wird mit besonderem Interesse die Frage nach der Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland nach dem Herstellen der Einheit gestellt. Der Artikel zeigt, dass die Einheit aus westdeutscher Sicht zunächst einen großen Gewinn darstellte, weil in einer expandierenden Phase der wirtschaftlichen Entwicklung durch sie der Zugriff auf hochqualifizierte Beschäftigte möglich war, mit denen erhebliches Wachstum realisiert werden konnte. Damit einher ging ein wesentlicher Modernisierungsschub. Auf der ostdeutschen Seite ist das Bild gemischter, da nach der Phase des Übergangs letztendlich zwar eine hochmoderne Industrie entstanden ist, doch erhebliche Lücken, insbesondere bei Führungsfunktionen, weiterbestehen, die erst mit einem neuen Technologiezyklus geschlossen werden könnten. Allerdings ist aus gesamtdeutscher Sicht zu betonen, dass die hohen Zahlungen in den letzten 20 Jahren von rund 1,3 Billionen Euro von West nach Ost, die vor allem in die Stabilisierung der Sozialsysteme flossen, weitgehend aus zusätzlicher einigungsbedingter Wirtschaftsleistung im westlichen Teil finanziert werden konnten.

04. Dezember 2009

Autoren Ulrich Blum

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