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Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2016: Aufschwung bleibt moderat – Wirtschaftspolitik wenig wachstumsorientiert

Anfang des Jahres 2016 wurde deutlich, dass sich die Weltwirtschaft in den Monaten zuvor merklich abgekühlt hatte. Die schlechten Nachrichten führten auf den Aktienmärkten im Januar und Februar weltweit zu erheblichen Bewertungsverlusten sowie zu einem deut­lichen Anstieg der Risikowahrnehmung.

04. Mai 2016

Autoren Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose

Eine wich­tige Ursache ist der rasche Strukturwandel in China. Seit einigen Jahren entwickelt sich die chinesische Wirtschaft weg von einem primär von industriellen Investitionen und Exporten getriebenen und hin zu einem mehr konsum- und dienstleistungsbasierten Wachstum. Die­ser Wandel birgt erhebliche Konjunkturrisiken und geht mit einer abnehmenden Bedeutung des Außenhandels für China sowie einer schwächeren Nachfrage nach Rohstoffen einher.

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem moderaten Aufschwung. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 1,6% und im kommenden Jahr um 1,5% zulegen. Getragen wird der Aufschwung vom privaten Konsum, der vom anhaltenden Beschäftigungs­aufbau, den spürbaren Steigerungen der Lohn- und Transfereinkommen und den Kaufkraftgewinnen infolge der gesunkenen Energiepreise profitiert. Zudem ist die Finanzpolitik, auch wegen der zunehmenden Aufwendungen zur Bewältigung der Flüchtlingsmigration, expansiv ausgerichtet. Während die Bau­­investitionen ebenfalls merklich ausgeweitet werden, bleibt die Investitionstätigkeit der Unternehmen verhalten. Aufgrund der nur allmählichen weltwirtschaftlichen Erholung und der starken Binnennachfrage ist vom Außenhandel kein positiver konjunktureller Impuls zu erwarten. Die öffentlichen Haushalte dürften im Prognosezeitraum deutliche Überschüsse erzielen. Würden diese Handlungsspielräume wie bereits in den vergangenen Jahren wenig wachstumsorien­tiert genutzt, wäre das nicht nachhaltig.

Außerdem in diesem Heft

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Aktuelle Trends: Produktivität im Ost-West-Vergleich: Ostdeutschland holt langsam weiter auf

Gerhard Heimpold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2016

Abstract

Ostdeutschland holt bei der Produktivität weiter auf, aber eben nur sehr langsam. Dies zeigen die im März 2016 veröffentlichten Daten des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“. Nach zügigen Fortschritten in der ersten Hälfte der 1990er Jahre hat sich der Aufholprozess bei der Produktivität gegenüber Westdeutschland danach deutlich verlangsamt und kommt inzwischen höchstens in Trippel­schritten voran.

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Außenwirtschaft Sachsen-Anhalts auf dem Weg zu einer größeren Internationalisierung

Martina Kämpfe

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2016

Abstract

Der Außenhandel Sachsen-Anhalts hat sich in den vergangenen Jahren abgeschwächt. Dies liegt vor allem an der anhaltenden Krise auf dem wichtigen Absatzmarkt Europa. Neue Wachstumsmärkte zu erschließen, ist gerade für die in Sachsen-Anhalt verbreiteten kleinen und mittleren Unternehmen schwierig. Zudem dominieren Vorerzeugnisse und Halbwaren den Export. Obgleich sich die Schwerpunkte in den Handelsregionen aufgrund der aktuellen Konjunktur jüngst leicht verschoben haben, bleibt es eine schwierige Aufgabe, das Außenwirtschaftspotenzial der Unternehmen besser zu entfalten. Mehr Produktinnovation, die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, neue Anreize für die Fachkräftegewinnung und das Gründungsgeschehen sowie die strategische Erschließung von Auslandsmärkten sind Felder, auf denen das neue Außenwirtschaftskonzept des Landes ansetzen will. Es könnte damit zu mehr Internationalisierung der Unternehmen in Sachsen-Anhalt beitragen.

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Kommentar: Die EZB tut, was sie kann – nun ist die Politik gefordert

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2016

Abstract

Der Euroraum verharrt in einer tiefen, vierfachen Krise. Die erste ist eine Wachstumskrise. Im Euroraum liegt die wirtschaftliche Leistung immer noch unterhalb des Niveaus von vor der Finanzkrise 2008. Zudem leidet der Euroraum weiterhin unter hoher Arbeitslosigkeit und zu niedriger Inflation. Der Euroraum leidet außerdem unter einem zu geringen Produktivitätswachstum, vor allem bei den Dienstleistungen. Es fehlt hier an Innovationsdynamik und Investitionen.

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IWH-Bauumfrage im ersten Quartal 2016: Hochkonjunktur im Ausbaugewerbe

Brigitte Loose

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2016

Abstract

Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe hat sich laut Umfrage des IWH zu Beginn des Jahres 2016 nochmals verbessert. Bei der Bewertung der aktuellen Lage setzt sich die in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 einsetzende Aufwärtsbewegung weiter fort. Besonders deutlich hellt sich die Situation im Ausbaugewerbe auf.

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IWH-Industrieumfrage im ersten Quartal 2016: Optimistische Erwartungen im Konsumgütergewerbe

Cornelia Lang

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2016

Abstract

Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands setzt sich die Erwärmung des Geschäftsklimas der zweiten Jahreshälfte 2015 nicht fort. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Umfrage im ersten Quartal 2016. Per saldo geht die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage um einen Punkt zurück, bei den Geschäftsaussichten sind es zwei Punkte (vgl. Abbildung 1 und Tabelle). Dieser Dämpfer könnte der deutlich geringeren Zufriedenheit der Unternehmen mit der Auftragslage geschuldet sein.

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Vererbung von Arbeitslosigkeit: Wie der Vater, so der Sohn?

Steffen Müller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2016

Abstract

Jugendarbeitslosigkeit und mangelnde Chancen sozialen Aufstiegs gehören zu den wichtigsten sozialpolitischen Herausforderungen in vielen Ländern. Die Probleme erweisen sich als so hartnäckig, dass die These naheliegt, sie würden innerhalb der Familien „vererbt“. Eine Studie des IWH und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat jetzt erstmals für Deutschland untersucht, wie lange junge Männer, die als Kinder einen zeitweise arbeitslosen Vater hatten, später selbst arbeitslos gewesen sind. Zudem wurde geprüft, ob die Ursache für die Arbeitslosigkeit der Söhne in der Arbeitslosigkeit der Väter selbst oder in gemeinsamen familiären Faktoren zu suchen ist, die zu einer höheren Arbeitslosigkeit von Vätern und Söhnen führen.

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Von der Transformation zur europäischen Integration: Auf dem Weg zu mehr Wachstumsdynamik – ein Tagungsbericht

Gerhard Heimpold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2016

Abstract

Unter dem Titel „Von der Transformation zur europäischen Integration: Auf dem Weg zu mehr Wachstumsdynamik“ hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gemeinsam mit Partnern aus Universitäten in Mitteldeutschland am 22. Februar 2016 Forschungsergebnisse zu den Folgen des Strukturwandels, zur Erzielung von mehr Wachstums­dynamik und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen hierfür präsentiert.

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