Implikationen der Währungsunion für makroökonometrische Modelle

Mit der Einführung der Europäischen Währungsunion haben sich strukturelle und institutionelle Veränderungen ergeben, die bei der Evaluation wirtschaftspolitischer Maßnahmen auf der Basis makroökonometrischer Modelle in Rechnung gestellt werden müssen. So wird die Geldpolitik nur noch einheitlich für den Raum der Währungsunion durchgeführt und ist daher nicht länger Instrument der nationalen Wirtschaftspolitik. Dagegen dürfte die Lohnpolitik eine stärkere Rolle für die Entwicklung der Beschäftigung einnehmen. Bei einer gegebenen Inflationsrate in der Währungsunion schlagen sich regionale Erhöhungen der Nominallöhne in gleichgerichteten Reallohnsteigerungen nieder. Sofern diese nicht durch die im Zeitpunkt der Lohnverhandlungen erwartete nationale Produktivitätsentwicklung gedeckt ist, ergeben sich unmittelbar Wettbewerbsnachteile für die inländischen Unternehmen, die nicht mehr über eine Änderung der Währungsparitäten kompensiert werden können.

01. August 2001

Autoren Rüdiger Pohl Heinz P. Hrsg. Galler

Der vorliegende Band enthält die Beiträge des Workshops Implikationen der Währungsunion für makroökonometrische Modelle, den das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) vom 11. und 12. November 1999 in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt hat. In den Analysen steht zum einen die Anpassung der Modelle an die veränderten Rahmenbedingungen der Währungsunion im Vordergrund. Zum anderen wird die Strukturbruchproblematik thematisiert, die sich bereits in den historischen Reihen aufgrund der deutschen Einheit und des Wechsels im Berichtssystem der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zeigt. Bei den Anwendungen steht die Modellierung der Produktionsseite und des Arbeitsmarktes im Zentrum des Interesses.

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