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IWH-Industrieumfrage im vierten Quartal 2016: Geschäftslage leicht gedämpft, aber Aussichten verbessert

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands hat sich zum Jahresende 2016 nur wenig verändert; dies zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage unter rund 300 Unternehmen. Die Lage wird per saldo zwei Punkte schlechter als im Vorquartal bewertet. 

10. März 2017

Autoren Birgit Schultz

Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen über die Geschäftsaussichten ist hingegen um zwei Punkte besser ausgefallen (vgl. Abbildung 1 und Tabelle). 

Die gegenwärtige Produktionslage hat sich im Vergleich zur sehr guten Situation im dritten Quartal etwas verschlechtert. Hingegen ist die Auftragslage wieder leicht aufwärtsgerichtet. Dies dürfte auch Einfluss auf die deutlich günstigeren Bewertungen der Produktionserwartungen und der Ertragserwartungen gehabt haben (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Die ostdeutsche Industrie folgt dabei nur teilweise dem konjunkturellen Trend in Deutschland, wo die Antriebskräfte vom Ausland auf das Inland verlagert werden.

Dies zeigt sich in den fachlichen Hauptgruppen. So schätzen die Hersteller von Investitionsgütern ihre Lage per saldo etwas schlechter ein als zuvor; insgesamt ist die Stimmung nach wie vor aber sehr gut. Die Geschäftsaussichten haben sich leicht verbessert und konnten damit fast wieder zum vorherigen Höchststand aufschließen. Die seit Beginn des Jahres 2016 deutlich ungünstiger bewertete Auftragslage konnte sich stabilisieren. Für die nächste Zeit erwarten die Unternehmen eine deutlich ansteigende Produktion und eine wesentlich bessere Ertragslage (vgl. Tabelle)

ei den Herstellern von Konsumgütern hat sich die Geschäftslage hingegen weiter kräftig eingetrübt. Nach der euphorischen Bewertung der Lage im Frühjahr konnte diese den weiterhin gestiegenen Erwartungen nicht mehr folgen. Eine Korrektur der hohen Erwartungshaltung erfolgte bislang nicht, denn Produktion und Auftragslage hielten sich zuletzt auf hohem Niveau. Zudem zeigen sich die Unternehmen der Konsumgüterbranche mit ihrer Liquidität und der Ertragserwartung ausgesprochen zufrieden. Im Vorleistungsgütergewerbe stagniert das Geschäftsklima. Negative Signale kommen dabei vor allem von der gegenwärtigen Produktionslage. Die Bewertungen der Auftragslage sowie die der Produktions- und Ertragserwartungen sind hingegen ausgesprochen erfreulich (vgl. Abbildung 1 und 2).

Alles in allem deuten die Aussichten bis zur Jahresmitte 2017 auf eine recht günstige konjunkturelle Situation in der ostdeutschen Industrie hin.

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Finanzforschung in Halle: Passt das?

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2017

Abstract

Das IWH hat in den letzten Jahren seine Kapazitäten in der Finanzforschung stark ausgebaut: Eine eigene Abteilung mit mehr als 20 Forschern wurde eingerichtet, darunter zwei W3- und demnächst vier W1-Professuren. Darüber hinaus stellt das IWH eine Datenbank und einen Forschungshub zum Thema „International Banking“ zur Verfügung. Andere Aktivitäten, zum Beispiel im Bereich Industrieökonomik oder Stadtökonomik, wurden deutlich reduziert, um Ressourcen für die neuen Aktivitäten freizumachen.

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Aktuelle Trends: Große Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Oliver Holtemöller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2017

Abstract

Die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt ist angesichts ihrer stark gestiegenen Anzahl eine große Herausforderung in allen Regionen Deutschlands. Es gibt allerdings große Unterschiede bezüglich des Erfolgs der Arbeitsmarktintegration zwischen den Bundesländern.

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Effekte der Frühphasenunterstützung von Gründungen aus öffentlichen Forschungseinrichtungen – Das Beispiel Max-Planck-Innovation

D. Göktepe-Hultén Viktor Slavtchev

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2017

Abstract

Unternehmensgründungen durch Wissenschaftler werden als wichtiger Kanal zur Kommerzialisierung von Wissen und Technologien aus öffentlichen Forschungseinrichtungen und daher als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung angesehen. Jedoch fehlen Wissenschaftlern oft wichtige unternehmerische Fähigkeiten und Kapital, sodass sie auf Unterstützung angewiesen sind. Am Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft in Deutschland wird hier untersucht, inwiefern Unterstützung durch die öffentliche Forschungseinrichtung für angehende Gründer in der Frühphase den Gründungs- und Kommerzialisierungsprozess beschleunigen kann. Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine der weltweit führenden Einrichtungen im Bereich der Grundlagenforschung und verfügt zudem mit Max-Planck-Innovation über eine Transfereinheit, die dezidiert und erfolgreich die Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen aus der Gesellschaft vorantreibt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Unterstützung durch öffentliche Forschungseinrichtungen die frühe Erstellung eines tragfähigen Business-Plans und die frühe Akquise externen Kapitals fördert, sodass unterstützte Start-ups früher am Markt sind und Umsätze realisieren.

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Im Fokus: Industrielle Kerne in Ostdeutschland und wie es dort heute aussieht – Das Beispiel des Zentrums Mikroelektronik Dresden

Gerhard Heimpold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2017

Abstract

Das Unternehmen IDT Europe GmbH mit Sitz in Dresden, das bis Dezember 2015 als Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMDI AG) firmierte, kann ein Beispiel auch für andere Industrieunternehmen in Deutschland sein: Fokus auf Forschung, Entwicklung und Design – ohne eigene Fertigung. Die IDT Europe GmbH war als Forschungseinrichtung für die mikroelektronische Industrie der DDR gestartet und konnte nach der Herstellung der Deutschen Einheit als ein wichtiger Bestandteil der Halbleiterindustrie und -forschung in der Region Dresden erhalten werden. Das Unternehmen befand sich bis 1998 faktisch im Eigentum des Freistaates Sachsen. Ende 1998 erfolgte die Privatisierung. In den 2000er Jahren spezialisierte sich das ZMDI vor allem auf Halbleiter-Erzeugnisse für energieeffiziente Lösungen insbesondere in Automobilen, der Medizintechnik, Industrieautomatisierung und Konsumelektronik. Im Jahr 2007 wurde die eigene Halbleiterfertigung aufgegeben, und es erfolgte eine Konzentration auf Forschung und Entwicklung. Das ZMDI profilierte sich als ein mittelständisches Headquarter-Unternehmen mit Sitz in Dresden. Im Dezember 2015 wurde die ZMDI AG vom US-Halbleiter-Unternehmen Integrated Device Technology, Inc. (IDT) erworben, bildet im neuen Unternehmensverbund das Exzellenzzentrum für Halbleiteranwendungen in Automobilen und entwickelt auch Produkte für industrielle Anwendungen und die Konsumelektronik.

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IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2016: Bauproduktion im Osten derzeit stark vom Tiefbau getrieben

Brigitte Loose

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2017

Abstract

Das Geschäftsklima im Baugewerbe Ostdeutschlands hat sich laut Umfrage des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) Ende 2016 erneut verbessert. Das im Herbst 2016 erreichte Niveau, das bereits den Höchststand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1993 markierte, ist damit nochmals überschritten worden.

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17th IWH-CIREQ-GW Macroeconometric Workshop: „Inequality, Micro Data and Macroeconomics”

Christoph Schult

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2017

Abstract

Am 5. und 6. Dezember 2016 fand am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zum 17. Mal der IWH-CIREQ Macroeconometric Workshop statt. Die erfolgreiche Kooperation mit dem Centre inter- universitaire de recherche en economie quantitative (CIREQ) wurde in diesem Jahr um die George Washington University (GW) verstärkt. Als neuer Kooperationspartner wurde die seit Februar 2016 am IWH tätige Forschungsprofessorin Tara Sinclair, Ph.D., in diesem Jahr mit in die Auswahlkommission berufen. Der diesjährige Workshop befasste sich mit dem Thema „Inequality, Micro Data and Macroeconomics“.

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