Produktivität – Alters- vs. Erfahrungseffekte

Angesichts der sich abzeichnenden Alterung der Erwerbsfähigen in Deutschland sowie der unzureichenden Arbeitsmarktchancen Älterer stellt sich die Frage, welchen Einfluss das Lebensalter, aber auch die akkumulierte Erfahrung auf die Produktivität von Beschäftigten ausübt. Kognitionswissenschaftliche Ansätze sprechen für negative Alterseffekte, welche durch die mit dem Alter verbundenen Erfahrungsgewinne – zumindest teilweise – kompensiert werden können. Zur Überprüfung dieser These wird der Linked-Employer-Employee-Datensatz des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (LIAB) herangezogen. Auf der Basis einer betrieblichen Produktionsfunktion wird mittels regressionsanalytischer Methoden getestet, ob und wie sich Alter und Erfahrung der Beschäftigten eines Betriebs auf dessen Produktivität auswirken. Die Analyse beschränkt sich auf das Verarbeitende Gewerbe, es wird zwischen Lowtech- und Hightech-Sektor unterschieden. Die realisierten Schätzungen für den Zeitraum von 2000 bis 2003 liefern klare Belege für einen umgekehrt u-förmigen Alters-Produktivitäts-Verlauf. Die mittlere Gruppe der 30- bis 50-Jährigen erbringt den höchsten, die Gruppe der über 50-Jährigen den geringsten Produktivitätsbeitrag. Erfahrungsakkumulation fördert die Leistung, indes zeigt sich, dass dieser Effekt zu schwach ist, um die negativen Alterseffekte zu kompensieren.

30. Oktober 2009

Autoren Lutz Schneider

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