Was Südkorea mit dem IWH zu tun hat ...

Gerhard Heimpold über seine Erlebnisse am IWH

Herr Heimpold, wie würden Sie Ihrer Nachbarin erklären, was Sie beruflich machen?

Ich würde ihr erklären, dass ich mich mit der Frage befasse, wie Regionen, die sich in einem grundlegenden Strukturwandel befinden, wirtschaftlich vorankommen können und wie die Wirtschaftspolitik diesen Prozess unterstützen kann. Außerdem würde ich betonen, dass ich mich besonders für die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung interessiere.

Könnten Sie uns einen Einblick in Ihre aktuelle Forschungsarbeit geben?

Aktuell untersuche ich, wie industrielle Kerne in den Neuen Ländern heute dastehen und welche Lehren daraus gezogen werden können. Zum Beispiel beschäftige ich mich mit dem Metallurgiestandort Eisenhüttenstadt und dem Chemiestandort Schkopau, deren Modernisierung ein Schwerpunkt des Aufbaus Ost war.

Welche Veränderungen haben das Institut in der Vergangenheit Ihrer Meinung nach besonders geprägt?

Das Institut ist viel internationaler geworden, sowohl beim Personal als auch durch Präsenz in der wissenschaftlichen Welt. Eine wichtige Errungenschaft ist aus meiner Sicht auch das Doktorandenprogramm.

Gibt es einen Moment aus 25 Jahren IWH, an den Sie besonders gern zurückdenken?

Ja! Ein solcher Moment war zum Beispiel der Besuch einer Delegation aus der Republik Korea im Frühjahr 2014. Vertreter aus einem renommierten südkoreanischen Wirtschaftsforschungsinstitut und aus dem Ministerium für Strategie und Finanzen haben eine wissenschaftliche Partnereinrichtung in Deutschland gesucht. Sie wollten gemeinsam mit uns die Erfahrungen der Herstellung der Deutschen Einheit studieren. Seitdem treffen wir uns regelmäßig. Ich finde es sehr erfreulich, dass die IWH-Expertise über wirtschaftliche Aufholprozesse – wie hier am Beispiel des Aufbau Ost – auch international nachgefragt wird.

Was wünschen Sie dem IWH für die nächsten 25 Jahre?

Dem IWH wünsche ich für die Zukunft, dass es den eingeschlagenen Weg exzellenter wissenschaftlicher Forschung weiter erfolgreich beschreitet, dass es als wichtige Stimme in der wirtschaftspolitischen Beratung national und international wahrgenommen wird, und dass das gute und kollegiale Arbeitsklima im Institut weiter gepflegt wird.


Dr. Gerhard Heimpold

Dr. Gerhard Heimpold ist einer der IWH-Mitarbeiter der ersten Stunde. Seit Anfang 1992 arbeitet und forscht er am IWH, darunter seit 2008 in der Abteilung Strukturwandel und Produktivität. Seit 2014 ist er stellvertretender Leiter der Abteilung.

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