Wie werden Städte zu Zentren der Kreativität und Innovation? Ein Bericht über das „2nd Halle Forum on Urban Economic Growth“ am IWH
Peter Franz, Martin T. W. Rosenfeld, Annette Illy
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2009
Abstract
Die Abteilung Stadtökonomik des IWH veranstaltete am 27. und 28. November 2008 das zweite Halle Forum on Urban Economic Growth. Die Forumsvorträge sowie die in das Programm eingebettete Podiumsdiskussion beschäftigten sich mit
der Frage, welche strategischen Handlungsmöglichkeiten Städten offenstehen, um sich als Zentren der Kreativität und Innovation entwickeln zu können. Diese Frage stellt sich insbesondere Städten in Transformationsökonomien, die durch einen er-
heblichen Strukturwandel gekennzeichnet sind und die nach Chancen für einen wirtschaftlichen Neuanfang Ausschau halten. Die Vorträge und Diskussionsbeiträge behandelten die allgemeine Bedeutung lokaler Kontextbedingungen für Kreativität, die Wissensvermittlung und verschiedene Ansätze, die entsprechenden Kontextbedingungen gezielt zu
gestalten. Neben Hinweisen zu praktikablen Handlungsstrategien für Städte mit Wissenschaftseinrichtungen lieferte das Forum ebenso die Erkenntnis, dass in mehrerlei Hinsicht noch weiterer Forschungsbedarf besteht. Insbesondere ist bislang ungenügend geklärt, über welche Wirkungskanäle Wissens-
Spillovers zwischen Wissenschaft und lokaler Wirtschaft verlaufen. Daneben muss die – auch im Verlauf der Tagung mehrfach erhobene – Forderung nach einer stärkeren Passung der Fächerstruktur der Wissenschaftseinrichtungen mit der Branchenstruktur der Wirtschaft in der Region noch durch weitere empirische Forschung auf ihre Angemessenheit hin überprüft werden. Darüber hinaus ist unklar, wie weit die unternehmerische Orientierung von Hochschulen getrieben werden kann, wie z. B. bei der wirtschaftlichen Verwertung der in ihren Mauern entwickelten Patente, ohne dass sich das Hochschulpersonal Identitätsproblemen und Konflikten mit den Werten des Wissenschaftssystems gegenübersieht.
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Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
2009
Abstract
Zum Erfahrungswissen der Ökonomen zählt, dass Wirtschaftskrisen den Strukturwandel beschleunigen. Gewährt der Staat Erhaltungssubventionen, dann kann sich dies später durch erhöhte Kosten und ein Fehlen an Wettbewerbsfähigkeit rächen. Aber auch Branchen, die in einer frühen Phase des Marktzyklus stehen, können erheblich unter Druck geraten, weil ihnen plötzlich die Nachfrage wegbricht, die es ermöglichen sollte, die Basis einer langanhaltenden Marktdurchdringung zu legen.
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Entwicklung des Fachkräftebedarfs in Thüringen – Fortschreibung Jahr 2008
Herbert S. Buscher, Eva Reinowski, Christian Schmeißer, Marco Sunder, Dirk Trocka
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit,
2009
Abstract
Im Rahmen einer vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit in Auftrag gegebenen Studie analysiert das IWH die Situation am Arbeitsmarkt für Fachkräfte in Thüringen. Dabei wird die Entwicklung des Fachkräftebedarfs in den einzelnen Berufsgruppen bis ins Jahr 2015 prognostiziert. Demnach werden im betrachteten Zeitraum rund 80 000 Fachkräfte benötigt, um altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheidende Beschäftigte zu ersetzen bzw. einen durch den Strukturwandel bedingten zusätzlichen Bedarf zu decken. Zur Deckung dieser Nachfrage steht ein ausreichend großes Potenzial an Arbeitskräften zur Verfügung, das bisher allerdings nur teilweise erschlossen wurde. Vor diesem Hintergrund werden Handlungsempfehlungen zur Deckung der zu erwartenden Nachfrage abgeleitet. Des Weiteren beinhaltet die Studie Auswertungen einer im Sommer 2008 vom IWH durchgeführten Befragung von Personalverantwortlichen in rund 1 000 thüringischen Unternehmen zur bisherigen und künftigen Personalpolitik. Schwerpunkte bilden dabei Fragen nach den Strategien der Unternehmen zur Deckung ihrer Fachkräftebedarfe sowie Einschätzungen der Personalverantwortlichen zu möglichen Handlungsoptionen in der Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik.
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Drittes Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung. 60 Jahre Soziale Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt - Beiträge zur Tagung 2007 in Tutzing -
Ulrich Blum, Heinrich Oberreuter, Wolfgang Quaisser
IWH-Sonderhefte,
No. 1,
2008
Abstract
Die Soziale Marktwirtschaft Deutschlands feiert in diesem Jahr Geburtstag. 60 Jahre ist es her, dass Ludwig Erhard am 20. Juni 1948 den Schritt im kriegszerstörten Westdeutschland wagte, die wertlose Reichsmark aufzugeben und verbunden mit einer Preisfreigabe die aufgestaute Inflation durch eine Währungsreform einzudämmen. Auch die West-Alliierten standen einem solchen radi-kalen Einschnitt zunächst skeptisch gegenüber, doch stimmten sie schließlich zu und leisteten logistische Hilfe.
Der Systemwechsel zu einer freien, aber auch dem Sozialen verpflichteten Marktwirtschaft erwies sich als großer Erfolg. Die Läden füllten sich rasch, und nach kurzer Zeit nahm das deutsche Wirtschaftswunder seinen Lauf. Westdeutschland erlebte einen über Jahrzehnte andauernden Wirt-schaftsaufschwung. Mit dem Wechsel der Regierungen veränderte sich aber auch der ordnungspolitische Rahmen stetig. Für die einen galt es, „verteilungspolitische Spielräume“ zu nutzen und die Mitbestimmung auszudehnen. Die anderen versuchten, noch bestehende Beschränkungen des Markts aufzubrechen und die Liberalisierung (auch international) voranzutreiben. Beide Seiten berufen sich auf die Grundidee der Sozialen Marktwirtschaft. Doch ist sie ein beliebiges Referenzmodell?
Der verblassende Glanz der Sozialen Marktwirtschaft glänzte noch einmal im kurzen Freudentaumel der Einheit. Die überhöhten Erwartungen an die Geschwindigkeit, mit der die Verheerungen von 40 Jahren Sozialismus überwunden werden können, trübten das Bild; ebenso verlor sich die Erinnerung an das deutsche Wirtschaftswunder. Es wurde grundsätzlich die Frage gestellt, ob sich die Konzeption einer Sozialen Marktwirtschaft nicht in Zeiten der Globalisierung überlebt habe? Die wachsenden Zweifel am deutschen Modell fallen mit einer seit den 1990ern beschleunigten Phase der Globalisierung zusammen. Während das weltwirtschaftliche Wachstum an Dynamik stetig zunahm, kennzeichneten Deutschland, aber auch ganz Westeuropa eine verlangsamte Wirtschaftsdynamik und massive Beschäftigungsprobleme.
Die Globalisierung fordert Strukturwandel als Ausdruck der sich ändernden internationalen Ar-beitsteilung und forciert dabei den „Systemwettbewerb“. Neben Hoffnungen prägen tiefgreifende Ängste vor Arbeitsplatzverlust und sozialem Abstieg diesen Wandel. Eine Grunderkenntnis der Ökonomie ist jedoch, dass wirtschaftliche Integration Wachstum und Wohlfahrt fördert, der notwendige Strukturwandel aber auch – zumindest temporär – Verlierer und Gewinner hervorbringt. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik, aber auch Entscheidungsträger außerhalb der politischen und staatlichen Organisationen wie Unternehmer, Manager sowie Gewerkschafter sind herausgefordert. Die Antworten, die gegeben werden, fallen oft sehr unterschiedlich aus.
In einer Einführung werden die Beiträge des Bandes in den Kontext der Gesamtdiskussion über die Wachstums- und Beschäftigungsprobleme der Sozialen Marktwirtschaft in der Globalisierung gestellt. Es folgt die Diskussion darüber, ob eine Neue Soziale Marktwirtschaft notwendig ist. Die Frage, ob die Gesellschaft sozial immer weiter auseinanderdriftet und wie sich die politischen Milieus in der Bundesrepublik entwickeln, ist Thema eines weiteren Beitrags. Die Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft in der katholischen Soziallehre werden mit aktuellen Bezügen in zwei Beiträgen behandelt. Ein weiteres Thema sind die neuen Dimensionen der sozialen Verantwortung von Unternehmen in der globalisierten Welt. Der Band schließt mit der Frage, ob die Soziale Marktwirtschaft im internationalen Systemwettbewerb bestehen kann.
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A method to evaluate peripheral retail locations considering as example the shopping area ‘Nova Eventis’
Alexander Kubis, Maria Hartmann
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2006
Abstract
Der Strukturwandel im Einzelhandelsbereich führt zur Entstehung peripherer großflächiger Einzelhandelszentren. Deren Genehmigungsfähigkeit bedingt die Notwendigkeit einer sachlichen Prüfung ökonomischer Auswirkungen potentieller (neuer) Standorte. Mit diesem Beitrag wird eine geeignete Methodik zur Beantwortung dieser Problematik vorgestellt. Das entsprechende Vorgehen, das auf einem probabilistischen Gravitationsmodell beruht, wird eingehend am Beispiel einer Analyse für den Standort Nova Eventis in der Region Halle-Leipzig illustriert. Die empirische Basis stellen 1. eine Erhebung der Einzugsbereiche mittels „Licence Plate Analysis“ (PKW-Erhebung), 2. die einzelhandelsrelevanten Kaufkraft (GfK), 3. eine Distanzmatrix zwischen Kauf- und Wohnorten sowie 4. Angaben der Verkaufsfläche und absoluten Besucherzahl der einzelnen peripheren Einkaufszentren der Region dar. Aus der Analyse wird deutlich, daß die Lage (Distanz vom Kunden) und Größe (Verkaufsfläche) entscheidende Determinanten für die Einkaufswahrscheinlichkeit sind. Unter den gesetzten Annahmen kann ein Kaufkraftabfluß von rund 250 Mio. Euro p. a. aus den umliegenden Landkeisen nach Nova Eventis bestimmt werden. Mit der im Beitrag vorgestellten allgemeinen Methode wird die Möglichkeit eröffnet, ökonomische Auswirkungen der Ansiedlung peripherer Einzelhandelsstätten hinsichtlich der Verlagerung von Kaufkraftflüssen zu prognostizieren. Ausgehend von der Analyse der Kaufkraftströme der bereits bestehenden Einzelhandelsstätten wird auf die Auswirkungen des potentiellen Standortes geschlossen. Damit stellt das hier vom IWH vorgestellte Instrumentarium eine praktikable Entscheidungshilfe sowohl für die Genehmigungsbehörde als auch für das sich ansiedelnde Unternehmen dar.
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Perspectives for Russias economy lie in the strenthening of the reform agenda
Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2006
Abstract
Rußland zählt zu den wenigen Ländern, die seit einer Reihe von Jahren ein kräftiges Wirtschaftswachstum verzeichnen. Dafür ausschlaggebend sind allerdings nach wie vor weniger die Wirtschaftsreformen im Land selbst als vor allem günstige außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen, wie die Entwicklung der Nachfrage und der Preise für Öl und andere Rohstoffe auf den Weltmärkten. Seit einigen Jahren gehen auch von der Inlandsnachfrage kräftige Impulse für die Produktion aus: Der private Konsum und die Investitionen expandieren mit zweistelligen Zuwachsraten. Im Prognosezeitraum bleiben die wirtschaftlichen Aussichten insgesamt günstig. Die nach wie vor starke Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Energiesektor stellt jedoch längerfristig ein Risiko für eine stabile Wirtschaftsentwicklung dar. Die Politik ist sich dessen inzwischen zwar bewußt, so hat Wirtschaftsminister Gref ein mittelfristiges Entwicklungsprogramm vorgelegt, um die Wettbewerbsfähigkeit anderer Wirtschaftszweige zu fördern und den Strukturwandel voranzutreiben. Allerdings läßt die nur zögerliche Umsetzung des Programms durch konkrete Maßnahmen bislang noch keine ernsthaften Anstrengungen in dieser Richtung erkennen.
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Sektoraler Strukturwandel in Deutschland seit 1991
Joachim Ragnitz
Neuere Herausforderungen der Strukturpolitik,
2004
Abstract
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Current Trends: Structural change in East German industry is still substantial
Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
No. 2,
2004
Abstract
Die Intensität des Strukturwandels im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands (berechnet auf Basis von 241 Wirtschaftszweigen) hat sich seit Beginn der neunziger Jahre deutlich verringert, liegt aber immer noch höher als in Westdeutschland. Dahinter verbirgt sich, wie in diesem Heft noch genauer gezeigt wird, die zunehmende Modernisierung in der ostdeutschen Industrie: Branchen der Spitzentechnologie und (wenngleich weniger deutlich) der höherwertigen Technologie gewinnen an Bedeutung, während eher traditionelle Branchen an Gewicht verlieren. Insoweit ist die hohe Intensität des Strukturwandels, auch wenn sie für die Betroffenen Anpassungslasten auferlegen mag, etwas Positives.
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Employment figures in East German industrial companies stabilize
Peter Eitner
Wirtschaft im Wandel,
No. 16,
2002
Abstract
Die Intensität des Strukturwandels in Ostdeutschland hat sich in den vergangenen Jahren abgeschwächt. Die Stärke der Anpassung an westdeutsche Strukturen hat dabei klar an Kraft verloren. Untersucht werden daher die Entwicklung der Beschäftigung und des Umsatzes der ostdeutschen Industrie, die in immer stärkerem Maße zum Aufholprozess der ostdeutschen Wirtschaft beigetragen hat. Dabei kann gezeigt werden, dass die Beschäftigungsentwicklung, der Tendenz nach, einem positivem Wachstumspfad folgt. Hingegen haben sich die Schwankungen in den Beiträgen zur Wachstumsrate der Zahl der Arbeitsplätze deutlich abgeschwächt. Dieser Pfad zur Stabilisierung lässt sich hingegen bei einer Untersuchung der Umsätze, trotz einer ebenfalls positiven Gesamtentwicklung, nicht feststellen. Charakteristisch ist zudem, dass Betriebe, die schon am Markt bestehen, die Entwicklung der Beschäftigung sowie der Umsätze verstärkt vorantreiben. Insbesondere die Wachstumsbeiträge der schrumpfenden Betriebe verlieren für die Wachstumsraten von Beschäftigung und Umsatz an Bedeutung. Die Auswertungen anhand der Industriestatistik für die technologischen Klassen der Spitzentechnik, Höherwertigen Technik und der Sonstigen Technik zeigen zudem eine divergente Entwicklung innerhalb der ostdeutschen Industrie.
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