IWH mit „sehr gut“ bewertet und zur Weiterförderung empfohlen

Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erzielt seit Jahren bemerkenswerte Leistungen in Forschung und Politikberatung und soll deshalb auch in Zukunft von Bund und Ländern gefördert werden. Zu diesem Ergebnis ist der Senat der Leibniz-Gemeinschaft in seiner heutigen Sitzung gekommen. Zum Abschluss der Evaluierung bekam das Institut in allen Bereichen die Note „sehr gut“.

Autoren Reint E. Gropp

Mit großem Erfolg hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) die jüngste Überprüfung seiner Leistungen bestanden. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft schloss die turnusgemäße Evaluierung heute mit einer Stellungnahme ab. Darin wird der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) empfohlen, das IWH in den nächsten sieben Jahren weiterhin durch Bund und Länder zu fördern. Die Stellungnahme lobt die „überzeugende Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Programms, die Berufung von ausgezeichneten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland auf Professuren bzw. Juniorprofessuren, die deutlich gewachsene Zahl von Promotionen und die Ausweitung des wissenschaftlichen Netzwerks“. Der Bericht attestiert dem Institut „bemerkenswerte Leistungssteigerungen“ in allen fünf Teilbereichen. Die drei Forschungsabteilungen (Makroökonomik, Finanzmärkte, Strukturwandel und Produktivität) sowie die Struktureinheiten (Forschungsdatenzentrum, Zentrum für evidenzbasierte Politikberatung) erhalten durchweg die Note „sehr gut“.

Leibniz-Einrichtungen werden regelmäßig hinsichtlich ihres gesamten Leistungsumfangs überprüft, spätestens alle sieben Jahre. Dabei müssen die Voraussetzungen für eine gemeinsame Bund-Länder-Förderung erfüllt sein, nämlich die überregionale Bedeutung und ein gesamtstaatliches wissenschaftspolitisches Interesse. Maßgebliche Grundlage für diese Überprüfung ist eine externe Evaluierung. Zu diesem Zweck hatten unabhängige Sachverständige das IWH im vorigen November besucht.

„Ich freue mich außerordentlich darüber, dass die Leibniz-Gemeinschaft die hervorragenden Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IWH anerkennt“, sagt Institutspräsident Reint Gropp. „Die positive Empfehlung zur weiteren Förderung gibt uns Planungssicherheit und neue Energie. Damit können wir uns in den nächsten sieben Jahren noch stärker auf hochwertige Forschung konzentrieren. Die Herausforderungen der Vergangenheit haben wir jetzt endgültig gemeistert.“ Gropp, der das IWH seit November 2014 leitet, bezieht sich damit auf Ergebnisse früherer Evaluierungsverfahren. Sie hatten eine Verbesserung der wissenschaftlichen Leistungen eingefordert. Dies ist nachweislich geschehen, und zwar quantitativ wie auch qualitativ. So hat das Institut die Zahl der Veröffentlichungen in den Jahren 2015 bis 2017 verglichen mit dem vorangegangenen Dreijahreszeitraum um 40% erhöht. Gleichzeitig haben die IWH-Forscherinnen und -Forscher die Zahl der Publikationen in weltweit führenden Fachzeitschriften, die in Rankings mit den Spitzennoten A und A+ bewertet werden, von nahezu null auf 25% gesteigert. Die Drittmittelförderung wurde im genannten Zeitraum von 1,9 auf 3,6 Millionen Euro fast verdoppelt.

Mit Vorfreude blickt Gropp nun auch auf das nächstes Großprojekt des IWH: den Aufbau einer neuen, nunmehr vierten Abteilung. Unter dem Namen „Gesetzgebung, Regulierung und Faktormärkte“ wird sie ab dem Jahr 2020 die Wechselwirkungen der staatlichen Regulierung von Finanz- und Arbeitsmärkten sowie deren Folgen für die Realwirtschaft erforschen. Dafür erhöht sich die Grundfinanzierung des Instituts um rund 20%. Das hatte die GWK im Mai beschlossen.

Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, beglückwünscht das Institut: „Als Wissenschaftsminister gratuliere ich dem IWH zum überaus positiven Abschluss der Evaluierung. Das Ergebnis belegt die Qualität der Leistungen von Präsident Reint Gropp und seinem Team in Halle. Dort wurde in den vergangenen Jahren mit ruhiger Hand und klarer Strategie hervorragende Arbeit geleistet. Ganz besonders freue ich mich über die beschlossene Erweiterung des IWH um eine Abteilung für Finanz- und Arbeitsmarktforschung. Damit kann das IWH künftig in der Liga der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ganz vorn mitspielen. Diese Entwicklung stärkt den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt mit Blick auf Exzellenz in der ökonomischen Forschung. Und als Wirtschaftsminister freue ich mich auf eine weiterhin enge Zusammenarbeit in der Politikberatung sowie den kritisch-konstruktiven Diskurs mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IWH.“

Auch Sabine Freifrau von Schorlemer, Vorsitzende des IWH-Aufsichtsrates, freut sich über das Ergebnis: „Mit der seit dem Amtsantritt von Präsident Reint Gropp erfolgten konsequenten Weiterentwicklung des Forschungsprofils und der nunmehr positiven Evaluierung behauptet sich das IWH bundesweit als eines der führenden außeruniversitären Forschungsinstitute. Die von der GWK beschlossene strategische Erweiterung wird eine Lücke in der deutschen Finanzmarkt- und Produktivitätsforschung schließen. Auch die internationale Ausrichtung wird gestärkt: Durch seine vielfältigen Kooperationsbeziehungen mit Universitäten, Forschungseinrichtungen, Verbänden und Verwaltungen, nicht nur im deutschen, sondern auch im europäischen, asiatischen und transatlantischen Raum, leistet das IWH einen wertvollen Beitrag zur Internationalisierung wirtschaftswissenschaftlicher Forschung.“

Die Stellungnahme des Senats der Leibniz-Gemeinschaft zur Evaluierung des IWH finden Sie unter diesem Link: http://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/das-evaluierungsverfahren-der-leibniz-gemeinschaft/senatsstellungnahmen/.

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