Die Entscheidung zur Fusion der Deutschen Börse mit der LSE war folgerichtig

Die Aktionäre und Aktionärinnen der Deutschen Börse haben sich für eine Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) entschieden. „Diese Entscheidung ist zu begrüßen“, so Professor Reint E. Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). „Europa braucht einen wettbewerbsfähigen Finanzstandort, und gerade jetzt nach dem Brexit waren die Argumente für eine Fusion überzeugender denn je.“

Autoren Reint E. Gropp

Mindestens 60 Prozent der Aktionäre und Aktionärinnen der Deutschen Börse mussten zustimmen, damit es zur geplanten Fusion mit der London Stock Exchange kommen konnte. Bis Montagmittag lag der Anteil noch bei 58 Prozent. Es war daher bereits im Vorfeld klar, dass die Entscheidung knapp ausfallen würde. „Ich unterstütze die Entscheidung der Aktionäre und Aktionärinnen, denn davon werden beide Seiten profitieren“ so IWH-Präsident Gropp. „Nach dem Austritt Großbritanniens ist zu erwarten, dass bestimmte Finanztransaktionen innerhalb des Euroraums ausgeführt werden müssen. Das wird nun für Frankfurt zum Vorteil.“ London werde jedoch – trotz Brexit – der Hauptsitz des neuen Unternehmens werden, ist Gropp überzeugt. „Die Größe, das Humankapital und die regulatorische Umgebung Londons sind weit wichtigere Argumente für einen Finanzstandort als die Zugehörigkeit zu einem Wirtschaftsverbund,“ erläutert er. „Als Frankfurter Patriot würde ich mich zwar für Frankfurt aussprechen, aber London ist und bleibt das Finanzzentrum Europas und wird darum auch der logische Sitz des Unternehmens.“ Die Politik solle den Brexit nun nicht als Vorwand nehmen, diese sinnvolle Fusion zu torpedieren, so Gropp, „sondern sich die Vorteile dieser Kooperation vor Augen führen; die Vorteile für beide Seiten.“

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