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Aktuelle Trends: Weniger Gewerbeabmeldungen seit Beginn der Pandemie

Insolvente Unternehmen sind zahlungsunfähig oder überschuldet und werden in den allermeisten Fällen geschlossen. Dagegen wird ein Gewerbe nicht nur bei der Insolvenz eines Betriebes abgemeldet, sondern z. B. auch, wenn ein Weiterbetrieb nicht lohnend erscheint. Somit sollte sich die gegenwärtige Corona-Krise auch in einer höheren Zahl an Gewerbeabmeldungen spiegeln.

22. Dezember 2021

Autoren Steffen Müller

Inhalt
Seite 1
Gewerbeabmeldungen
Seite 2
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Die Statistik liefert jedoch – ähnlich wie bei den Insolvenzen1 – ein gegenteiliges Bild: Seit dem Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 ist die Zahl der Gewerbeabmeldungen in Deutschland nicht gestiegen, sondern deutlich gesunken. Im Zeitraum von Januar bis August 2021 (neuere Daten liegen noch nicht für alle Bundesländer vor) wurden 340 000 Gewerbe abgemeldet, genauso viele wie im gleichen Zeitraum des ersten Pandemiejahres 2020. In den Jahren vor der Corona-Krise 2017 bis 2019 gab es von Januar bis August im Mittel 410 000 Abmeldungen. Die Zahl der Gewerbeanmeldungen hat den Einbruch zu Beginn der Pandemie dagegen im Jahr 2021 wieder wettgemacht. Dass die Gewerbeabmeldungen auch im Jahr 2021 noch weit unter den Werten von vor der Pandemie liegen, deutet darauf hin, dass viele Unternehmen, auch dank staatlicher Hilfen, in einer Art Dämmerzustand verweilen und die dort unproduktiv gebundenen Produktionsfaktoren nicht im gesamtwirtschaftlich gewünschten Umfang in andere, produktivere Verwendungen überführt werden (vgl. Kommentar in diesem Heft).

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Weniger Krisenmodus und wieder mehr Wettbewerb, bitte!

Steffen Müller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 4, 2021

Abstract

Ende November kam die frohe Kunde aus Nürnberg: Die Arbeitslosenzahlen sind weiter gesunken, sogar den zehnten Monat in Folge. Was auf der einen Seite erfreulich ist, zeigt auf der anderen Seite, dass Arbeitskräftemangel eines der größten Probleme der deutschen Wirtschaft ist. 

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Neue Basel-Regeln: Mehr Stabilität, weniger Kredite?

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 4, 2021

Abstract

Ein Kernpunkt des geplanten Basel-III-Regelwerks sind die gestiegenen Eigenkapitalanforderungen. Umsetzungsprobleme könnten die gewünschten Effekte der Reformen jedoch konterkarieren. Zum einen könnten Banken ihre Eigenkapitalquote erhöhen, indem sie weniger Kredite an risikoreiche Kreditnehmer vergeben, statt ihr Eigenkapital<br />aufzustocken. Hiervon wären vor allem mittelständische Unternehmen ohne Kreditrating betroffen. Zum anderen lassen auch die neuen, strengeren Regeln den nationalen Bankenaufsehern Bewertungsspielräume, die von den Banken – politisch geduldet – zu einer Inflationierung ihres Eigenkapitals genutzt werden könnten.

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