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Neuere Anwendungsfelder der Input-Output-Analyse – Tagungsband – Beiträge zum Halleschen Input-Output-Workshop 2004

Nach einem Jahr Pause trafen sich im Februar 2004 die Input-Output-Forscher aus dem deutschsprachigen Raum zum zweiten Mal am Institut für Wirtschaftsforschung Halle und berichteten über inzwischen erreichte Fortschritte und weitere neue Anwendungen der Input-Output-Analyse. Aus diesem Grunde hat der Herausgeber das Motto des Treffens zur Tagung aus dem Jahr 2002 beibehalten und präsentiert die Beiträge wieder unter dem Titel „Neuere Anwendungsfelder der Input-Output-Analyse“. Der vorliegende Band umfasst die aktualisierte Fassung aller Vorträge, die auf dem Workshop vom 19. bis 20. Februar 2004 zu drei thematischen Schwerpunkten gehalten worden sind.

29. Dezember 2004

Autoren Udo Ludwig

Der erste Schwerpunkt erstreckt sich auf neue Arbeiten zu gesamtwirtschaftlichen Input- Output-Tabellen. Hier stellen R. Fremdling und R. Stäglin den Stand ihrer Forschungen zur nachträglichen Berechnung einer Input-Output-Tabelle für das Deutsche Reich im Jahr 1936 vor. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Bereinigung der zeitgenössischen Fachstatistiken um militärpolitische Einflüsse. A. Schaffer und C. Stahmer präsentieren die Fortschritte ihrer sozioökonomischen Input-Output-Rechnung. Das Augenmerk richtet sich hier auf die Zeitverwendung verschiedener Altersklassen und die Ungleichgewichte zwischen geleisteter und empfangener Zeit in den Altersklassen.

Der zweite Schwerpunkt liegt bei projektbezogenen Input-Output-Analysen. Zwei Beiträge befassen sich mit der Abschätzung der gesamtwirtschaftlichen Wirkungen von sportlichen Großveranstaltungen. G. Ahlert stellt Simulationsrechnungen für die Fußball- Weltmeisterschaft 2006 mit dem zur INFORUM-Familie gehörenden und um ein sportökonomisches Satellitensystem erweiterten Deutschlandmodell INFORGE vor. Die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen auf Produktion und Beschäftigung werden anhand länderspezifischer Gesamtrechnungsdaten auf die Austragungsregionen der Spiele aufgeschlüsselt. K. Beckmann präsentiert eine regionalökonomische Wirkungsanalyse von Segelwettbewerben, mit der die Olympia Bewerbung der Stadt Rostock unterstützt wurde. Im Mittelpunkt stehen die nachfrageinduzierten Effekte aus Investitionen in die Infrastruktur und aus den Ausgaben der Besucher der Veranstaltungen auf Produktion, Beschäftigung und Einkommen. R. Janßen-Timmen und W. Moos untersuchen am Beispiel der Schweißtechnik den Wertschöpfungsbeitrag einer Querschnittstechnologie und beziehen darin nicht nur die Herstellung der entsprechenden Geräte und Maschinen, wie z. B. von Schweißrobotern, ein, sondern auch deren Einsatz in den Nutzerbranchen. Angewendet wird das um den Keynesschen Einkommensmultiplikator erweitere offene statische IO Modell.

Der dritte Schwerpunkt wendet sich empirischen Grundlagen der Input-Output-Rechnung zu. H. Mayer stellt neue Methoden der amtlichen Statistik zur direkten Volumenmessung von Nichtmarktleistungen und zur Qualitätsbereinigung bei Gütern mit rasch wechselnden Produkteigenschaften vor. Schließlich setzt sich J. Richter mit dem Spannungsverhältnis zwischen den Prämissen des IO Modells hinsichtlich Adäquation, Homogenität, Repräsentativität sowie Eindeutigkeit der Größen und ihrer „Machbarkeit“ durch die Wirtschaftsstatistik auseinander. Er plädiert für mehr Aufmerksamkeit gegenüber den empirischen Grundlagen.

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