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Regionale Migration in Abhängigkeit von Humankapital und sektoraler Struktur. Eine empirische Analyse am Beispiel von Deutschland und Polen

Die vorliegende Promotionsschrift von Dipl.-Volkswirt Alexander Kubis über deutsch-polnische Migrationsmuster und die Möglichkeiten, künftiges Wanderungsverhalten regional differenziert zu prognostizieren, ordnet sich in die Tradition der Arbeiten des IWH ein, die sich mit der Interdependenz transformationsökonomischer Entwicklungen und der europäischen Integration befassen. Die Verzahnung beider Aspekte ist bei Wanderungen besonders explizit, weil der Umbau von staatlich gelenkten Planwirtschaften zu Marktwirtschaften regional und sektoral mit unterdurchschnittlichen Geschwindigkeiten ablief, weshalb eine erhebliche Dynamik in den Veränderungen dessen, was man als Chancenverteilung im Raum bezeichnen möchte, konstatiert werden kann – und genau auf diese reagiert Migration. Insbesondere vor dem Hintergrund ursprünglicher Zuwanderungsbeschränkungen und eines nunmehr tatsächlich vorhandenen, aber auch im Bewusstsein präsent werdenden erhöhten Fachkräftebedarfs gewinnt die Analyse regionaler und sektoraler Bestimmungsgründe der Migration eine herausragende Bedeutung.

01. Oktober 2010

Autoren Alexander Kubis

Das Bewältigen der Komplexität, individuelle Entscheidungsprozesse aggregiert darzustellen, gelingt dem Verfasser, indem er die klassischen „Push“- und „Pullfaktoren“ um zusätzliche Variablen ergänzt, die vor allem das Humankapital einschließen, das für die Orientierung als maßgeblich erkannt wird. Hierzu entwickelt der Verfasser ein Strukturmodell, das es erlaubt, in die regionalen Untergliederungen der Sektoren und Regionen und die personalen Determinanten einzudringen, um zunächst historische Abläufe präzise zu modellieren und darauf aufbauend entsprechende Prognosen bei Veränderung der Rahmenbedingungen ableiten zu können. Es zeigt sich dabei, dass die Ergänzung klassischer Migrationsmodelle um Humankapitaleigenschaften eine zentrale inhaltliche und statistische Aufwertung derartiger Interaktionsmodelle erlaubt.

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