Inhalt
Seite 1
Warum interessieren uns Insolvenzen?
Seite 2
Großinsolvenzen entscheidend für Beschäftigungsverluste
Seite 3
Welche Insolvenzentwicklung ist für die zweite Hälfte des Jahres 2021 zu erwarten?
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Endnoten

1 Dieser Beitrag basiert auf Müller, S.: Insolvenzen in der Corona-Krise. IWH Policy Notes 2/2021. Halle (Saale) 2021. Steffen Müller leitet die Abteilung Strukturwandel und Produktivität am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und die dort angesiedelte Insolvenzforschungsstelle. Der Autor dankt Daniel Fackler, Oliver Holtemöller und Stephan Madaus für hilfreiche Kommentare.

2 Das Statistische Bundesamt weist den Anteil der insolventen Unternehmen mit beendetem Insolvenzverfahren aus, die nach Insolvenzeröffnung zunächst fortgeführt wurden. Dieser Anteil liegt beispielsweise bei im Jahr 2011 eröffneten Verfahren im einstelligen Prozentbereich (vgl. Statistisches Bundesamt: Unternehmen und Arbeitsstätten. Beendete Insolvenzverfahren und Restschuldbefreiung. Fachserie 2, Reihe 4.1.1, Tabelle 4. Wiesbaden 2018.

3 Müller, S.; Stegmaier, J.: Economic Failure and the Role of Plant Age and Size, in: Small Business Economics, Vol. 44 (3), 2015, 621–638.

4 Für eine tiefere Diskussion von Marktaustrittsgründen vgl. ebenda.

5 Vgl. Bates, T.: Analysis of Young, Small Firms that Have Closed: Delineating Successful from Unsuccessful Closures, in: Journal of Business Venturing, Vol. 20 (3), 2005, 343–358.

6 Vgl. Fackler, D.; Müller, S.; Stegmaier, J.: Plant-level Employment Development before Collective Displacements: Comparing Mass Layoffs, Plant Closures and Bankruptcies, in: Applied Economics, Vol. 50 (50), 2018, 5416–5435.

7 Vgl. Gropp, R. E.; Koetter, M.; McShane, W.: The Corona Recession and Bank Stress in Germany. IWH Online 4/2020. Halle (Saale) 2020.

8 Vgl. Fackler, D.; Müller, S.; Stegmaier, J.: Explaining Wage Losses after Job Displacement: Employer Size and Lost Firm Wage Premiums, in: Journal of the European Economic Association, im Erscheinen.

9 Basierend auf der wirtschaftlichen Entwicklung des Jahres 2020 berechnet Holtemöller, O.: Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Zuge der Corona-Krise, in: IWH, Wirtschaft im Wandel, Vol. 27 (1), 2021, 5–11, dass die Zahl der Insolvenzen ohne staatliche Hilfsmaßnahmen im Jahr 2020 höher als im Jahr 2019 ausgefallen wäre.

10 Der IWH-Insolvenztrend wird monatlich aktualisiert und auf der Internetseite der IWH-Insolvenzforschungsstelle veröffentlicht. Dort finden sich auch Erläuterungen zur Datengrundlage und zur Methodik.

11 Holtemöller O.; Muradoglu, Y.: Corona Shutdown and Bankruptcy Risk. IWH Online 3/2020, Halle (Saale) 2020 schätzen, dass der Corona- Shutdown im Frühjahr 2020 ohne Staatshilfen den überwiegenden Teil der Unternehmen in den betroffenen Sektoren in existenzielle Bedrängnis gebracht hätte.

12 Vgl. Gropp, R. E.; McShane, W.: Why Are Households Saving so much During the Corona Recession? IWH Policy Notes 1/2021. Halle (Saale) 2021.

13 Zahlen zur Beschäftigung in insolventen Unternehmen kommen aus den Unternehmensdaten von Bureau van Dijk und beziehen sich in der Regel auf das Jahr vor der Insolvenz. Da Unternehmen oft bereits vor der Insolvenz schrumpfen, sind Vorjahreswerte geeigneter, um die Größe des Unternehmens abzubilden. Aus konsolidierten Konzernbilanzen insolventer Unternehmen rechnet das IWH nicht insolvente Tochtergesellschaften und Gesellschaften im Ausland heraus. Um möglichst aktuelle Informationen zu verwenden, werden zweimal pro Jahr die jeweils aktuellsten Bureau-van-Dijk-Daten angespielt. Dies kann zu unwesentlichen Änderungen bei den berichteten Beschäftigtenzahlen führen.

14 Vgl. Fackler, D.; Müller, S.; Stegmaier, J.: Explaining Wage Losses after Job Displacement: Employer Size and Lost Firm Wage Premiums, in: Journal of the European Economic Association, im Erscheinen.

Empfohlene Publikationen

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Insolvenzen in der Corona-Krise

Steffen Müller

in: IWH Policy Notes, Nr. 2, 2021

Abstract

Die Insolvenzzahlen sind trotz Corona-Krise im Jahr 2020 stark gesunken. Diese paradoxe Situation kann in erster Linie durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen und abwartendes Verhalten bei den Unternehmen erklärt werden. Die Krise traf die meisten Unternehmen am Ende einer langanhaltenden wirtschaftlichen Boomphase und somit haben viele Unternehmen umfangreiche Reserven aufgebaut, die sie in Erwartung eines Nach-Corona Booms aufbrauchen. Obwohl eine Insolvenzwelle ab Frühjahr nicht auszuschließen ist, ist sie doch eher unwahrscheinlich. Der Staat muss seine Kräfte bündeln um ein Wiederaufflammen der Pandemie nach dem Sommer 2021 zu verhindern und gleichzeitig die Stützungsmaßnahmen bereits im Jahr 2021 beenden, um eine „Zombifizierung“ der Wirtschaft zu unterbinden.

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Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Zuge der Corona-Krise

Oliver Holtemöller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2021

Abstract

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession getrieben. In diesem Beitrag wird analysiert, wie sich die Rezession in den Unternehmensinsolvenzen niederschlägt. Prognosen auf Basis des üblichen Zusammenhangs zwischen Bruttowertschöpfung und Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftsbereichen deuten auf eine kräftige Zunahme der Unternehmensinsolvenzen im zweiten Halbjahr 2020 hin. Für Unternehmensinsolvenzen gelten allerdings seit März 2020 Ausnahmeregelungen, die das Ziel haben, allein durch die Corona-Krise bedingte Unternehmensinsolvenzen zu vermeiden. Ferner erhalten die Unternehmen finanzielle Unterstützung im Rahmen der Corona-Hilfspakete. Mit zunehmender Dauer der wirtschaftlichen Beeinträchtigungen nimmt die Wahrscheinlichkeit von Unternehmensinsolvenzen gleichwohl zu, sodass nach Aufhebung der Ausnahmeregelungen Insolvenzen nachgeholt werden dürften und das übliche konjunkturelle Muster wieder greift.

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Außerdem in diesem Heft

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Aktuelle Trends: Auf dem Weg zur europäischen Bankenunion: Verzögerte Umsetzung der Abwicklungsrichtlinie

Michael Koetter Thomas Krause Eleonora Sfrappini Lena Tonzer

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2021

Abstract

In Reaktion auf die Erfahrungen aus der letzten Finanzmarktkrise veröffentlichte die Europäische Kommission im Mai 2014 die Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten (Bank Recovery and Resolution Directive, BRRD). Die Richtlinie legt Regeln zur Abwicklung und Restrukturierung von Banken einschließlich eines Bail-in-Mechanismus fest, der das Verlustrisiko beim Scheitern einer Bank vorrangig deren Anteilseignern und Gläubigern aufbürdet.

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Projektion der Ausgaben für die Beamtenversorgung in Deutschland bis zum Jahr 2080

Oliver Holtemöller Götz Zeddies

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 2, 2021

Abstract

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Pensionäre in Deutschland. Der demographische Wandel dürfte die Versorgungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten deutlich zunehmen lassen. In diesem Beitrag wird die Zahl der Versorgungsempfänger bis zum Jahr 2080 vorausgeschätzt und die Versorgungsausgaben werden projiziert. Im Ergebnis zeigt sich ein teilweise deutlicher Anstieg der Versorgungsausgaben der Gebietskörperschaften. Im Verhältnis zum erwarteten Zuwachs des Steueraufkommens fällt dieser jedoch beim Bund vergleichsweise moderat und auch bei Ländern und Gemeinden nicht übermäßig hoch aus. Dies geht unter anderem auf die Annahme zurück, dass der Anteil der Beamten an der Gesamtbevölkerung in Zukunft konstant bleibt. Dagegen steht die gesetzliche Rentenversicherung größeren finanziellen Herausforderungen gegenüber, weil der Anteil der Rentenempfänger an der Gesamtbevölkerung in den kommenden Jahren zunehmen wird.

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