Jamaika
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2017
Abstract
Deutschland hat gewählt. Die Wahl hat große Verluste für die Volksparteien SPD und CDU gebracht, beide sind auf historische Tiefststände in der Wählergunst gesunken. Zusammen haben CDU und SPD nur noch knapp 54% der Stimmen; der Tag, an dem eine so genannte Große Koalition keine Mehrheit mehr haben wird, scheint nicht mehr fern. Für die CDU waren die Verluste noch deutlich dramatischer als für die SPD, was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt, weil die CDU noch immer stärkste Partei ist und die Kanzlerin stellen kann. Allerdings kann sie nicht alleine regieren. Nachdem die SPD sich zumindest vorläufig (wenn auch nicht völlig glaubwürdig) aus der Regierungsbildung verabschiedet hat, bleibt also nur eine Jamaika-Koalition zwischen CDU, FDP und den Grünen.
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12.04.2017 • 19/2017
Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2017: Aufschwung festigt sich trotz weltwirtschaftlicher Risiken
Die deutsche Wirtschaft befindet sich nun schon im fünften Jahr eines moderaten Aufschwungs. Die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung nimmt allmählich zu, und die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten dürften mittlerweile die Normalauslastung leicht überschritten haben. Davon gehen die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten für die Bundesregierung aus. Die konjunkturelle Dynamik bleibt dabei im Vergleich zu früheren Aufschwungphasen gering, auch weil der wenig schwankungsanfällige Konsum die Hauptantriebskraft ist. Einer stärkeren Kapazitätsanspannung wirkt zudem entgegen, dass die Nettozuwanderung das Produktionspotenzial erhöht. „Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 1,5% (kalenderbereinigt 1,8%) und im kommenden Jahr um 1,8% zulegen. Die Arbeitslosenquote dürfte nach 6,1% im Jahr 2016 auf 5,7% im Jahr 2017 und 5,4% im Jahr 2018 sinken“, so Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Nach einem Anstieg der Verbraucherpreise von nur 0,5% im Jahr 2016 werden im Prognosezeitraum mit 1,8% im Jahr 2017 und 1,7% im Jahr 2018 wohl wieder merklich höhere Raten erreicht. Die öffentlichen Haushaltsüberschüsse gehen etwas zurück; das Finanzgebaren der öffentlichen Hand ist im laufenden Jahr leicht stimulierend und im kommenden Jahr konjunkturneutral ausgerichtet.
Oliver Holtemöller
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09.03.2017 • 12/2017
Kommentar: Einen kühlen Kopf und einen Plan – IWH-Präsident Reint E. Gropp zur EZB-Zinsentscheidung
Die Zinsen bleiben vorerst wie sie sind, das hat die Europäische Zentralbank (EZB) heute entschieden. Das ist keine Überraschung. Etwas überraschend ist es aber schon, dass keine eindeutigen Signale zum mittelfristigen Ausstieg gesendet wurden. „Die Zinsen am heutigen Tag konstant zu halten ist gut und richtig“, sagt Reint E. Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). „Doch die heutige Pressekonferenz hätte genutzt werden müssen, um eine angepasste mittelfristige Ausstiegsstrategie aus der Niedrigzinspolitik aufzuzeigen. Dass das nicht passiert ist, ist enttäuschend.“
Reint E. Gropp
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26.01.2017 • 8/2017
IWH Policy Talk „Faraway or Close? Supervisors and Central Bankers“
Neue After-Work-Veranstaltungsreihe am IWH startet mit Ignazio Angeloni, EZB
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05.01.2017 • 3/2017
Sekretariat des Forschungsnetzwerks CompNet künftig am IWH beheimatet
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat das Sekretariat des Competitiveness Research Network CompNet übernommen, einem internationalen Netzwerk führender Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Fachleute, die erstklassige Forschung und Politikberatung auf den Gebieten der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität betreiben.
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04.01.2017 • 2/2017
Eurostaaten von amerikanischen Ratingagenturen schlechter bewertet – Einführung einer europäischen Agentur dennoch nicht zielführend
Während der Schuldenkrise bewerteten amerikanische Ratingagenturen einige Eurostaaten signifikant schlechter als die eher europaorientierte Agentur Fitch. Das zeigt eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Damit bestätigen die Ökonomen und Ökonominnen zwar zum Teil, was viele Politiker und Politikerinnen bereits während der Krise behaupteten: dass nämlich die Ratings der amerikanischen Agenturen eine antieuropäische Tendenz aufweisen. Andererseits macht die Studie aber auch deutlich, dass und warum eine europäische Ratingagentur trotzdem unwirksam wäre.
Reint E. Gropp
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Aktuelle Trends: Ungewöhnliche Zeiten in der Geldpolitik: Niedriges Zinsniveau begleitet von hohen Zentralbankreserven
Kirsten Schmidt, Lena Tonzer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2016
Abstract
Mit dem Ausbruch der Finanzkrise 2007/2008 und der sich anschließenden Staatsschuldenkrise kam es zu zahlreichen Veränderungen in der Implementierung der Geldpolitik im Euroraum. Oberstes Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist dabei die Wahrung der Preisstabilität und ein funktionierender Geldtransmissionsmechanismus.
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Kommentar: Wen die Götter bestrafen wollen, dessen Gebete erhören sie
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2016
Abstract
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer Ratssitzung am 8. September dieses Jahres entschieden, die Zinsen auf absehbare Zeit auf dem gegenwärtigen niedrigen Niveau zu halten, und hält sich offen, das Anleihekaufprogramm über den März 2017 hinaus zu verlängern. Sie kauft weiterhin monatlich Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Wert von 80 Milliarden Euro, ist aber auch noch zu weiterem Handeln bereit – alles andere wäre auch ein falsches Signal gewesen. Eine Verlängerung des Ankaufprogramms nicht in Aussicht zu stellen – und damit implizit auch ein Ende der Niedrigzinsphase in Betracht zu ziehen –, dies hätten die Märkte als Signal zum Ausstieg aus der aktuellen Geldpolitik gedeutet. Das wiederum hätte sich umgehend auf Zinsen und Vermögenswerte ausgewirkt und wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt hochproblematisch. Denn noch immer liegt die Inflationsrate deutlich unter dem Zielwert der EZB von 2%.
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09.09.2016 • 37/2016
Kommentar: IWH-Präsident Reint E. Gropp: Die EZB widersteht der Kritik und hält am Anleihekaufprogramm fest; behält sich sogar offen, es auszuweiten. Diese Entscheidung ist vollkommen angemessen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrer bisherigen Strategie fest. Darunter fällt auch das vielkritisierte Anleihekaufprogramm, das zunächst bis März 2017 laufen soll. Die EZB hielt sich heute offen, das Programm über den März hinaus weiter zu verlängern und widerstand damit der lauten Kritik, die unter anderem aus den europäischen Großbanken zu hören war.
Reint E. Gropp
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11.08.2016 • 34/2016
Banken-Stresstest 2016: Deutsche und italienische Banken mit ähnlichen Ergebnissen
Europäische Bankenaufsicht (EBA) und Europäische Zentralbank (EZB) haben die Ergebnisse ihres Banken-Stresstests 2016 vorgelegt. Der Test zeigt, dass die meisten europäischen Banken unter den angenommenen Stressszenarien recht stabil bleiben würden. „Bedenklich stimmt allerdings, dass die italienischen Banken nicht schlechter abschneiden als die deutschen Großbanken“, kommentiert IWH-Präsident Reint E. Gropp. „Eine Aufstockung des Eigenkapitals der beiden deutschen Großbanken scheint angeraten zu sein. Außerdem hat der Stresstest leider zwei entscheidende Faktoren nicht berücksichtigt: Erstens wurde eine lang anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB nicht simuliert. Und zweitens berücksichtigt der Test nicht die Möglichkeit, dass viele kleine Institute gleichzeitig in Schwierigkeiten geraten könnten, was wiederum im Kontext der schwindenden Zinsmargen immer wahrscheinlicher werden könnte“, sagt Gropp. Der Stresstest sollte auch nicht davon ablenken, dringend die Probleme der italienischen Banken zu lösen.
Reint E. Gropp
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