Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft

IWH-NEWSLETTER 5/2005 vom 31. Mai 2005

 

1. Publikationen

2. Veranstaltungen

3. Personalien

4. Sonstiges

Medienecho des IWH

1. Publikationen

Wirtschaft im Wandel 5/2005

Editorial
Ulrich Blum

Aktuelle Trends: Zwischen Konsolidierung und Crash
Hubert Gabrisch

Originäre Wirtschaftskraft der neuen Länder noch schwächer als bislang angenommen
Harald Lehmann, Udo Ludwig, Joachim Ragnitz

>>Die Nachfrage in den neuen Ländern wird zu rund einem Viertel durch Transferzuflüsse aus Westdeutschland gestützt. Grund hierfür ist vor allem, dass die in Ostdeutschland selbst erzielten Beiträge zu den Sozialversicherungen (Arbeitslosen- und Rentenversicherung) nicht ausreichen, die Ansprüche der Leistungsempfänger zu decken. Darüber hinaus wird auch die schwache Finanzkraft der ostdeutschen Länder in erheblichem Maße durch Leistungen des Bundes und der westdeutschen Länder aufgestockt. Ohne diese West-Ost-Transfers könnte das materielle Wohlstandsniveau in den neuen Ländern in bisheriger Höhe nicht aufrechterhalten werden. ...<<

Kooperation und Vernetzung begünstigen das Unternehmenswachstum – das Beispiel der Branche der modernen Biotechnologie
Walter Komar

>>Theoretischen Überlegungen zufolge wird die Entwicklung von Unternehmen durch Kooperation und Netzwerkeinbindung begünstigt. Diese Hypothese wird nachfolgend für das Beschäftigungswachstum von Unternehmen am Beispiel der Branche der modernen Biotechnologie näher untersucht. Tatsächlich zeigt sich, dass die Kooperationsneigung der Firmen in diesem noch jungen Sektor stark ausgeprägt ist. Obwohl sich die Branche seit etwa 2001 in einer Konsolidierungsphase befindet, wuchsen die meisten Anbieter nach wie vor überdurchschnittlich. Gerade diese wachsenden Firmen zeichnen sich durch eine hohe Kooperationsneigung und Vernetzung aus. Schätzungen zur Abhängigkeit des Unternehmenswachstums von kooperations- und nichtkooperationsbezogenen Faktoren zeigen signifikant positive Einflüsse der Kooperation und Vernetzung. Diesbezüglich spielen Wissenschaftseinrichtungen in Standortnähe der Firmen eine bedeutende Rolle. ...<<

Ist die Frauenbeschäftigung im Osten höher als im Westen?
Hans-Ulrich Brautzsch

>>Die Partizipation von ostdeutschen Frauen am Erwerbsleben wird in der öffentlichen Diskussion unterschiedlich beurteilt: Zum einen wird behauptet, die ostdeutschen Frauen würden deutlich stärker am Arbeitsleben teilnehmen als die westdeutschen. Dem steht die Auffassung gegenüber, dass sich die Erwerbsbeteiligung der ostdeutschen Frauen weitgehend an die Verhältnisse im Westen angeglichen hat. ...<<

IWH-Bauumfrage im April 2005: Frühjahrsaufwind mit Nachholeffekten
Brigitte Loose

Externe Publikationen

Ulrich Blum, Michael Veltins: Wie groß ist der wirtschaftliche Vorteil eines Kartells?,
in: T. Hartmann-Wendels, R. Thome, A. Woll (Hrsg.), wisu - Das Wirtschaftsstudium, Heft 5/2005, S. 683-690.

>>Verbotene Preis- und Mengenabsprachen werden vom Bundeskartellamt verfolgt und können mit Bußgeldern belegt werden. Die Höhe der Ordnungsstrafen hängt auch vom wirtschaftlichen Vorteil ab, den sich die Kartellmitglieder durch die Absprachen verschaffen können. Bei seiner Identifizierung und Bemessung treten allerdings erhebliche Probleme auf.<<

Martin T. W. Rosenfeld: Europäische Regionalpolitik nach der EU-Osterweiterung: Neue Ausrichtung erforderlich?,
in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, Jg. 74 (2005), S. 111-125.

>>Der Beitrag geht der Frage nach, in welche Richtung die Regionalpolitik der EU weiterentwickelt werden sollte. Zunächst werden die Konsequenzen der EU-Osterweiterung erläutert, die sich ohne Veränderung der heutigen Regelungen nach 2006 ergeben würden. Anschließend wird untersucht, welche materiellen Auswirkungen die EU-Osterweiterung für die Ordnung der regionalen Wirtschaftsstruktur hat und welche weiteren Einflussfaktoren der europäischen Regionalentwicklung für eine Reform der heutigen regionalpolitischen Regelungen von Belang sind. Der Beitrag gelangt zum Ergebnis, dass sich die EU-Ebene zukünftig auf die Beihilfenkontrolle, die Festlegung von Förderregionen sowie die Vergabe von finanziellen Mitteln konzentrieren sollte. Innerhalb der Förderregionen sollte anstelle des „Gießkannenprinzips“ ein eher wachstumsorientiertes Konzept zur Anwendung kommen. Dabei sollte versucht werden, mit regionalpolitischen Maßnahmen noch stärker als bislang an den jeweiligen tatsächlichen regionalen Wachstumshemmnissen ansetzen; dies sind vielfach nicht das fehlende unternehmerische Kapital, sondern Engpässe bei der Infrastruktur, fehlende regionale Netzwerke und Schwächen bei der Innovationstätigkeit.<<

Joachim Wilde, Alexander Kubis: Nichtinanspruchnahme von Sozialhilfe - Eine empirische Analyse des Unerwarteten,
in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Bd. 225, Heft 3, 2005, S. 347-373.

>>Bisherige Studien für Gesamtdeutschland haben ermittelt, dass mehr als die Hälfte der Haushalte, die zum Bezug von Sozialhilfe berechtigt sind, diesen Anspruch nicht geltend machen. Dies widerspricht der Intuition. Das Ziel der Studie ist deshalb zum einen, mit Hilfe des Niedrigeinkommens-Panels eine präzisere Simulation der Anspruchsberechtigung und damit der Quote der Nichtinanspruchnahme vorzunehmen als dies bisher möglich war. Zum anderen sollen die Ursachen der Nichtinanspruchnahme in einem multiplen ökonometrischen Modell untersucht werden. Es wird gezeigt, dass die bisherigen Messfehler nur einen kleinen Teil der ermittelten Quoten erklären. Signifikante Ursachen für die verbleibende Quote von rund 43% sind eine geringe Höhe der Ansprüche, die Kosten der Sozialhilfe in Form von Stigmatisierung sowie Erwartungen über eine eher kurzfristige Dauer des finanziellen Engpasses. Außerdem wird erstmalig eine signifikante simultane Beziehung zwischen der Höhe des Erwerbseinkommens und der Neigung zur Inanspruchnahme von Sozialhilfe nachgewiesen, wobei das Vorzeichen in beiden Richtungen negativ ist.<<

IWH-Pressemitteilungen

Pressemitteilung 20/2005 vom 3. Mai 2005
Originäre Wirtschaftskraft der neuen Länder noch schwächer als bislang angenommen

>>Dass die Nachfrage in den neuen Ländern zu rund einem Viertel durch Transferzuflüsse aus Westdeutschland gestützt wird, ist weithin bekannt. Bislang nicht untersucht wurde aber, wie sich diese Transferleistungen auf das ostdeutsche Bruttoinlandsprodukt auswirken. In einer neuen Studie des IWH – bei der die statischen Produktionseffekte der Transfers im Mittelpunkt standen – wurde dieser Frage genauer nachgegangen. ...<<

Pressemitteilung 21/2005 vom 4. Mai 2005
Ostdeutsches Baugewerbe im April 2005: Frühjahrsaufwind mit Nachholeffekten

>>Nach dem extremen Wintereinbruch vom Februar hat sich das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe im April – wie erwartet – wieder aufgehellt. Laut IWH-Umfrage unter mehr als 300 Unternehmen ist der Saldo aus den positiven und negativen Urteilen gegenüber dem Tiefpunkt im Februar um 19 Saldenpunkte bei der Geschäftslage und um 28 Saldenpunkte bei den Geschäftsaussichten gestiegen. ...<<

2. Veranstaltungen

Vorankündigung:

Workshop „Interregionale Ausgleichspolitik und regionales Wirtschaftswachstum in Deutschland: Bestandsaufnahme des politischen Status quo und vorliegender Forschungsergebnisse“
Grundlagen-Veranstaltung im Rahmen des Forschungsprojekts „Bundesstaatliche Ordnung und Bedeutung finanzieller Ausgleichssysteme für die Raumordnung“ im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) am 21. Juni 2005

>>Ausgleichspolitische Maßnahmen zugunsten ökonomisch benachteiligter Regionen gehören seit dem Bestehen der Bundesrepublik Deutschland zu den Grundpfeilern des föderativen Systems. Finanziert werden diese Maßnahmen vor allem von jenen Regionen, die sich durch eine hohe wirtschaftliche Wachstumsdynamik auszeichnen. Vor dem Hintergrund abnehmender gesamtwirtschaftlicher Wachstumsraten, zunehmender Globalisierung der Märkte sowie aufkommender Zweifel am Erfolg der bisher praktizierten Ausgleichspolitik wird in jüngster Zeit darüber diskutiert, ob und in welchem Umfang es zu einer Reform der heutigen Systeme der interregionalen Ausgleichspolitik kommen sollte.
Das BBR hat zu dieser Fragestellung beim Institut für Wirtschaftsforschung Halle das o. a. Forschungsprojekt in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieses Projekts werden vom IWH zwei Workshops durchgeführt. Der erste am 21. Juni 2005 hat im Wesentlichen die Aufgabe, über den gegenwärtigen Stand der Forschung zur interregionalen Ausgleichspolitik und ihren Effekten zu informieren und das vom IWH und seinen Kooperationspartnern (GEFRA, Münster, sowie IES, Hannover) gewählte Vorgehen zur Diskussion zu stellen. In einem zweiten Workshop am 30. Januar 2006 wird dann über die Ergebnisse des Forschungsprojekts informiert.<<

Workshop des IAB und des IWH „Beschäftigungsanalysen mit den Daten des IAB-Betriebspanels“, am 27. und 28. Juni 2005

>>Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle führen am 27. und 28. Juni 2005 ein Forschungstreffen zum IAB-Betriebspanel durch. Unter dem Motto „Beschäftigungsanalysen mit den Daten des IAB-Betriebspanels“ werden neuere methodische Ansätze der Panelanalyse generell und empirische Studien zu verschiedenen Seiten der Beschäftigungsentwicklung vorgestellt und diskutiert.<<
Programm
Anmeldung

Workshop über Nationale Innovationssysteme und Ausländische Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa: Technologietransfer, regionale Entwicklung und Konvergenz, vom 30. Juni bis 2. Juli 2005

>>Gemeinsamer Workshop mit der European Association for Comparative Economic Studies (EACES) in Halle und Freiberg (Sachsen). Der Workshop wird sich vorwiegend mit den besonderen Bedingungen für den Technologietransfer nach Mittel- und Osteuropa und der Entwicklung der Nationalen Innovationssysteme in diesen Ländern beschäftigen. Als besondere Perspektive für Studien sollen Geschwindigkeit und Pfade realer wirtschaftlicher Konvergenz dienen. Frist für die Einreichung von Vorschlägen: 1. April 2005.<<
Call for Papers

Hallesches Kolloquium zur Kommunalen Wirtschaft: „Die Rolle der Kommunen in der Wasserwirtschaft – Aktuelle Praxis, neue Konzepte und internationale Erfahrungen“, am 7. Juli 2005

>>Zentrales Anliegen der Veranstaltung ist, vor dem Hintergrund der politischen Diskussionen um die Liberalisierung (nicht nur) der deutschen Wasserwirtschaft mögliche institutionelle Arrangements und Regulierungsformen zu diskutieren, die eine effiziente Wasserver- und Abwasserentsorgung gewährleisten. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bildet die Frage nach der künftigen Rolle der Kommunen im Wasser- und Abwassersektor.<<
Programm

Anmeldung

4. Sonstiges

Vorträge

Dr. Christian Dreger: "Early warning tools to forecast general government deficit in the euro area: the role of intra-annual fiscal indicators." Kommentar zu Javier J. Pérez auf der 3rd annual conference for the Balkan countries' central banks. 16. Mai 2005, Varna, Bulgarien.
"Long run money demand in the new EU member states with exchange rate effects." Präsentation auf der 3rd annual conference for the Balkan countries' central banks. 17. Mai 2005, Varna, Bulgarien.
"Is money demand stable in the new EU member states? A study in panel cointegration." Präsentation auf der Economic and financial issues in an enlarged Europe, 4th annual meeting of the European Economics and Finance Society. 21. Mai 2005, Coimbra, Portugal.

Dr. Jutta Günther: "East Germany in the Process of Catching-up Development: The Role of Foreign and West German Investors for Technological renewal." Präsentation auf der 5. Triple Helix Konferenz: The capitialization of Knowledge: cognitive, economic, social & cultural aspects. 18. bis 21. Mai, Turino, Italien.

Björn Jindra: "The Role of Subsidaries in Direct Technolgy Transfer via FDI - Evidence from Five New EU Member Countries." Präsentation auf der 5. Triple Helix Konferenz: The capitialization of Knowledge: cognitive, economic, social & cultural aspects. 18. bis 21. Mai, Turino, Italien

Dr. Joachim Ragnitz:"Wirtschaftliche Perspektiven des vereinigten Deutschlands." Vortrag vor einer Delegation koreanischer Wirtschafts- und Politikwissenschaftler. 11. Mai 2005, Halle.
"Konvergenz in Europa - zu Lasten der Regionen." Vortrag und Podiumsdiskussion bei einer Veranstaltung der Christian-August-Gesellschaft. 19. Mai 2005, Sulzbach-Rosenberg.
"Chancen und Risiken der peripheren Regionen in Ostdeutschland." Vortrag anlässlich des 6. Südbrandenburgischen Wirtschaftstages. 26. Mai 2005, Cottbus.

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: “Wirtschaftsentwicklung in Sachsen-Anhalt – Aktueller Stand der 'Cluster’ und der Wachstumskräfte des Landes.“ Vortrag im Rahmen der Existenzgründer- und Servicemese „Junge Unternehmen im Burgenlandkreis.“19. Mai 2005, Zeitz.

Aktivitäten

Kristina van Deuverden nahm an der 125. Sitzung des Arbeitskreises "Steuerschätzungen" vom 10. bis 12. Mai 2005 in Berlin teil.

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld und Dr. Gerhard Heimpold sind als Experten im Rahmen des EU-Forschungsnetzwerkes „European Spatial Planning Observation Network“ (ESPON) am Projekt ESPON 3.2 "Spatial Scenarios and Orientations in relation to the ESDP and Cohesion Policy" beteiligt. Das Projekt 3.2 hat das Ziel, durch Entwicklung von Szenarien der künftigen räumlichen Entwicklung in Europa Informations- und Entscheidungsgrundlagen für die weitere Ausgestaltung der Europäischen Regional- und Raumordnungspolitik bereitzustellen. In der Website von ESPON ist inzwischen der Zweite Zwischenbericht des Projektes ESPON 3.2 verfügbar: Link: http://www.espon.lu/online/documentation/projects/cross_thematic/cross_thematic_134.html

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm in seiner Funktion als Leiter der Landesarbeitsgemeinschaft Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen in der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) an der Jahreskonferenz der Leiter aller Landesarbeitsgemeinschaften der ARL am 23. Mai 2005 in Kassel teil.


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