Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft

IWH-NEWSLETTER 12/2008 vom 19. Dezember 2008

1. Publikationen

2. Veranstaltungen

3. Personalien

4. Sonstiges

Medienecho des IWH

1. Publikationen

IWH-Pressemitteilungen

IWH-Pressemitteilung 49/2008

Konjunktur aktuell: Weltweite Finanz- und Konjunkturkrise treibt die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession

>>Die Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und der Welt für das Jahr 2009 erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem eine schwere Krise des Weltfinanzsystems die Industrieländer und darunter auch Deutschland in eine tiefe Rezession gestürzt hat. Weltweit verstärken sich derzeit die Abwärtstendenzen auf den Güter-, Finanz- und Arbeitsmärkten gegenseitig. Die Finanzkrise hat sich dabei zu einer Vertrauens- und Solvenzkrise der Finanzinstitute selbst entwickelt. Die Kosten der Finanzierung am Kapitalmarkt sind für Banken und nicht finanzielle Unternehmen geringerer Bonität drastisch gestiegen, und die Verluste auf den Aktienmärkten sind erheblich. Die Finanzierungsspielräume von Unternehmen werden zunehmend kleiner. Auch für private Haushalte schränken sich die Finanzierungsspielräume ein, besonders in Ländern, in denen Wohneigentum als Mittel der Kreditsicherung für die Güternachfrage wichtig ist und sich der Preisverfall für Wohnhäuser weiter fortsetzt.
Die Wirtschaftspolitik sieht nicht tatenlos zu, sondern stemmt sich seit dem Herbst mit einer Vielzahl von Maßnahmen gegen Finanzkrise und Rezession. Dazu zählen drastische Leitzinssenkungen, die Entlastung von Banken mittels Garantieerklärungen und Eigenkapitalspritzen sowie Konjunkturprogramme. Dies hilft, die realwirtschaftlichen Folgen einzudämmen; der Wirtschaftspolitik wird es aber nicht gelingen, die Rezession in den Industrieländern schnell zu beenden. Positive Ankündigungseffekte sind begrenzt, weil Haushalte und Unternehmen wissen, dass eine konjunkturelle Erholung erst dann zu erwarten ist, wenn sich der Finanzsektor zu stabilisieren beginnt. Stützend wirkt aber die erhebliche Kostenentlastung in den Industrieländern durch den drastischen Fall der Energie- und Rohstoffpreise.
Die Stabilisierung der Finanzmärkte ist Voraussetzung für eine konjunkturelle Bodenbildung. Sie wird sich wohl erst einstellen, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Zum einen muss deutlich werden, dass die staatlichen „Schutzschirme“ weitere Insolvenzen systemwichtiger Finanzinstitute abwenden. Zum anderen müssen sich die Preise für Vermögenstitel stabilisieren, deren Werte sich von US-Hypothekenkrediten ableiten. Dies wird erst dann geschehen, wenn absehbar ist, dass der Fall der Immobilienpreise in den USA ausläuft. Die vorliegende Prognose rechnet mit diesen Voraussetzungen für den Sommer 2009. ...<< Langfassung

IWH-Pressemitteilung 50/2008

Mittelfristige Wirtschaftsentwicklung und Öffentliche Finanzen

>>Die derzeitige Lage der Weltwirtschaft ist von gravierender Unsicherheit gekennzeichnet. Ein Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität hat stattgefunden; wie lang und wie schwer die Rezession aber sein wird, ist nicht leicht einzuschätzen. Gerade in dieser Situation ist eine Projektion der konjunkturellen, noch mehr aber der wirtschaftlichen Entwicklung in der mittleren Frist schwierig.
Allerdings müssen wirtschaftliche und politische Entscheidungen nicht nur in einfachen Zeiten getroffen werden. Die Entwicklung der wirtschaftlichen Grundtendenz ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Auch die Lage der öffentlichen Haushalte und ihre Veränderung über die Zeit ist von grundlegender Bedeutung. Zwar werden neue politische Maßnahmen die Projektion schnell veralten lassen, dennoch ist sie eine hilfreiche Bestandsaufnahme im Vorfeld weiterer Beschlüsse.
In der hier vorgelegten Projektion ist angenommen, dass es gelingt, das Finanzsystem zu stabilisieren, und dass sich bis zum Ende des Projektionszeitraums bremsende Einflüsse auf die Realwirtschaft zurückgebildet haben werden.
Unter dieser Bedingung wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2009 um 1,9% sinken. In den Jahren 2010 bis 2013 wird es allerdings mit durchschnittlich 1½% wieder spürbar zulegen. Erste Impulse werden dabei vom Außenhandel ausgehen, später wird die wirtschaftliche Dynamik vor allem von der Inlandsnachfrage getragen werden. ...<< Langfassung

IWH-Pressemitteilung 51/2008

Konjunkturberichterstattung für das Land Sachsen-Anhalt: Internationale Finanz- und Konjunkturkrise zieht erste Spuren in der Realwirtschaft Sachsen-Anhalts

>>Während in Deutschland insgesamt die gesamtwirtschaftliche Produktion in den Monaten Juli bis September gegenüber dem zweiten Quartal gesunken ist, hat sie in Sachsen-Anhalt noch einmal, wenn auch geringfügig, zugenommen. Nach Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle übertraf das Bruttoinlandsprodukt seinen Stand vor Jahresfrist mit 2,7% kräftig. Der prozentuale Zuwachs lag damit im dritten Quartal doppelt so hoch wie im gesamtdeutschen Durchschnitt. Das Land konnte damit seine Position in der Gruppe der Wachstumsführer in Deutschland im Sommerhalbjahr festigen. Der Wachstumsvorsprung resultiert vor allem aus der Industrie. Allerdings hat das Verarbeitende Gewerbe erste Auswirkungen der Finanz- und Konjunkturkrise auf den Absatzmärkten der hiesigen Unternehmen zu spüren bekommen. Es hat im Ausland gegenüber dem Vorquartal erstmals seit dem Jahr 2003 real weniger Güter abgesetzt, und die schwächerwerdenden Auftragseingänge lassen auf eine Fortsetzung der Abwärtstendenz in den nächsten Monaten schließen. Der Umsatzrückgang im Ausland war so stark, dass das Inland diesen Verlust gerade ausgleichen konnte. Dabei spielte auch die Wiederaufnahme der Mineralölverarbeitung nach der vorübergehenden, technisch bedingten Abschaltung der Anlagen eine Rolle. ...<<

Wirtschaft im Wandel 12/2008

Editorial
Ulrich Blum

Aktuelle Trends:
Starkes überregionales Engagement der ostdeutschen Bauunternehmen

Brigitte Loose

Kommentar:
Obama und die Wende der US-Klimapolitik
Wilfried Ehrenfeld

>>Die Vereinigten Staaten von Amerika sind mit einem Anteil von rund 21% neben China (ebenfalls rund 21%) und der EU (ca. 16%) der größte CO2-Emittent der Erde. Anfang November haben die USA einen neuen Präsidenten gewählt: Barack Obama. Während des Wahlkampfs wurden zeitweilig Spekulationen laut, dass Arnold Schwarzenegger Umwelt- bzw. Energieminister werden soll, wenn Obama Präsident wird. Der Gouverneur von Kalifornien gilt als Vorreiter in Sachen Klimaschutz und nachhaltige Energiepolitik in den USA. Seine Position führte in der Vergangenheit wiederholt zu Spannungen zwischen ihm und Präsident George W. Bush. Schwarzenegger hatte mit dem "California Global Warming Solutions Act of 2006" ein Gesetz unterzeichnet, mit Hilfe dessen der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 auf das Niveau von 1990 sinken soll. Im November 2008 unterzeichnete der Gouverneur eine Verordnung, die besagt, dass bis 2020 ein Drittel des Energieverbrauchs Kaliforniens aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden soll. Zusammen mit sechs weiteren US-Staaten und vier kanadischen Provinzen will Kalifornien ab 2012 ein CO2-Emissionshandelssystem einführen. ...<<

Finanzmarktkrise belastet wirtschaftliche Entwicklung Polens
Martina Kämpfe

>>Die weltweite Finanzmarktkrise hat auch die mittel- und osteuropäischen Länder erfasst, und zwar sowohl ihre Finanz- und Bankensysteme als auch die realwirtschaftliche Entwicklung. Die einzelnen Länder sind allerdings in unterschiedlichem Ausmaß betroffen. In Polen zeigten sich Auswirkungen auf die Stabilität des Finanzsystems und die aktuelle Wirtschaftslage erst in der zweiten Jahreshälfte deutlicher. In der ersten Jahreshälfte verlief die Binnennachfrage kaum schwächer als im Vorjahr: Neben den Unternehmensinvestitionen, die im zweistelligen Bereich expandierten, legte auch der private Konsum weiter kräftig zu, denn trotz höherer Inflation sind die Realeinkommen der privaten Haushalte aufgrund deutlicher Lohnsteigerungen und einer Rentenanpassung gestiegen. Zwar schwächte sich die Nachfrage aus dem Ausland, vor allem aus den Ländern der alten EU, schon im Frühjahr ab, der Außenhandel insgesamt hat sich aber kaum vermindert, da der Handel mit den asiatischen und osteuropäischen Ländern weiterhin sehr dynamisch verlief.
Im dritten Quartal machten sich die Auswirkungen der international verunsicherten Finanzmärkte auf das Finanzsystem in Polen dann erstmals in Form von stärkeren Wechselkursschwankungen bemerkbar, die sich nach einer kurzzeitigen Beruhigung im vierten Quartal verstärkten. Der Zloty verlor binnen weniger Tage stark an Wert, und auch die Aktienkurse der größten polnischen Unternehmen gerieten unter Druck. Die Verschlechterung der Stabilität des Finanzsystems hat in Polen – wie auch weltweit – zu einer Verschärfung der Kreditkonditionen und einer allgemeinen Verunsicherung der Wirtschaftsakteure geführt, deren längerfristige Folgen auf die Wirtschaft noch nicht absehbar sind. Vor diesem Hintergrund ist insgesamt von einer weiteren Abschwächung der wirtschaftlichen Expansion in diesem und dem nächsten Jahr auszugehen. ...<<

Mittel- und Osteuropa wird von der globalen Finanzkrise angesteckt
Hubert Gabrisch

>>Die mittel- und osteuropäischen Länder sind nunmehr auch von der globalen Finanzkrise getroffen. Erstens hat der Verfall der Rohstoffpreise (Öl und Stahl) in Russland und in der Ukraine zu Rezessionsängsten und damit zu einem Abzug kurzfristigen Kapitals geführt. Für alle Länder kommen die Auswirkungen der weltweiten Nachfrageschwäche über den Exportsektor negativ zum Tragen. Schließlich erweist sich der von ausländischen Banken dominierte Finanzsektor in fast allen neuen EU-Ländern als Einfallschneise für Risikoanpassungen internationaler Investoren. Die gemeinsame Folge dieser Faktoren sind zunehmende Einschränkungen der Kredit- und der Geldversorgung und ebenfalls ein Abzug von Investitionskapital. In der gesamten Region zeichnet sich eine starke Abschwächung des Wirtschaftswachstums ab, in einigen Ländern droht sogar eine langanhaltende Rezession. Es ist vorwiegend Aufgabe der Fiskalpolitik dieser Länder, Dauer und Tiefe der Rezession zu mildern. Eine Fortsetzung der bisher verfolgten fiskalischen Konsolidierung oder gar des Konvergenzkurses für einen schnellstmöglichen Beitritt zur Eurozone ist derzeit nicht sinnvoll. Eine staatliche Stützung der Nachfrage sollte durch die Stärkung eines genuin inländischen Bankensektors begleitet werden, der die Sicherung der Kreditversorgung zum Ziel hat. ...<<

Wie reagieren Hochschulen auf neue Technologien? Das Beispiel der Photovoltaik
Peter Franz

>>Hochschulen kommt als Akteuren in regionalen Innovationssystemen die Aufgabe zu, neues Wissen für eine Region verfügbar zu machen, durch Lehre zur Humankapitalbildung und durch Forschung zur Erweiterung des Wissens beizutragen. Diese Funktionen sind insbesondere wichtig bei der Adaption neuer Technologien, wie dies bei der Photovoltaik der Fall ist. 89 deutsche Hochschulen – darunter 65 Fachhochschulen – bieten mittlerweile 171 Vollzeitstudiengänge mit Ausrichtung auf die Photovoltaik an. Jedes Bundesland verfügt über mindestens einen Hochschulstandort mit entsprechendem Studienangebot. Ansätze für eine räumliche Ballung von Studiengängen lassen sich für Sachsen, für das Ruhrgebiet und für die Rhein-Main-Region erkennen. Nahezu 90% des Studienangebots werden von ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten und Fachbereichen bestritten. Weniger als die Hälfte der Hochschulen mit Photovoltaik-Studiengängen hat Drittmittel aus der Forschungsförderung des Bundes eingeworben. Die meisten Projekte und die höchste Fördersumme verzeichnet der Hochschulstandort Stuttgart, gefolgt von Darmstadt, Konstanz und München. Damit zeichnet sich eine relativ starke Ballung der Photovoltaik-Forschung im Süden der Republik ab. Auffällig ist weiterhin, dass sich mehrere kleinere ostdeutsche Hochschulstädte (Freiberg, Ilmenau, Stralsund, Cottbus) als relativ forschungsstark darstellen. Unter Berücksichtigung des Tatbestands, dass sich in Ostdeutschland viele größere Produktionsstätten für Solarzellen und die Sitze einiger wichtiger Photovoltaik-Unternehmen befinden, lässt sich feststellen, dass das mit der Weiterentwicklung der Photovoltaik verbundene Potenzial zu Kooperationen mit Unternehmen der Branche und zur Fokussierung der Hochschulstrukturen auf diese Technologie von den dort gelegenen Hochschulen noch nicht ausgeschöpft wird. ...<<

Doch keine Heuschrecken? – Kaum Flurschaden nach der Privatisierung kommunaler Wohnungen –
Dominik Weiß

>>Der Beitrag untersucht die Auswirkungen der aus sozialen Gründen stark kritisierten Verkäufe kommunaler Wohnungen an private Investoren. Die Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels von 1999 bis 2006 lässt keine gravierenden Auswirkungen der Privatisierung kommunaler Mietwohnungen auf die betroffenen Haushalte erkennen. Sie liefert insofern keine empirischen Argumente für die öffentlich geführte Kritik am Verkauf kommunaler Wohnungen. Die wesentlichen Ergebnisse aus dieser Stichprobe deuten auf moderate Mietsteigerungen und überdurchschnittliche Investitionstätigkeit nach der Privatisierung hin.
Allerdings ist die Gesamtkostenbelastung für die Wohnung nach subjektiver Einschätzung der Haushalte bei den privatisierten Wohnungen angestiegen.
Ein möglicher Grund für diese Entwicklung könnte die geringere Mobilität der Bewohner von kommunalen Wohnungen sein. ...<<

IWH-Industrieumfrage im November 2008: Geschäftsklima bricht auf breiter Front ein
Cornelia Lang

Externe Publikationen

Berneburg, Marian: Are European Equity Style Indices Efficient? – An Empirical Quest in Three Essays,
IWH-Schriftenreihe Bd. 28. Nomos Verlagsgesellschaft: Baden-Baden 2009.

>>Many situations in the history of the stock markets indicate that assets are not always efficiently priced. But why does it matter whether the stock market is efficiently priced? Because “well-functioning financial markets are a key factor to high economic growth” (Mishkin and Eakins, 2006, pp. 3-4). In three essays, it is the aim of the author to shed some more light on the topic of market efficiency, which is far from being resolved. Since European equity markets have increased in importance globally, the author, instead of focusing on US markets, looks at a unified European equity market. By testing for a random walk in equity prices, revisiting Shiller’s claim of excess volatility through the means of a vector error correction model, and modifying the Gordon-Growth-Model, the book concludes that a small degree of inefficiency cannot be ruled out. While usually European equity markets are pricing assets correctly, some periods (e.g. the late 1990s and early 2000s) show clear signs of mispricing; the hypothesis of a world with two states (regime one, a normal efficient state, and regime two, a state in which markets are more momentum driven) presents a possible explanation. <<

Blum, Ulrich; Lindner, Axel; Dietrich, Diemo (Hrsg.): Empirische Makroökonomik für Deutschland: Analysen, Prognosen, Politikberatung – Festschrift zum 65. Geburtstag von Udo Ludwig,
IWH-Schriftenreihe Bd. 27. Nomos Verlagsgesellschaft: Baden-Baden 2009.

>>Anlass dieser Festschrift ist der 65. Geburtstag Professor Dr. Udo Ludwigs, Leiter der makroökonomischen Abteilung am Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Professor Ludwigs Arbeit konzentrierte sich in dieser Zeit auf zwei Themenschwerpunkte: auf den Prozess der Transformation der ostdeutschen Wirtschaft und ihr Hineinwachsen in eine neue Rolle im gesamtdeutschen und europäischen Wirtschaftsraum sowie auf die Analyse des Konjunkturzyklus in Deutschland und dessen Einbettung in den gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprozess. Seine wissenschaftliche Neigung gehört den makroökonomischen Analysen, den auf ihnen aufbauenden Prognosen und der mit beiden verknüpften evidenzbasierten wirtschaftspolitischen Beratung. Mit dieser Festschrift bedanken sich Mitarbeiter ebenso wie Autoren, langjährige Gesprächspartner und die wissenschaftlichen Weggefährten Professor Ludwigs am IWH oder im Rahmen der Gemeinschaftsdiagnosen für die Bundesregierung, bei der er das Institut vertritt.
Der Band ist ein Dreiklang aus Reflexionen über makroökonomische Analyse, Prognostik sowie wirtschaftspolitische Beratung und streift dabei die theoretische Ökonometrie ebenso wie gesellschaftspolitische Fragen. Alle Beiträge haben Aspekte der mittelfristigen Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland, Probleme der Konjunkturanalyse und -prognose oder die Natur von Politikberatung zum Gegenstand.<<

Franz, Peter: Muster der Einwohnerschrumpfung in bundesdeutschen Städten zu Beginn des 21. Jahrhunderts,
in: A. Lampen; A. Owzar (Hrsg.), Schrumpfende Städte. Ein Phänomen zwischen Antike und Moderne. Institut für vergleichende Städtegeschichte, Reihe Städteforschung, Bd. 76. Böhlau: Köln, Weimar, Wien 2008, S. 279-294.

>>Der Beitrag analysiert die Einwohnerentwicklung verschiedener bundesdeutscher Städte seit 1990. Zunächst werden verschiedene Daten zur Bevölkerungsentwicklung auf Stadt- und Stadtregionsebene präsentiert und diskutiert. Im Anschluss daran werden kleinräumige Entwicklungen innerhalb des Stadtraums am Beispiel der Stadt Halle (Saale) dargestellt. Darauffolgend werden verschiedene Modelle und Theorien daraufhin überprüft, inwieweit sie das Phänomen schrumpfender Städte erklären können. Abschließend wird ein vorläufiges Resümee gezogen.<<

Haug, Peter; Deilmann, C.: Kommunale Netzinfrastruktur: Demographischer Wandel, Stadtumbau und Ersatzbedarf als künftige Kostenfallen?,
in: InfrastrukturRecht, 5. Jg., Nr. 11, 2008, S. 322-325.

>>In einer gemeinsamen Studie des Instituts für Wirtschafsforschung Halle (IWH) und des Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) Dresden wurde untersucht, welche Faktoren in welchem Umfang zur Kostenentwicklung der kommunalen Netzinfrastruktur (Wasser, Abwasser, Straßen) bis zum Jahr 2030 beitragen. Ein zentrales Ergebnis der für die ausgewählten Fallstudienstädte entwickelten Szenarien war, dass durch den Stadtumbau entstehende Kostensteigerungen bezogen z. B. auf die gesamte abgesetzte Trinkwassermenge vernachlässigbar sind, insbesondere im Vergleich zum künftigen Ersatzinvestitionsbedarf und der demographisch bedingten Verteilung der Fixkosten auf immer weniger Einwohner. Hier drohen u. U. massive Finanzierungsprobleme in der Zukunft.<<

Schneider, Lutz: Von der Rendite zum Ballast - Der Einfluss der Demographie auf die wirtschaftliche Entwicklung,
in: S. Jaenichen; T. Steinrücken; A. Itzenplitz; N. Seifferth-Schmidt (Hrsg.), Ordnungspolitische Standpunkte zu aktuellen Fragen der Umwelt-, Wettbewerbs- und Wirtschaftspolitik. Universitätsverlag Ilmenau: Ilmenau 2008, S. 55-73.

>>Der Beitrag untersucht auf Basis einer neoklassischen Produktionsfunktion die potenziellen Effekte, die Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung, insbesondere des Erwerbspersonenpotenzials, auf das Angebotspotenzial und damit das Wachstum einer kleinen offenen Volkswirtschaft haben werden. Es wird argumentiert, dass besonders die Bevölkerungsalterung eine erhebliche Hypothek für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt, während die Effekte der Schrumpfung als weniger problematisch einzustufen sind.<<

IWH-Sonderhefte

IWH-Sonderheft 2/2008

Neue Branchen an altindustriellen Standorten: Das Beispiel der Medienwirtschaft in der Stadt Halle (Saale)
Gutachten im Auftrag der Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH

Martin T. W. Rosenfeld, Peter Franz, Christoph Hornych, Michael Schwartz

>>Jede Stadt steht heute vor der Frage, wie sie auf die Herausforderungen des zunehmenden Standortwettbewerbs sowie des demographischen Wandels reagieren sollte, um die lokale Wirtschaft nachhaltig weiterzuentwickeln. Für die Städte im Osten Deutschlands kommen als weitere Herausforderungen noch die Folgewirkungen der Systemtransformation sowie die bereits längerfristig festgelegten Kürzungen staatlicher Fördermittel hinzu. Eine von zahlreichen Städten gewählte Strategie ist der Versuch, ihre Position im Standortwettbewerb durch eine gezielte Förderung wissensintensiver und kreativer Branchen zu verbessern. Zu diesen Branchen gehört u. a. die Medienwirtschaft, die eng mit anderen Bereichen der Kreativ- und Kulturwirtschaft verbunden ist. Der Medienwirtschaft werden nach wie vor beträchtliche Zukunftspotenziale zugebilligt. Gegenüber anderen Teilen der Kulturwirtschaft zeichnet sich die Medienwirtschaft durch einen relativ hohen Anteil des überregionalen Absatzes am Gesamtabsatz aus. Zudem sind in der Medienwirtschaft Personen tätig, die als Multiplikatoren das positive Image eines Standorts nach außen kommunizieren können. Auch für die sachsen-anhaltische Kulturhauptstadt Halle wird von Seiten der lokalen Politik sowie der Landesregierung seit Mitte der 1990er Jahre das Ziel verfolgt, die Stadt als einen bedeutsamen Standort der Medienbranche zu etablieren.
Vor dem skizzierten Hintergrund untersucht die Studie zunächst die Entwicklung sowie die aktuelle Bedeutung des Mediensektors am Standort Halle und die hier gegebene sektorale Ausrichtung des Mediensektors. Anschließend erfolgt eine Untersuchung der Ausstattung der Region Halle mit jenen Standortfaktoren, die für Unternehmen des Mediensektors von Bedeutung sind, sowie der bisherigen Politik zur Förderung der Medienwirtschaft am Standort Halle. Die Grundlage hierfür bilden sekundärstatistische Daten und Expertengespräche mit Akteuren aus der Medienbranche sowie aus Politik und Verwaltung. Es wird gezeigt, dass politische Maßnahmen zur Förderung der Medienwirtschaft in Halle durchaus erfolgreich waren; allerdings konnte das zunächst erreichte Beschäftigungsniveau in jüngster Zeit nicht noch weiter gesteigert werden. Abschließend werden mögliche Ansatzpunkte für politische Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Medienstandorts Halle diskutiert.<<

IWH-Diskussionspapiere

IWH-Diskussionspapiere 15/2008
Martin T. W. Rosenfeld; Christoph Hornych: Is There a Way for Old Industrial Districts to Become Attractive for Cultural Industry? The Case of Media Businesses in Halle (Saale), Germany

>>Policy makers from many regions where old industrial structures in the field of manufacturing have collapsed are trying to stimulate entrepreneurial activities of businesses in the cultural industry. The question is whether this strategy could be successful. This article examines the strategy of supporting the sector of Media Industry (´MI´) by policy makers in the region of Halle in East Germany, where a strong de-industrialization has taken place after the German reunification. Stimulated by the policy makers’ support measures, there actually was a remarkable development of MI. However, the number of MI firms and their employees did not further increase in recent years, after having reached a certain level. This illustrates the limits of political measures for turning a city’s path of industrial development voluntarily.<<

2. Veranstaltungen

Durchgeführte Veranstaltungen

2nd Halle Forum on Urban Economic Growth, 27. und 28. November 2008

Das von der Forschungsabteilung Stadtökonomik veranstaltete 2nd Halle Forum on Urban Economic Growth am 27. und 28. November 2008 befasste sich intensiver mit der möglichen Funktion von Wissenschaftseinrichtungen für die Wirtschaftsentwicklung in Städten, die Hochschulen und Forschungsinstituten als Sitz dienen. Während im ersten Teil des Workshops ein Überblick über den bisherigen Forschungsstand der ökonomischen Effekte von Wirtschafts-Wissenschafts-Beziehungen gegeben wurde, standen im zweiten Teil der Vorträge verschiedene politische Strategien im Zentrum, die zu einem größeren regionalen Wachstumsbeitrag der Wissenschaftseinrichtungen führen sollen. Neuere strategische Konzepte wie „wissensbasierte Stadtentwicklung“, „Knowledge City“ oder „Wissenschaftsstadt“ weisen darauf hin, dass Stadtplaner und Politiker nach Möglichkeiten suchen, dieses Potenzial für die Stadtentwicklung besser nutzbar zu machen. Die Vorträge wurden ergänzt durch eine Podiumsdiskussion, in deren Verlauf Vertreter der Wissenschaft sowie der bundes- und landespolitischen Ebene das Für und Wider verschiedener Handlungsansätze zur Sprache brachten.
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9th IWH-CIREQ Macroeconometric Workshop: Challenges of Forecasting in Applied Macroeconometrics, 4. und 5. Dezember 2008

Die Prognose ist ein Schlüsselwerkzeug in der angewandten Makroökonometrie. Ereignisse wie die Finanzkrise sind eine große Herausforderung für die makroökonometrische Prognose. Einerseits ist von Interesse, ob die Krise überhaupt stattfinden wird oder nicht. Andererseits werden die realen oder monetären Größen durch die Krise beeinflusst, und die Prognose kann zu verzerrten Ergebnissen führen. Diese beiden Aspekte wurden auf dem Workshop intensiv von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie Praktikern analysiert und diskutiert.
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3. Personalien

Seit dem 1. Dezember 2008 wird die Abteilung Strukturökonomik durch Diplom-Volkswirtin Katja Wilde verstärkt. Sie beschäftigt sich überwiegend mit der Innovationsforschung.

4. Sonstiges

Vorträge

Dr. Herbert S. Buscher, Dirk Trocka: "Methodik der Studie 'Entwicklung des Fachkräftebedarfs in Thüringen, Fortschreibung 2008'." Vortrag auf der 5. GFAW-Fachtagung "Lebenslanges Lernen". 24. November 2008, Erfurt.

Dr. Peter Franz: "The Adaptation of New Technologies by Regional Innovation Systems: The Example of Universities and Photovoltaics." Vortrag im Rahmen des DIME WP 2.3 Workshop "Local and Sectoral Systems of Innovations – Policy Measures and Possibilities". 19. bis 21. November 2008, Marburg.

Dr. Peter Franz: "‘Willkommen in der Universitätsstadt Halle‘ – Wie lassen sich die Potenziale von Wissenschaftseinrichtungen für die Stadtentwicklung nutzbar machen?" Vortrag im Rahmen des 2nd Halle Forum on Urban Economic Growth. 27. bis 28. November 2008, Halle (Saale).

Björn Jindra: "IWH-FDI Microdata Base - Selected Findings on Autonomy." Vortrag auf dem Workshop "New Description of Subsidiary Autonomy" der Copenhangen Business School. 21. November 2008, Kopenhagen.

Björn Jindra: "Foreign Subsidiaries in the East German Innovation System.” Vortrag auf dem 22nd Workshop on „Managing Economic Transition“, European Association for Comparative Economic Studies (EACES) und University College London/School of Slavonic and East European Studies. 5. Dezember 2008, London.

Prof. Dr. Udo Ludwig: „Entwicklungsperspektiven der ostdeutschen Industrie in Zeiten von Finanzmarktkrise und Konjunkturabschwung.“ Vortrag beim IHK-Industriefachausschuss. 10. Dezember 2009, Magdeburg.

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "Mitteldeutschlands Großstädte im Standortwettbewerb: Wirtschaftliche Potenziale und die Möglichkeiten der strategischen Bildung einer 'Metropolregion'." Vortrag vor dem Lions Club Halle-Saalkreis. 2. Dezember 2008, Halle (Saale).

Dr. Johannes Stephan (in Zusammenarbeit mit Dr. Jutta Günther und Björn Jindra): "FuE und Innovation durch FDI in Transformationsregionen." Vortrag auf dem Workshop "Globalisierung von Forschung und Entwicklung - der Technologiestandort Deutschland" am IWH. 12. November 2008, Halle (Saale).

Dr. Johannes Stephan: "Foreign Direct Investment in East Germany: The Attractifeness of the National Innovation System." Vortrag auf der Fachkonferenz des Herder-Forschungsrats. 28. bis 30. November 2008, Freiberg.

Dr. Johannes Stephan (in Zusammenarbeit mit Dr. Jutta Günther und Björn Jindra): "Foreign Subsidiaries in the East German Innovation System: Evidence from Manufacturing Industries." Vortrag auf der EIBA Annual Conference. 11. bis 13. Dezember 2008, Tallin.

Dr. Johannes Stephan (zusammen mit B. Schnellenbecher): "Foreign Direct Investors in Post-socialist Economies: An Explorative Analysis into the Role of Host Economy Intellectual Property Rights Regimes." Vortrag auf der EIBA Annual Conference. 11. bis 13. Dezember 2008, Tallin.

Dr. Johannes Stephan: "Market Concentration and Innovation in Transnational Corporations. Evidence from Manufacturing Industries." Vortrag auf der EIBA Annual Conference. 11. bis 13. Dezember 2008, Tallin.

Dr. Mirko Titze: "Identification of Regional Industrial Clusters using Qualitative Input-Output Analysis." Vortrag im Rahmen des DIME WP 2.3 Workshop "Local and Sectoral Systems of Innovations – Policy Measures and Possibilities". 19. bis 21. November 2008, Marburg.

Dr. Mirko Titze: "Künftige wirtschaftliche Herausforderungen im Freistaat Sachsen." Vortrag auf der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Sachsen. 28. November 2008, Rossau.

Sonstige Aktivitäten

Prof. Dr. Ulrich Blum war vom 24. bis 28. November 2008 am Korean Institute for National Unification in Seoul. Im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema „Der Umgang mit Menschenrechten und wirtschaftliche Kooperationen vor und nach der Wende“, zu der die Konrad-Adenauer-Stiftung eingeladen hatte, sprach er über „Probleme in der Integration zwischen Ost- und Westdeutschland“.

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld und Christoph Hornych führten am 11. Dezember 2008 am IWH ein Gespräch mit Vertretern des US-Generalkonsulats in Leipzig sowie des State Departments zum Thema "Wirtschaftlicher Entwicklungsstand der Städte in der Metropolregion Sachsendreieck/Mitteldeutschland".

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld leitete am 12. Dezember 2008 eine Sitzung des bundesweiten Arbeitskreises "Standortwettbewerb von Städten und Regionen" der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) in Hannover.


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