Persönliche Beziehungen, der Transfer von akademischem Wissen und der Standort von Gründungen aus Hochschulen
S. Heblich, Viktor Slavtchev
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2015
Abstract
In dieser Studie wird die Bedeutung von persönlichen Beziehungen zwischen Unternehmensgründern aus Hochschulen und Hochschulforschern für die Entscheidung der Gründer, sich in der Region der Heimathochschule niederzulassen, untersucht. Am Beispiel von Gründungen aus Hochschulen in Regionen mit mehreren Hochschulen kann gezeigt werden, dass bei der Entscheidung der Gründer, in der Region zu bleiben, der Nähe zur Heimatfakultät größere Bedeutung zukommt als der Nähe zu vergleichbaren Fakultäten an anderen lokalen Hochschulen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass für den Zugang zu akademischem Wissen und Ressourcen und deren Transfer in Privatunternehmen über das einfache lokale Vorhandensein von Hochschulen hinaus persönliche Beziehungen bedeutsam sind. Dies hat Implikationen für die Rolle der Hochschulen als Standortvorteil für Unternehmen, die von akademischem Wissen und Ressourcen profitieren können oder darauf angewiesen sind.
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Netzwerke zwischen Hochschulen und Wirtschaft: Ein Mehrebenenansatz
Mirko Titze, Wilfried Ehrenfeld, Matthias Piontek, Gunnar Pippel
Schrumpfende Regionen - dynamische Hochschulen: Hochschulstrategien im demografischen Wandel,
2015
Abstract
Innovationen sind ein zentraler Treiber für das Wachstum von Unternehmen und Regionen. Es gibt daher eine breite Literatur, welche versucht, die Determinanten der Innovationsfähigkeit zu identifizieren. Kooperationen stellen einen wichtigen Faktor im Bereich Forschung und Entwicklung dar, da Verflechtungen den Fluss von Wissen zwischen den beteiligten Akteuren, wie beispielsweise Hochschulen und Unternehmen, unterstützen. Um derartige Verflechtungen abzubilden, haben sich in der Fachliteratur verschiedene Ansätze durchgesetzt. So können beispielsweise Informationen über Ko-Publikationen, Ko-Patente oder geförderte FuE-Vorhaben genutzt werden. Die verschiedenen Ansätze haben jedoch ihre individuellen Stärken und Schwächen. Zudem bilden sie jeweils verschiedene Facetten der Kooperation im Bereich Forschung und Entwicklung ab. Dieser Beitrag setzt an dieser Problematik an, indem er anhand von sechs Fallregionen einen Mehrebenenansatz vorstellt, welcher die genannten Ebenen von Kooperation zusammenführt. Dies ermöglicht, ein umfassendes Bild der Vernetzung in den Fallregionen zu erhalten.
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Was wissen wir über Betriebsschließungen? Erkenntnisse für West- und Ostdeutschland
Daniel Fackler, Claus Schnabel
Wirtschaftsdienst,
No. 2,
2015
Abstract
This paper reports the results of several investigations into the determinants of company shutdowns using administrative data for Germany. We show that between 1975 and 2008, the average shutdown rate has risen considerably in western Germany. For most of the time, shutdown rates in eastern Germany were higher, but they have converged to the western level recently. The shutdown risk falls with company size and is substantially higher for young companies. Shutdown rates initially decline as companies age, reaching a minimum at ages 15 to 18, and then rise again. Companies begin to shrink several years before closure, and the remaining workforce becomes on average more skilled, more female and older in companies about to close compared to surviving ones.
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Im Fokus: Sächsische Kooperationsstrukturen im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union
Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2014
Abstract
Im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bieten zwischenbetriebliche Kooperationen die Möglichkeit, Spezialisierungsvorteile zu nutzen und Wissen auszutauschen. Für die Entstehung von Innovationen ist insbesondere personengebundenes Wissen wichtig, dessen Ausbreitung jedoch räumlich begrenzt ist. Für die Innovationsdynamik einer Region sind deswegen neben überregionalen Beziehungen auch regionale Kooperationen bedeutsam. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union (EU) für den Zeitraum von 2007 bis 2013. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Der Beitrag knüpft an eine Untersuchung aus dem Jahr 2013 an, die zeigte, dass sächsische Akteure in einer bestimmten Art von Förderprogrammen, den Bundesprogrammen, heute vergleichsweise viele Kooperationspartner in räumlicher Nähe wählen. Es zeigt sich, dass es formelle Kooperationen zwischen sächsischen Akteuren auch innerhalb der internationalen Konsortien der Forschungsrahmenprogramme der EU gibt. Damit ist der Grundstein für den Austausch von personengebundenem Wissen gelegt. Aus internationaler Perspektive waren in den angesprochenen Projekten vorwiegend Partner aus Westeuropa beteiligt.
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Im Fokus: Geförderte FuE-Verbundprojekte: Sächsische Akteure wählen zunehmend Partner in räumlicher Nähe
Mirko Titze, Matthias Brachert, Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
No. 3,
2013
Abstract
Externe Kooperationen bei innovativen Projekten sind mit einer Reihe von Vorteilen verbunden. Oft werden solche Projekte durch Kooperationen überhaupt erst möglich. Die Literatur stellt dabei insbesondere den Austausch von Wissen heraus. Für den Austausch einer ganz besonderen Form des Wissens, des so genannten nicht kodifizierten Wissens, ist oftmals räumliche Nähe erforderlich, da nicht kodifiziertes Wissen überwiegend durch persönliche Kontakte ausgetauscht wird. Der Bund und die Länder wenden eine ganze Reihe von Förderprogrammen an, die Anreize zur Aufnahme von innovativen Kooperationsprojekten bieten. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des Bundes in den Zeiträumen 1995 bis 2000 und 2005 bis 2010. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Es zeigt sich, dass die sächsischen Akteure im zweiten Zeitraum mehr Partner innerhalb Sachsens und der ostdeutschen Länder gewählt haben als in der ersten Periode. Dies spricht offenbar dafür, dass sächsische Partner attraktiver werden, und ermöglicht durch die räumliche Nähe den stärkeren Austausch von nicht kodifiziertem Wissen, welches wichtig für den Erfolg von Innovationsaktivitäten einer Region ist.
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Hochschulen als Kooperationspartner für Unternehmen
Gunnar Pippel
HoF-Handreichungen 2. Beiheft zu „die hochschule“,
2013
Abstract
Universitäten sind als FuE-Kooperationspartner für Firmen sehr gut geeignet, da Universitäten eine breite Wissensbasis haben, oft über aktuelles Wissen aus dem Bereich der Grundlagenforschung verfügen und zudem kaum Interessenskonflikte bei der Kooperation bestehen.
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25.07.2012 • 27/2012
Ähnliche Branchen oder Branchenvielfalt? Headquarterfunktionen wichtig für positive regionale Beschäftigungswirkungen
Verbundene Wirtschaftszweige stellen ähnliche und sich ergänzende Produkte her, im Automobilbereich z. B. Motoren, Karosserien, Fahrzeugteile und -zubehör. Die Verbundenheit erleichtert den Austausch von Wissen und erhöht so die Chance, Innovationen und Wachstum hervorzubringen. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat diese These für deutsche Regionen empirisch überprüft. Das Ergebnis: Eine starke Verbundenheit von Wirtschaftszweigen wirkt tatsächlich positiv auf das regionale Beschäftigungswachstum – allerdings nur dann, wenn zugleich Führungskräfte in der Region überdurchschnittlich präsent sind. Fehlt das Zusammenspiel von Verbundenheit und Führungsfunktionen – etwa bei einem Mangel an Unternehmens-Headquartern in der Region –, wirkt dies negativ auf das Beschäftigungswachstum.
Im Fokus: Technologie- und Gründerzentren in Mittel- und Osteuropa
Michael Schwartz, Sebastian Blesse
Wirtschaft im Wandel,
No. 4,
2012
Abstract
Inspiriert durch die Beispiele westlicher Staaten sind Technologie-, Gründer- und Innovationszentren (TGZ) auch in mittel- und osteuropäischen (MOE-)Ländern aus dem Spektrum wirtschaftspolitischer Maßnahmen nicht mehr wegzudenken. Die Errichtung von TGZ in MOE-Ländern folgt der generellen Annahme, dass diese als
zentrale Katalysatoren hin zu einer mittelstands- und existenzgründungsbasierten Restrukturierung ökonomischer Systeme fungieren können. Neben der Unterstützung von Unternehmensgründungen und kleinen und mittleren Unternehmen wird von TGZ außerdem beispielsweise erwartet, dass sie den regionalen Wissens- und Technologietransfer beschleunigen. Gegenwärtig ist nicht bekannt, inwiefern TGZ in MOE-Ländern den verschiedenen Facetten ihres Auftrags gerecht werden. Um diesbezüglichen Untersuchungen eine Datengrundlage bereitzustellen, hat das IWH im Rahmen der Aktualisierung der IWH-TGZ-Datenbank eine Erweiterung auf ausgewählte MOELänder vorgenommen: Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei sowie Lettland, Estland und Litauen. Der Beitrag stellt erste Ergebnisse dieser Erhebungswelle vor.
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Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Technologietransfer und Perspektiven des Innovationsstandortes Sachsen
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
No. 5,
2011
Abstract
Forschung und Entwicklung werden als Treiber des technischen Fortschritts und Garanten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Der Freistaat Sachsen nimmt hinsichtlich der Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Vergleich zu den Neuen Ländern eine Spitzenposition ein und kann sich auch mit einer Reihe westdeutscher Länder messen, ausgenommen Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Die immer noch relativ niedrige Forschungsintensität der Wirtschaft im Vergleich zur öffentlichen Forschung ist strukturell bedingt. Auf
aggregierter Ebene kompensieren die öffentlichen Forschungsausgaben dieses transformationsbedingte „Defizit“. Mit Blick auf diese Situation besitzt der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere
von Universitäten zu Unternehmen, eine hohe Bedeutung. Den Überlegungen der systemischen Innovationstheorie folgend sind verschiedene Kanäle des Transfers von Wissen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft möglich. Dazu zählen die Auftragsforschung der Universitäten, Patentaktivitäten, Publikationen sowie Verbundprojekte. Die empirischen Befunde zu diesen ausgewählten Mechanismen des Technologietransfers lassen erkennen, dass der Freistaat Sachsen im Vergleich zu anderen Ländern eine solide Position einnimmt, aber auch noch Entwicklungspotenziale bestehen. Eine technologieoffen gestaltete Forschungspolitik kann dabei unterstützend wirksam sein.
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