Clusterpolitiken in Bayern und Thüringen: Förderpraxis nimmt wenig Rücksicht auf theoretische Vorbehalte
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2011
Abstract
Der Beitrag analysiert anhand veröffentlichter Dokumente die Clusterpolitiken in den Ländern Bayern und Thüringen. Ziel dieser Politiken ist die Stärkung der Innovationskraft. Eine explizite allokationspolitische Begründung
für Clusterpolitik mit dem Vorliegen von Externalitäten, Informationsasymmetrien oder Koordinierungsmängeln ist in den Dokumenten nicht sichtbar. Es bleibt daher offen, ob die praktizierte Clusterpolitik tatsächlich ursachenadäquat
ist. Beide Länder fokussieren auf die Unterstützung landesweiter Cluster und Netzwerke. Dadurch könnten aber die Vorteile räumlicher Nähe zu wenig Beachtung finden. Nicht ohne Probleme ist auch die ex ante vorgenommene Auswahl von Branchen und Technologiefeldern in den Clusterpolitiken beider Länder, selbst wenn aus den Eigendarstellungen der fördernden Ressorts Offenheit für Neues ablesbar ist. Denn dem Staat mangelt es generell an Informationen über die Zukunftsfähigkeit von Branchen und Technologien. Der Verzicht auf einen
Branchenfokus zugunsten wettbewerblicher Förderverfahren nach dem Vorbild von Bundesprogrammen kann dieses Problem mildern. Für Thüringen, das seine Clusterpolitik vor allem mit der Kleinteiligkeit der Unternehmensstruktur
motiviert, wird es jenseits clusterpolitischer Bemühungen darauf ankommen, weiterhin auch direkt die Beseitigung dieser strukturellen Nachteile anzuvisieren, insbesondere durch Rahmenbedingungen, die dem Wachstum der vorhandenen Unternehmen förderlich sind.
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IWH-Industrieumfrage im Juli 2011: Konsumgüterproduzenten erwarten für das zweite Halbjahr stärkere konjunkturelle Impulse
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2011
Abstract
Auch zu Beginn des dritten Quartals 2011 setzt sich im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands die sehr gute Stimmung fort. Das zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage vom Juli unter knapp 300 Unternehmen. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftsaussichten haben sich gegenüber der Maiumfrage im Saldo nochmals verbessert. Die hohen Erwartungen, die sich bereits zu Jahresbeginn in der ostdeutschen Industrie eingestellt hatten, sind gegenüber Mai um sieben Saldenpunkte nach oben geschnellt.
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Vierteljährliche Konjunkturberichterstattung für das Land Sachsen-Anhalt – Die gesamtwirtschaftliche Lage im 2. Quartal 2011 –
Udo Ludwig, Brigitte Loose, Franziska Exß
Einzelveröffentlichungen,
Nr. 2,
2011
Abstract
Die wirtschaftliche Entwicklung hat auch in Sachsen-Anhalt im zweiten Quartal einen Dämpfer bekommen. Nicht nur die Industrie schwächelte, sondern auch die Leistungen des Baugewerbes, des Handels sowie des Kredit- und Versicherungsgewerbes gaben gegenüber den Monaten Januar bis März konjunkturell gesehen nach. Das Bruttoinlandsprodukt ist mit 1,2% kräftig gesunken. Das war deutlich mehr als im Durchschnitt für Deutschland und die neuen Bundesländer insgesamt (-0,2%). Allerdings wird diese Aussage sehr stark von Sondereffekten geprägt, so dass die konjunkturelle Grundtendenz unterzeichnet wird. So kam es im umsatzstärksten Industriezweig, der Mineralölverarbeitung, zu einem technisch bedingten Produktionsausfall für einen ganzen Monat, und das Baugewerbe litt unter der Reaktion auf das hohe, witterungsbedingte Aufholtempo im ersten Quartal. Die unternehmensnahen privaten Dienstleister erzielten zwar ein Leistungsplus. Sie konnten jedoch die Rückgänge in den anderen Wirtschaftsbereichen nicht wettmachen. Zudem standen die öffentlichen Dienstleister weiterhin unter dem Druck der anhaltenden Haushaltskonsolidierung im Bereich Öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht.
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Auswirkungen der aus dem Konjunkturpaket II für das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) bereitgestellten Mittel auf die konjunkturelle Entwicklung. Gutachten im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
Jutta Günther, Udo Ludwig, Hans-Ulrich Brautzsch, Brigitte Loose, Nicole Nulsch
Einzelveröffentlichungen,
2011
Abstract
Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie unterstützt in Deutschland Forschung und Innovation in kleinen und mittleren Unternehmen. In Reaktion auf die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise wurde das ZIM in den Jahren 2009 und 2010 – zusätzlich zu dem Haushaltsvolumen von 626 Mio. Euro – um 900 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II aufgestockt. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat die konjunkturelle Hebelwirkung dieser Mittel quantifiziert. Ergebnis: Die staatliche Anschubfinanzierung in Höhe von 1,3 Mrd. Euro führte zu Forschungsprojekten der Unternehmen und Wissenschafts-einrichtungen in beinahe dreimal so hohem Umfang (3,7 Mrd. Euro). Über zuliefernde Firmen erhöht sich der volkswirtschaftliche Effekt nochmals um das Doppelte. Kumuliert über die Jahre 2009 bis 2011 werden bis zu 69 500 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen.
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Aufschwung in Sachsen-Anhalt unter strukturellen Zwängen
Udo Ludwig, Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2011
Abstract
Anders als in der Wirtschaftskrise hat der Unternehmenssektor im Jahr 2010 seine tragende Rolle für Wachstum und Beschäftigung in Sachsen-Anhalt zurückgewonnen. Die Unternehmen haben ihre Wettbewerbsposition gefestigt: Die Produktivität ist gestiegen, Arbeitsstunden und Beschäftigung wurden aufgestockt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im Jahr 2010 um 2,4% und damit stärker als im Durchschnitt der ostdeutschen Flächenländer. Es wird im Jahr 2011 um 2,6% steigen. Der Produktionsausfall in der Industrie während der Krise konnte bis auf 6% bereits wieder wettgemacht werden. Trotz des für Ostdeutschland überdurchschnittlichen Produktionswachstums blieb Sachsen-Anhalt bei der Pro-Kopf-Produktion unter dem ostdeutschen Durchschnitt. Bei der Erwerbstätigenproduktivität gehört das Land jedoch zu den Spitzenreitern, auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht wurde.
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Editorial
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2011
Abstract
Not macht erfinderisch. Oder ist es Zufall, dass in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels das Thema „Frauen in Führungspositionen“ anhaltend thematisiert wird? Dabei ist die verstärkte Einbindung von Frauen in leitende Positionen keine neue Erfindung. So haben Norwegen, Spanien und Frankreich in den letzten Jahren gesetzliche Maßnahmen ergriffen, um den Anteil von Frauen in leitenden Funktionen der Unternehmen zu erhöhen. Die zuweilen leidenschaftlich geführte Diskussion um das Für und Wider hält an. Gesellschaftspolitische Fragen der Gleichberechtigung treffen auf Indizien der Bildungs- und Beschäftigungsstatistik, Zitate von Vorstandsvorsitzenden, Einzelbeispiele und vieles mehr. Lässt sich die Debatte mit Hilfe ökonomischer Erkenntnisse versachlichen?
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Determinants of the Efficiency of Regional Innovation Systems
Michael Fritsch, Viktor Slavtchev
Regional Studies,
Nr. 7,
2011
Abstract
Determinanten der technischen Effizienz von regionalen Innovationssystemen, Regional Studies. Wir analysieren Unterschiede in der Effizienz regionaler Innovationssysteme (RIS). Zunächst werden alternative Maße für die Effizienz von RIS diskutiert, die auf dem Konzept der Wissensproduktionsfunktion aufbauen. Die empirischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl Spillover aus dem privaten Sektor als auch von Hochschulen und anderen öffentlichen Forschungseinrichtungen die Effizienz privater F&E-Aktivitäten positiv beeinflussen. Insbesondere die Intensität der Interaktion zwischen öffentlichen Einrichtungen und dem Privatsektor führt zu hoher Effizienz. Regionen, die durch Großbetriebe dominiert sind, weisen tendenziell eine geringere Effizienz der Innovationsaktivitäten auf als Regionen mit einer geringeren durchschnittlichen Betriebsgröße.
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Vierteljährliche Konjunkturberichterstattung für das Land Sachsen-Anhalt – Die gesamtwirtschaftliche Lage im 1. Quartal 2011 –
Udo Ludwig, Brigitte Loose, Franziska Exß
Einzelveröffentlichungen,
Nr. 1,
2011
Abstract
Zu Beginn des Jahres hat sich die gesamtwirtschaftliche Aktivität in Sachsen-Anhalt weiter erholt. Das Bruttoinlandsprodukt ist nach den moderaten Zuwächsen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres mit 1,4% gegenüber dem Schlussquartal 2010 so kräftig gestiegen wie im Schnitt in Deutschland. Die Wachstumsführerschaft lag beim Baugewerbe, während die industrielle Wertschöpfung insgesamt bei ausgeprägt gegenläufigen Entwicklungen zwischen den Branchen stagnierte. Das Baugewerbe holte die im frühen Wintereinbruch Ende 2010 aufgetretenen Produktionsausfälle kräftig auf. Handel und Verkehr profitierten vom deutschlandweit sprunghaften Nachfrageanstieg. Während die unternehmensnahen privaten Dienstleister vom konjunkturellen Aufschwung in Deutschland insgesamt mitgezogen wurden, standen die öffentlichen Dienstleister weiterhin unter dem Druck der anhaltenden Haushaltskonsolidierung im Bereich Öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht.
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IWH-Bauumfrage im April 2011: Bautätigkeit bleibt rege
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2011
Abstract
Die 300 vom IWH befragten ostdeutschen Bauunternehmen haben ihre Geschäfte im April 2011 sowohl gegenüber der vorangegangenen Befragung im Februar als auch gegenüber Vorjahresfrist besser beurteilt. Das gilt für die aktuell abgelaufenen wie auch für die in Aussicht stehenden Baugeschäfte. Die zuletzt gemeldete gute Baukonjunktur bleibt somit intakt, auch wenn die Bauunternehmen unter Ausschluss der üblichen Saisonfaktoren die Geschäftslage scheinbar etwas weniger gut bewerten.
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Editorial
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2011
Abstract
Aus Sicht der systemischen Innovationstheorie gehören Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen, und auch die Wirtschaftspolitik setzt auf die Kooperation zwischen beiden Seiten. Wo die Grenzen des Zusammenrückens liegen, ist jedoch Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Was dabei häufig übersehen wird, ist, dass die Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft kein neues Phänomen sind. Beispielsweise ist die Geschichte der Chemie als wissenschaftliche Disziplin eng mit der Entstehung und Entwicklung der Chemischen Industrie verknüpft. Umgekehrt ist die Entstehung einiger großer Industriebetriebe wie zum Beispiel Siemens der wissenschaftlichen Neugierde einzelner Erfinderpersönlichkeiten geschuldet, die ihre Erkenntnisse auch unternehmerisch nutzen wollten und den Grundstein für industrielle Forschungslabore legten.
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