Weltweite Finanz- und Konjunkturkrise treibt die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2009
Abstract
Die Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und der Welt für das Jahr 2009 erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem eine schwere Krise des Weltfinanzsystems die Industrieländer und darunter auch Deutschland in eine tiefe Rezession gestürzt hat. Weltweit verstärken sich gegenwärtig die Abwärtstendenzen auf den Güter-, Finanz- und Arbeitsmärkten gegenseitig. Die Finanzkrise hat sich dabei zu einer Vertrauens- und Solvenzkrise der Finanzinstitute selbst entwickelt. Die Kosten der Finanzierung am Kapitalmarkt sind für Banken und nicht finanzielle Unternehmen geringerer Bonität drastisch gestiegen, und die Verluste auf den Aktienmärkten sind erheblich. Die Finanzierungsspielräume von Unternehmen werden zunehmend kleiner. Auch für private Haushalte schränken sich die Finanzierungsspielräume ein, besonders in Ländern, in denen Wohneigentum als Mittel der Kreditsicherung für die Güternachfrage wichtig ist und sich der Preisverfall für Wohnhäuser weiter fortsetzt.
Die Wirtschaftspolitik sieht nicht tatenlos zu, sondern stemmt sich seit dem Herbst mit einer Vielzahl von Maßnahmen gegen Finanzkrise und Rezession. Dazu zählen drastische Leitzinssenkungen, die Entlastung von Banken mittels Garantieerklärungen und Eigenkapitalspritzen sowie Konjunkturprogramme. Dies hilft, die realwirtschaftlichen Folgen einzudämmen, der Wirtschaftspolitik wird es aber nicht gelingen, die Rezession in den Industrieländern schnell zu beenden. Positive Ankündigungseffekte sind begrenzt, weil Haushalte und Unternehmen wissen, dass eine konjunkturelle Erholung erst dann zu erwarten ist, wenn sich der Finanzsektor zu stabilisieren beginnt. Stützend wirkt aber die erhebliche Kostenentlastung in den Industrieländern durch den drastischen Fall der Energie- und Rohstoffpreise.
Die Stabilisierung der Finanzmärkte ist Voraussetzung für eine konjunkturelle „Bodenbildung“. Sie wird sich wohl erst einstellen, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Zum einen muss deutlich werden, dass die staatlichen „Schutz-schirme“ weitere Insolvenzen systemwichtiger Finanzinstitute abwenden. Zum anderen müssen sich die Preise für Vermögenstitel stabilisieren, deren Werte sich von US-Hypothekenkrediten ableiten. Dies wird erst dann geschehen, wenn absehbar ist, dass der Fall der Immobilienpreise in den USA ausläuft. Die vorliegende Prognose rechnet mit diesen Voraussetzungen für den Sommer 2009.
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18.12.2008 • 49/2008
Konjunktur aktuell: Weltweite Finanz- und Konjunkturkrise treibt die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession
Die Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und der Welt für das Jahr 2009 erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem eine schwere Krise des Weltfinanzsystems die Industrieländer und darunter auch Deutschland in eine tiefe Rezession gestürzt hat. Weltweit verstärken sich derzeit die Abwärtstendenzen auf den Güter-, Finanz- und Arbeitsmärkten gegenseitig. Die Finanzkrise hat sich dabei zu einer Vertrauens- und Solvenzkrise der Finanzinstitute selbst entwickelt.
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IWH-Industrieumfrage im November 2008: Geschäftsklima bricht auf breiter Front ein
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2008
Abstract
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands hat sich die Stimmung unter den rund 300 vom IWH regelmäßig befragten Unternehmen im November schlagartig verschlechtert. Zwar bewerten zwei von drei Industrieunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage positiv, doch im September waren es noch vier von fünf. Entsprechend sank der Saldo von 66 auf 32 Punkte. Gravierender ist jedoch der Einbruch bei den Geschäftsaussichten. Hier ging der Saldo von 55 auf sechs Punkte zurück. Der Anteil der Unternehmen, die positive Erwartungen bis zum Frühjahr hegen, überwiegt somit noch geringfügig. Aber unter den Vorleistungsgüterproduzenten ist die Stimmung gekippt.
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10.12.2008 • 47/2008
IWH-Industrieumfrage im November 2008: Geschäftsklima bricht auf breiter Front ein
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands hat sich die Stimmung unter den rund 300 vom IWH regelmäßig befragten Unternehmen im November schlagartig verschlechtert. Zwar bewerten zwei von drei Industrieunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage positiv, doch im September waren es noch vier von fünf. Entsprechend sank der Saldo von 66 auf 32 Punkte. Gravierender ist jedoch der Einbruch bei den Geschäftsaussichten.
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Neue Branchen an altindustriellen Standorten. Das Beispiel der Medienwirtschaft in der Stadt Halle (Saale) (Gutachten im Auftrag der Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH)
Martin T. W. Rosenfeld, Peter Franz, Christoph Hornych, Michael Schwartz
IWH-Sonderhefte,
Nr. 2,
2008
Abstract
Jede Stadt steht heute vor der Frage, wie sie auf die Herausforderungen des zunehmenden Standortwettbewerbs sowie des demographischen Wandels reagieren sollte, um die lokale Wirtschaft nachhaltig weiterzuentwickeln. Für die Städte im Osten Deutschlands kommen als weitere Herausforderungen noch die Folgewirkungen der Systemtransformation sowie die bereits längerfristig festgelegten Kürzungen staatlicher Fördermittel hinzu. Eine von zahlreichen Städten gewählte Strategie ist der Versuch, ihre Position im Standortwettbewerb durch eine gezielte Förderung wissensintensiver und kreativer Branchen zu verbessern. Zu diesen Branchen gehört u. a. die Medienwirtschaft, die eng mit anderen Bereichen der Kreativ- und Kulturwirtschaft verbunden ist. Der Medienwirtschaft werden nach wie vor beträchtliche Zukunftspotenziale zugebilligt. Gegenüber anderen Teilen der Kulturwirtschaft zeichnet sich die Medienwirtschaft durch einen relativ hohen Anteil des überregionalen Absatzes am Gesamtabsatz aus. Zudem sind in der Medienwirtschaft Personen tätig, die als Multiplikatoren das positive Image eines Standorts nach außen kommunizieren können. Auch für die sachsen-anhaltische Kulturhauptstadt Halle wird von Seiten der lokalen Politik sowie der Landesregierung seit Mitte der 1990er Jahre das Ziel verfolgt, die Stadt als einen bedeutsamen Standort der Medienbranche zu etablieren.
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Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Stagnation im dritten Quartal 2008
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2008
Abstract
Nach der anhaltenden Expansion der wirtschaftlichen Aktivität in der ersten Jahreshälfte ist die ostdeutsche Wirtschaft in den Monaten Juli bis September vom Abschwung voll erfasst worden. Das Bruttoinlandsprodukt ist laut der Vierteljahresrechnung des IWH nicht mehr gestiegen. Maßgeblich dafür war die Industrie. Sie hat nach dem kräftigen Anstieg der Produktion im Verlauf des ersten Halbjahrs nicht mehr zugelegt, real aber bereits weniger abgesetzt als in den Monaten davor. Rückschläge gab es beim Umsatz im Ausland, während die Verkäufe von in den Neuen Ländern gefertigten Industriegütern in Deutschland gestiegen sind. Im Baugewerbe hat sich die Lage nach den Schwankungen infolge der Gunst des milden Winters stabilisiert.
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Auf der Suche nach der besten Lösung – vier Modelle der Krankenversicherung
Ingmar Kumpmann
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2008
Abstract
Für internationale Vergleiche von Krankenversicherungssystemen wird eine Klassifizierung von vier idealtypischen Modellen vorgeschlagen, an denen sich die existierenden Systeme orientieren: Bei staatlicher Versorgung herrscht Steuerfinanzierung und Anbindung der Gesundheitsversorgung an die Staatsverwaltung. Bei Monopolversicherung erfolgt die Finanzierung über Beiträge an einen Parafiskus. Bei Solidarischer Wettbewerbsordnung treten mehrere Versicherungen miteinander in Wettbewerb um Versicherte, bleiben dabei aber einer sozialpolitischen Regulierung unterworfen. In der privaten Krankenversicherung fehlt diese Regulierung und die Versicherung erfolgt bei privaten Unternehmen, die als reine Kostenerstatter auftreten.
Bei der Diskussion der Folgen der Modelle weisen theoretische Überlegungen darauf hin, dass monopolistische Versicherungsformen (staatliche Versorgung, Monopolversicherung) kostendämpfend wirken, da bei ihnen die Versicherung gegenüber den Leistungserbringern eine starke Verhandlungsposition besitzt. In einer Regressionsanalyse wird dies für 24 Industrieländer empirisch getestet und bestätigt. Hinsichtlich der Qualität der Versorgung zeigt sich, dass Modelle mit beitragsfinanzierten unabhängigen Versicherungskörperschaften (Monopolversicherung, Solidarische Wettbewerbsordnung, private Krankenversicherung) in Bezug auf Patientenrechte leistungsfähiger sind als das Modell staatlicher Versorgung.
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18.11.2008 • 45/2008
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Stagnation im dritten Quartal 2008
Nach der anhaltenden Expansion der wirtschaftlichen Aktivität in der ersten Jahreshälfte ist die ostdeutsche Wirtschaft in den Monaten Juli bis September vom Abschwung voll erfasst worden. Das Bruttoinlandsprodukt ist laut der Vierteljahresrechnung des IWH nicht mehr gestiegen. Maßgeblich dafür war die Industrie.
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The Great Risk Shift? Income Volatility in an International Perspective
Claudia M. Buch
CESifo Working Paper No. 2465,
2008
Abstract
Weakening bargaining power of unions and the increasing integration of the world economy may affect the volatility of capital and labor incomes. This paper documents and explains changes in income volatility. Using a theoretical framework which builds distribution risk into a real business cycle model, hypotheses on the determinants of the relative volatility of capital and labor are derived. The model is tested using industry-level data. The data cover 11 industrialized countries, 22 manufacturing and services industries, and a maximum of 35 years. The paper has four main findings. First, the unconditional volatility of labor and capital incomes has declined, reflecting the decline in macroeconomic volatility. Second, the idiosyncratic component of income volatility has hardly changed over time. Third, crosssectional heterogeneity in the evolution of relative income volatilities is substantial. If anything, the labor incomes of high- and low-skilled workers have become more volatile in relative terms. Fourth, income volatility is related to variables measuring the bargaining power of workers. Trade openness has no significant impact.
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The Identification of Regional Industrial Clusters Using Qualitative Input-Output Analysis
Mirko Titze, Matthias Brachert, Alexander Kubis
IWH Discussion Papers,
Nr. 13,
2008
Abstract
The ‘cluster theory’ has become one of the main concepts promoting regional competitiveness, innovation, and growth. As most studies focus on measures of concentration of one industrial branch in order to identify regional clusters, the appropriate analysis of specific vertical relations within a value-adding chain is developing in this discussion. This paper tries to identify interrelated sectors via national input-output tables with the help of Minimal Flow Analysis by Schnabl (1994). The regionalization of these national industry templates is carried out with the allocation of branch-specific production values on regional employment. As a result, the paper shows concentrations of vertical clusters in only 27 of 439 German NUTS-3 regions.
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