Die Identifikation horizontaler und vertikaler industrieller Clusterstrukturen in Deutschland – Ein neues Verfahren und erste empirische Ergebnisse
Mirko Titze, Matthias Brachert, Alexander Kubis
Raumforschung und Raumordnung,
/6
2009
Abstract
Folgt man der Überlegung, dass das Clusterkonzept für die regionale Wirtschaftspolitik Ansatzpunkte bildet, um Wirtschaftswachstum sowie Wettbewerbsfähigkeit von Regionen zu fördern, so setzt dies voraus, industrielle Cluster umfassend zu identifizieren. Bisherige Untersuchungen bedienen sich dazu einer methodischen Vielfalt, ausgehend von spezifischen regionalen Fallstudien über Input-Output-Methoden hin zu verschiedenen Konzentrationsmaßen. Der vorliegende Beitrag verwendet ein für die empirische Clusterforschung neues Instrument – die Qualitative Input-Output-Analyse. Ihr wohnt nach Ansicht der Autoren die Möglichkeit inne, in Verbindung mit Konzentrationsmaßen einen Beitrag zur flächendeckenden Identifikation industrieller Cluster zu liefern. Insbesondere erlaubt die vorgestellte Methodik die Zusammenführung des Tatbestandes einer kritischen Masse von Unternehmen mit dem Merkmal der Interaktion dieser über Input-Output-Beziehungen auch auf größeren regionalen Untersuchungsebenen. Wendet man die Methodik auf die deutschen Arbeitsmarktregionen an, so wird ersichtlich, dass 103 von 270 Arbeitsmarktregionen über Ansätze horizontaler Cluster verfügen, weitere 28 Regionen beherbergen vertikale industrielle Cluster. 139 Arbeitsmarktregionen weisen gemäß dem gewählten Untersuchungsdesign weder horizontale noch vertikale Cluster auf.
Artikel Lesen
10.09.2009 • 55/2009
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Konjunkturelle Bodenbildung für das dritte Quartal in Sicht
Im zweiten Quartal dieses Jahres hat sich der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion in Ostdeutschland deutlich verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Januar bis März mit 0,5% nur noch wenig gesunken. Der Tiefpunkt der Produktion infolge der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise geriet in Sichtweite. Der Stand vor Jahresfrist wurde allerdings weiterhin deutlich, und zwar um reichlich 5%, unterschritten. Erste Schätzungen für das dritte Quartal sprechen für eine leichte Belebung der wirtschaftlichen Aktivität.
Pressemitteilung herunterladen
07.09.2009 • 54/2009
20 Jahre Deutsche Einheit: Die ostdeutsche Transformation im Spiegel wirtschaftlicher und sozialer Indikatoren
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle stellt 20 Jahre nach der “friedlichen Revolution“ am Montag, 7. September 2009, in Berlin im Rahmen einer Pressekonferenz das Datenkompendium „Ostdeutschlands Transformation seit 1990 im Spiegel wirtschaftlicher und sozialer Indikatoren“ vor. Damit legt das Wirtschaftsforschungsinstitut erneut eine Dokumentation der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung im vereinten Deutschland vor.
Hubert Gabrisch
Christian Odendahl
Pressemitteilung herunterladen
Zur Genauigkeit von ex post Prognosen des Wirtschaftswachstums in Ost- und in Westdeutschland nach der Revision des ESVG 2005
Udo Ludwig
Empirische Wirtschaftsforschung heute. Festschrift für Ullrich Heilemann zum 65. Geburtstag,
2009
Abstract
Regionale Gesamtrechnungen sind aufgrund der dünnen Datenbasis am aktuellen Rand auch für abgelaufene Zeiträume auf Prognosen angewiesen. Sie bedienen sich verschiedener Fortschreibungsmethoden, um bis zur Vorlage von Originärberechnungen mit aktuellen Daten zum Wirtschaftswachstum aufwarten zu können. In dem Buchbeitrag werden für die Jahre ab 2000 die Ergebnisse der einzelnen Fortschreibungsrunden des Bruttoinlandsprodukts und der Bruttowertschöpfung mit den Endergebnissen verglichen. Die Prognosegüte wird mit den gängigen statistischen Fehlermaßen ermittelt. Dabei ergibt sich ein Ost-West-Gefälle in der Treffsicherheit der Prognosen.
Artikel Lesen
Der Innovationsstandort Ostdeutschland
Ulrich Blum, Jutta Günther
Standort: Neue Länder. Politik - Innovation – Finanzen,
2009
Abstract
Der empirisch angelegte Beitrag beleuchtet die Stärken und Schwächen des Innovationsstandorts Ostdeutschland. Es wird zunächst auf die ökonomischen Anpassungsprozesse in der Phase der Transformation und die Konvergenzproblematik eingegangen. Die Betrachtung ausgewählter Indikatoren zur Forschung und Innovation in den Neuen Ländern (im Vergleich zu Westdeutschland) zeigt, dass Ostdeutschland bei vergleichsweise niedriger privater Forschungsintensität hinsichtlich der Innovationen (Marktneuheiten) mit Westdeutschland durchaus Schritt halten kann. Der darin zumindest teilweise zum Ausdruck kommende Technologietransfer, besonders von Mutterunternehmen in Westdeutschland und im Ausland zu den Tochtergesellschaften in Ostdeutschland, birgt jedoch langfristig keine stabile Entwicklungsgrundlage für die Neuen Länder. Die im Vergleich zu einheimischen Unternehmen hohe technologische Leistungsfähigkeit der ausländischen Tochtergesellschaften und ihre Integration in das ostdeutsche Innovationssystem sind positiv zu bewerten, aber aus entwicklungs- und innovationsstrategischer Sicht nicht in der Lage, den Mangel an Headquartern in Ostdeutschland zu kompensieren. Vielmehr kommt es auch darauf an, auf das endogene Entwicklungspotenzial durch neue Technologien in ebenso neuen Industrien zu setzen. Erste Anzeichen dafür sind vor allem im Bereich erneuerbare Energien und Umwelttechnologie erkennbar.
Artikel Lesen
02.09.2009 • 53/2009
Einladung zur Pressekonferenz
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird am Montag, 7. September 2009, in Berlin das Datenkompendium “Ostdeutschlands Transformation seit 1990 im Spiegel wirtschaftlicher und sozialer Indikatoren“ vorstellen. Das Wirtschaftsforschungsinstitut legt damit 20 Jahre nach der “friedlichen Revolution“ erneut eine Dokumentation der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung im vereinten Deutschland vor.
Pressemitteilung herunterladen
Ostdeutsche Wirtschaft im Jahr 2009: Aufholen in der Weltfinanzkrise? – Rechnerisch scheinbar, in Wirklichkeit nicht!
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2009
Abstract
Die ostdeutsche Wirtschaft ist von der globalen Finanz- und Konjunkturkrise voll erfasst worden. Der weltweite Nachfrageeinbruch setzt vor allem dem bisherigen Wachstumsführer, dem Verarbeitenden Gewerbe, stark zu. Die Industrieunternehmen haben Produktion und Investitionen deutlich zurückgefahren. Die industrielle Wertschöpfung wird in diesem Jahr um etwa 15% sinken. Die Rezession greift seit Jahresbeginn auf den gesamten Unternehmenssektor über, wenngleich die Einbußen wegen der geringen Ausrichtung auf die Auslandsmärkte in der Breite moderater ausfallen als in Westdeutschland. Inzwischen hat auch die Beschäftigung reagiert. Allein der Rückstand in der Exportorientierung der Wirtschaft stand bislang einem stärkeren Produktionseinbruch als in Westdeutschland entgegen. Insgesamt wird die Produktion in diesem Jahr um 4,5% sinken und damit leicht unter den Stand im Jahr 2006 zurückfallen.
Artikel Lesen
IWH-Industrieumfrage im Juli 2009: Noch keine Wende des Geschäftsklimas
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2009
Abstract
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands verliert die bisher eher steile konjunkturelle Talfahrt etwas an Tempo. Darauf verweisen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage vom Juli unter rund 300 Unternehmen. Zwar hat sich der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen der aktuellen Geschäftslage gegenüber Mai nochmals um zwei Punkte verschlechtert. Doch die Geschäftsaussichten bis zum Jahresende haben sich deutlich aufgehellt, und erstmals in diesem Jahr halten sich gute und schlechte Erwartungen in etwa die Waage. Verantwortlich dafür sind Akzentverschiebungen in den Bewertungen aus den einzelnen Sparten.
Artikel Lesen
Editorial
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2009
Abstract
Deutschland befindet sich mitten in einer schweren Wirtschaftskrise. Auch wenn der Auslöser geographisch in weiter Ferne lag, hineingezogen wurde die ganze entwickelte Welt. Ein Ausweichen war ob der engen internationalen Verflechtung der Finanz- und der Gütermärkte nicht möglich. Dies galt für die Wirtschaft in den Alten wie Neuen Bundesländern. Für letztere stand sogar die Frage, ob der in den vergangenen zwei Jahrzehnten neu entstandene Unternehmenssektor in der Lage sein würde, die Last der Krise auszuhalten und nicht darunter zu zerbrechen. Tritt die in der vom IWH bei Ausbruch der Krise im vergangenen Jahr begründete und jüngst bestätigte Konjunkturprognose ein, so spricht einiges dafür, dass die Nachfrage- und Produktionseinbrüche nicht ganz so stark wie in den Alten Bundesländern ausfallen. Ist dies ein Grund zum Jubeln?
Artikel Lesen
Im Fokus: „Atypische“ Beschäftigung breitet sich auch in Ostdeutschland aus
Hans-Ulrich Brautzsch, Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2009
Abstract
Der kräftige konjunkturelle Aufschwung im Zeitraum von 2005 bis Anfang 2008 wirkte sich auch auf den ostdeutschen Arbeitsmarkt positiv aus. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg in diesem Zeitraum um 177 000 Personen bzw. 3,2%. In Westdeutschland nahm die Beschäftigung im gleichen Zeitraum um 3,9% zu. Der Zuwachs in Ostdeutschland ist insofern bemerkenswert, als im konjunkturellen Aufschwung zwischen 1998 und 2000 die Zahl der Erwerbstätigen nur in den Alten Ländern kräftig zunahm, während die deutliche Besserung der wirtschaftlichen Lage in Ostdeutschland spurlos am Arbeitsmarkt vorüberging. Dabei stellt sich die Frage, ob und in welchem Maß im jüngsten konjunkturellen Aufschwung der Beschäftigungsaufbau in Ostdeutschland durch die Ausweitung von Normalarbeitsverhältnissen oder durch die Ausdehnung von so genannten „atypischen“ Beschäftigungsverhältnissen erfolgte.
Artikel Lesen