19.02.2009 • 13/2009
Zukunftsinvestitionen der öffentlichen Hand und weitere investive Komponenten der Konjunkturpakete sichern Deutschland einen Wachstumspunkt des Bruttoinlandsprodukts
Das kommunale Investitionsprogramm, die Bundesinvestitionen sowie die anderen investiven Komponenten der beiden Konjunkturpakete der Bundesregierung
umreißen nach Analyse des IWH ein konjunkturstabilisierendes Volumen von 25,3 Mrd. Euro. Einschließlich der damit induzierten Einkommen aus der Beschäftigungssicherung wird reichlich ein Wachstumspunkt des Bruttoinlandsprodukts generiert bzw. werden 400 000 Beschäftigungsverhältnisse erhalten.
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Aktuelle Trends: Überraschend stabile Geschäftsaussichten auswärtiger Investoren in Ostdeutschland für das Jahr 2009
Björn Jindra, Jutta Günther, Johannes Stephan
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2009
Abstract
Zwischen dem 16. Oktober und 10. Dezember 2008 hat das IWH 657 Tochtergesellschaften ausländischer und westdeutscher multinationaler Investoren mit Sitz in den Neuen Bundesländern zu den Erwartungen für das Geschäftsjahr 2009 befragt. Diese Unternehmen haben in der ostdeutschen Wirtschaft ein erhebliches Gewicht, so arbeitet z. B. jeder vierte Arbeitnehmer im Verarbeitenden Gewerbe für ein Unternehmen mit auswärtigen Investoren.
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Die Formierung von Photovoltaik-Clustern in Ostdeutschland
Matthias Brachert, Christoph Hornych
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2009
Abstract
Als eine der Schwächen der ostdeutschen Wirtschaftsstruktur erweist sich der relative Mangel an Führungsfunktionen und Headquartern sowie damit einhergehende vergleichsweise geringe Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen der Betriebe. In der Entstehung neuer Industriezweige liegt die Chance, dieser Schwäche zu begegnen.
Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag die Entstehung und Entwicklung der Photovoltaik-Industrie in Ostdeutschland. Diese ist infolge öffentlicher Förderung seit geraumer Zeit durch starkes Produktions- und Umsatzwachstum gekennzeichnet. Dabei haben die ostdeutschen Regionen bisher überproportional vom Wachstum des Sektors profitiert. Im Jahr 2008 waren in den Neuen Bundesländern etwa 14 000 direkte Industriebeschäftigte in diesem Sektor tätig.
Ausgehend von einem Phasenmodell industrieller Entwicklung, dem Window-of-Locational-Opportunity-Konzept (WLO) von Storper und Walker, wird die bisherige Entwicklung der Branche in Ostdeutschland von 1996 bis zum Jahr 2008 dargestellt. Dabei wird gezeigt, dass sich trotz anhaltender Wachstums- und Neugründungsprozesse innerhalb der Photovoltaik-Industrie eine Konzentration auf einige bestimmte Standorte, verbunden mit dem Prozess der Etablierung industrieller Cluster, abzeichnet. Infolge des Clusterungsprozesses haben sich mit den Regionen Bitterfeld-Wolfen, Dresden/Freiberg, Erfurt/Arnstadt sowie Frankfurt (Oder) und Berlin einige führende Standorte in Ostdeutschland entwickelt, die jeweils durch spezifische Stärken und Schwächen gekennzeichnet sind.
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Editorial
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2009
Abstract
Die ostdeutsche Wirtschaft ist von der Finanz- und Konjunkturkrise weniger stark betroffen als die westdeutsche. Natürlich ist der Einbruch auch in Ostdeutschland spürbar, aber es wird keinen „Dammbruch“ geben, so die Prognose des IWH. Die strukturellen Schwächen gereichen der ostdeutschen Wirtschaft in der Krise zum Vorteil. Wer hätte das gedacht? Das Fehlen international operierender Konzernzentralen und – eng damit verbunden – die geringere Integration in den internationalen Handel mildern die Probleme. Selbst die Gruppe der auswärtigen Investoren in den Neuen Bundesländern meldet überraschend positive Geschäftsaussichten für das Jahr 2009, wie der Aktuelle Trend in diesem Heft zeigt.
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Zeitarbeit in Deutschland und Europa
C. Boost, Herbert S. Buscher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2009
Abstract
Die Zeitarbeitsbranche ist eine der schnellstwachsenden Branchen in Deutschland. Diese Entwicklung beeinflusst den gesamten deutschen Arbeitsmarkt nachhaltig. Die besondere Ausgestaltung dieser Beschäftigungsform macht sie sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer aus verschiedenen Gründen attraktiv. Trotz allem genießt die Branche nicht durchgängig einen guten Ruf. Die Beschäftigungsform zählt zu den prekären, unsicheren Arbeitsverhältnissen und gilt im Vergleich zu regulären Beschäftigungsverhältnissen vielfach als Brückenfunktion in eine reguläre Beschäftigung.
Auf Basis der Arbeitnehmerüberlassungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit sowie des Sozio-oekonomischen Panels 2007 werden Stand und Ausprägung wichtiger Merkmale der Zeitarbeit dargestellt und regional sowie international verglichen.
Noch machen die Beschäftigten der Zeitarbeit nur einen marginalen Anteil an allen Erwerbstätigen aus. Die zukünftige Entwicklung der Branche hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und könnte in gegensätzliche Richtungen gehen. Der Flexibilisierungsgrad des klassischen Arbeitsmarkts sowie die Anpassung der Zeitarbeitsbranche an den Beschäftigungsmarkt beeinflussen die Zukunft der Zeitarbeit. Andere europäische Länder zeigen bereits heute einerseits Sättigungsgrenzen und andererseits mögliche Ausbreitungsspektren.
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Editorial
Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2009
Abstract
Die allgemeinen Konjunkturaussichten sind derzeit ungünstig – und „die Städte hoffen auf Bescherung“ durch den Bund, wie im Titel eines Artikels in der F.A.Z. kurz vor Weihnachten 2008 zu lesen war. Manche Interessenvertreter der Kommunen reagieren geradezu euphorisch, und viele Städte melden bereits lange Wunschlisten mit dringlichen Finanzierungsbedarfen an. Endlich könnten Bund (und Länder) geneigt sein, mehr Finanzmittel für lokale Infrastruktureinrichtungen lockerzumachen, die vielerorts in einem maroden Zustand sind. Kann eine gesamtwirtschaftliche Krise für Teile des öffentlichen Sektors auch ihre guten Seiten haben, haben wir es jetzt also auf einmal mit einer „guten Konjunktur für die Städte und Gemeinden“ zu tun?
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Evaluierung der FuE-Projektförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit – Endbericht
Jutta Günther, Claus Michelsen, François Peglow, Mirko Titze, Michael Fritsch, F. Noseleit, A. Schröter
IWH-Sonderhefte,
Nr. 3,
2008
Abstract
Mit der Globalisierung ist über den Wettbewerb auf den Gütermärkten hinaus vor allem der Wettbewerb der Ordnungen deutlich fühlbarer geworden. In dieser „flachen Welt“ sind Staaten oder Staatenbünde aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den einzelnen Unternehmen ermöglichen, wirtschaftlich erfolgreich auf den Weltmärkten aufzutreten und damit Wachstum zu erzielen sowie Beschäftigung zu sichern. Dieser Sachverhalt wird auf unterer, regionaler Ebene als Wettbewerb der Standorte besonders fühlbar. In föderalen Systemen wie dem der Bundesrepublik Deutschland besitzen einzelne Bundesländer wirtschaftspolitische Gestaltungsfreiheiten, diesen wirtschaftlichen und letztlich auch politischen Wettbewerb zu nutzen. Das gemeinsame regulatorische Dach beschränkt die Handlungsmöglichkeiten, damit Grundprinzipien einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung nicht verletzt werden.
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19.01.2009 • 4/2009
Überraschend stabile Geschäftsaussichten auswärtiger Investoren in Ostdeutschland für das Jahr 2009
Das IWH hat zwischen dem 16. Oktober und 10. Dezember 2008 657 Tochtergesellschaften ausländischer und westdeutscher multinationaler Investoren mit Sitz in den Neuen Bundesländern zu den Erwartungen für das Geschäftsjahr 2009 befragt.
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Growth, Volatility, and Credit Market Imperfections: Evidence from German Firms
Claudia M. Buch, Jörg Döpke
Journal of Economic Studies,
2008
Abstract
Purpose – The purpose of this paper is two-fold. First, it studies whether output volatility and growth are linked at the firm-level, using data for German firms. Second, it explores whether the link between volatility and growth depends on the degree of credit market imperfections.
Design/methodology/approach – The authors use a novel firm-level dataset provided by the Deutsche Bundesbank, the so-called Financial Statements Data Pool. The dataset has time series observations for German firms for the period 1997-2004, and the authors use information on the debt-to-assets or leverage ratio of firms to proxy for credit-constraints at the firm-level. As additional proxies for the importance of credit market imperfections, we use information on the size and on the legal status of firms.
Findings – The authors find that higher volatility has a negative impact on growth for small and a positive impact for larger firms. Higher leverage is associated with higher growth. At the same time, there is heterogeneity in the determinants of growth across firms from different sectors and across firms with a different legal status.
Practical implications – While most traditional macroeconomic models assume that growth and volatility are uncorrelated, a number of microeconomic models suggest that the two may be linked. However, it is unclear whether the link is positive or negative. The paper presents additional evidence regarding this question. Moreover, understanding whether credit market conditions affect the link between volatility and growth is of importance for policy makers since it suggests a channel through which the credit market can have long-run welfare implications. The results stress the importance of firm-level heterogeneity for the effects and effectiveness of economic policy measures.
Originality/value – The paper has two main novel features. First, it uses a novel firm-level dataset to analyze the determinants of firm-level growth. Second, it analyzes the growth-volatility nexus using firm-level data. To the best of the authors' knowledge, this is the first paper, which addresses the link between volatility, growth, and credit market imperfections using firm-level data.
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Zuwanderungschancen ostdeutscher Regionen
Alexander Kubis, Lutz Schneider
Statistischer Quartalsbericht 4,
2008
Abstract
Die demographischen Projektionen für ostdeutsche Länder beschreiben für die kommenden Dekaden – bei aller regionalen Differenzierung – das Szenario einer erheblichen Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Neuen Länder werden daraus dämpfende Einflüsse auf Produktivität und Innovationsfähigkeit sowie Engpässe bei der Fachkräfterekrutierung abgeleitet. Vor diesem Hintergrund ist die Frage nach der Attraktivität der östlichen Länder als Zuwanderungsregion von essenziellem Interesse. Dabei überdeckt die Debatte um die Wanderungsverluste Ostdeutschlands nicht selten die Tatsache, dass viele Regionen Ostdeutschlands auch erhebliche Zuzüge zu verzeichnen haben – nicht zuletzt aus Westdeutschland, auch wenn die Westzuwanderung in allen ostdeutschen Regionen – außer in Berlin – hinter der Abwanderung in die Alten Bundesländer zurückbleibt. Dennoch weisen zahlreiche ostdeutsche Regionen mittlerweile einen positiven Binnenwanderungssaldo aus, weil sie die Verluste gegenüber Westdeutschland durch Zuwanderung aus anderen ostdeutschen Regionen kompensieren können.
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