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15th IWH-CIREQ Macroeconometric Workshop: “Identification and Causality“

Am 1. und 2. Dezember 2014 fand am IWH in Zusammenarbeit mit dem Centre interuniversitaire de recherche en économie quantitative (CIREQ), Montréal, und der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg (MLU) der 15. IWH-CIREQ Macroeconometric Workshop statt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland folgten auch in diesem Jahr der Einladung, ihre neuesten Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der angewandten Makroökonometrie vorzustellen.

17. Dezember 2014

Autoren Matthias Wieschemeyer

Im Mittelpunkt des Workshops stand das Thema „Identification and Causality“ und damit verbunden die Diskussion so genannter struktureller Vektor-Autoregressionsmodelle (SVAR). Modelle dieser Art werden eingesetzt, um die dynamische Wirkung nicht vorhergesehener wirtschaftspolitischer Ereignisse zu analysieren. Da solche „Schocks“ jedoch nicht direkt beobachtet werden können, stehen Ökonomen vor der Herausforderung, geeignete Identifikationsstrategien zu finden.

Sophocles Mavroeidis (University of Oxford) machte in seiner Keynote auf spezifische Schwachstellen eines konventionell geschätzten SVAR-Modells aufmerksam und veranschaulichte seinen eigenen Ansatz an einer klassischen Identifikation. In den folgenden Vorträgen wurden auch gänzlich andere Wege der Identifikation aufgezeigt: Statt allein auf ökonomische Theorien zurückzugreifen, können z. B. auch sich über die Zeit verändernde Volatilitäts-eigenschaften der Daten zur Restriktion herangezogen werden.

Abderrahim Taamouti (Durham University Business School) präsentierte in der zweiten Keynote des Workshops eine neuartige Methode, mit deren Hilfe nichtlineare Granger-Kausalität über einen längeren Horizont nicht nur – wie sonst üblich – getestet, sondern auch in einem modellfreien Rahmen quantifiziert werden kann.

Wie wirksam ist Geldpolitik in Zeiten einer Finanzkrise? Was treibt die Renditedifferenz von Staatsanleihen im Euroraum? Wie stabil ist Lohnpolitik vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen? Auch in diesem Jahr wurden die Beiträge zur Methodenentwicklung wieder durch zahlreiche empirische Arbeiten zu aktuellen Fragestellungen aus den Bereichen Finanzmärkte, Geldpolitik, Prognose und Lohnpolitik komplettiert.

Ergänzend zu den Vorträgen des Workshops fand außerdem eine Postersession statt.

Außerdem in diesem Heft

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Aktuelle Trends: Betriebsschließungen in Deutschland: Konvergenz zwischen Ost und West

Daniel Fackler

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2014

Abstract

Für die dynamische Entwicklung einer Volkswirtschaft sind neben innovativen Neugründungen auch Betriebsschließungen von zentraler Bedeutung. Denn mit der Schließung unprofitabler Unternehmen sind gesamtwirtschaftliche Effizienzsteigerungen verbunden.

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Arbeitsmarktbilanz Ostdeutschland: Beschäftigungsrückstand gegenüber dem Westen etwas geringer als bisher ausgewiesen

Hans-Ulrich Brautzsch

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2014

Abstract

Für die Bundesländer liegen noch keine amtlichen Angaben zur Zahl der Erwerbstätigen vor, die mit den im Rahmen der Generalrevision 2014 der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen neu berechneten Erwerbstätigenzahlen für Deutschland insgesamt kompatibel sind. Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit kann deshalb nur auf der Grundlage der revidierten Beschäftigungsstatistik analysiert werden. Die Zahl der Beschäftigten wurde in Ostdeutschland stärker nach oben korrigiert als in den Alten Bundesländern. Damit dürfte die Revision der Erwerbstätigenzahl für Ostdeutschland höher ausfallen als für Westdeutschland. Dies hat auch Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote, die nunmehr etwas geringer ausgewiesen werden dürfte als zuvor. Die günstige Beschäftigungsentwicklung in der ersten Hälfte des Jahres 2014 dürfte dazu führen, dass im Durchschnitt des Jahres 2014 die Zahl der Erwerbstätigen in Ostdeutschland etwas über dem Vorjahreswert liegen wird. Die registrierte Arbeitslosigkeit wird – wie in den Jahren zuvor – vom schrumpfenden Arbeitsangebot beeinflusst. Die Arbeitslosenquote dürfte in diesem Jahr 9,5% betragen, nach 10,1% im Vorjahr.

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Eine flexible Ländersteuer bei einem hohen Ausgleich von Finanzkraftunterschieden

Martin Altemeyer-Bartscher

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2014

Abstract

Am Ende des Jahres 2019 tritt das Finanzausgleichsgesetz außer Kraft. Im Zuge dessen ergibt sich eine historische Chance, die Reibungsverluste im gegenwärtigen Ausgleichssystem durch eine Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen zu verringern. Ein aktuell viel diskutierter Vorschlag sieht eine flexible Ländersteuer vor. In diesem Beitrag wird analysiert, welche Auswirkungen eine solche erweiterte Steuerautonomie für die Bundesländer hätte und welche Möglichkeiten sich diesbezüglich für eine anreizfreundliche Neugestaltung des Finanzausgleichs mit hoher Ausgleichsintensität ergeben würden.

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Grußwort

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2014

Abstract

Am 1. November 2014 habe ich die Leitung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle übernommen. Das Amt ist verbunden mit einem Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Als in den Neuen Ländern beheimatetes wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut soll das IWH auch unter meiner Leitung weiterhin ein Advokat Ostdeutschlands bleiben und die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Wirtschaftspolitik der ostdeutschen Länder und Osteuropas im europäischen Kontext kritisch begleiten.

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Im Fokus: Sächsische Kooperationsstrukturen im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union

Mirko Titze

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2014

Abstract

Im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bieten zwischenbetriebliche Kooperationen die Möglichkeit, Spezialisierungsvorteile zu nutzen und Wissen auszutauschen. Für die Entstehung von Innovationen ist insbesondere personengebundenes Wissen wichtig, dessen Ausbreitung jedoch räumlich begrenzt ist. Für die Innovationsdynamik einer Region sind deswegen neben überregionalen Beziehungen auch regionale Kooperationen bedeutsam. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union (EU) für den Zeitraum von 2007 bis 2013. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Der Beitrag knüpft an eine Untersuchung aus dem Jahr 2013 an, die zeigte, dass sächsische Akteure in einer bestimmten Art von Förderprogrammen, den Bundesprogrammen, heute vergleichsweise viele Kooperationspartner in räumlicher Nähe wählen. Es zeigt sich, dass es formelle Kooperationen zwischen sächsischen Akteuren auch innerhalb der internationalen Konsortien der Forschungsrahmenprogramme der EU gibt. Damit ist der Grundstein für den Austausch von personengebundenem Wissen gelegt. Aus internationaler Perspektive waren in den angesprochenen Projekten vorwiegend Partner aus Westeuropa beteiligt.

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