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6th IWH/INFER-Workshop on Applied Economics and Economic Policy: “(Ending) Unconventional Monetary Policy

Am 29. und 30. September 2016 fand am IWH in Zusammenarbeit mit dem International Network for Economic Research (INFER) der 6. Workshop in der Reihe „Applied Economics and Economic Policy“ statt. Im Rahmen des Workshops stellten Wissenschaftler europäischer Universitäten und internationaler Organisationen ihre neuesten Forschungsergebnisse zu aktuellen ökonomischen Fragen und Problemen vor und diskutierten diese intensiv. Insbesondere gab es einen regen Austausch über das Spezialthema „(Ending) Unconventional Monetary Policy“. Hier ging es vor allem um die geldpolitischen Maßnahmen und Instrumente, die neben dem Zentralbankzins seit der Finanzkrise eingesetzt werden.

15. Dezember 2016

Autoren Birgit Schultz Gregor von Schweinitz

Aktuelle Ergebnisse aus der Forschung

Die auf dem Workshop präsentierten Beiträge zeigten die vielfältigen Facetten des Spezialthemas und gaben einen umfassenden Überblick dazu. Die breit angelegte Keynote von Peter Praet (Europäische Zentralbank) beschäftigte sich mit der Frage, wie Geldpolitik und Finanzzyklen zusammenhängen. Dabei stellte Herr Praet zahlreiche unterschiedliche Aspekte der Konsequenzen von unkonventioneller Geldpolitik seit der globalen Finanzkrise vor und zeigte ihre Wirkung für Europa. Damit legte er den Grundstein für die folgenden 13 Vorträge. Diese beleuchteten die unkonventionelle Geldpolitik von verschiedenen Seiten. In mehreren Präsentationen wurden VAR-Analysen und dynamische stochastische Gleichgewichtsmodelle verwendet, um geldpolitische Schocks und makroökonomische Reaktionen zu identifizieren. Andere Vorträge gingen eher auf die mikroökonomischen Aspekte ein, indem sie die Reaktion einzelner Firmen und Industrien betrachteten. Auch die regionale Fokussierung der einzelnen Forschungsfragen unterschied sich stark. Neben den empirisch ausgerichteten Beiträgen wurden zudem theoretische Überlegungen zu unkonventioneller Geldpolitik vorgetragen. Jeder der Vorträge wurde von einem Diskutanten kommentiert, ergänzt und mit exzellenten Vorschlägen für weitere Forschungsfragen ergänzt.

Insgesamt bekamen die Teilnehmer während des 6. IWH/INFER-Workshops einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Aspekte unkonventioneller Geldpolitik. Auch zeigte sich, dass beim Verständnis der Funktionsweise besonderer geldpolitischer Maßnahmen mittlerweile große Fortschritte erzielt wurden. Dies dürfte positive Folgen für die Wirksamkeit von Geldpolitik haben.

 

Die Veranstalter bedanken sich herzlich bei allen Gästen, Referentinnen und Referenten für die Teilnahme und freuen sich darauf, im kommenden Jahr den 7. IWH/INFER-Workshop „Applied Economics and Economic Policy“ mit Präsentationen zu angewandter Wirtschaftspolitik fortsetzen zu können. 

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Für mehr Ehrlichkeit in der Rentendebatte

Martin Altemeyer-Bartscher Oliver Holtemöller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2016

Abstract

Durch die steigende Lebenserwartung und die geringen Geburtenraten wird in Zukunft eine abnehmende Zahl von Erwerbstätigen in Deutschland die Rentenleistungen für eine steigende Zahl von Rentnern finanzieren müssen. Während im Jahr 2016 auf 100 Beschäftigte 53 Rentner kommen, werden es im Jahr 2050 mehr als 80 Rentner sein. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden Verunsicherung in der Bevölkerung hinsichtlich der zukünftigen Leistungsfähigkeit der umlagefinanzierten Altersversorgung. Auf diese Verunsicherung antwortete die Politik kürzlich wieder mit der Formulierung einer so genannten doppelten Haltelinie. Diese beinhaltet eine untere Grenze für das Sicherungsniveau und eine obere Grenze für den Beitragssatz.

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Aktuelle Trends: Ungewöhnliche Zeiten in der Geldpolitik: Niedriges Zinsniveau begleitet von hohen Zentralbankreserven

Kirsten Schmidt Lena Tonzer

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2016

Abstract

Mit dem Ausbruch der Finanzkrise 2007/2008 und der sich anschließenden Staatsschuldenkrise kam es zu zahlreichen Veränderungen in der Implementierung der Geldpolitik im Euroraum. Oberstes Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist dabei die Wahrung der Preisstabilität und ein funktionierender Geldtransmissionsmechanismus. 

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Dienstleister bestimmen die Dynamik der Beschäftigung

Hans-Ulrich Brautzsch

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2016

Abstract

Der in Ostdeutschland deutlich geringere Beschäftigungsaufbau im Vergleich zu Westdeutschland ist maßgeblich darauf zurückzuführen, dass die Impulse der Dienstleistungsbereiche für die gesamtwirtschaftliche Beschäftigung beträchtlich geringer sind als in Westdeutschland. Allerdings nimmt Berlin unter den ostdeutschen Ländern eine Sonderstellung ein, da der dortige kräftige Beschäftigungsaufbau vollständig von den Dienstleistungsbereichen getragen wird. Auf der Kreisebene zeigt sich eine hohe Korrelation zwischen der Beschäftigungsentwicklung insgesamt und der Höhe der Expansionsbeiträge der Dienstleistungsbereiche. Die regional differierenden Expansionsbeiträge der Dienstleistungsbereiche stehen im Zusammenhang mit Unterschieden bei der Teilzeitbeschäftigung, der demographischen Entwicklung sowie der Siedlungs- und Produktionsstruktur.

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Einkommensverluste nach Arbeitsplatzverlusten: Kompensation vor allem durch staatliche Umverteilung

Daniel Fackler Eva Hank

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2016

Abstract

Zahlreiche Studien zeigen, dass unfreiwillige Arbeitsplatzverluste zu hohen und langfristigen Einkommensverlusten bei betroffenen Arbeitnehmern führen. Die vorliegende Studie verwendet Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), um erstmals umfassend zu untersuchen, ob und in welchem Ausmaß Verluste im individuellen Arbeitseinkommen durch alternative Einkommensquellen, Reaktionen anderer Haushaltsmitglieder und durch staatliche Umverteilung ausgeglichen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Verdienstverluste vor allem durch staatliche Umverteilung kompensiert werden, wohingegen andere Kanäle nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ein Vergleich internationaler empirischer Evidenz zu den Verdienstausfällen nach Arbeitsplatzverlusten spricht nicht dafür, dass staatliche Umverteilung den Anreiz, Verluste durch eigene Anstrengungen selbst auszugleichen, vermindert.

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Im Fokus: Industrielle Kerne in Ostdeutschland und wie es dort heute aussieht – Das Beispiel SKET Magdeburg

Gerhard Heimpold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2016

Abstract

Die erste Privatisierung des Stammbetriebs des ehemaligen VEB Schwermaschinenbau-Kombinats „Ernst Thälmann“ (SKET) scheiterte nach zwei Jahren, und das Unternehmen ging 1996 in die Gesamtvollstreckung. Im Jahr 1998 wurden in einem zweiten Anlauf die fünf geschaffenen Auffanggesellschaften allesamt privatisiert, allerdings mit nur wenigen Beschäftigten. In einem Fall entstand eine völlig neue Produktion: die Herstellung von Komponenten für Windenergieanlagen. Der Aufschwung der erneuerbaren Energien hat den Magdeburger Schwermaschinenbauern in die Hände gespielt. Die Verfügbarkeit großer Industrieflächen war ebenfalls förderlich für diese Branche, ebenso die Kompetenzen in der Bearbeitung großer Maschinenteile. Auch andere Geschäftsfelder des früheren Schwermaschinenbau-Kombinats leben in Form mittelständischer Unternehmen fort: die Entwicklung und Herstellung von Maschinen zur Verarbeitung von Ölsaaten, Maschinen in den Bereichen Kabel- und Stahlseiltechnik, Walzwerksausrüstungen sowie EDV-Dienstleistungen.

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