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Der Euro als gemeinsame Währung weiter Teile der Europäischen Union
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Peripherieländer zeigen Ähnlichkeiten mit Schwellenländern Auf einer Seite lesen

Peripherieländer zeigen Ähnlichkeiten mit Schwellenländern

sondern auch die Zusammensetzung der synthetischen Vergleichsländer. Alle Kernländer lassen sich als Mischung von entwickelten Volkswirtschaften replizieren, während zur Reproduktion jedes Peripherielandes mindestens ein Entwicklungsland notwendig ist. So setzt sich etwa das synthetische Vergleichsland der Niederlande aus Dänemark, den USA, Neuseeland und Singapur zusammen, während für das Vergleichsland von Griechenland Eigenschaften von Israel und Brasilien gemischt werden.

Fehlbewertungen werden nur in Peripherieländern gefunden

Die Zusammensetzung der synthetischen Vergleichsländer legt folgende ökonomische Interpretation unserer Ergebnisse nahe: An den Kapitalmärkten wurde nach Einführung des Euro verbreitet angenommen, dass sich die Peripherieländer zügig an die wirtschaftlich fortgeschrittenen Kernländer annähern würden. Steigende reale effektive Wechselkurse wurden aufgrund des Balassa-Samuelson-Effekts nicht als Problem,  sondern als Manifestation dieser Entwicklung gesehen. Tatsächlich ist der Prozess der strukturellen Konvergenz im Euroraum nach unseren Schätzungen aber kaum vorangekommen. Entsprechend rechtfertigt der Balassa-Samuelson-Effekt keine deutliche Steigerung der REWK in den Peripherieländern. Sie waren vielmehr während eines langen Zeitraums nach der Einführung des Euro systematisch überbewertet und müssen nun entsprechend tiefgreifende Anpassungsprozesse durchlaufen. Dem gegenüber finden sich keine Indizien für eine Unterbewertung der Kernländer.

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Auf welche Frage sind zwei Billionen die Antwort?

Oliver Holtemöller Martin Altemeyer-Bartscher

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2014

Abstract

Alle Jahre wieder wird berechnet, was wohl die Deutsche Einheit gekostet habe. Zuletzt veröffentlichte die Welt am Sonntag, dass knapp zwei Billionen Euro an Fördergeldern von West nach Ost geflossen seien. Die Berechnung dieser Kennzahl ist wenig umstritten, die Größenordnung ist einigermaßen plausibel: Es werden Nettotransfers von West nach Ost zwischen 1991 und 2013 aufsummiert (Zahlungen aus dem Länderfinanzausgleich, Solidarpakt II, Fonds Deutsche Einheit, regionaler Saldo der Sozialversicherungsleistungen usw.).

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Im Fokus: Die Entwicklung der Kernkapitalquoten der deutschen Banken seit der Finanzkrise

Manuel Buchholz Felix Noth

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2014

Abstract

Das Eigenkapital einer Bank dient aus aufsichtsrechtlicher Sicht zwei Zielen: zum einen dem Ausgleich von Verlusten aus laufenden Geschäften oder der Begleichung von Gläubigeransprüchen im Insolvenzfall, zum anderen der Begrenzung von Verlustrisiken aus bestimmten Geschäften. Ein wichtiger Bestandteil des Eigenkapitals ist dabei das Kernkapital. Das Kernkapital ist der Anteil des Eigenkapitals einer Bank, der dem Institut dauerhaft zur Verfügung steht und somit als echter Verlustpuffer dienen kann. Bestandteile sind unter anderem das Stammkapital, Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen oder eigene Aktien der Bank. Aus dem Kernkapital ergibt sich eine wichtige aufsichtsrechtliche Kenngröße: die Kernkapitalquote (Tier 1 Capital Ratio). Diese berechnet sich als das Verhältnis von Kernkapital zur Summe der Risikoaktiva einer Ba

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Prognose-Update: Binnennachfrage treibt Aufschwung in Deutschland

Arbeitskreis Konjunktur

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2014

Abstract

In Deutschland hat sich im Lauf des vergangenen Jahres ein binnenwirtschaftlich getriebener Aufschwung entwickelt, der gegenwärtig durch verstärkte Investitionstätigkeit zusätzlichen Schub erhält. Die Fremdfinanzierungskosten der Unternehmen sind aufgrund der sehr niedrigen Zinsen vorteilhaft, und die Absatzperspektiven sind gut: Wegen der fortgesetzten Ausweitung der Beschäftigung und recht deutlicher Lohnzuwächse ist damit zu rechnen, dass die privaten Haushalte ihren Konsum im Prognosezeitraum recht kräftig ausweiten werden. Vom außenwirtschaftlichen Umfeld kommen dagegen nur geringe Impulse. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte sowohl im laufenden als auch im kommenden Jahr um 2,0% steigen. Für das Jahr 2014 reicht das 66%-Prognoseintervall von 1,5% bis 2,4%, für das Jahr 2015 von 0,4% bis 3,6%.

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Zehn Fragen zur Deutschen Einheit

Gerhard Heimpold

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 3, 2014

Abstract

Internationale Medien haben ein anhaltend großes Interesse an den wirtschaftlichen Entwicklungen nach der Herstellung der Einheit Deutschlands. Dies gilt in spezieller Weise für Südkorea, das die Erfahrung eines geteilten Landes mit Deutschland gemeinsam hat. Dort wird der 25. Jahrestag des Mauerfalls zum Anlass genommen, über die deutsche Entwicklung zu berichten und wenn möglich für die Zukunft des eigenen Landes Lehren zu ziehen. Am 20. März 2014 wurde Dr. Gerhard Heimpold, kommissarischer Leiter der Abteilung Strukturökonomik des IWH, von einem Team des Fernsehsenders „Korean Broadcasting Systems“ (KBS), einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in der Republik Korea, zur Deutschen Einheit sowie zum wirtschaftlichen Aufholprozess der Neuen Länder und speziell Sachsen-Anhalts interviewt. Eine Schriftfassung dieses Gesprächs wird nachfolgend wiedergegeben.

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