Konjunktur aktuell: Krieg treibt Energiepreise – Hohe Inflation belastet Konjunktur
Konjunktur aktuell,
Nr. 2,
2022
Abstract
Die Weltwirtschaft ist auch im Sommerhalbjahr verschiedenen schweren Belastungen ausgesetzt, die die Preise stark steigen lassen. Produktionsstilllegungen im Zuge der chinesischen Null-Covid-Strategie und der Angriff gegen die Ukraine heizen die Inflation weltweit an. Auch in Deutschland wird die konjunkturelle Entwicklung durch die mit dem Krieg verbundenen Preissteigerungen sowie unterbrochene Lieferketten schwer belastet. Die konjunkturellen Aussichten für den Sommer sind trüb. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2022 um 1,5% zunehmen. In Ostdeutschland liegt der Zuwachs bei 1%.
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Das Potenzial von Bankkreditspreads für die Konjunkturprognose
Daniel Streitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2022
Abstract
Prognosemodelle für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung verwenden häufig marktbasierte Indikatoren wie Spreads von Unternehmensanleihen, die den Risikoaufschlag gegenüber einem Referenzzins angeben. Anleihespreads bilden jedoch nur die Entwicklung von Risiken für Unternehmen ab, die regelmäßig Anleihen emittieren – im Durchschnitt größere, sichere Firmen. Neuartige Daten zu Bankkrediten, die im Sekundärmarkt gehandelt werden, erlauben auch die Konstruktion von Kreditspreads. Kreditmarktdaten umfassen ein breiteres Spektrum an Firmen, inklusive kleinerer Firmen, die stärker von Finanzmarktfriktionen betroffen sind. Tests zeigen, dass Kreditspreads tatsächlich mehr Informationen über wirtschaftliche Entwicklungen beinhalten als Anleihespreads und daher das Potenzial haben, Prognosemodelle zu verbessern.
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Projektion der wirtschaftlichen Entwicklung in den Bundesländern 2022 bis 2060
Oliver Holtemöller
IWH Technical Reports,
Nr. 1,
2022
Abstract
Die Entwicklung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in den Bundesländern wird in den kommenden Jahren vor allem durch das langfristige Produktivitätswachstum und die Verschiebung der Altersstruktur gekennzeichnet sein. Der Altenquotient, der das zahlenmäßige Verhältnis von Personen über 64 Jahren zu den Personen zwischen 15 und 64 Jahren abbildet, wird gemäß Bevölkerungsvorausberechnungen der Statistischen Ämter von gut 30% auf über 50% bis zum Jahr 2060 ansteigen. Allerdings unterscheiden sich Ausgangslage bei der Produktivität und Altersstruktur in den Bundesländern teilweise erheblich, sodass sich auch das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in den kommenden Jahren regional unterschiedlich entwickeln wird.
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Internationale Konjunkturprognose und konjunkturelle Stressszenarien für die Jahre 2021 bis 2026
Andrej Drygalla, Oliver Holtemöller, Axel Lindner
IWH Studies,
Nr. 1,
2022
Abstract
In der vorliegenden Studie werden zunächst die weltweiten konjunkturellen Aussichten für das Ende des Jahres 2021 und für die Jahre 2022 bis 2026 dargestellt. Dabei wird folgender Länderkreis betrachtet: Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei und Spanien.
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IWH-Flash-Indikator II. Quartal und III. Quartal 2022
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 2,
2022
Abstract
Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2021 konnte trotz eines Zuwachses im ersten Quartal 2022 noch nicht wieder ausgeglichen werden. Das Bruttoinlandsprodukt stieg nur leicht um 0,2%, allerdings dürfte die geringe Dynamik vorrangig pandemiebedingt getrieben sein. Die Folgen der kriegsbedingten Sanktionen dürften ab dem zweiten Quartal spürbar werden. Hinzu kommen erneute harte Lockdowns in China, welche die Lieferkettenprobleme verschärfen und den weltweiten Inflationsdruck hochhalten werden. Beide Faktoren treffen die deutsche Wirtschaft hart, und somit dürfte in den nächsten beiden Quartalen kaum mehr als eine Stagnation zu erwarten sein. Insgesamt wird die Wirtschaft in Deutschland laut IWH-Flash-Indikator im zweiten Quartal 2022 um knapp 0,1% zurückgehen und im dritten Quartal 2022 um 0,2% zulegen (vgl. Abbildung 1).
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Regionale Effekte einer durch einen Lieferstopp für russisches Gas ausgelösten Rezession in Deutschland
Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Christoph Schult
IWH Policy Notes,
Nr. 1,
2022
Abstract
Ein Stopp der russischen Gaslieferungen würde zu einer Rezession der deutschen Wirtschaft führen. Nicht alle Regionen wären davon gleich betroffen: Vor allem wäre dort, wo das Verarbeitende Gewerbe ein großes Gewicht hat, mit einem deutlich stärkeren Einbruch der Wirtschaftsleistung zu rechnen als andernorts. Deshalb wäre Westdeutschland und dort insbesondere der Süden stärker betroffen als der Osten Deutschlands. Dagegen spielt für die Frage, wie viele Arbeitsplätze durch einen bestimmten Rückgang der Wertschöpfung gefährdet sind, die Höhe der Arbeitsproduktivität eine ausschlaggebende Rolle.
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Firm-specific Forecast Errors and Asymmetric Investment Propensity
Manuel Buchholz, Lena Tonzer, Julian Berner
Economic Inquiry,
Nr. 2,
2022
Abstract
This paper analyzes how firm-specific forecast errors derived from survey data of German manufacturing firms over 2007–2011 relate to firms' investment propensity. Our findings reveal that asymmetries arise depending on the size and direction of the forecast error. The investment propensity declines if the realized situation is worse than expected. However, firms do not adjust investment if the realized situation is better than expected suggesting that the uncertainty component of the forecast error counteracts good surprises of unexpectedly favorable business conditions. This asymmetric mechanism can be one explanation behind slow recovery following crises.
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13.04.2022 • 9/2022
Wirtschaft im Osten Deutschlands dürfte von Krieg in Ukraine nicht stärker getroffen werden als in Deutschland insgesamt – Implikationen der Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2022 und amtlicher Länderdaten für die ostdeutsche Wirtschaft
Die Erholung der ostdeutschen Wirtschaft schwächt sich wie auch die gesamtdeutsche aufgrund des Ukraine-Kriegs Russlands deutlich ab. Wirtschaftseinbruch und -erholung waren allerdings nicht so stark ausgeprägt wie im Westen Deutschlands. Im Jahr 2021 hat die ostdeutsche Produktion mit 2,3% weniger stark zugenommen als in Deutschland insgesamt (2,9%). Auch 2022 und 2023 dürfte der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im Osten laut Prognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit 2,1% bzw. 2,5% jeweils geringer als in Deutschland insgesamt ausfallen (2,7% bzw. 3,1%).
Oliver Holtemöller
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13.04.2022 • 8/2022
Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2022: Von der Pandemie zur Energiekrise – Wirtschaft und Politik im Dauerstress
Die deutsche Wirtschaft steuert durch schwieriges Fahrwasser und durchläuft die höchsten Inflationsraten seit Jahrzehnten. In ihrem Frühjahrsgutachten revidieren die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihren Ausblick für dieses Jahr deutlich nach unten. Die Erholung von der Corona-Krise wird infolge des Kriegs in der Ukraine gedämpft, behält aber die Oberhand. Die Institute erwarten für 2022 und 2023 eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 2,7% bzw. 3,1%. Bei einer sofortigen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen stünden hierzulande in beiden Jahren insgesamt 220 Mrd. Euro an Wirtschaftsleistung im Feuer.
Oliver Holtemöller
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