Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Zuge der Corona-Krise
Oliver Holtemöller
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2021
Abstract
Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession getrieben. In diesem Beitrag wird analysiert, wie sich die Rezession in den Unternehmensinsolvenzen niederschlägt. Prognosen auf Basis des üblichen Zusammenhangs zwischen Bruttowertschöpfung und Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftsbereichen deuten auf eine kräftige Zunahme der Unternehmensinsolvenzen im zweiten Halbjahr 2020 hin. Für Unternehmensinsolvenzen gelten allerdings seit März 2020 Ausnahmeregelungen, die das Ziel haben, allein durch die Corona-Krise bedingte Unternehmensinsolvenzen zu vermeiden. Ferner erhalten die Unternehmen finanzielle Unterstützung im Rahmen der Corona-Hilfspakete. Mit zunehmender Dauer der wirtschaftlichen Beeinträchtigungen nimmt die Wahrscheinlichkeit von Unternehmensinsolvenzen gleichwohl zu, sodass nach Aufhebung der Ausnahmeregelungen Insolvenzen nachgeholt werden dürften und das übliche konjunkturelle Muster wieder greift.
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01.02.2021 • 4/2021
Privatpersonen erhöhen Ersparnisse aufgrund fehlender Ausgabemöglichkeiten und nicht aus Angst vor Arbeitslosigkeit
Während der Corona-Krise haben europäische Haushalte so viel Geld zurückgelegt wie noch nie. Eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) führt dieses Sparverhalten hauptsächlich auf ein eingeschränktes Angebot infolge staatlicher Lockdown-Maßnahmen und nicht auf andere Faktoren wie ökonomische Unsicherheit zurück. IWH-Präsident Reint Gropp sieht daher Potenzial für eine rasche Wiederbelebung des Konsums und somit eine zügige wirtschaftliche Erholung, sobald der Lockdown aufgehoben wird.
Reint E. Gropp
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17.12.2020 • 27/2020
Aktuell weniger Insolvenzen als üblich – Nach Ende der Ausnahmeregelungen und Staatshilfen Nachholeffekt zu erwarten
In Rezessionen steigt mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung üblicherweise die Zahl der Insolvenzen. Aktuell liegen die Insolvenzen in Deutschland jedoch trotz Corona-Krise unter ihrem langfristigen Trend. Die Hilfspakete des Staates und die Aussetzung der Insolvenzpflicht zeigen Wirkung. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat geschätzt, wie viele Insolvenzen in welchen Branchen infolge der Corona-Rezession zu erwarten gewesen wären, wenn das übliche konjunkturelle Muster gegriffen hätte. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass nach Auslaufen der Hilfen und Ausnahmeregelungen Insolvenzen nachgeholt werden dürften.
Oliver Holtemöller
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Epidemics in the Neoclassical and New Keynesian Models
Martin S. Eichenbaum, Sergio Rebelo, Mathias Trabandt
Abstract
We analyze the effects of an epidemic in three standard macroeconomic models. We find that the neoclassical model does not rationalize the positive comovement of consumption and investment observed in recessions associated with an epidemic. Introducing monopolistic competition into the neoclassical model remedies this shortcoming even when prices are completely flexible. Finally, sticky prices lead to a larger recession but do not fundamentally alter the predictions of the monopolistic competition model.
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16.09.2020 • 18/2020
Konjunktur aktuell: Wirtschaft erholt sich vom Corona-Schock – aber keine schnelle Rückkehr zur alten Normalität
Die deutsche Wirtschaft hat im Sommer einen erheblichen Teil des Produktionseinbruchs vom Frühjahr wieder wettgemacht. Dennoch dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um 5,7% niedriger liegen als 2019. Für das Jahr 2021 ist laut der Herbstprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit einem BIP-Zuwachs von 3,2% zu rechnen. Für Ostdeutschland zeichnet sich ab, dass der Produktionsrückgang mit 3,0% im Jahr 2020 schwächer ausfällt als in Deutschland insgesamt.
Oliver Holtemöller
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IWH-Flash-Indikator III. Quartal und IV. Quartal 2020
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 3,
2020
Abstract
Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2020 in eine tiefe Rezession gerissen. Das Bruttoinlandsprodukt sank im zweiten Quartal 2020 um 10,1%, nach einem Rückgang von 2,0% im Quartal zuvor. Dieser massive Wirtschaftseinbruch war insbesondere den Lockdown-Maßnahmen geschuldet, die das öffentliche und wirtschaftliche Leben zeitweise auf ein Minimum reduzierten. Seit Anfang Mai wurden die Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie gelockert, und die wirtschaftlichen Aktivitäten haben wieder deutlich zugenommen. Der Tiefpunkt der Rezession ist also durchschritten, allerdings dürfte die Rückkehr zum Vorkrisenniveau auch aufgrund der wieder höheren Fallzahlen und der damit verbundenen Unsicherheit noch länger auf sich warten lassen. Die Wirtschaft dürfte im dritten Quartal 2020 um 4,6% und im vierten Quartal dann um 4,0% expandieren. (vgl. Abbildung).
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14.07.2020 • 14/2020
Corona-Krise wirft Sachsen-Anhalts Mittelstand zurück
Die kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt sehen sich dem größten Konjunktureinbruch seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 gegenüber. Das geht aus einer gemeinsamen Umfrage von Creditreform und Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor, an der sich rund 430 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt beteiligt haben.
Axel Lindner
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06.07.2020 • 13/2020
IWH warnt vor neuer Bankenkrise
Die Corona-Rezession könnte das Aus für dutzende Banken bundesweit bedeuten – selbst wenn Deutschland die Wirtschaftskrise glimpflich übersteht. Gefährdet sind vor allem viele Sparkassen und Genossenschaftsbanken, zeigt eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). In den Bilanzen der betroffenen Geldinstitute stehen Kredite im dreistelligen Milliardenbereich. IWH-Präsident Gropp warnt vor einer möglichen hohen Zusatzlast für die ohnehin geschwächte Realwirtschaft.
Reint E. Gropp
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16.06.2020 • 9/2020
Konjunktur aktuell: Wirtschaft stellt sich auf Leben mit dem Virus ein
Die Pandemie hat in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 einen Produktionseinbruch ausgelöst, der auch im nächsten Jahr noch nicht vollständig wettgemacht sein wird. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte laut der Sommerprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Jahr 2020 um 5,1% sinken und 2021 um 3,2% zulegen. In Ostdeutschland fällt der Produktionsrückgang mit 3,2% im Jahr 2020 wohl schwächer aus als in Gesamtdeutschland.
Oliver Holtemöller
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Konjunktur aktuell: Wirtschaft stellt sich auf Leben mit dem Virus ein
Konjunktur aktuell,
Nr. 2,
2020
Abstract
Die Weltwirtschaft befindet sich im Sommer 2020 in einer tiefen Rezession. Auslöser ist die Corona-Pandemie: Regierungen haben überall in der Welt eine Vielzahl von Möglichkeiten der Mobilität und des Zusammentreffens von Personen unterbunden. Etwa seit Mai werden die Restriktionen in etlichen Ländern wieder gelockert. Für den zeitlichen Verlauf der Rezession ist neben den Lockerungen vor allem das Krankheitsgeschehen selbst maßgeblich, das in Asien sehr deutlich und in der Europäischen Union spürbar zurückgegangen ist, kaum jedoch in den USA. Alles in allem dürfte der Produktionseinbruch in der Welt im ersten Halbjahr 2020 deutlich tiefer sein als infolge der Finanzkrise im Winterhalbjahr 2008/2009.
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