15.11.2011 • 46/2011
Ostdeutsche Industrie: Auswärtige Investoren stärker von der Krise betroffen als einheimische Eigenständler
Die ostdeutsche Wirtschaft ist von der Krise in den Jahren 2008/2009 weniger erschüttert worden als die westdeutsche. Das bestätigen jetzt auch erste Untersuchungen auf der Betriebsebene. In Ostdeutschland hatte demnach die Industrie die Hauptlast außerhalb des Finanzsektors zu tragen. Knapp die Hälfte der Industriebetriebe verspürte negative Auswirkungen; in der Gesamtwirtschaft war es nur ein Drittel aller Betriebe.
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21 und ein bisschen realistischer?
Udo Ludwig
Deutschland Archiv – Zeitschrift für das vereinigte Deutschland,
2011
Abstract
Die Ergebnisse der Entwicklung Ostdeutschlands auf marktwirtschaftlicher Grundlage sind ambivalent. Die transformierte Wirtschaft erwies sich zwar als wachstumsorientiert. Allerdings sind nachhaltige Wachstumsvorsprünge nur in der ersten Hälfte der 1990er Jahre erzielt worden. Danach sind die Aufholfortschritte immer kleiner geworden. Auch wurde erst im vergangenen Aufschwung vor der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise nach den enormen Arbeitsplatzverlusten während des Umbaus der Wirtschaft wieder Beschäftigung aufgebaut. Zudem konnte der Bevölkerungsrückgang infolge niedriger Geburtenraten und Abwanderung nicht gestoppt werden. Gründe für diese Rückstände sind letztlich Langzeitwirkungen der überkommenen DDR-Strukturen, der Art und Weise der wirtschaftlichen Transformation und siedlungsstrukturelle Unterschiede. Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse sollte vor diesem Hintergrund nicht an durchschnittlichen Pro-Kopf-Größen in Ost- und in Westdeutschland gemessen, sondern durch die Gegenüberstellung vergleichbarer Regionen spezifiziert werden.
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Daseinsvorsorge und demographischer Wandel in peripheren Räumen. Wie gehen die Betroffenen mit dem Ausdünnen sozialer Infrastruktur um?
Ulrich Blum, Gerhard Heimpold, Walter Hyll, Franziska Jungermann, Lutz Schneider
K. Friedrich (Hrsg.), Zukunftsgestaltung im demographischen Umbruch. Schriftenreihe des WZW Nr. 07. Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt: Lutherstadt Wittenberg,
2011
Abstract
Der Beitrag ist Bestandteil einer Broschüre, die vom Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt/der Expertenplattform „Demographischer Wandel“ herausgegeben wird und einen Überblick über 15 Projekte zum Thema Demographischer Wandel gibt, die im Rahmen der Forschungsförderung vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt werden. Gefördert wird auch ein Forschungsvorhaben des IWH. Das IWH-Projekt befasst sich am Beispiel Sachsen-Anhalts mit gesellschafts- und wirtschaftspolitisch relevanten Fragen des demographischen Wandels in peripheren Räumen. Speziell geht es um die Frage, wie Einwohner in peripheren Regionen mit dem Ausdünnen sozialer Infrastruktur umgehen. Im Beitrag werden Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen der Schließung von Grundschulen und Merkmalen des demographischen Wandels präsentiert.
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Extreme Dependence with Asymmetric Thresholds: Evidence for the European Monetary Union
Stefan Eichler, R. Herrera
Journal of Banking and Finance,
Nr. 11,
2011
Abstract
Existing papers on extreme dependence use symmetrical thresholds to define simultaneous stock market booms or crashes such as the joint occurrence of the upper or lower one percent return quantile in both stock markets. We show that the probability of the joint occurrence of extreme stock returns may be higher for asymmetric thresholds than for symmetric thresholds. We propose a non-parametric measure of extreme dependence which allows capturing extreme events for different thresholds and can be used to compute different types of extreme dependence. We find that extreme dependence among the stock markets of ten initial EMU member countries, the United Kingdom, and the United States is largely asymmetrical in the pre-EMU period (1989–1998) and largely symmetrical in the EMU period (1999–2010). Our findings suggest that ignoring the possibility of asymmetric extreme dependence may lead to an underestimation of the probability of co-booms and co-crashes.
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Zur Aussagekraft von Frühindikatoren für Staatsschuldkrisen in Europa
Tobias Knedlik, Gregor von Schweinitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2011
Abstract
Die Schulden- und Vertrauenskrise in Europa hat eine intensive Diskussion über die makroökonomische Koordinierung ausgelöst. Die bestehenden Institutionen, darunter auch der Stabilitäts- und Wachstumspakt, haben sich als Krisenpräventions- und Krisenmanagementinstrumente nicht bewährt. Ein Vorschlag in der gegenwärtigen Debatte lautet, anhand geeigneter Frühindikatoren eine regelmäßige und systematische makroökonomische
Überwachung vorzunehmen, um sich anbahnende Krisen früh erkennen und darauf reagieren zu können. Dieser Beitrag stellt die Prognosegüte von vier vorgeschlagenen Indikatorensets vergleichend dar, wobei sowohl die Güte
von Einzelindikatoren als auch die Güte aggregierter Gesamtindikatoren betrachtet werden. Die verschiedenen Einzelindikatoren weisen eine sehr unterschiedliche Prognosequalität auf, wobei sich neben dem Staatsdefizit
besonders die Arbeitsmarktindikatoren, die private Verschuldung und der Leistungsbilanzsaldo durch eine hohe Prognosegüte auszeichnen. Unter den Gesamtindikatoren schneiden besonders jene gut ab, die sowohl viele unterschiedliche als auch besonders gute Einzelindikatoren beinhalten. Deshalb wird für den Einsatz eines breit basierten Gesamtindikators bei der makroökonomischen Überwachung plädiert. Dieser sollte zudem aus gleichgewichteten Einzelindikatoren zusammengesetzt sein, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Ursachen künftiger Krisen vorab nicht bekannt sind.
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27.10.2011 • 43/2011
Größe ist nicht alles – Kommunale Effizienz in Sachsen-Anhalt
Eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Ökonometrie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat die Gemeindestruktur in Sachsen-Anhalt im Jahr 2004 – kurz vor der dortigen Gemeindegebietsreform – untersucht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass dezentrale Verwaltungsformen keinen signifikanten Effizienznachteil gegenüber Einheitsgemeinden aufweisen müssen. Zudem hatte die Mehrheit der sachsen-anhaltischen Gemeinden durch die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften bereits vor der Reform eine weitgehend effiziente „Betriebsgröße“.
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27.10.2011 • 44/2011
Clusterpolitiken in Bayern und Thüringen: Praxis eilt der Theorie voraus
In einer Vergleichsstudie hat das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) anhand veröffentlichter Dokumente die Clusterpolitiken in den Ländern Bayern und Thüringen analysiert. Ziel dieser Politiken ist die Stärkung der Innovationskraft. Es fehlt jedoch eine explizite Begründung für die staatliche Unterstützung von Clustern im Sinne von Marktversagen, die darlegt, weshalb der Markt allein (aufgrund von externen Effekten, Informationsasymmetrien oder Koordinierungsmängeln) ein Zuwenig an Clusterbildung erzeugt. Offen bleibt daher, ob die praktizierte Clusterpolitik tatsächlich ursachenadäquat ist. In Thüringen wird Clusterpolitik mit der Kleinteiligkeit der Unternehmensstrukturen motiviert, was eher indirekt auf Informations- und Koordinierungsprobleme schließen lässt.
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Labor Demand During the Crisis: What Happened in Germany?
Claudia M. Buch
IZA. Discussion Paper No. 6074,
2011
Abstract
In Germany, the employment response to the post-2007 crisis has been muted compared to other industrialized countries. Despite a large drop in output, employment has hardly changed. In this paper, we analyze the determinants of German firms’ labor demand during the crisis using a firm-level panel dataset. Our analysis proceeds in two steps. First, we estimate a dynamic labor demand function for the years 2000-2009 accounting for the degree of working time flexibility and the presence of works councils. Second, on the basis of these
estimates, we use the difference between predicted and actual employment as a measure of labor hoarding as the dependent variable in a cross-sectional regression for 2009. Apart from total labor hoarding, we also look at the determinants of subsidized labor hoarding through short-time work. The structural characteristics of firms using these channels of adjustment differ. Product market competition has a negative impact on total labor hoarding but a positive effect on the use of short-time work. Firm covered by collective agreements hoard less labor overall; firms without financial frictions use short-time work less intensively.
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Industrial Associations as a Channel of Business-Government Interactions in an Imperfect Institutional Environment: The Russian Case
A. Yakovlev, A. Govorun
IWH Discussion Papers,
Nr. 16,
2011
Abstract
International lessons from emerging economies suggest that business associations may provide an effective channel of communication between the government and the private sector. This function of business associations may become still more important in transition economies, where old mechanisms for coordinating enterprise activities have been destroyed, while the new ones have not been established yet. In this context, Russian experience is a matter of interest, because for a long time, Russia was regarded as a striking example of state failures and market failures. Consequently, the key point of our study was a description of the role and place of business associations in the presentday
Russian economy and their interaction with member companies and bodies of state
administration. Relying on the survey data of 957 manufacturing firms conducted in
2009, we found that business associations are more frequently joined by larger companies, firms located in regional capital cities, and firms active in investment and innovation. By contrast, business associations tend to be less frequently joined by business groups’ subsidiaries and firms that were non-responsive about their respective ownership structures. Our regression analysis has also confirmed that business associations are a component of what Frye (2002) calls an “elite exchange”– although only on regional and local levels. These “exchanges” imply that members of business associations, on the one hand, more actively assist regional and local authorities in social development of their regions, and on the other hand more often receive support from authorities. However, this effect is insignificant in terms of support from the federal government. In general, our results allow us to believe that at present, business associations (especially the
industry-wide and “leading” ones) consolidate the most active, advanced companies and act as collective representatives of their interests. For this reason, business associations can be regarded as interface units between the authorities and businesses and as a possible instrument for promotion of economic development.
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05.10.2011 • 42/2011
Neues EU-Projekt am IWH stärkt internationale Vernetzung
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat heute die Verträge zur Beteiligung am Forschungsprojekt „Growth – Innovation – Competitiveness: Fostering Cohesion in Central and Eastern Europe (GRINCOH)“ unterzeichnet, das im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (EU) gefördert wird. Im Wettbewerb der eingereichten Anträge wurde das GRINCOH-Projekt nach den Kriterien wissenschaftliche Exzellenz, Qualität des Konsortiums und potenzielle Wirksamkeit in der politischen Beratung am höchsten bewertet.
Iciar Dominguez Lacasa
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