Europäische Regionalpolitik nach der EU-Osterweiterung: Neue Ausrichtung erforderlich?
Martin T. W. Rosenfeld
Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung,
2005
Abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, in welche Richtung die Regionalpolitik der EU weiterentwickelt werden sollte. Zunächst werden die Konsequenzen der EU-Osterweiterung erläutert, die sich ohne Veränderung der heutigen Regelungen nach 2006 ergeben würden. Anschließend wird untersucht, welche materiellen Auswirkungen die EU-Osterweiterung für die Ordnung der regionalen Wirtschaftsstruktur hat und welche weiteren Einflussfaktoren der europäischen Regionalentwicklung für eine Reform der heutigen regionalpolitischen Regelungen von Belang sind. Der Beitrag gelangt zum Ergebnis, dass sich die EU-Ebene zukünftig auf die Beihilfenkontrolle, die Festlegung von Förderregionen sowie die Vergabe von finanziellen Mitteln konzentrieren sollte. Innerhalb der Förderregionen sollte anstelle des „Gießkannenprinzips“ ein eher wachstumsorientiertes Konzept zur Anwendung kommen. Dabei sollte versucht werden, mit regionalpolitischen Maßnahmen noch stärker als bislang an den jeweiligen tatsächlichen regionalen Wachstumshemmnissen ansetzen; dies sind vielfach nicht das fehlende unternehmerische Kapital, sondern Engpässe bei der Infrastruktur, fehlende regionale Netzwerke und Schwächen bei der Innovationstätigkeit.
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Risikomanagement als Werttreiber: volks- und betriebswirtschaftliche Perspektive
Ulrich Blum, Werner Gleißner
Wertorientiertes Management,
2005
Abstract
Worin unterscheiden sich erfolgreiche von weniger erfolgreichen "Bewältigern des Risikos", und welche Techniken sind verfügbar, die den Umgang mit Risiko erleichtern. Zunächst wird der Frage nachgegangen, was sich institutionell geändert hat, weshalb (ökonomische) Risiken möglicherweise stärker als zu früheren Zeiten auf das Individuum bzw. das Unternehmen (insbesondere das KMU) durchschlagen. Die Antwort findet sich vor allem in Prozessen, die mit den Begriffen "Globalisierung" und "Netzwerkökonomie" verbunden sind. Sodann werden ökonomische Aspekte des Risikos vertieft, dabei auch der Frage nachgegangen, wodurch eigentlich Wohlstand entsteht, um schließlich zu prüfen, welche Wirkungsbeziehungen in Richtung auf den Unternehmenswert bestehen. Dabei wird zwischen vollkommenen und unvollkommenen Märkten unterschieden. Darauf aufbauend wird schließlich eine Systematik des Risikomanagements vorgestellt und daran aufgezeigt, wie dieser "Wertreiber" zur Unternehmensentwicklung beitragen kann. Darauf baut eine Darstellung der Organisation des Risikomanagements im Unternehmen auf. Ein Ausblick zeigt auf, wie volkswirtschaftliche Institutionen weiterentwickelt werden können, um die Risikoallokation zu optimieren.
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Technology spillovers from foreign investors in transition economies - are the effects still expected?
Jutta Günther
Economic and business review,
Nr. 1,
2005
Abstract
While it is widely acknowledged that there is a technology transfer from parent companies to foreign subsidiaries in central East European countries, there is no clear cut evidence for technology spillovers in favour of domestic companies so far. The paper presents a theoretical framework for how spillover mechanisms are turned into a reality and outlines empirical findings on technology spillovers for transition economies based on a comprehensive literature review. Against the background of an empirical qualitative study, the paper provides firm level explanations for the obvious lack of technology spillovers. Policy oriented issues will be discussed in the conclusions.
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Innovationskooperationen deutscher Unternehmen im europäischen und innerdeutschen Vergleich
Jutta Günther
Der Mittelstand an der Schwelle zur Informationsgesellschaft,
2005
Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit Innovationskooperationen als Mittel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung wird das Kooperationsverhalten innovativer Unternehmen in Deutschland mit dem anderer westeuropäischer Länder verglichen und im Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland dargestellt. Datenbasis ist der zweite Community Innovation Surveys (CIS-2) der EU. Es zeigt sich, dass Innovationskooperationen in nordeuropäischen Ländern mit Abstand am weitesten verbreitet sind während Deutschland bei der Kooperationshäufigkeit sogar leicht unter dem Durchschnitt der Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) liegt. Während für deutsche Unternehmen Universitäten der mit Abstand wichtigste Kooperationspartner sind, arbeiten die Unternehmen des EWR am häufigsten mit anderen Unternehmen innerhalb der Unternehmensgruppe zusammen, gefolgt von Zulieferern und Kunden. Die Untersuchung der Innovationskooperationen im Vergleich Ost- und Westdeutschlands zeigt, dass ostdeutsche Unternehmen wesentlich häufiger Innovationskooperationen eingehen als westdeutsche Unternehmen. Ein Produktivitätsvorsprung kooperierender Unternehmen gegenüber nicht-kooperierenden Unternehmen existiert jedoch nur in Westdeutschland. In den neuen Bundesländern ist die Umsatzproduktivität kooperierender Unternehmen sogar geringer als die der nicht-kooperierenden, was insbesondere damit zusammenhängen dürfte, dass sich Erfolge von Kooperationen im Sinne eines Produktivitätsvorteils erst sehr viel längerfristig einstellen.
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Kooperation, Vernetzung und Erfolg von Unternehmen - die Biotechnologiebranche
Walter Komar
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik,
Nr. 2,
2005
Abstract
Theoretischen Implikationen zufolge wird der Erfolg von Unternehmen durch die Kooperation und Netzwerkeinbindung begünstigt. Im Biotechnologiesektor ist die Kooperationsneigung der Firmen stark ausgeprägt. Schätzungen des Wachstums der Firmen in Abhängigkeit von kooperations- und nichtkooperationsbezogenen Faktoren zeigen einen signifikant positiven Wachstumseinfluss der Kooperationsneigung und Vernetzung. Dabei spielen Wissenschaftseinrichtungen in räumlicher Nähe der Unternehmen eine wichtige Rolle. Aus der Analyse ist zu verallgemeinern und auch für andere Branchen zu folgern: Netzwerke entstehen unter bestimmten Bedingungen von selbst. Dennoch sollte ihre Bildung und Entwicklung unterstützt werden, etwa durch Stärkung der Leistungsfähigkeit der öffentlichen Forschung und Hochschulausbildung sowie durch intensivere Kooperation und Vernetzung zwischen dem Wissenschafts- und Unternehmenssektor. Dies kann den Technologie- und Humankapitaltransfer begünstigen.
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IWH-Industrieumfrage Ostdeutschland im Mai 2005: Geschäftslage gefestigt, doch Erwartungen verhalten
Sophie Wörsdorfer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2005
Abstract
Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe stehen die Signale weiterhin auf Erholung. Die konjunkturelle Belebung wird sich allerdings verlangsamt fortsetzen, wie die Mai-Befragung des IWH unter rund 300 ostdeutschen Industrieunternehmen zeigt. Die befragten Firmen konnten das Geschäftsergebnis vom März offenbar halten; der Saldo der positiven und negativen Meldungen zur Geschäftslage erhöhte sich geringfügig um einen Punkt. Auch bleibt der Anteil der Positivurteile zur Lage („gut“ bzw. „eher gut“) mit rund 68% der Teilnehmer unverändert hoch. Die Erwartungen für die kommenden Monate fallen aber etwas verhaltener als in der Vorperiode aus, wie der Rückgang im Saldo der Geschäftsaussichten zeigt.
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Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Frühjahr 2005
Wirtschaft im Wandel,
1. Sonderausgabe
2005
Abstract
Die Expansion der Weltwirtschaft hat sich im Verlauf des vergangenen Jahres abgeschwächt. Sie blieb aber kräftig, denn günstige Finanzierungsbedingungen, hohe Unternehmensgewinne und ansteigende Vermögenswerte stützten weltweit die private Nachfrage. Gedämpft wurde die weltwirtschaftliche Expansion durch mehrere Faktoren. Der sehr starke Anstieg der Rohstoffpreise bewirkte in den Importländern einen spürbaren Kaufkraftentzug. In Japan sowie im Euroraum, wo die Produktion kaum noch zunahm, wurden darüber hinaus die Exporte durch die Abwertung des US-Dollar gegenüber Yen und Euro deutlich gebremst. Schließlich wurde in einigen Ländern, insbesondere in China und in den USA, die Wirtschaftspolitik weniger expansiv ausgerichtet. Zwar ist zu erwarten, dass die Öl- und Rohstoffpreise vorerst hoch bleiben, dass die Geldpolitik in den USA weiter vorsichtig gestrafft wird und die Kapitalmarktzinsen weltweit allmählich steigen. Dennoch dürfte sich die weltwirtschaftliche Expansion in diesem und auch im nächsten Jahr etwa im Tempo der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres fortsetzen. Dafür sprechen die immer noch günstigen Finanzierungsbedingungen, die hohen Unternehmensgewinne in den Industrieländern sowie die starke Wachstumsdynamik in den Schwellenländern. In den Industrieländern werden dabei die Unterschiede in der konjunkturellen Dynamik zwischen den Regionen nach und nach geringer....
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IWH-Bauumfrage: Ostdeutsches Baugewerbe im April 2005: Frühjahrsaufwind mit Nachholeffekten
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2005
Abstract
Nach dem extremen Wintereinbruch vom Februar hat sich das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe im April – wie erwartet – wieder aufgehellt. Laut IWH-Umfrage unter mehr als 300 Unternehmen ist der Saldo aus den positiven und negativen Urteilen gegenüber dem Tiefpunkt im Februar um 19 Saldenpunkte bei der Geschäftslage und um 28 Saldenpunkte bei den Geschäftsaussichten gestiegen. Aber auch unter Ausschaltung der jahreszeitlich üblichen Schwankungen zeigen beide Indikatoren eine Belebung der Bauaktivitäten an. Da der Wintereinfluss mit außergewöhnlich vielen Ausfalltagen im Februar durch das Saisonbereinigungsverfahren nicht ganz eliminiert werden konnte, kommt der derzeitige Frühjahrsaufwind wohl etwas zu stark in den Zahlen zum Ausdruck.
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Kooperation und Vernetzung begünstigen das Unternehmenswachstum – das Beispiel der Branche der modernen Biotechnologie
Walter Komar
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2005
Abstract
Theoretischen Überlegungen zufolge wird die Entwicklung von Unternehmen durch Kooperation und Netzwerkeinbindung begünstigt. Diese Hypothese wird nachfolgend für das Beschäftigungswachstum von Unternehmen am Beispiel der Branche der modernen Biotechnologie näher untersucht. Tatsächlich zeigt sich, dass die Kooperationsneigung der Firmen in diesem noch jungen Sektor stark ausgeprägt ist. Obwohl sich die Branche seit etwa 2001 in einer Konsolidierungsphase befindet, wuchsen die meisten Anbieter nach wie vor überdurchschnittlich. Gerade diese wachsenden Firmen zeichnen sich durch eine hohe Kooperationsneigung und Vernetzung aus. Schätzungen zur Abhängigkeit des Unternehmenswachstums von kooperations- und nichtkooperationsbezogenen Faktoren zeigen signifikant positive Einflüsse der Kooperation und Vernetzung. Diesbezüglich spielen Wissenschaftseinrichtungen in Standortnähe der Firmen eine bedeutende Rolle....
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04.05.2005 • 21/2005
IWH-Bauumfrage: Ostdeutsches Baugewerbe im April 2005: Frühjahrsaufwind mit Nachholeffekten
Nach dem extremen Wintereinbruch vom Februar hat sich das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe im April – wie erwartet – wieder aufgehellt. Laut IWH-Umfrage unter mehr als 300 Unternehmen ist der Saldo aus den positiven und negativen Urteilen gegenüber dem Tiefpunkt im Februar um 19 Saldenpunkte bei der Geschäftslage und um 28 Saldenpunkte bei den Geschäftsaussichten gestiegen. Aber auch unter Ausschaltung der jahreszeitlich üblichen Schwankungen zeigen beide Indikatoren eine Belebung der Bauaktivitäten an.
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