10.08.2015 • 30/2015
Deutschland hat finanziell stark von der Griechenlandkrise profitiert
Der ausgeglichene Haushalt in Deutschland ist zu einem großen Teil auf Zinseinsparungen aufgrund der Schuldenkrise zurückzuführen. Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigen, dass sich aus der Krise zwischen 2010 und heute Einsparungen für den deutschen Haushalt von rund 100 Mrd. Euro (mehr als 3% des Bruttoinlandsprodukts) ergaben, die sich zumindest zum Teil direkt auf die Griechenlandkrise zurückführen lassen. Diese Einsparungen übertreffen die Kosten der Krise – selbst dann, wenn Griechenland seine Schulden komplett nicht bedienen würde. Deutschland hat also in jedem Fall von der Griechenlandkrise profitiert.
Reint E. Gropp
Lesen
Cross-border Interbank Networks, Banking Risk and Contagion
Lena Tonzer
Journal of Financial Stability,
2015
Abstract
Recent events have highlighted the role of cross-border linkages between banking systems in transmitting local developments across national borders. This paper analyzes whether international linkages in interbank markets affect the stability of interconnected banking systems and channel financial distress within a network consisting of banking systems of the main advanced countries for the period 1994–2012. Methodologically, I use a spatial modeling approach to test for spillovers in cross-border interbank markets. The results suggest that foreign exposures in banking play a significant role in channeling banking risk: I find that countries that are linked through foreign borrowing or lending positions to more stable banking systems abroad are significantly affected by positive spillover effects. From a policy point of view, this implies that in stable times, linkages in the banking system can be beneficial, while they have to be taken with caution in times of financial turmoil affecting the whole system.
Artikel Lesen
Risikobewertung von Staatsanleihen im Euroraum während der Staatsschuldenkrise von Ansteckungseffekten getrieben
Manuel Buchholz, Lena Tonzer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2015
Abstract
Die europäische Staatsschuldenkrise hat in vielen Ländern zu Zinsaufschlägen auf Staatsanleihen geführt. Dies war vor allem in den Jahren 2010 und 2011 in Ländern wie Griechenland, Italien oder Spanien zu beobachten. Zur gleichen Zeit blieben die Kreditrisiken deutscher oder französischer Staatsanleihen auf einem moderaten Niveau. Trotz der unterschiedlichen Entwicklung in den Niveaus findet man ein hohes Maß an Gleichbewegung von Kreditrisiken in den Ländern des Euroraums. Dieser Beitrag untersucht, inwieweit dies durch strukturelle Ähnlichkeiten, internationale Verflechtungen und globale Marktentwicklungen erklärt werden kann.
Artikel Lesen
Should I Stay or Should I Go? Bank Productivity and Internationalization Decisions
Claudia M. Buch, C. T. Koch, Michael Koetter
Journal of Banking and Finance,
Nr. 42,
2014
Abstract
Differences in firm-level productivity explain international activities of non-financial firms quite well. We test whether differences in bank productivity determine international activities of banks. Based on a dataset that allows tracking banks across countries and across different modes of foreign entry, we model the ordered probability of maintaining a commercial presence abroad and the volume of banks’ international assets empirically. Our research has three main findings. First, more productive banks are more likely to enter foreign markets in increasingly complex modes. Second, more productive banks also hold larger volumes of foreign assets. Third, higher risk aversion renders entry less likely, but it increases the volume of foreign activities conditional upon entry.
Artikel Lesen
Die „International Banking Library“
Matias Ossandon Busch, J. Schneider, Lena Tonzer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2014
Abstract
Die Globalisierung von Finanzmärkten hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Gründe dafür sind gesteigerte Auslandsaktivitäten realwirtschaftlicher Unternehmen, die Einführung einer gemeinsamen Währung im Euroraum sowie die Deregulierung der Finanzmärkte. Ein Indikator für das Zusammenwachsen von Finanzmärkten sind zum Beispiel die drastisch gestiegenen Auslandsaktivitäten deutscher und französischer Banken. Diese internationalen Verflechtungen können einerseits positive Auswirkungen haben: Kapital kann dorthin fließen, wo es gebraucht wird, und Risiken können über nationale Grenzen hinweg gestreut werden. Andererseits können grenzüberschreitende Aktivitäten im Finanzsektor Ansteckungseffekte verursachen, indem sie Schocks international übertragen.
Artikel Lesen
Changing Forces of Gravity: How the Crisis Affected International Banking
Claudia M. Buch, Katja Neugebauer, Christoph Schröder
ZEW Discussion Paper, No. 14-006,
2014
Abstract
The global financial crisis has brought to an end a rather unprecedented period of banks’ international expansion. We analyze the effects of the crisis on international banking. Using a detailed dataset on the international assets of all German banks with foreign affiliates for the years 2002-2011, we study bank internationalization before and during the crisis. Our data allow analyzing not only the international assets of the banks’ headquarters but also of their foreign affiliates. We show that banks have lowered their international assets, both along the extensive and the intensive margin. This withdrawal from foreign markets is the result of changing market conditions, of policy interventions, and of a weakly increasing sensitivity of banks to financial frictions.
Artikel Lesen
4. IWH/INFER-Workshop on Applied Economics and Economic Policy: “A New Fiscal Capacity for the EU?“
Birgit Schultz, Gregor von Schweinitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2014
Abstract
Am 17. und 18. März 2014 fand am IWH in Zusammenarbeit mit dem International Network for Economic Research (INFER) der 4. Workshop „Applied Economics and Economic Policy“ statt. Im Rahmen des Workshops stellten Wissenschaftler europäischer Universitäten und internationaler Organisationen ihre neuesten Forschungsergebnisse zu aktuellen ökonomischen Fragen und Problemen vor. Dabei war es nicht nur Ziel der Veranstaltung, aktuelle Forschungsergebnisse vorzustellen, sondern auch mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis über die aktuelle Wirtschaftspolitik und das Spezialthema „A New Fiscal Capacity for the EU?“ zu diskutieren.
Artikel Lesen
5. Halle Colloquy on Local Public Economics “Cooperation between Jurisdictions: Assessing the Evidence for Cost Savings and Economic Development“
Peter Haug
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2013
Abstract
Am 21. und 22. November 2013 fand am IWH in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel (Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, Professor Dr. Ivo Bischoff) das nunmehr 5. Hallesche Kolloquium zur kommunalen Wirtschaft statt. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Zeichen einer Neuausrichtung. Das Programm wurde im Vergleich zu den Vorgängerveranstaltungen stärker auf das internationale wissenschaftliche Publikum zugeschnitten und das Themenspektrum ergänzend zum Kernthema „interkommunale Kooperation“ auf alle Bereiche der Kommunalfinanzen ausgeweitet.
Artikel Lesen