VGR – Revision attestiert den neuen Bundesländern stärkeres Wachstum der Produktion
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2006
Abstract
Nach der jüngsten Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen wurde in den neuen Bundesländern in den Jahren 2001 bis 2004 mehr produziert als bislang bekannt war. Das Niveau der Wertschöpfung wurde stärker als im gesamtdeutschen Durchschnitt angehoben, obwohl es bei einigen Wirtschaftsbereichen, wie dem Kredit- und Versicherungsgewerbe und der Wohnungsvermietung, zu einer Absenkung kam. Auch das Wachstumsbild hat sich geändert. Das Bruttoinlandsprodukt ist in den Jahren 2001 bis 2004 stärker gestiegen als zuvor berechnet worden war, darunter drei Jahre in Folge auch kräftiger als in den alten Bundesländern. Der Rückstand in der Pro-Kopf- Produktion wurde verringert Allerdings kam dieser Prozeß wegen der Produktionsschwäche im Jahr 2005 – zumindest vorübergehend – wieder zum Erliegen.
Artikel Lesen
Das deutsche Anerkennungs- und Akkreditierungssystem vor neuen Herausforderungen
Ulrich Blum, Isabelle Jänchen
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2006
Abstract
Die Konformitätsbewertung von Produkten und Leistungen, insbesondere die Zertifizierung bestimmter Qualitätseigenschaften, spielt in der modernen Wirtschaft zur Erzeugung von Markttransparenz, die der Wettbewerb allein nicht zu leisten vermag, eine große Rolle. Die Bundesregierung hat sich die Aufgabe gestellt, das deutsche Akkreditierungs- und Konformitätsbewertungssystem zu reformieren und dabei insbesondere den Unterschied zwischen einem gesetzlich geregelten und einem nichtgeregelten, also weitgehend privat organisierten Bereich aufzugeben. Dies soll geschehen, um den Vorgaben des „new approach“, also der Begünstigung von privaten Aktivitäten im Rahmen der Liberalisierung unter dem Dach klarer Normvorgaben, wie die Europäische Kommission dies im Lissabon-Protokoll fordert, zu ermöglichen. Wird eine Zertifizierungsleistung wettbewerbsmäßig erbracht, so besteht die Gefahr einer Qualitätsverschlechterung, weil der Wettbewerbsdruck Preise erodiert und damit eine Leistungsanpassung nach unten erzwingt. Dieser „race to the bottom“ muß im Rahmen eines Akkreditierungs- und Konformitätsbewertungssystems auf privatwirtschaftlicher Basis verhindert werden. Aus diesem Grund müssen ökonomische Anreize gesetzt werden, die es erlauben, Qualität von Nichtqualität unterscheidbar zu machen. Der Artikel führt aus, wie die Rahmenbedingungen der Akkreditierung in Deutschland verändert und welche ökonomischen Anforderungen an das System gestellt werden. Dabei ist es erforderlich, den Konformitätsbewertungsstellen die Freiheit zu geben, sich strategisch so aufzustellen, daß sie die Reputation ihrer Leistung signalisieren können.
Artikel Lesen
Wachstumsorientierte Neuausrichtung des Solidarpaktes II
Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2006
Abstract
Die ostdeutschen Länder sind gemäß §11 Absatz 3 Finanzausgleichsgesetz (FAG) verpflichtet, in sogenannten Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ jährlich über die Verwendung der ihnen zur Verfügung gestellten Mittel aus dem Solidarpakt II zu berichten. Für die praktische Umsetzung haben sich Bund und Länder auf ein Berechnungsschema geeinigt, das die investive Verwendung der Sonderbedarfsbundesergänzungszuweisungen (SoBEZ) in den Mittelpunkt rückt. Hintergedanke dabei ist die die Solidarpakt-Verhandlungen prägende Vorstellung, daß die Schwäche der ostdeutschen Wirtschaft vor allem auf einer unzureichenden Infrastrukturausstattung beruht. Tatsächlich sind die Ursachen für die Wachstumsschwäche der neuen Länder aber weitaus vielfältiger. Das IWH hat deshalb auf Basis wachstumstheoretischer Überlegungen ein alternatives Rechenschema für den SoBEZ-Nachweis entwickelt, das die „Wachstumsrelevanz“ der öffentlichen Ausgaben in den Vordergrund stellt und deshalb eher den Intentionen des Solidarpaktes II entspricht. Neben den Investitionen in die wirtschaftsnahe Infrastruktur werden dabei u. a. auch Ausgaben für die Forschung und die (weiterführende) Humankapitalbildung einbezogen. Anrechenbar sind diese Ausgaben allerdings nur, wenn sie nicht durch Kreditaufnahme oder Zuweisungen von Dritten finanziert werden und wenn sie über ein normalerweise aus eigenen Mitteln zu tragendes Niveau hinausgehen. Die Argumentation folgt dabei allein ökonomischen Kriterien und ist unabhängig von den tatsächlichen quantitativen Auswirkungen für den Verwendungsnachweis im Solidarpakt II.
Artikel Lesen
Wachstumsorientierte Neuausrichtung des Solidarpaktes II - Langfassung
Joachim Ragnitz
Einzelveröffentlichungen,
Nr. 1,
2006
Abstract
Die ostdeutschen Länder sind gemäß §11 Absatz 3 Finanzausgleichsgesetz (FAG) verpflichtet, in sogenannten Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ jährlich über die Verwendung der ihnen zur Verfügung gestellten Mittel aus dem Solidarpakt II zu berichten. Für die praktische Umsetzung haben sich Bund und Länder auf ein Berechnungsschema geeinigt, das die investive Verwendung der Sonderbedarfsbundesergänzungszuweisungen (SoBEZ) in den Mittelpunkt rückt. Hintergedanke dabei ist die die Solidarpakt-Verhandlungen prägende Vorstellung, daß die Schwäche der ostdeutschen Wirtschaft vor allem auf einer unzureichenden Infrastrukturausstattung beruht. Tatsächlich sind die Ursachen für die Wachstumsschwäche der neuen Länder aber weitaus vielfältiger. Das IWH hat deshalb auf Basis wachstumstheoretischer Überlegungen ein alternatives Rechenschema für den SoBEZ-Nachweis entwickelt, das die „Wachstumsrelevanz“ der öffentlichen Ausgaben in den Vordergrund stellt und deshalb eher den Intentionen des Solidarpaktes II entspricht. Neben den Investitionen in die wirtschaftsnahe Infrastruktur werden dabei u. a. auch Ausgaben für die Forschung und die (weiterführende) Humankapitalbildung einbezogen. Anrechenbar sind diese Ausgaben allerdings nur, wenn sie nicht durch Kreditaufnahme oder Zuweisungen von Dritten finanziert werden und wenn sie über ein normalerweise aus eigenen Mitteln zu tragendes Niveau hinausgehen. Die Argumentation folgt dabei allein ökonomischen Kriterien und ist unabhängig von den tatsächlichen quantitativen Auswirkungen für den Verwendungsnachweis im Solidarpakt II.
Artikel Lesen
Intermediate central communities in Rural Regions - A qualitative instrument for analysis
Alexander Kubis
Теоретические основы и опыт стратегическ,
2006
Abstract
Diese Arbeit untersucht den ländlichen Raum hinsichtlich seiner ökonomischen Potenziale und liefert mittels qualitativer Methoden (Faktoren-, Cluster- und Diskriminanzanalyse) eine verifizierbare Bestimmung spezifische Stärken und Schwächen. Hierbei wurden Gemeindegruppen gesucht und bezüglich ihrer Potenziale eingehend analysiert. Das besondere ist neben der Gemeinde als Untersuchungsebene das Augenmerk auf den Mittelzentren als Bindeglied zwischen Peripherie und Oberzentrum. In den östlichen Bundesländern Deutschlands haben diese Zentren weiterhin einen massiven strukturellen Anpassungsbedarf. Aber auch bei westdeutschen Gemeinden sind spezifische Defizite darstellbar. Die vorgeschlagene Methodik ist innerhalb einer gesamtdeutschen Förderpolitik verallgemeinerbar. Die getroffenen Aussagen haben einen ausreichend statistisch abgesicherten Nachweis.
Artikel Lesen
Determinants of employment - the macroeconomic view
Christian Dreger, Heinz P. Galler, Ulrich (eds) Walwai
Schriften des IWH,
Nr. 22,
2005
Abstract
The weak performance of the German labour market over the past years has led to a significant unemployment problem. Currently, on average 4.5 mio. people are without a job contract, and a large part of them are long-term unemployed. A longer period of unemployment reduces their employability and aggravates the problem of social exclusion.
The factors driving the evolution of employment have been recently discussed on the workshop Determinanten der Beschäftigung – die makroökonomische Sicht organized jointly by the IAB, Nuremberg, and the IWH, Halle. The present volume contains the papers and proceedings to the policy oriented workshop held in November 2004, 15-16th. The main focus of the contributions is twofold. First, macroeconomic conditions to stimulate output and employment are considered. Second, the impacts of the increasing tax wedge between labour costs and the take home pay are emphasized. In particular, the role of the contributions to the social security system is investigated.
In his introductory address, Ulrich Walwei (IAB) links the unemployment experience to the modest path of economic growth in Germany. In addition, the low employment intensity of GDP growth and the temporary standstill of the convergence process of the East German economy have contributed to the weak labour market performance. In his analysis, Gebhard Flaig (ifo Institute, München) stresses the importance of relative factor price developments. A higher rate of wage growth leads to a decrease of the employment intensity of production, and correspondingly to an increase of the threshold of employment. Christian Dreger (IWH) discusses the relevance of labour market institutions like employment protection legislation and the structure of the wage bargaining process on the labour market outcome. Compared to the current setting, policies should try to introduce more flexibility in labour markets to improve the employment record. The impact of interest rate shocks on production is examined by the paper of Boris Hofmann (Deutsche Bundesbank, Frankfurt). According to the empirical evidence, monetary policy cannot explain the modest economic performance in Germany. György Barabas and Roland Döhrn (RWI Essen) have simulated the effects of a world trade shock on output and employment. The relationships have been fairly stable over the past years, even in light of the increasing globalization. Income and employment effects of the German tax reform in 2000 are discussed by Peter Haan and Viktor Steiner (DIW Berlin). On the base of a microsimulation model, household gains are determined. Also, a positive relationship between wages and labour supply can be established. Michael Feil und Gerd Zika (IAB) have examined the employment effects of a reduction of the contribution rates to the social security system. To obtain robust results, the analysis is done under alternative financing scenarios and with different macroeconometric models. The impacts of allowances of social security contributions on the incentives to work are discussed by Wolfgang Meister and Wolfgang Ochel (ifo München). According to their study, willingness to work is expected to increase especially at the lower end of the income distribution. The implied loss of contributions could be financed by higher taxes.
Artikel Lesen
Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2005
Abstract
Die Bundesnetzagentur, als Regulierungsbehörde zuständig für die Sicherstellung des Wettbewerbs im Telekommunikationssektor, beabsichtigt, sich aus der Regulierung der Auslandsferngespräche der Telekom AG zurückzuziehen. Diese Ankündigung vom 22. November 2005, wenngleich inzwischen wohl von nur begrenzter ökonomischer Relevanz, besitzt auch symbolischen Wert: Offensichtlich herrscht in einem bedeutsamen Marktsegment mittlerweile ein hinreichender Wettbewerb, womit die Entmonopolisierungsphase hier abgeschlossen ist. Konträr dazu steht die zeitgleich verkündete Absicht, infolge unbefriedigender Wettbewerbsergebnisse den Markt für Mobiltelephonie zu regulieren. Dabei haben vor allem Discount- und Pauschaltarife in letzter Zeit zu einer erheblichen Preisreduktion geführt. Parallel dazu läuft die Diskussion über die Bedingungen des Ausbaus des Breitbandnetzes durch die Deutsche Telekom AG, die diesen von der Fähigkeit, eine Innovationsprämie vereinnahmen zu können, abhängig macht.
Artikel Lesen
Schwache Tendenz zu mehr Ungleichheit: Einkommensverteilung in Ostdeutschland 1999 und 2002
Herbert Buscher, Gabriele Hardt, Juliane Parys
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2005
Abstract
Der Beitrag untersucht die Einkommensverteilung in Ostdeutschland (ohne Berlin) für die Jahre 1999 und 2002 mit den Daten des Mikrozensus. Bislang wurden diese Daten nur sehr selten zur Analyse der Einkommensverteilung verwendet. Aufgrund der großen Fallzahlen jedoch bietet der Mikrozensus die Möglichkeit, detailliert bestimmte Gruppen der Gesellschaft hinsichtlich ihrer Einkommenslage und ihrer persönlichen Merkmale zu untersuchen. Neben bekannten Maßen zur Charakterisierung der Einkommensverteilung werden Dezilanteile und -verhältnisse berechnet und spezifische Armutsmaße ausgewiesen. Im Unterschied zur überwiegenden Zahl von Untersuchungen zur Einkommensverteilung, die auf dem traditionellen Familienkonzept beruhen, werden hier die Lebensgemeinschaften entsprechend dem Konzept der neuen Lebensform verwendet, das seit 1996 vom Statistischen Bundesamt ausgewiesen wird. Schließlich, und dies ist der dritte Unterschied zu den meisten Untersuchungen, wird durch Logit-Schätzungen versucht, das Konzept der neuen Lebensformen durch eine Auswahl geeigneter erklärender Variablen zu spezifizieren. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf mögliche Determinanten einer relativen Armut, definiert als äquivalenzgewichtetes Einkommen, das 60% der Medianeinkommens nicht überschreitet. Die eindimensionalen Verteilungs-, Ungleichheitsund Armutsmaße legen den Schluß nahe, daß sich die Einkommensverteilung in Ostdeutschland im Beobachtungszeitraum zu einer größeren Ungleichheit hin entwickelt hat. Aus den Logit-Schätzungen kann als Ergebnis festgehalten werden, daß insbesondere Lebensgemeinschaften mit Kindern einem deutlich höheren Armutsrisiko ausgesetzt sind als Paare ohne Kinder. Weiterhin steigt mit zunehmender Kinderzahl das Armutsrisiko deutlich an.
Artikel Lesen
16.11.2005 • 41/2005
Professor Jean Marie Dufour PhD forscht am IWH
Professor Jean Marie Dufour PhD, einer der bedeutendsten theoretischen Ökonometriker der Welt, wird im Jahr 2006 am Institut für Wirtschaftsforschung Halle und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg forschen. Er erhielt den prestigeträchtigen Konrad-Adenauer-Preis der Alexander von Humboldt Stiftung. Dieser wurde anläßlich des Besuches von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl an der Universität Toronto 1988 ins Leben gerufen. Er dient der Förderung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Kanada und der Bundesrepublik Deutschland und kann einmal jährlich an einen international anerkannten kanadischen Wissenschaftler verliehen werden. Mit der Preisverleihung wird die wissenschaftliche Lebensleistung des Preisträgers gewürdigt.
Pressemitteilung herunterladen
Struktur und Dynamik der weiblichen Erwerbstätigkeit
Andrea Besenthal, Cornelia Lang, Katharina Spieß, Katharina Wrohlich
Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland - Arbeit und Lebensstandard, Band 7,
2005
Abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich die Erwerbstätigkeit von Frauen in den letzten Jahren entwickelt hat und welche regionalen Unterschiede in der Struktur der weiblichen Erwerbsbeteiligung (Vollzeit- und Teilzeitquoten) in der Bundesrepublik, aber auch europaweit, derzeit bestehen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Problemen von Müttern gewidmet, die den Wunsch nach Erwerbsbeteiligung mit den vorhandenen Möglichkeiten zur Kinderbetreuung in Einklang bringen müssen. Hinsichtlich der Verfügbarkeit von Plätzen in Kindertageseinrichtungen für Kinder im Kindergartenalter hat sich die Situation in den letzten Jahren verbessert. Deutliche Ost-West-Unterschiede bestehen nach wie vor beim Angebot von Ganztagesplätzen mit Mittagessen, beim Angebot von Kindergrippenplätzen und von Hortplätzen.
Artikel Lesen