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Editorial

Nach der Ende der 90er Jahre einsetzenden Stockung des Aufholprozesses der ostdeutschen Wirtschaft, die lediglich in der Phase der Beseitigung der Flutschäden kurzfristig unterbrochen schien, verbreiteten die Landesstatistiker Anfang 2007 einen Lichtblick am Datenhimmel. Das Bruttoinlandsprodukt war 2006 in den ostdeutschen Flächenländern stärker gewachsen als im früheren Bundesgebiet. Leider schien dieser Erkenntnis nur eine kurze Lebensdauer beschieden zu sein. Denn im darauffolgenden Jahr wurden die Berechnungsergebnisse so kräftig revidiert, dass die ostdeutschen Flächenländer nicht aufgeholt hätten, sondern weiter zurückgefallen wären. Die gerade veröffentlichte erneute Revision der Daten zeigt nun aber, dass die Erstberechnung zutreffender war. Was lehrt uns dieses „Wechselbad“ der Wachstumsangaben?

18. March 2009

Authors Udo Ludwig

Also in this issue

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Aktuelle Trends: Nach erneuter Datenkorrektur: Ostdeutsche Wirtschaft im konjunkturellen Aufschwung 2006 und 2007 doch nicht abgehängt!

Udo Ludwig

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

Mit der Erstberechnung des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2008 hat der Arbeitskreis der Statistischen Landesämter am 6. Februar 2009 auch eine Revision der Ergebnisse für die Jahre 2005 bis 2007 vorgelegt. Die jährliche Überprüfung der Angaben über abgelaufene Zeiträume ist wegen der kontinuierlichen Verbesserung der Datenbasis notwendig und wäre für die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in den Ländern an sich nicht bemerkenswert, hätte es nicht vor einem Jahr eine Veröffentlichung gegeben, mit der die regionalen Wachstumsverhältnisse im Jahr 2006 gegenüber der Erstberechnung umgekehrt worden waren. Sachsen zum Beispiel war aus der Spitzengruppe der Wachstumsländer in das Mittelfeld versetzt worden.

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The Ending of Solidarity Pact Payments: Are the “Neue Länder” Prepared Sufficiently?

Katja Wilde Sabine Freye

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

Up to 2019, the “Neue Länder” in Germany are benefitting from financial transfer within the framework of the solidarity pact. From 2005 to 2007, the “Neue Länder” were able to improve they financial situation and used the solidarity pact payments efficiently. However, these payments are decreasing annually. This implies a significant financial reduction to the “Neue Länder’s” overall budgets and a considerable challenge for their future investments. This article analyses publications by the governments of the “Neue Länder” about their medium term budget planning and related progress reports from the year 2006. The consolidation of their budgets seems to be an essential aspect in the policy strategy of “Neue Länder” due to limited tax autonomy and legal restrictions on their expenditures. However, we identified several consolidation strategies with regard to infrastructural priorities, restructuring of administration, and creation of reserves. The public revenues of the “Neue Länder” are expected to decline in 2009 due to the current recession. In case that there are no fundamental changes in the underlying economic structures, the financial scope of the “Neue Länder” is going to be increasingly constrained, in particular with regard to future investments.

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The New EU Members on the Verge of Disaster: What to Do?

Hubert Gabrisch

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

The long lasting, but externally financed boom in the new EU countries has collapsed under the impacts of the global financial crisis. The countries’ fiscal and monetary authorizes do not seem to be able to effectively resist – a deep crisis is under way. The situation is particularly dramatic in the Baltic countries, where the hands of the monetary authority are institutionally tied, and an expansionary fiscal policy would trigger off speculative attacks on the exchange rate. Neither the maintaining of the currency board arrangement nor an ‘emergency access’ to the Euro zone would help. The other non-Euro members of the Union still aim to adopt the Euro in the next future and, thus, are reluctant to give up the Maastricht criteria. The Euro countries Slovakia and Slovenia might face a major deterioration of their credit rating if governments would attempt to increase fiscal deficits. All in all, two problems are to be solved: first, the external provision of liquidity to their economies and, second, an approach that anchors policies in the countries against economic nationalism, which is a beggar-thy-neighbor policy. We propose a combination of a reformed exchange rate mechanism with a stability and solidarity fund for all countries. The former would help to avoid too strong depreciations and the latter would provide liquidity to stabilize the exchange rate and the entire economy.

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Die Vermeidung von CO2 und das EEG – eine unnötig teure Lösung – ein Kommentar

Henry Dannenberg Wilfried Ehrenfeld

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

In Deutschland existiert mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ein Instrument, das auch die Senkung von CO2-Emissionen zum Zweck hat. Die Sinnhaftigkeit dieses Gesetzes wird in jüngster Zeit in der deutschen Medienlandschaft vehement in Zweifel gezogen. Es wird bemängelt, dass die Verschmutzungsrechte, die aufgrund der mit dem EEG eingesparten CO2-Emissionen frei werden, verkauft werden können. So würden die eingesparten Emissionen in gleicher Menge an anderer Stelle entstehen. Der CO2-Zertifikatehandel wurde 2005 als Instrument der europäischen Klimapolitik eingeführt. Ziel ist es, zu erreichen, dass eine von der Politik für einen bestimmten Zeitraum vorgegebene Emissionsmenge nicht überschritten wird. Der Emissionshandel wurde deshalb gewählt, da durch dieses Instrument genau dort Emissionen eingespart werden, wo die Reduktion am kosteneffizientesten ist. Durch die sukzessive Reduktion der von der Politik erlaubten CO2-Menge soll so ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Leider trifft die Kritik am EEG nicht immer den eigentlichen Kern. Es ist wenig zielführend, darüber zu streiten, ob die durch das EEG eingesparten Zertifikate in Deutschland oder in Polen verbraucht werden – das ist ein Effekt des Emissionshandels. Relevant hingegen ist die Frage, ob es effizient ist, durch das EEG CO2 einzusparen, oder ob dieselbe Menge CO2 preiswerter an anderer Stelle eingespart werden kann. Mit der Einführung des CO2-Zertifikatehandels hat die Politik aber anerkannt, dass der Markt am besten in der Lage ist, die Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren, mit denen eine gewünschte Reduktionsmenge am preiswertesten realisiert werden kann. Sobald die Politik durch Anreize diesen Allokationsmechanismus stört, mindert sie die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt.

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Yes to Investments by Public Authorities for the Future! But Business Cycle will no Longer be Saved by it!

Hans-Ulrich Brautzsch Brigitte Loose Udo Ludwig

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

In order to mitigate the effects of the deep economic recession, the German federal government has adopted two economic stimulus packages to be applied in the period from 2009 to 2010. According to our estimations, these programs include investments amounting to 25.3 billion Euros mainly in infrastructure and education. We investigate the total effects of these investments on production and employment using a static input-output model. We find that the gross domestic product will increase by at most one percentage point, namely 0.4 points in 2009 and 0.7 points in 2010. This implies that approximately 400 000 jobs will be safeguarded. About one quarter of the effects will concern construction and business services respectively. For several reasons, our calculations constitute the upper bound to the expected effects. The increasing demand in construction could lead to significantly increasing prices. In light of the expected decline in production, the economic effects of the programs may appear to be low. Obviously, the strong decrease in external demand and its impact on the economy cannot be effectively combated by instruments of national economic policies.

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IWH-Bauumfrage im Februar 2009: Geschäftsklima hat sich abgekühlt

Brigitte Loose

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

Ihre Geschäftslage bewerten die 300 vom IWH befragten ostdeutschen Bauunternehmen im Februar erheblich ungünstiger als im Dezember des Vorjahres. Auch gegenüber Jahresfrist fallen die Lageurteile schlechter aus. Alles in allem überwiegen aber immer noch die positiven Urteile. Hinsichtlich der Geschäftsaussichten bis zum Spätsommer zeigten sich die Unternehmen zwar nicht mehr so pessimistisch wie in der vorangegangenen Befragung im Dezember, gegenüber dem Vorjahr wird allerdings ein starker Stimmungsabfall sichtbar.

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IWH-Industrieumfrage in Ostdeutschland zum Jahresauftakt 2009: Im Abwärtssog

Cornelia Lang

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

Die Unternehmen des ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbes sind in das Geschäftsjahr 2008 eher verhalten gestartet. Bis zum Sommer erwärmte sich das Geschäftsklima spürbar. Dafür sorgten unter anderem gut gefüllte Auftragsbücher und eine kräftige Auslandsnachfrage. Ab dem Hochsommer berichteten die Unternehmen über eine Verschlechterung der Auftragslage, und das Klima trübte sich ein. Ein erdrutschartiger Absturz erfolgte beim Übergang vom dritten zum vierten Quartal. Trotz des abwärtsgerichteten Verlaufs der konjunkturellen Entwicklung konnten 59% der Unternehmen gegenüber 2007 Umsatzzuwächse melden, ein Drittel musste allerdings Einbußen hinnehmen. Besonders gut gelaufen ist es wie schon im Jahr 2007 für Investitionsgüterproduzenten. Die Exportunternehmen la gen mit ihren Umsätzen im Durchschnitt der Industrie und nicht mehr wie in den vergangenen Jahren darüber. Bei den Umsatzerwartungen für 2009 halten sich Optimisten und Pessimisten nahezu die Waage: 43% der Unternehmen rechnen mit Steigerungen und 42% mit Rückgängen, davon allerdings 23% mit Rückgängen von über 10%. Besonders pessimistisch sind die Hersteller von Vorleistungsgütern, und die Konsumgüterproduzenten zeigen den größten Optimismus. Zwei Drittel aller befragten Unternehmen erwirtschafteten 2008 Gewinne, ein Jahr zuvor lag dieser Anteil bei drei Vierteln. Jedes fünfte Unternehmen geht bei den Beschäftigungsplänen für 2009 von einem Stellenabbau aus. Die Mehrheit allerdings rechnet damit, dass die Mitarbeiterzahl gehalten wird (52%). Sowohl bei den Beschäftigtenzahlen als auch bei den Umsätzen erwartet ein nicht unbeträchtlicher Teil der ostdeutschen Industrieunternehmen für 2009 eine positive Entwicklung. Die Einschätzungen des Geschäftsklimas lagen in der Vergangenheit auf einem sehr hohen Niveau. Dieses wird wohl in absehbarer Zeit nicht wieder erreicht, aber aus den Unternehmen kommen nicht nur düstere Botschaften.

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Umweltpolitische Ziele in der Regionalpolitik: Förderinstrument nicht überfrachten – ein Kommentar

Mirko Titze

in: Wirtschaft im Wandel, No. 3, 2009

Abstract

Jede Gesellschaft basiert auf Grundwerten, die von der Politik in Ziele umgesetzt werden. Dies trifft auch auf die Wirtschaftspolitik zu, die typischerweise vor der Herausforderung steht, ein ganzes Zielbündel umzusetzen. Hier kann es vorkommen, dass gewisse Konflikte zwischen den zu erreichenden Zielen existieren. Im vorliegenden Fall stehen die Investitionszuschüsse, die von den Ländern im Rahmen der Regionalförderung für förderfähige Investitionsvorhaben ausgereicht werden, im Mittelpunkt der Diskussion. Spezifische Selektionskriterien bestimmen die Höhe des Zuschusses, beispielsweise der Standort (Agglomeration oder Peripherie, Stand der wirtschaftlichen Entwicklung), die Unternehmensgröße (Großunternehmen, Mittelstand), die Präferenzen des Landes usw. Einige Länder sind heute dazu übergegangen, die Ausgabe von Investitionszuschüssen an das Erreichen von Sekundärzielen zu knüpfen, z. B. die Schaffung von Ausbildungsplätzen, das Durchführen von Forschung und Entwicklung, die Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen und das Erreichen von Umweltschutzzielen.

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