IWH-Insolvenzforschung

Die IWH-Insolvenzforschungsstelle bündelt die Forschungsergebnisse des IWH zum Thema Insolvenz und Marktaustritt und deren Folgen für betroffene Arbeitnehmer. Mit dem IWH-Insolvenztrend werden in regelmäßigen Abständen und deutlich vor den amtlichen Zahlen aktuelle Insolvenzdaten für Deutschland veröffentlicht.

IWH-Insolvenztrend

Aktuelle Insolvenzentwicklung

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im Februar bei 1 193. Die Zahl liegt 11% über dem Vormonat und 43% höher als vor einem Jahr. Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten 10% der Unternehmen, deren Insolvenz im Februar gemeldet wurde, rund 11 000 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten liegt damit unter dem Niveau des Vormonats, aber knapp 90% höher als in einem durchschnittlichen Februar vor der Corona-Pandemie. Weiterlesen...

Pressemitteilung

11.03.2024 • 7/2024

IWH-Insolvenztrend: Zahl der Firmenpleiten steigt im Februar deutlich

Professor Dr. Steffen Müller
Abstract

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften klettert im Februar auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung durch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Jahr 2016. Rekordwerte sind vor allem im Süden Deutschlands zu verzeichnen.

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Methodik

Die IWH-Insolvenzforschungsstelle sammelt die Bekanntmachungen der Insolvenzeröffnungsentscheidungen der Insolvenzgerichte und erstellt daraus den IWH-Insolvenztrend. Die Zahlen erfassen Unternehmen mit Handelsregistereintrag, also vorrangig Personen- und Kapitalgesellschaften und einige wenige Einzelunternehmen. In der Vergangenheit waren laut amtlicher Statistik etwa 90% aller von Insolvenz betroffenen Beschäftigten in Personen- und Kapitalgesellschaften beschäftigt.

Die Ergebnisse des IWH-Insolvenztrends weisen nur geringfügige Unterschiede zu den amtlichen Insolvenzdaten des Statistischen Bundesamtes auf, welche etwa zwei Monate später veröffentlicht werden. Er eignet sich daher als verlässlicher Frühindikator für das Insolvenzgeschehen. Eine im Januar 2021 erfolgte Revision aller Einzelmeldungen des Jahres 2020 führte zu geringfügigen rückwirkenden Änderungen am Insolvenztrend. Zwischen der Insolvenzantragstellung und der im Insolvenztrend und den amtlichen Insolvenzdaten abgebildeten endgültigen Bekanntmachung der Insolvenzeröffnungsentscheidung durch die Gerichte liegen im Durchschnitt zwei bis drei Monate. Um der Öffentlichkeit noch aktuellere Informationen zur Verfügung stellen zu können, nutzt das IWH daher zusätzlich die jeweils neuesten Zahlen zu den Insolvenzantragstellungen für eine Prognose des Insolvenzgeschehens der nächsten beiden Monate.

Für einige unserer Analysen insbesondere zu den von Insolvenz betroffenen Beschäftigten werden die Insolvenzbekanntmachungen der Gerichte mit Unternehmensdaten von Bureau van Dijk (BvD) verknüpft. Diese Daten enthalten Informationen zur Beschäftigung sowie Bilanzkennzahlen. Die BvD-Unternehmensdaten können insbesondere für große Unternehmen als sehr verlässlich betrachtet werden, wohingegen viele kleine Firmen nicht enthalten sind. Aus diesem Grund beziehen sich unsere Analysen auf Basis der BvD-Daten vor allem auf Großunternehmen. Aus konsolidierten Konzernbilanzen insolventer Unternehmen werden nicht insolvente Tochtergesellschaften herausgerechnet. Die stärksten Beschäftigungsreduktionen finden häufig bereits im Jahr vor der Insolvenz statt. Um ein realistisches Bild der ökonomischen Effekte von Insolvenzen zu erhalten, beziehen sich unsere Beschäftigungs- und Bilanzinformationen daher zumeist auf Vorjahre. Um möglichst aktuelle Informationen zu verwenden, spielt das IWH zweimal pro Jahr die jeweils aktuellsten BvD-Daten an. Dies kann zu in der Regel unwesentlichen Änderungen bei den berichteten Beschäftigtenzahlen führen.

Im Januar 2023 haben wir für die Berechnung der Beschäftigtenzahlen von der AMADEUS-Datenbank auf die ORBIS-Datenbank umgestellt und im Zuge dessen auch rückwirkend Beschäftigtenzahlen angepasst. Vorteil von ORBIS ist, dass keine Unternehmen aufgrund von Inaktivität oder Insolvenz aus der Datenbank entfernt werden. Dadurch lassen sich etwas mehr und länger zurückliegende Insolvenzen mit Beschäftigtenzahlen verknüpfen. Dies erlaubt es uns insbesondere für die neuen Grafiken des Insolvenztrends, konsistente Zeitreihen auch über längere Zeiträume zu bilden.

Daten

Daten als Excel-Datei herunterladen.

PODCAST RESTRUCT.LAW

Coronakredite wurden in Deutschland systematisch an die schwächsten Unternehmen ausgezahlt. Das hat in den letzten Jahren zu historischen Tiefständen bei den Insolvenzanträgen beigetragen und treibt jetzt deren Anstieg. Im Podcast restruct.law spricht Insolvenzforscher Steffen Müller über die Chancen der demographischen Entwicklung, Fachkräftemangel, über Gaspreisanstieg, die Vorhersage von Insolvenzen und Zukunftsangst.

Team

Leitung der IWH-Insolvenzforschungsstelle

Affiliierte Experten

Dr. Jens Stegmaier

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB),  Nürnberg, und IWH Research Affiliate; Forschungsschwerpunkte: Evolution und ökonomisches Scheitern von Betrieben, Folgen für die betroffenen Beschäftigten, industrielle Beziehungen, atypische Beschäftigung.

IWH-Website           IAB-Website

Professor Dr. Stephan Madaus

Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozess- und Insolvenzrecht an der Martin-Luther-Unversität Halle-Wittenberg; Forschungsinteressen: Insolvenz- und Restrukturierungsrecht, speziell rechtsvergleichende Analyse der Regelungsansätze in Rechtsordnungen weltweit sowie im Soft Law internationaler Organisationen.

MLU-Website

DFG-Projekt

04.2016 ‐ 03.2019

Lohn- und Beschäftigungseffekte von Insolvenzen

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Ziel des Projekts ist es, erstmals den Prozess und die Folgen des Scheiterns von Unternehmen ausführlich zu analysieren. Insbesondere ist es im Rahmen dieses Projekts erstmals möglich, die Folgen kleinbetrieblicher Insolvenzen zu erforschen, was vor allem deshalb relevant ist, weil Arbeitnehmer in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten etwa viermal so häufig von Insolvenzen betroffen sind wie Arbeitnehmer in Großbetrieben.

Projektergebnisse im Überblick     Projekt-Website

Dr. Daniel Fackler
Professor Dr. Steffen Müller
Dr. Jens Stegmaier

Kernaussagen der Forschung

Von Arbeitgeberinsolvenz betroffene Arbeitnehmer müssen auch langfristig erhebliche Einkommensverluste hinnehmen. Diese Verluste sind umso größer, je größer das insolvente Unternehmen war.
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Explaining Wage Losses After Job Displacement: Employer Size and Lost Firm Wage Premiums

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Journal of the European Economic Association, Nr. 5, 2021

Abstract

This paper investigates whether wage losses after job displacement are driven by lost firm wage premiums or worker productivity depreciations. We estimate losses in wages and firm wage premiums, the latter being measured as firm effects from a two-way fixed-effects wage decomposition. Using new German administrative data on displacements from small and large employers, we find that wage losses are to a large extent explained by losses in firm wage premiums and that premium losses are largely permanent. We show that losses strongly increase with pre-displacement employer size. This provides an explanation for large and persistent wage losses reported in previous displacement studies typically focusing on large employers, only.

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Das Insolvenzgeschehen wird stark von jungen Unternehmen bestimmt, die sich am Markt ausprobieren und häufig scheitern. Auch kleinere Unternehmen sind häufiger von Insolvenzen betroffen, jedoch hat die Mitarbeiterzahl nur in der Gruppe der älteren Unternehmen Vorhersagekraft.
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Economic Failure and the Role of Plant Age and Size

Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Small Business Economics, Nr. 3, 2015

Abstract

This paper introduces a large-scale administrative panel data set on corporate bankruptcy in Germany that allows for an econometric analysis of involuntary exits where previous studies mixed voluntary and involuntary exits. Approximately 83 % of all bankruptcies occur in plants with not more than 10 employees, and 61 % of all bankrupt plants are not older than 5 years. The descriptive statistics and regression analysis indicate substantial negative age dependence with respect to bankruptcy risk but confirm negative size dependence for mature plants only. Our results corroborate hypotheses stressing increasing capabilities and positional advantage, both predicting negative age dependence with respect to bankruptcy risk due to productivity improvements. The results are not consistent with the theories explaining age dependence via imprinting or structural inertia.

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Während Betriebsschließungen ohne Insolvenz bereits Jahre vorher an einer langsam sinkenden Beschäftigtenzahl erkennbar sind, treten Insolvenzen relativ überraschend auf. Vieles deutet daraufhin, dass zahlreiche Schließungen ohne Insolvenz kontrolliert und geplant ablaufen, während Insolvenzen häufig ein kurzer, turbulenter Überlebenskampf vorausgeht.
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Plant-level Employment Development before Collective Displacements: Comparing Mass Layoffs, Plant Closures and Bankruptcies

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Applied Economics, Nr. 50, 2018

Abstract

This article analyzes the development of employment levels and worker flows before bankruptcies, plant closure without bankruptcies and mass layoffs. Utilizing administrative plant-level data for Germany, we find no systematic employment reductions prior to mass layoffs, a strong and long-lasting reduction prior to closures, and a much shorter shadow of death preceding bankruptcies. Employment reductions in closing plants, in contrast to bankruptcies and mass layoffs, do not come along with increased worker flows. These patterns point to an intended and controlled shrinking strategy for closures without bankruptcy and to an unintended collapse for bankruptcies and mass layoffs.

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Veröffentlichungen

Wirtschaftspolitische Beiträge

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COVID-19 Financial Aid and Productivity: Has Support Been Well Spent?

Carlo Altomonte Maria Demertzis Lionel Fontagné Steffen Müller

in: Bruegel-Policy Contributions, Nr. 21, 2021

Abstract

Most European Union countries have made good progress with vaccinating their populations against COVID-19 and are now seeing a rebound in economic activity. While the scarring effects of the crisis and the long-term implications of the pandemic are only partially understood, the effects of support given to firms can be evaluated in order to help plan the removal of crisis support. An analysis of France, Germany and Italy shows the potential for ‘cleansing effects’ in that it was the least-productive firms that have been affected most by the crisis. While support was generally not targeted at protecting good firms only, financial support went by and large to those with the capacity to survive and succeed. Labour schemes have been effective in protecting employment.

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Insolvenzen in der Corona-Krise

Steffen Müller

in: IWH Policy Notes, Nr. 2, 2021

Abstract

Die Insolvenzzahlen sind trotz Corona-Krise im Jahr 2020 stark gesunken. Diese paradoxe Situation kann in erster Linie durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen und abwartendes Verhalten bei den Unternehmen erklärt werden. Die Krise traf die meisten Unternehmen am Ende einer langanhaltenden wirtschaftlichen Boomphase und somit haben viele Unternehmen umfangreiche Reserven aufgebaut, die sie in Erwartung eines Nach-Corona Booms aufbrauchen. Obwohl eine Insolvenzwelle ab Frühjahr nicht auszuschließen ist, ist sie doch eher unwahrscheinlich. Der Staat muss seine Kräfte bündeln um ein Wiederaufflammen der Pandemie nach dem Sommer 2021 zu verhindern und gleichzeitig die Stützungsmaßnahmen bereits im Jahr 2021 beenden, um eine „Zombifizierung“ der Wirtschaft zu unterbinden.

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Corona Shutdown and Bankruptcy Risk

Oliver Holtemöller Yaz Gulnur Muradoglu

in: IWH Online, Nr. 3, 2020

Abstract

This paper investigates the consequences of shutdowns during the Corona crisis on the risk of bankruptcy for firms in Germany and United Kingdom. We use financial statements from the period 2014 to 2018 to predict how pervasive risk of bankruptcy becomes for micro, small, medium, and large firms due to shutdown measures. We estimate distress for firms using their capacity to service their debt. Our results indicate that under three months of shutdown almost all firms in shutdown industries face high risk of bankruptcy. In Germany, about 99% of firms in shutdown industries and in the UK about 98% of firms in shutdown industries are predicted to be under distress. The furlough schemes reduce the risk of bankruptcy only marginally to 97% of firms in shutdown industries in Germany and 95% of firms in shutdown industries in the United Kingdom in case of a three-month shutdown. In sectors that are not shutdown under conservative estimates of contagion of sales losses, our results indicate considerable risk of widespread bankruptcies ranging from 76% of firms in Germany to 69% of firms in the United Kingdom. These early findings suggest that the impact of corona crisis on corporate sector via shutdowns can be severe and subsequent policy should be designed accordingly.

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Unternehmensinsolvenzen: Welche Folgen haben sie für Arbeitnehmer?

Daniel Fackler

in: Wirtschaftsdienst, Nr. 6, 2019

Abstract

Unternehmensinsolvenzen sind nicht nur für Eigentümer und Gläubiger mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden, sie haben zumeist auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeitnehmer, die dadurch in aller Regel ihre Arbeitsplätze verlieren. Insbesondere Insolvenzen großer Unternehmen mit mehreren Tausend Beschäftigten – prominente Fälle sind beispielsweise Schlecker, Praktiker oder Air Berlin – führen gelegentlich dazu, dass die Schicksale der betroffenen Arbeitnehmer auch in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit geraten. Das Interesse von Politik und Medien lässt jedoch meist schnell wieder nach, obwohl Unternehmensinsolvenzen natürlich weitaus häufiger vorkommen. Zwar ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit einigen Jahren rückläufig, dennoch waren 2018 deutschlandweit fast 20 000 Unternehmen und 200 000 Arbeitsplätze betroffen.

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Folgen von Arbeitsplatzverlusten: Vor allem aus Großbetrieben entlassene Arbeitnehmer müssen deutliche Lohneinbußen hinnehmen

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 4, 2018

Abstract

Schließungen und Massenentlassungen großer Unternehmen stoßen aufgrund der damit verbundenen Folgen für betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer meist auf breites öffentliches Interesse. Tatsächlich zeigt sich, dass die Verdienstausfälle betroffener Arbeitnehmer – bestehend aus Lohneinbußen bei späterer Wiederbeschäftigung und Beschäftigungsausfällen – deutlich mit der Größe des entlassenden Betriebs zunehmen. Dies liegt vor allem daran, dass aus Großbetrieben entlassene Arbeitnehmer im Gegensatz zu denen, die einen Arbeitsplatz in kleinen Betrieben verlieren, deutliche Lohneinbußen hinnehmen müssen, weil sie danach oft in kleineren und schlechter bezahlenden Betrieben beschäftigt sind. Zwar erleiden auch aus Kleinbetrieben entlassene Arbeitnehmer deutliche Verdienstausfälle, ihre Lohneinbußen sind aber geringer. Sie können sich bei der Entlohnung sogar verbessern, sofern sie das Glück haben, eine Anstellung in einem Großbetrieb zu finden.

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Insolvenzen in Deutschland: Deutliche Spuren in den Biografien der Beschäftigten

Manfred Antoni Daniel Fackler Eva Hank Jens Stegmaier

in: IAB-Kurzbericht 05/2018, Nürnberg, 2018

Abstract

Wenn große Unternehmen vor der Insolvenz stehen, ist das öffentliche Interesse am Schicksal der Firma wie auch am Verbleib der Mitarbeiter meist beträchtlich. Dennoch liegen bisher nur wenige Informationen zu den Folgen einer Insolvenz für die Beschäftigten vor. Insbesondere die Insolvenzen kleiner Betriebe bleiben oft unbeachtet. Dieser Kurzbericht informiert nicht nur über das generelle Risiko der Beschäftigten, von einer Insolvenz betroffen zu sein. Er zeigt auch, mit welchen kurz- und mittelfristigen Auswirkungen die betroffenen Beschäftigten rechnen müssen. Dabei werden insbesondere die Effekte einer Insolvenz auf die Erwerbseinkommen und auf die Beschäftigungschancen der Betroffenen untersucht.

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Einkommensverluste nach Arbeitsplatzverlusten: Kompensation vor allem durch staatliche Umverteilung

Daniel Fackler Eva Hank

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2016

Abstract

Zahlreiche Studien zeigen, dass unfreiwillige Arbeitsplatzverluste zu hohen und langfristigen Einkommensverlusten bei betroffenen Arbeitnehmern führen. Die vorliegende Studie verwendet Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), um erstmals umfassend zu untersuchen, ob und in welchem Ausmaß Verluste im individuellen Arbeitseinkommen durch alternative Einkommensquellen, Reaktionen anderer Haushaltsmitglieder und durch staatliche Umverteilung ausgeglichen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Verdienstverluste vor allem durch staatliche Umverteilung kompensiert werden, wohingegen andere Kanäle nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ein Vergleich internationaler empirischer Evidenz zu den Verdienstausfällen nach Arbeitsplatzverlusten spricht nicht dafür, dass staatliche Umverteilung den Anreiz, Verluste durch eigene Anstrengungen selbst auszugleichen, vermindert.

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Was wissen wir über Betriebsschließungen? Erkenntnisse für West- und Ostdeutschland

Daniel Fackler Claus Schnabel

in: Wirtschaftsdienst, Nr. 2, 2015

Abstract

Schließungen nicht wettbewerbsfähiger Betriebe sind ein wesentliches Element der Marktwirtschaft, werden aber oft kontrovers diskutiert. Wie hoch ist das Risiko einer Betriebsschließung überhaupt und wie hat es sich im Lauf der Zeit entwickelt? Welche Betriebe sind besonders gefährdet? Sterben Betriebe eher einen plötzlichen Tod oder zeichnen sich Betriebsschließungen oft schon Jahre im Voraus ab?

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Akademische Artikel

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Explaining Wage Losses After Job Displacement: Employer Size and Lost Firm Wage Premiums

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Journal of the European Economic Association, Nr. 5, 2021

Abstract

This paper investigates whether wage losses after job displacement are driven by lost firm wage premiums or worker productivity depreciations. We estimate losses in wages and firm wage premiums, the latter being measured as firm effects from a two-way fixed-effects wage decomposition. Using new German administrative data on displacements from small and large employers, we find that wage losses are to a large extent explained by losses in firm wage premiums and that premium losses are largely permanent. We show that losses strongly increase with pre-displacement employer size. This provides an explanation for large and persistent wage losses reported in previous displacement studies typically focusing on large employers, only.

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Who Buffers Income Losses after Job Displacement? The Role of Alternative Income Sources, the Family, and the State

Daniel Fackler Eva Weigt

in: LABOUR: Review of Labour Economics and Industrial Relations, Nr. 3, 2020

Abstract

Using survey data from the German Socio‐Economic Panel (SOEP), this paper analyses the extent to which alternative income sources, reactions within the household context, and redistribution by the state attenuate earnings losses after job displacement. Applying propensity score matching and fixed effects estimations, we find that income from self‐employment reduces the earnings gap only slightly and severance payments buffer losses in the short run. On the household level, we find little evidence for an added worker effect whereas redistribution by the state within the tax and transfer system mitigates income losses substantially.

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Does Extended Unemployment Benefit Duration Ameliorate the Negative Employment Effects of Job Loss?

Daniel Fackler Jens Stegmaier Eva Weigt

in: Labour Economics, 2019

Abstract

We study the effect of job displacement due to bankruptcies on earnings and employment prospects of displaced workers and analyse whether extended potential unemployment benefit duration (PBD) ameliorates the negative consequences of job loss. Using German administrative linked employer-employee data, we find that job loss has long-lasting negative effects on earnings and employment. Displaced workers also more often end up in irregular employment relationships (part-time, marginal part-time employment, and temporary agency work) than their non-displaced counterparts. Applying a regression discontinuity approach that exploits a three months PBD extension at the age threshold of 50 we find hardly any effects of longer PBD on labour market outcomes of displaced workers.

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Plant-level Employment Development before Collective Displacements: Comparing Mass Layoffs, Plant Closures and Bankruptcies

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Applied Economics, Nr. 50, 2018

Abstract

This article analyzes the development of employment levels and worker flows before bankruptcies, plant closure without bankruptcies and mass layoffs. Utilizing administrative plant-level data for Germany, we find no systematic employment reductions prior to mass layoffs, a strong and long-lasting reduction prior to closures, and a much shorter shadow of death preceding bankruptcies. Employment reductions in closing plants, in contrast to bankruptcies and mass layoffs, do not come along with increased worker flows. These patterns point to an intended and controlled shrinking strategy for closures without bankruptcy and to an unintended collapse for bankruptcies and mass layoffs.

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Losing Work, Moving Away? Regional Mobility After Job Loss

Daniel Fackler Lisa Rippe

in: LABOUR: Review of Labour Economics and Industrial Relations, Nr. 4, 2017

Abstract

Using German survey data, we investigate the relationship between involuntary job loss and regional mobility. Our results show that job loss has a strong positive effect on the propensity to relocate. We also analyse whether displaced workers who relocate to a different region after job loss are better able to catch up with non-displaced workers in terms of labour market performance than those staying in the same region. Our findings do not support this conjecture as we find substantial long-lasting earnings losses for movers and stayers and even slightly but not significantly higher losses for movers.

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Transferability of Skills across Sectors and Heterogeneous Displacement Costs

Moises Yi Steffen Müller Jens Stegmaier

in: American Economic Review: Papers and Proceedings, Nr. 5, 2017

Abstract

We use rich German administrative data to estimate new measures of skill transferability between manufacturing and other sectors. These measures capture the value of workers' human capital when applied in different sectors and are directly related to workers' displacement costs. We estimate these transferability measures using a selection correction model, which addresses workers' endogenous mobility, and a novel selection instrument based on the social network of workers. Our results indicate substantial heterogeneity in how workers can transfer their skills when they move across sectors, which implies heterogeneous displacement costs that depend on the sector to which workers reallocate.

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Spinoffs in Germany: Characteristics, Survival, and the Role of their Parents

Daniel Fackler A. Schmucker Claus Schnabel

in: Small Business Economics, Nr. 1, 2016

Abstract

Using a 50 % sample of all private sector establishments in Germany, we report that spinoffs are larger, initially employ more skilled and more experienced workers, and pay higher wages than other startups. We investigate whether spinoffs are more likely to survive than other startups, and whether spinoff survival depends on the quality and size of their parent companies, as suggested in some of the theoretical and empirical literature. Our estimated survival models confirm that spinoffs are generally less likely to exit than other startups. We also distinguish between pulled spinoffs, where the parent company continues after they are founded, and pushed spinoffs, where the parent company stops operations. Our results indicate that in western and eastern Germany and in all sectors investigated, pulled spinoffs have a higher probability of survival than pushed spinoffs. Concerning the parent connection, we find that intra-industry spinoffs and spinoffs emerging from better-performing or smaller parent companies are generally less likely to exit.

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Economic Failure and the Role of Plant Age and Size

Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Small Business Economics, Nr. 3, 2015

Abstract

This paper introduces a large-scale administrative panel data set on corporate bankruptcy in Germany that allows for an econometric analysis of involuntary exits where previous studies mixed voluntary and involuntary exits. Approximately 83 % of all bankruptcies occur in plants with not more than 10 employees, and 61 % of all bankrupt plants are not older than 5 years. The descriptive statistics and regression analysis indicate substantial negative age dependence with respect to bankruptcy risk but confirm negative size dependence for mature plants only. Our results corroborate hypotheses stressing increasing capabilities and positional advantage, both predicting negative age dependence with respect to bankruptcy risk due to productivity improvements. The results are not consistent with the theories explaining age dependence via imprinting or structural inertia.

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Lingering Illness or Sudden Death? Pre-exit Employment Developments in German Establishments

Daniel Fackler Claus Schnabel J. Wagner

in: Industrial and Corporate Change, Nr. 4, 2014

Abstract

Using a large administrative data set for Germany, this article compares employment developments in exiting and surviving establishments. Applying a matching approach, we find a clear “shadow of death” effect reflecting lingering illness: in both West and East Germany establishments shrink dramatically already several years before closure, employment growth rates differ strongly between exiting and surviving establishments, and this difference becomes stronger as exit approaches. Moreover, we provide first evidence that prior to exit the workforce becomes on average more skilled, more female, and older in exiting compared to surviving establishments. These effects are more clearly visible in West than in East Germany.

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Establishment Survival in East and West Germany: A Comparative Analysis

Daniel Fackler

in: Schmollers Jahrbuch, Nr. 2, 2014

Abstract

Anhand umfangreicher administrativer Daten vergleicht diese Studie die Entwicklung der Überlebenschancen neu gegründeter Betriebe in West- und Ostdeutschland für die Jahre 1994 bis 2008. Eine zentrale Frage lautet dabei, ob eine Angleichung der Überlebensraten zwischen West- und Ostdeutschland zu beobachten ist. Anhand von Methoden der Verweildaueranalyse kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Überlebenschancen neu gegründeter Betriebe zu Beginn des Beobachtungszeitraums nicht stark zwischen West- und Ostdeutschland unterscheiden. In den Jahren 1998 und 1999 steigt die Schließungswahrscheinlichkeit in Ostdeutschland stark an, in Westdeutschland jedoch nicht, was vermutlich auf eine Änderung der Subventionspolitik für Betriebe in Ostdeutschland zurückzuführen ist. Seit der Jahrtausendwende nimmt der Unterschied in den Schließungswahrscheinlichkeiten zwischen West- und Ostdeutschland ab, was auf eine Angleichung der Überlebenschancen hindeutet.

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Establishment Exits in Germany: The Role of Size and Age

Daniel Fackler Claus Schnabel J. Wagner

in: Small Business Economics, Nr. 3, 2013

Abstract

Using comprehensive data for West Germany, this paper investigates the determinants of establishment exit. We find that between 1975 and 2006 the average exit rate has risen considerably. In order to test various “liabilities” of establishment survival identified in the literature, we analyzed the impact of establishment size and put a special focus on differences between young and mature establishments. Our empirical analysis shows that the mortality risk falls with establishment size, which confirms the liability of smallness. The probability of exit is substantially higher for young establishments which are not more than 5 years old, thus confirming the liability of newness. There also exists a liability of aging since exit rates first decline over time, reaching a minimum at ages 15–18, and then rise again somewhat. The determinants of exit differ substantially between young and mature establishments, suggesting that young establishments are more vulnerable in a number of ways.

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Veröffentlichungen

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COVID-19 Financial Aid and Productivity: Has Support Been Well Spent?

Carlo Altomonte Maria Demertzis Lionel Fontagné Steffen Müller

in: Bruegel-Policy Contributions, Nr. 21, 2021

Abstract

Most European Union countries have made good progress with vaccinating their populations against COVID-19 and are now seeing a rebound in economic activity. While the scarring effects of the crisis and the long-term implications of the pandemic are only partially understood, the effects of support given to firms can be evaluated in order to help plan the removal of crisis support. An analysis of France, Germany and Italy shows the potential for ‘cleansing effects’ in that it was the least-productive firms that have been affected most by the crisis. While support was generally not targeted at protecting good firms only, financial support went by and large to those with the capacity to survive and succeed. Labour schemes have been effective in protecting employment.

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Insolvenzen in der Corona-Krise

Steffen Müller

in: IWH Policy Notes, Nr. 2, 2021

Abstract

Die Insolvenzzahlen sind trotz Corona-Krise im Jahr 2020 stark gesunken. Diese paradoxe Situation kann in erster Linie durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen und abwartendes Verhalten bei den Unternehmen erklärt werden. Die Krise traf die meisten Unternehmen am Ende einer langanhaltenden wirtschaftlichen Boomphase und somit haben viele Unternehmen umfangreiche Reserven aufgebaut, die sie in Erwartung eines Nach-Corona Booms aufbrauchen. Obwohl eine Insolvenzwelle ab Frühjahr nicht auszuschließen ist, ist sie doch eher unwahrscheinlich. Der Staat muss seine Kräfte bündeln um ein Wiederaufflammen der Pandemie nach dem Sommer 2021 zu verhindern und gleichzeitig die Stützungsmaßnahmen bereits im Jahr 2021 beenden, um eine „Zombifizierung“ der Wirtschaft zu unterbinden.

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Corona Shutdown and Bankruptcy Risk

Oliver Holtemöller Yaz Gulnur Muradoglu

in: IWH Online, Nr. 3, 2020

Abstract

This paper investigates the consequences of shutdowns during the Corona crisis on the risk of bankruptcy for firms in Germany and United Kingdom. We use financial statements from the period 2014 to 2018 to predict how pervasive risk of bankruptcy becomes for micro, small, medium, and large firms due to shutdown measures. We estimate distress for firms using their capacity to service their debt. Our results indicate that under three months of shutdown almost all firms in shutdown industries face high risk of bankruptcy. In Germany, about 99% of firms in shutdown industries and in the UK about 98% of firms in shutdown industries are predicted to be under distress. The furlough schemes reduce the risk of bankruptcy only marginally to 97% of firms in shutdown industries in Germany and 95% of firms in shutdown industries in the United Kingdom in case of a three-month shutdown. In sectors that are not shutdown under conservative estimates of contagion of sales losses, our results indicate considerable risk of widespread bankruptcies ranging from 76% of firms in Germany to 69% of firms in the United Kingdom. These early findings suggest that the impact of corona crisis on corporate sector via shutdowns can be severe and subsequent policy should be designed accordingly.

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Unternehmensinsolvenzen: Welche Folgen haben sie für Arbeitnehmer?

Daniel Fackler

in: Wirtschaftsdienst, Nr. 6, 2019

Abstract

Unternehmensinsolvenzen sind nicht nur für Eigentümer und Gläubiger mit erheblichen Unannehmlichkeiten verbunden, sie haben zumeist auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeitnehmer, die dadurch in aller Regel ihre Arbeitsplätze verlieren. Insbesondere Insolvenzen großer Unternehmen mit mehreren Tausend Beschäftigten – prominente Fälle sind beispielsweise Schlecker, Praktiker oder Air Berlin – führen gelegentlich dazu, dass die Schicksale der betroffenen Arbeitnehmer auch in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit geraten. Das Interesse von Politik und Medien lässt jedoch meist schnell wieder nach, obwohl Unternehmensinsolvenzen natürlich weitaus häufiger vorkommen. Zwar ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit einigen Jahren rückläufig, dennoch waren 2018 deutschlandweit fast 20 000 Unternehmen und 200 000 Arbeitsplätze betroffen.

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Folgen von Arbeitsplatzverlusten: Vor allem aus Großbetrieben entlassene Arbeitnehmer müssen deutliche Lohneinbußen hinnehmen

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 4, 2018

Abstract

Schließungen und Massenentlassungen großer Unternehmen stoßen aufgrund der damit verbundenen Folgen für betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer meist auf breites öffentliches Interesse. Tatsächlich zeigt sich, dass die Verdienstausfälle betroffener Arbeitnehmer – bestehend aus Lohneinbußen bei späterer Wiederbeschäftigung und Beschäftigungsausfällen – deutlich mit der Größe des entlassenden Betriebs zunehmen. Dies liegt vor allem daran, dass aus Großbetrieben entlassene Arbeitnehmer im Gegensatz zu denen, die einen Arbeitsplatz in kleinen Betrieben verlieren, deutliche Lohneinbußen hinnehmen müssen, weil sie danach oft in kleineren und schlechter bezahlenden Betrieben beschäftigt sind. Zwar erleiden auch aus Kleinbetrieben entlassene Arbeitnehmer deutliche Verdienstausfälle, ihre Lohneinbußen sind aber geringer. Sie können sich bei der Entlohnung sogar verbessern, sofern sie das Glück haben, eine Anstellung in einem Großbetrieb zu finden.

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Insolvenzen in Deutschland: Deutliche Spuren in den Biografien der Beschäftigten

Manfred Antoni Daniel Fackler Eva Hank Jens Stegmaier

in: IAB-Kurzbericht 05/2018, Nürnberg, 2018

Abstract

Wenn große Unternehmen vor der Insolvenz stehen, ist das öffentliche Interesse am Schicksal der Firma wie auch am Verbleib der Mitarbeiter meist beträchtlich. Dennoch liegen bisher nur wenige Informationen zu den Folgen einer Insolvenz für die Beschäftigten vor. Insbesondere die Insolvenzen kleiner Betriebe bleiben oft unbeachtet. Dieser Kurzbericht informiert nicht nur über das generelle Risiko der Beschäftigten, von einer Insolvenz betroffen zu sein. Er zeigt auch, mit welchen kurz- und mittelfristigen Auswirkungen die betroffenen Beschäftigten rechnen müssen. Dabei werden insbesondere die Effekte einer Insolvenz auf die Erwerbseinkommen und auf die Beschäftigungschancen der Betroffenen untersucht.

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Einkommensverluste nach Arbeitsplatzverlusten: Kompensation vor allem durch staatliche Umverteilung

Daniel Fackler Eva Hank

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 6, 2016

Abstract

Zahlreiche Studien zeigen, dass unfreiwillige Arbeitsplatzverluste zu hohen und langfristigen Einkommensverlusten bei betroffenen Arbeitnehmern führen. Die vorliegende Studie verwendet Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), um erstmals umfassend zu untersuchen, ob und in welchem Ausmaß Verluste im individuellen Arbeitseinkommen durch alternative Einkommensquellen, Reaktionen anderer Haushaltsmitglieder und durch staatliche Umverteilung ausgeglichen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Verdienstverluste vor allem durch staatliche Umverteilung kompensiert werden, wohingegen andere Kanäle nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ein Vergleich internationaler empirischer Evidenz zu den Verdienstausfällen nach Arbeitsplatzverlusten spricht nicht dafür, dass staatliche Umverteilung den Anreiz, Verluste durch eigene Anstrengungen selbst auszugleichen, vermindert.

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Was wissen wir über Betriebsschließungen? Erkenntnisse für West- und Ostdeutschland

Daniel Fackler Claus Schnabel

in: Wirtschaftsdienst, Nr. 2, 2015

Abstract

Schließungen nicht wettbewerbsfähiger Betriebe sind ein wesentliches Element der Marktwirtschaft, werden aber oft kontrovers diskutiert. Wie hoch ist das Risiko einer Betriebsschließung überhaupt und wie hat es sich im Lauf der Zeit entwickelt? Welche Betriebe sind besonders gefährdet? Sterben Betriebe eher einen plötzlichen Tod oder zeichnen sich Betriebsschließungen oft schon Jahre im Voraus ab?

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Explaining Wage Losses After Job Displacement: Employer Size and Lost Firm Wage Premiums

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Journal of the European Economic Association, Nr. 5, 2021

Abstract

This paper investigates whether wage losses after job displacement are driven by lost firm wage premiums or worker productivity depreciations. We estimate losses in wages and firm wage premiums, the latter being measured as firm effects from a two-way fixed-effects wage decomposition. Using new German administrative data on displacements from small and large employers, we find that wage losses are to a large extent explained by losses in firm wage premiums and that premium losses are largely permanent. We show that losses strongly increase with pre-displacement employer size. This provides an explanation for large and persistent wage losses reported in previous displacement studies typically focusing on large employers, only.

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Who Buffers Income Losses after Job Displacement? The Role of Alternative Income Sources, the Family, and the State

Daniel Fackler Eva Weigt

in: LABOUR: Review of Labour Economics and Industrial Relations, Nr. 3, 2020

Abstract

Using survey data from the German Socio‐Economic Panel (SOEP), this paper analyses the extent to which alternative income sources, reactions within the household context, and redistribution by the state attenuate earnings losses after job displacement. Applying propensity score matching and fixed effects estimations, we find that income from self‐employment reduces the earnings gap only slightly and severance payments buffer losses in the short run. On the household level, we find little evidence for an added worker effect whereas redistribution by the state within the tax and transfer system mitigates income losses substantially.

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Does Extended Unemployment Benefit Duration Ameliorate the Negative Employment Effects of Job Loss?

Daniel Fackler Jens Stegmaier Eva Weigt

in: Labour Economics, 2019

Abstract

We study the effect of job displacement due to bankruptcies on earnings and employment prospects of displaced workers and analyse whether extended potential unemployment benefit duration (PBD) ameliorates the negative consequences of job loss. Using German administrative linked employer-employee data, we find that job loss has long-lasting negative effects on earnings and employment. Displaced workers also more often end up in irregular employment relationships (part-time, marginal part-time employment, and temporary agency work) than their non-displaced counterparts. Applying a regression discontinuity approach that exploits a three months PBD extension at the age threshold of 50 we find hardly any effects of longer PBD on labour market outcomes of displaced workers.

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Plant-level Employment Development before Collective Displacements: Comparing Mass Layoffs, Plant Closures and Bankruptcies

Daniel Fackler Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Applied Economics, Nr. 50, 2018

Abstract

This article analyzes the development of employment levels and worker flows before bankruptcies, plant closure without bankruptcies and mass layoffs. Utilizing administrative plant-level data for Germany, we find no systematic employment reductions prior to mass layoffs, a strong and long-lasting reduction prior to closures, and a much shorter shadow of death preceding bankruptcies. Employment reductions in closing plants, in contrast to bankruptcies and mass layoffs, do not come along with increased worker flows. These patterns point to an intended and controlled shrinking strategy for closures without bankruptcy and to an unintended collapse for bankruptcies and mass layoffs.

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Losing Work, Moving Away? Regional Mobility After Job Loss

Daniel Fackler Lisa Rippe

in: LABOUR: Review of Labour Economics and Industrial Relations, Nr. 4, 2017

Abstract

Using German survey data, we investigate the relationship between involuntary job loss and regional mobility. Our results show that job loss has a strong positive effect on the propensity to relocate. We also analyse whether displaced workers who relocate to a different region after job loss are better able to catch up with non-displaced workers in terms of labour market performance than those staying in the same region. Our findings do not support this conjecture as we find substantial long-lasting earnings losses for movers and stayers and even slightly but not significantly higher losses for movers.

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Transferability of Skills across Sectors and Heterogeneous Displacement Costs

Moises Yi Steffen Müller Jens Stegmaier

in: American Economic Review: Papers and Proceedings, Nr. 5, 2017

Abstract

We use rich German administrative data to estimate new measures of skill transferability between manufacturing and other sectors. These measures capture the value of workers' human capital when applied in different sectors and are directly related to workers' displacement costs. We estimate these transferability measures using a selection correction model, which addresses workers' endogenous mobility, and a novel selection instrument based on the social network of workers. Our results indicate substantial heterogeneity in how workers can transfer their skills when they move across sectors, which implies heterogeneous displacement costs that depend on the sector to which workers reallocate.

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Spinoffs in Germany: Characteristics, Survival, and the Role of their Parents

Daniel Fackler A. Schmucker Claus Schnabel

in: Small Business Economics, Nr. 1, 2016

Abstract

Using a 50 % sample of all private sector establishments in Germany, we report that spinoffs are larger, initially employ more skilled and more experienced workers, and pay higher wages than other startups. We investigate whether spinoffs are more likely to survive than other startups, and whether spinoff survival depends on the quality and size of their parent companies, as suggested in some of the theoretical and empirical literature. Our estimated survival models confirm that spinoffs are generally less likely to exit than other startups. We also distinguish between pulled spinoffs, where the parent company continues after they are founded, and pushed spinoffs, where the parent company stops operations. Our results indicate that in western and eastern Germany and in all sectors investigated, pulled spinoffs have a higher probability of survival than pushed spinoffs. Concerning the parent connection, we find that intra-industry spinoffs and spinoffs emerging from better-performing or smaller parent companies are generally less likely to exit.

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Economic Failure and the Role of Plant Age and Size

Steffen Müller Jens Stegmaier

in: Small Business Economics, Nr. 3, 2015

Abstract

This paper introduces a large-scale administrative panel data set on corporate bankruptcy in Germany that allows for an econometric analysis of involuntary exits where previous studies mixed voluntary and involuntary exits. Approximately 83 % of all bankruptcies occur in plants with not more than 10 employees, and 61 % of all bankrupt plants are not older than 5 years. The descriptive statistics and regression analysis indicate substantial negative age dependence with respect to bankruptcy risk but confirm negative size dependence for mature plants only. Our results corroborate hypotheses stressing increasing capabilities and positional advantage, both predicting negative age dependence with respect to bankruptcy risk due to productivity improvements. The results are not consistent with the theories explaining age dependence via imprinting or structural inertia.

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Lingering Illness or Sudden Death? Pre-exit Employment Developments in German Establishments

Daniel Fackler Claus Schnabel J. Wagner

in: Industrial and Corporate Change, Nr. 4, 2014

Abstract

Using a large administrative data set for Germany, this article compares employment developments in exiting and surviving establishments. Applying a matching approach, we find a clear “shadow of death” effect reflecting lingering illness: in both West and East Germany establishments shrink dramatically already several years before closure, employment growth rates differ strongly between exiting and surviving establishments, and this difference becomes stronger as exit approaches. Moreover, we provide first evidence that prior to exit the workforce becomes on average more skilled, more female, and older in exiting compared to surviving establishments. These effects are more clearly visible in West than in East Germany.

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Establishment Survival in East and West Germany: A Comparative Analysis

Daniel Fackler

in: Schmollers Jahrbuch, Nr. 2, 2014

Abstract

Anhand umfangreicher administrativer Daten vergleicht diese Studie die Entwicklung der Überlebenschancen neu gegründeter Betriebe in West- und Ostdeutschland für die Jahre 1994 bis 2008. Eine zentrale Frage lautet dabei, ob eine Angleichung der Überlebensraten zwischen West- und Ostdeutschland zu beobachten ist. Anhand von Methoden der Verweildaueranalyse kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Überlebenschancen neu gegründeter Betriebe zu Beginn des Beobachtungszeitraums nicht stark zwischen West- und Ostdeutschland unterscheiden. In den Jahren 1998 und 1999 steigt die Schließungswahrscheinlichkeit in Ostdeutschland stark an, in Westdeutschland jedoch nicht, was vermutlich auf eine Änderung der Subventionspolitik für Betriebe in Ostdeutschland zurückzuführen ist. Seit der Jahrtausendwende nimmt der Unterschied in den Schließungswahrscheinlichkeiten zwischen West- und Ostdeutschland ab, was auf eine Angleichung der Überlebenschancen hindeutet.

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Establishment Exits in Germany: The Role of Size and Age

Daniel Fackler Claus Schnabel J. Wagner

in: Small Business Economics, Nr. 3, 2013

Abstract

Using comprehensive data for West Germany, this paper investigates the determinants of establishment exit. We find that between 1975 and 2006 the average exit rate has risen considerably. In order to test various “liabilities” of establishment survival identified in the literature, we analyzed the impact of establishment size and put a special focus on differences between young and mature establishments. Our empirical analysis shows that the mortality risk falls with establishment size, which confirms the liability of smallness. The probability of exit is substantially higher for young establishments which are not more than 5 years old, thus confirming the liability of newness. There also exists a liability of aging since exit rates first decline over time, reaching a minimum at ages 15–18, and then rise again somewhat. The determinants of exit differ substantially between young and mature establishments, suggesting that young establishments are more vulnerable in a number of ways.

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