Kommentar: Ohne Konsumverzicht keine CO2-Reduktion – auch, wenn man auf Innovation setzt
Oliver Holtemöller
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2020
Abstract
In der Diskussion über die deutsche Klimapolitik steht häufig die Frage im Mittelpunkt, mit welchen Instrumenten sich eine Reduktion der CO2-Emissionen am wirksamsten erreichen lässt. So werden etwa die Vorund Nachteile von CO2-Steuern im Vergleich zur Versteigerung von CO2-Zertifikaten und die Reihenfolge der Abschaltung von Braunkohlekraftwerken diskutiert. Neben diesen eher mikroökonomischen Aspekten hat die Klimapolitik weitreichende makroökonomische Konsequenzen.
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01.07.2020 • 11/2020
IWH untersucht Folgen des Kohleausstiegs in Europa
Wie verändert der Kohleausstieg die Gesellschaft – und wie kann Politik darauf reagieren? Diese Fragen untersuchen
14 europäische Partner in einem neuen interdisziplinären Forschungsprojekt. Dabei wird das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ökonomische Folgen wie Arbeitslosigkeit und Abwanderung für ausgewählte Kohleregionen Europas analysieren. Die EU fördert das Gesamtprojekt für drei Jahre mit knapp drei Millionen Euro.
Oliver Holtemöller
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Coal Phase-out in Germany – Implications and Policies for Affected Regions
Pao-Yu Oei, Hauke Hermann, Philipp Herpich, Oliver Holtemöller, Benjamin Lünenbürger, Christoph Schult
Energy,
April
2020
Abstract
The present study examines the consequences of the planned coal phase-out in Germany according to various phase-out pathways that differ in the ordering of power plant closures. Soft-linking an energy system model with an input-output model and a regional macroeconomic model simulates the socio-economic effects of the phase-out in the lignite regions, as well as in the rest of Germany. The combination of two economic models offers the advantage of considering the phase-out from different perspectives and thus assessing the robustness of the results. The model results show that the lignite coal regions will exhibit losses in output, income and population, but a faster phase-out would lead to a quicker recovery. Migration to other areas in Germany and demographic changes will partially compensate for increasing unemployment, but support from federal policy is also necessary to support structural change in these regions.
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Sinkendes Potenzialwachstum in Deutschland, beschleunigter Braunkohleausstieg und Klimapaket: Finanzpolitische Konsequenzen für die Jahre bis 2024
Andrej Drygalla, Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Christoph Schult, Matthias Wieschemeyer, Götz Zeddies
Konjunktur aktuell,
Nr. 4,
2019
Abstract
Nach der Mittelfristprojektion des IWH wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in den Jahren bis 2024 preisbereinigt um durchschnittlich 1% wachsen; das nominale Bruttoinlandsprodukt wird um durchschnittlich 2¾% zunehmen. Die Durchschnittswerte verschleiern die Tatsache, dass das Wachstum gegen Ende des Projektionszeitraums aufgrund der dann rückläufigen Erwerbsbevölkerung spürbar zurückgehen wird. Dies wird sich auch bei den Staatseinnahmen niederschlagen. Allerdings wird die Bevölkerung nicht regional gleichverteilt zurückgehen. Strukturschwache Regionen dürften stärker betroffen sein. Die regionalen Effekte auf die Staatseinnahmen werden zwar durch Umverteilungsmechanismen abgefedert, aber nicht völlig ausgeglichen. Regionen mit schrumpfender Erwerbsbevölkerung müssen sich auf einen sinkenden finanziellen Spielraum einstellen. Der beschleunigte Braunkohleausstieg wird diesen Prozess verstärken, das Klimapaket der Bundesregierung hat hingegen vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen.
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International Side-payments to Improve Global Public Good Provision when Transfers are Refinanced through a Tax on Local and Global Externalities
Martin Altemeyer-Bartscher, A. Markandya, Dirk T. G. Rübbelke
International Economic Journal,
Nr. 1,
2014
Abstract
This paper discusses a tax-transfer scheme that aims to address the under-provision problem associated with the private supply of international public goods and to bring about Pareto optimal allocations internationally. In particular, we consider the example of the global public good ‘climate stabilization’, both in an analytical and a numerical simulation model. The proposed scheme levies Pigouvian taxes globally, while international side-payments are employed in order to provide incentives to individual countries for not taking a free-ride from the international Pigouvian tax scheme. The side-payments, in turn, are financed via environmental taxes. As a distinctive feature, we take into account ancillary benefits that may be associated with local public characteristics of climate policy. We determine the positive impact that ancillary effects may exert on the scope for financing side-payments via environmental taxation. A particular attractive feature of ancillary benefits is that they arise shortly after the implementation of climate policies and therefore yield an almost immediate payback of investments in abatement efforts. Especially in times of high public debt levels, long periods of amortization would tend to reduce political support for investments in climate policy.
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Kommentar: Internationale Klimapolitik: Durban … und nun?
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2012
Abstract
Nach der 17. UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban erscheint der aktuelle Stand der Dinge für die Europäische Union unverändert problematisch. Die Asymmetrie zwischen internationaler Wahrnehmung der Klimaproblematik und den eigenen, ambitionierten Reduktionszielen besteht weiter, vor allem im Vergleich zu den USA oder China. Europas Vorbildfunktion scheint andere Staaten bisher nicht ausreichend motiviert zu haben.
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Internationale Klimapolitik: Warten auf Durban - ein Kommentar
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Vom 29. November bis zum 10. Dezember 2010 fand im mexikanischen Cancún die jüngste Klimakonferenz statt. Genau wie die Konferenz in Kopenhagen ein Jahr zuvor sollte diese Konferenz in letzter Konsequenz dazu dienen, ein Folgeabkommen zum Kyoto-Protokoll zu beschließen und damit eine internationale Vereinbarung zur Reduktion des globalen Ausstoßes von Treibhausgasen. Im Gegensatz zur Konferenz in Kopenhagen fiel das öffentliche Interesse nun allerdings deutlich geringer aus. Das mag an den großen Erwartungen an die letzte Konferenz gelegen haben, die anschließend nicht erfüllt wurden und politisch auch gar nicht erfüllt werden konnten – zu unterschiedlich waren die Auffassungen, politischen Ausgangslagen und auch die Absichten der Teilnehmer. Schmerzlich auch die Erfahrung Europas, dass sein politisches Gewicht international trotz aller Bemühungen doch sehr gering ist. Und da sich die teilnehmenden Staaten in Dänemark nur darauf einigen konnten, das so genannte „Zwei-Grad-Ziel“ zur Kenntnis zu nehmen (ohne konkrete Zielvorgaben), wagte kaum jemand große Erwartungen an die Konferenz in Cancún zu stellen.
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Kopenhagen und die Folgen – die Zukunft internationaler Klimapolitik – ein Kommentar
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2010
Abstract
Viel Lärm um sehr wenig – so könnte man das Ergebnis der am 18. Dezember 2009 zu Ende gegangenen UN-Klimakonferenz zusammenfassen. In Kopenhagen trafen sich Vertreter aus fast 200 Staaten, um über die Zukunft der internationalen Klimapolitik zu verhandeln. Zentrales Ergebnis dieser Verhandlungen ist der „Copenhagen Accord“ – ein zwölf Punkte umfassendes kurzes Dokument. Im Wesentlichen enthält es das bereits Mitte 2009 in L’Aquila von den emissions-intensivsten Staaten beschlossene Ziel, die globale Erwärmung um nicht mehr als 2°C gegenüber vorindustriellen Zeiten ansteigen zu lassen, sowie die Erkenntnis, dass hierzu tiefe Einschnitte bei den Emissionen notwendig sind. Allerdings wurde weder das bereits 2007 festgelegte Ziel erreicht, bis Ende 2009 ein völkerrechtliches Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll zu vereinbaren, noch enthält das Papier das im Vorfeld der Konferenz wiederholt genannte Ziel einer Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2050. Das Ergebnis von Kopenhagen kann bestenfalls die Grundlage für weitere internationale Verhandlungen sein. Wie bereits auf dem Weg zum Kyoto-Protokoll gestalten sich die Verhandlungen schwieriger und langwieriger als erhofft – ein kritisches Zeichen angesichts der immer schneller steigenden Emissionen in den Schwellenländern und den immer noch sehr hohen Emissionen in den Industriestaaten.
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Nach Kyoto: Internationale Klimapolitik vor ökonomischen Herausforderungen
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2009
Abstract
Die Evidenz nimmt zu, dass der Anstieg der Treibhausgasemissionen seit Beginn des 20. Jahrhunderts die globale Durchschnittstemperatur zunehmen lässt. Eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 2°C soll zumindest die schwerwiegendsten Folgen der globalen Erwärmung vermeiden. Dazu müssten die Treibhausgasemissionen bis spätestens zum Jahr 2015 ihren Maximalwert erreicht haben und von da an bis zum Jahr 2050 weltweit drastisch reduziert werden.
Aus ökonomischer Sicht ergeben sich eine Reihe bedeutsamer Fragenkomplexe:
Wie ist zunächst die Ausgangslage in wirtschaftlichen Kategorien zu beschreiben? Hierzu sind vorab die Emissionen nach Regionen und Sektoren aufzuzeigen, um daraufhin die Anpassungsmöglichkeiten beschreiben zu können.
Welche Kosten und welche Erträge sind mit einer Klimapolitik verbunden? So liegt die Bandbreite des geschätzten Schadens im Fall eines ungebremsten Klimawandels zwischen jährlich 5% und 20% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP); dem stehen Schätzungen von rund 1% des globalen BIP gegenüber, die zur Stabilisierung der Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre aufzuwenden wären.
Wie sind die globalen Ziele regional und sektoral zu verteilen und welche ökonomischen Instrumente sind hierfür zu empfehlen? Offensichtlich werden handelbare Emissionslizenzen präferiert, womit Ausgangszuteilungen und die Art der Zuteilung einerseits, die Handelbarkeit andererseits eine herausragende Rolle spielen.
Welche politökonomischen Konflikte ergeben sich und welche Empfehlungen können Ökonomen geben, um diese zielorientiert zu lösen? Was ist abschließend wirtschaftspolitisch zu empfehlen, um insbesondere im Sinne des Abschlusses eines internationalen Klimaabkommens glaubhaft zu bleiben?
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