Vierteljährliche Konjunkturberichterstattung für das Land Sachsen-Anhalt – Die gesamtwirtschaftliche Lage im 3. Quartal 2011 –
Udo Ludwig, Brigitte Loose, Franziska Exß
Einzelveröffentlichungen,
Nr. 3,
2011
Abstract
Nach der konjunkturellen Delle im zweiten Quartal hat die wirtschaftliche Aktivität in Sachsen- Anhalt in den folgenden Monaten kräftig zugelegt. Die Industrie holte die zuvor erlittenen Verluste fast auf, auch das Baugewerbe und der Handel drehten in den Plusbereich. Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Vierteljahr gegenüber dem Vorquartal um 1,1% kräftig gestiegen. Das war deutlich mehr als im Durchschnitt für Deutschland (0,4%) und für die neuen Bundesländer insgesamt (0,6%). Allerdings wird die überdurchschnittliche Stärke des Anstiegs von der niedrigen Startposition im zweiten Quartal geprägt, so dass die konjunkturelle Grundtendenz überzeichnet sein dürfte. So kam es im umsatzstärksten Industriezweig, der Mineralölverarbeitung, zu einem Aufholeffekt nach dem technisch bedingten Ausfall einer Monatsproduktion im zweiten Quartal. Dies spiegelt sich auch in den Leistungen von Handel und Verkehr wider.
Artikel Lesen
15.12.2011 • 53/2011
Konjunktur aktuell: Europäische Schulden- und Vertrauenskrise bringt deutsche Konjunktur ins Stocken
Zur Jahreswende 2011/2012 hat die weitere Zuspitzung der Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum die weltwirtschaftlichen Aussichten deutlich eingetrübt. Auch Deutschland wird sich von der Verschlechterung der internationalen Konjunktur nicht abkoppeln können, und das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte im Jahr 2012 mit 0,3% nur schwach zunehmen. Darüber hinaus sind die Risiken groß. Sollten etwa die Refinanzierungskosten im deutschen Bankensystem, anders als in dieser Prognose unterstellt, stark zunehmen, würde die gesamtwirtschaftliche Produktion 2012 wohl schrumpfen. Zentrale Aufgabe der Wirtschaftspolitik ist es gegenwärtig, das Vertrauen der Finanzmärkte in die Staatsfinanzen der Euroraum-Länder zu kräftigen. Von den Vorschlägen dafür, wie dies gelingen soll, verspricht der vom Sachverständigenrat vorgeschlagene Schuldentilgungspakt den besten Erfolg.
Oliver Holtemöller
Pressemitteilung herunterladen
Die wirtschaftliche Leistung im Lichte von Eigentum und Selbstbestimmung der Unternehmen in Posttransformationsökonomien: Beispiel Ostdeutschland
Udo Ludwig, Brigitte Loose
Wirtschaftlicher Aufholprozess und EU-Integration in Mittel- und Osteuropa – das europäische Wachstumsmodell in der Krise? Transformation. Leipziger Beiträge zu Wirtschaft und Gesellschaft, Bd. 27/28,
2011
Abstract
Die ostdeutsche Industrie erfüllt in starkem Maße Zulieferfunktionen im Wirtschaftskreislauf. Auch hat sich ein großer Teil der Betriebe in auswärtigem Eigentum auf die Herstellung von Produktions- bzw. Vorleistungsgütern spezialisiert. Dies lässt institutionelle Abhängigkeiten von den Mutterunternehmen im Ausland oder im früheren Bundesgebiet vermuten, die sich auch in Leistungsunterschieden zeigen. In der Studie werden die Leistungsunterschiede zwischen den institutionell gegliederten Betriebsgruppen mit bi- und multivariaten statistischen Methoden anhand von Daten des IAB-Betriebspanels untersucht. Es zeigt sich: Ostdeutsche Eigenständler liegen bezüglich der meisten Messgrößen des Leistungsniveaus zurück, holen aber im Hinblick auf die Ertragslage, die Investitionsintensität und die Schaffung von Arbeitsplätzen auf. Die Klassifizierungsergebnisse zeigen dabei die Dominanz der Einteilung nach dem Eigentümerstatus. Unter zusätzlicher Berücksichtigung des Betriebsstatus erhöht sich die Trennschärfe zwischen den Gruppen nicht und die erklärenden Variablen sind ähnlich. Allerdings lässt die Kombination von Eigentümer- und Betriebsstatus die Unterschiede vor allem zwischen den Betrieben einheimischer Eigenständler und auswärtiger Niederlassungen erkennen; die auswärtigen Eigenständler nehmen eine mittlere Stellung ein.
Artikel Lesen
Neue Energien in peripheren Räumen – Entstehung und Entwicklung der Photovoltaik-Industrie im sächsischen Freiberg
Matthias Brachert, Christoph Hornych
D. Keppler, B. Nölting, C. Schröder (Hrsg.), Neue Energie im Osten - Gestaltung des Umbruchs, Perspektiven für eine zukunftsfähige sozial-ökologische Energiewende,
2011
Abstract
Der Beitrag beschreibt die Transformation der Freiberger Wirtschaft ausgehend vom dem auf die DDR-Halbleiterindustrie orientierten „VEB Spurenmetalle Freiberg“ hin zur heutigen Photovoltaik-Industrie und analysiert, welche Rolle lokale und regionale Rahmenbedingungen bei der Entwicklung der Photovoltaik-Industrie am Standort gespielt haben. Er zeigt ferner, wie die Photovoltaik-Industrie mit lokalen Akteuren zusammenarbeitet, und beschreibt die Effekte aus der Interaktion der Photovoltaik-Industrie mit der Region.
Artikel Lesen
08.12.2011 • 52/2011
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Befürchteter konjunktureller Absturz vertagt?
Nach der kleinen konjunkturellen Delle im zweiten Quartal 2011 hat die gesamtwirtschaftliche Aktivität in der ostdeutschen Wirtschaft wieder Fahrt aufgenommen. Treibende Kraft war das Verarbeitende Gewerbe, das die vorübergehende Schwäche im Vorleistungsgüterbereich überwunden hat und von der kräftigen Inlandsnachfrage in Deutschland profitiert. Das Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem schwachen zweiten Quartal kalender- und saisonbereinigt um 0,6% und damit etwas stärker als in Deutschland insgesamt (0,4%). Das Produktionsniveau vor der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise wurde von der ostdeutschen Wirtschaft wieder erreicht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum beläuft sich der Zuwachs auf 1,1%, kumuliert über die abgelaufenen drei Quartale auf rund 2,3%.
Pressemitteilung herunterladen
30.11.2011 • 50/2011
Multinationale Unternehmen in der Russischen Föderation: DFG fördert Forschungskooperation zwischen IWH und Higher School of Economics Moskau
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Zusage zur Förderung einer wissenschaftlichen Kooperation mit der angesehenen Moskauer Higher School of Economics (HSE) erhalten. Durch die Zusammenarbeit mit einem Hochschulpartner in der wichtigsten osteuropäischen Volkswirtschaft baut das IWH seine Forschungskompetenz im Bereich der Transformationsökonomik aus. Das Kooperationsprojekt wird untersuchen, welche Faktoren für die Standortwahl multinationaler Unternehmen sowie den Technologietransfer in die Russische Föderation entscheidend sind.
Pressemitteilung herunterladen
Politische Institutionalisierung und Governance-Formen der deutschen Metropolregionen im Vergleich
Peter Franz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2011
Abstract
Mit der Bildung von Metropolregionen versuchen Städte und Kreise auf Anforderungen des globalen Standortwettbewerbes zu reagieren. Damit zeichnen sich neue Formen großflächiger interkommunaler Kooperation ab. In Deutschland sind in raumentwicklungspolitischer Absicht elf solcher Metropolregionen definiert und Anstöße zu ihrer Konstituierung gegeben worden. Um ihre politische Institutionalisierung bemühen sich die regionalen Akteure mit unterschiedlichem Erfolg, schlagen dabei aber zum Teil ähnliche Wege ein. In der vorliegenden
Studie werden die deutschen Metropolregionen mit Hilfe eines Stufenmodells der politischen Institutionalisierung diesbezüglich miteinander verglichen. Dabei wird auch der Einfluss intervenierender Faktoren wie der poly- bzw. monozentrischen Siedlungsstruktur sowie der Existenz von Ländergrenzen in diesen Regionen untersucht. Die Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass bisher nur wenige Metropolregionen das Stadium fortgeschrittener Institutionalisierung und damit auch Kooperation erreicht haben. Eine Best-Practice-Empfehlung lässt sich
den eingeschlagenen Institutionalisierungspfaden bisher nicht entnehmen. Der Konstituierungsprozess zeichnet sich derzeit noch durch hohe Dynamik aus, sodass eine Wiederholung der Studie in den nächsten Jahren angezeigt erscheint.
Artikel Lesen
Editorial
Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2011
Abstract
Vor vierzig Jahren wurde vom Bundestag das Städtebauförderungsgesetz verabschiedet. Dieses Jubiläum stand im Zentrum des diesjährigen 5. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Kassel. Den Anlass für die Einführung der Städtebauförderung bildeten die zunehmende Verödung der Innenstädte, die Verslumung von Altbaubeständen sowie fehlende Mittel der Städte für ihre Infrastruktur. „Rettet unsere Städte jetzt!“, so lautete 1971 das Motto der Hauptversammlung des Deutschen Städtetags. In den Jahren zuvor waren bereits eine Gemeindefinanzreform, die die Dominanz der Gewerbesteuer für die kommunalen Haushalte brechen sollte, sowie die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW), in deren Rahmen der Bund die kommunale Infrastruktur in strukturschwachen Regionen fördern kann, auf den Weg gebracht worden.
Artikel Lesen
Aktuelle Trends: Ostdeutsche Industrie: Auswärtige Investoren stärker von der Krise betroffen als einheimische Eigenständler
Brigitte Loose, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2011
Abstract
Die ostdeutsche Wirtschaft ist von der Krise in den Jahren 2008/2009 weniger erschüttert worden als die westdeutsche. Das bestätigen jetzt auch erste Untersuchungen auf der Betriebsebene. In Ostdeutschland hatte demnach die Industrie die Hauptlast außerhalb des Finanzsektors zu tragen. Knapp die Hälfte der Industriebetriebe verspürte negative Auswirkungen; in der Gesamtwirtschaft war es nur ein Drittel aller Betriebe.
Artikel Lesen
23.11.2011 • 49/2011
Deutsche Metropolregionen im Vergleich: Politische Institutionalisierung unterschiedlich vorangekommen
Bisher haben nur wenige der elf deutschen Metropolregionen das Stadium fortgeschrittener politischer Institutionalisierung und damit auch Kooperation erreicht. Der Prozess zeichnet sich jedoch durch eine hohe Dynamik aus. Ein dominantes regionales Zentrum (eine Großstadt als Lead-Akteur) scheint dies zu begünstigen. Erstrecken sich Metropolregionen über mehrere Bundesländer, kommen die Länderregierungen als zusätzliche Akteure ins Spiel. Das scheint sich eher ungünstig auf die Eigeninitiative regionaler Akteure auszuwirken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), in der die deutschen Metropolregionen mit Hilfe eines vierstufigen Modells der politischen Institutionalisierung miteinander verglichen werden.
Peter Franz
Pressemitteilung herunterladen