23.02.2011 • 6/2011
Kommentar: Wechsel in der Geldpolitik – aber bitte nur den Kurs, nicht das Paradigma
Die EZB hat im Februar 2011 die Beibehaltung ihres extrem expansiven geldpolitischen Kurses beschlossen und zudem noch immer keine Zeichen gesetzt, die auf eine baldige Abkehr hiervon schließen lassen könnten. Dabei sollten sowohl die beispiellose Liquiditätsausweitung als auch die vielfältigen Rettungsschirme für Staaten und Banken der unmittelbaren Krisenbewältigung vorbehalten sein. Beide Instrumente scheinen jedoch in Westeuropa mittlerweile zum Bestandteil des Ordnungsrahmens der Wirtschaft geworden zu sein – und die für manchen Beobachter absehbaren Nebenwirkungen stellen sich nach und nach ein.
Diemo Dietrich
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Mittelfristprojektion des IWH: Wirtschaftsentwicklung und Staatsfinanzen – Eine Vorausschau der Jahre 2011 bis 2015
Kristina vanDeuverden, Rolf Scheufele
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahr 2010 kräftig erholt. In der ersten Jahreshälfte zogen der Welthandel und in dessen Gefolge die deutschen Exporte kräftig an. Im Verlauf des Jahres wurde das Wachstum der Wirtschaft
in Deutschland aber zunehmend von der Binnennachfrage gestützt. Nicht nur die Investitionen erholten sich, auch vom privaten Konsum kamen Impulse. So liegt die Zahl der Beschäftigten zurzeit auf einem historischen Höchststand, und die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Lauf des Jahres immer weiter zurückgebildet.
Auch mittelfristig wird das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland verhältnismäßig hoch sein. Der deutsche Außenhandel erhält weiterhin Impulse vom Welthandel. Wesentlich wird die weitere Entwicklung allerdings von der Binnenwirtschaft bestimmt. So werden die Investitionen in der mittleren Frist deutlich expandieren. Dazu trägt bei, dass das Zinsniveau bis zum Ende des Projektionszeitraums relativ niedrig sein wird. Auch der private Konsum wird zum Wirtschaftswachstum beitragen. Die günstige Lage auf dem Arbeitsmarkt und der
hohe Beschäftigungsstand lassen die Lohnsumme kräftig zunehmen und erhöhen zudem den Grad an Beschäftigungssicherheit. Dies führt dazu, dass die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben merklich erhöhen. Alles in allem wird das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2011 mit 2,3% und im Jahr 2012 mit 1,7% zulegen. In den Restjahren des Projektionszeitraums wird es mit 1½% steigen.
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Konjunktur aktuell: Aufschwung in Deutschland geht weiter – Krisenprävention und Krisenmanagement in Europa unter Reformdruck
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt steigt im Jahr 2010 preisbereinigt um 3,7%. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich der Aufschwung in den beiden kommenden Jahren fortsetzen wird und das reale Bruttoinlandsprodukt 2011 um 2,3% und 2012 um 1,7% zulegt. Damit gelingt es der deutschen Wirtschaft, den Aufholprozess nach der weltweiten Finanzkrise als Startrampe für den Aufschwung zu nutzen. Käme es jedoch zu einer weiteren Zuspitzung der europäischen Schulden- und Vertrauenskrise oder wegen der äußerst expansiven Wirtschaftspolitik in den USA zu einem Verlust des Vertrauens in den US-Dollar, würde dies die konjunkturellen Erwartungen erheblich dämpfen. Entscheidend ist jetzt, dass die europäische Wirtschaftspolitik Krisenprävention und Krisenmanagement nachhaltig verbessert.
Die weltwirtschaftliche Erholung setzt sich fort. Die Produktion stieg in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bis in den Herbst 2010 hinein weiter, in den USA sogar wieder etwas beschleunigt. Auch in der Europäischen Union nahm die Produktion deutlich zu – trotz der irischen Krise und umfangreicher Sparpakete in Großbritannien und Spanien. In den meisten Schwellenländern bemühte sich die Wirtschaftspolitik schon das ganze Jahr über, eine Überhitzung zu verhindern, ohne die vielfach hohe Wachstumsdynamik zu beschädigen. Auch deswegen hat sich der Aufschwung insbesondere in Asien seit dem Frühjahr verlangsamt. Für die Wachstumszentren China und Indien sprechen aber Stimmungsindikatoren wieder für ein Anziehen der Konjunktur im Winterhalbjahr. Davon dürften die Nachbarländer, etwa die zuletzt wieder schwächelnde Konjunktur in Japan, profitieren.
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Was bringen Vernetzung und Kooperation für die lokale Wirtschaftsentwicklung? - Bericht über eine Tagung am IWH
Christoph Hornych, Albrecht Kauffmann, M. Mühlberg, Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Die Abteilung Stadtökonomik des IWH veranstaltete am 2. und 3. Dezember 2010 das dritte „Halle Forum on Urban Economic Growth“. Auf der im zweijährigen Turnus stattfindenden Konferenz werden Forschungsergebnisse zu wesentlichen Einflussfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung von Städten präsentiert. Das dritte „Halle Forum“ widmete sich der Frage nach den Formen und Vorteilen von Kooperationen und Vernetzung für die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und Metropolregionen. In den Vorträgen und Diskussionen wurden die Effekte und Determinanten von inter- und intraregionalen Kooperationen zum einen zwischen Unternehmen, zum anderen zwischen benachbarten Kommunen thematisiert. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Zusammenarbeit von Städten im Rahmen der Etablierung von Metropolregionen, mit denen die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der betreffenden Städte verbessert werden soll.
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Aktuelle Trends: Auswärtige Investoren in Ostdeutschland blicken zuversichtlich in das Jahr 2011
Andrea Gauselmann, Jutta Günther, Björn Jindra, Philipp Marek
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Seit dem Jahr 2007 führt das IWH regelmäßig Befragungen auswärtiger Investoren in Ostdeutschland durch. In der Zeit von September bis Oktober 2010 hat das IWH 614 Tochtergesellschaften ausländischer und westdeutscher multinationaler Investoren mit Sitz in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) zu ihren Erwartungen für das Geschäftsjahr 2011 befragt. Die Gruppe der befragten Unternehmen umfasst das Produzierende Gewerbe und ausgewählte Bereiche des Dienstleistungssektors. Diese Unternehmen haben in der ostdeutschen Wirtschaft ein erhebliches Gewicht. So arbeitet beispielsweise jeder vierte Arbeitsnehmer im Verarbeitenden Gewerbe in einem Unternehmen mit auswärtigem Investor.
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Aktuelle Trends: Wirtschaftswachstum beeinflusst Wanderungssaldo zwischen Ost- und Westdeutschland
Udo Ludwig, Lutz Schneider, Alexander Kubis
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Die „Maueröffnung“ vor 21 Jahren und der Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft begründeten zu Beginn der deutschen Vereinigung eine Welle der Übersiedlung von Ost- nach Westdeutschland, die in den Jahren 1989 bis 1991 Massencharakter annahm.
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Editorial
Oliver Holtemöller
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Angesichts der guten Lage der deutschen Wirtschaft werden zurzeit zwei Fragen rege diskutiert: Wie viel vom Aufschwung kommt bei den Menschen an? Und: Inwieweit kann die Wirtschaftspolitik die Lorbeeren für das unerwartet schnelle Wiedererstarken der Wirtschaft nach der großen Krise für sich beanspruchen? Die kurzen Antworten lauten: Ja, die meisten Menschen in Deutschland profitieren vom Aufschwung. Und: Dass es so schnell wieder bergauf ging, hat zwar auch etwas mit der wirtschaftspolitischen Reaktion auf die Krise zu tun, ist aber vor allem der weltwirtschaftlichen Dynamik zuzuschreiben.
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25.01.2011 • 3/2011
IWH-Bauumfrage in Ostdeutschland zum Jahresauftakt 2011: Ausbaugewerbe – Gewinner im Aufschwung
Das Baugewerbe, das die Finanz- und Wirtschaftskrise vergleichsweise glimpflich überstanden hat, profitiert zusehends vom gesamtwirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 2010 haben knapp 40% der ostdeutschen Bauunternehmen ihre Produktion ausweiten können; reichlich ein Viertel sogar um mehr als 5%. Knapp einem Viertel gelang es, sie stabil zu halten. Die vor Jahresfrist geäußerten Erwartungen der Unternehmen über die Dynamik der Bauleistungen sind damit weit übertroffen worden. Ursprünglich war nur ein Viertel von Umsatzzuwächsen und ein Drittel von gleichbleibenden Umsätzen ausgegangen. Am kräftigsten wurden die Aussichten im Ausbaugewerbe überschritten. Statt wie von 26% der Unternehmen anvisiert, berichten 46% von höheren Umsätzen im Vergleich zum Krisenjahr 2009.
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13.01.2011 • 2/2011
Wirtschaftswachstum beeinflusst Wanderungssaldo zwischen Ost- und Westdeutschland
Die „Maueröffnung“ vor 21 Jahren und der Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft begründeten zu Beginn der deutschen Vereinigung eine Welle der Übersiedlung von Ost- nach Westdeutschland, die in den Jahren 1989 bis 1991 Massencharakter annahm.
Nach dem Neustart der Wirtschaft in Ostdeutschland unter marktwirtschaftlichen Verhältnissen ebbte die Abwanderung bei vergleichsweise stabiler Zuwanderung deutlich ab. Die wirtschaftliche Aktivität stieg von einem niedrigen Niveau ausgehend kräftig und übertraf die des Westens deutlich an Dynamik. Erst als die ostdeutsche Wirtschaft ihren Wachstumsvorsprung gegenüber dem Westen in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre verlor, nahm die Abwanderung wieder sichtlich zu. Die Aussichten auf eine durchgreifende und anhaltende Verbesserung der Einkommens- und Arbeitsplatzverhältnisse hatten sich eingetrübt, und der wirtschaftliche Aufholprozess geriet ins Stocken. Bis zum Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 verharrte die Abwanderung auf einem doppelt so hohen Niveau wie in den wirtschaftlichen Aufholjahren Mitte der 1990er.
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Identifying Industrial Clusters from a Multidimensional Perspective: Methodical Aspects with an Application to Germany
Matthias Brachert, Mirko Titze, Alexander Kubis
Papers in Regional Science,
Nr. 2,
2011
Abstract
If regional development agencies assume the cluster concept to be an adequate framework to promote regional growth and competitiveness, it is necessary to identify industrial clusters in a comprehensive manner. Previous studies used a diversity of methods to identify the predominant concentrations of economic activity in one industrial sector in a region. This paper is based on a multidimensional approach developed by Titze et al. With the help of the combination of concentration measures and input–output methods they were able to identify horizontal and vertical dimensions of industrial clusters. This paper aims to refine this approach by using a superior measure of spatial concentration and by integrating information about spatial interdependence of industrial cluster structures to contribute to a more adequate framework for industrial cluster identification.
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