IWH-Flash-Indikator III. und IV. Quartal 2023
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 3,
2023
Abstract
Im zweiten Quartal 2023 stagnierte die Wirtschaftsleistung in Deutschland. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte konnten sich nach den deutlichen Rückgängen in den beiden Vorquartalen stabilisieren. Dazu dürfte wohl auch die sich in den vergangenen Monaten abschwächende Inflation beigetragen haben. Die Sorgen der Unternehmen stiegen hingegen weiter deutlich: So setzt das Gemisch aus hohen Energiepreisen, geopolitischen und regulatorischen Risiken, gestiegenen Zinsen und Fachkräftemangel vor allem das Verarbeitende Gewerbe kräftig unter Druck. Die damit verbundenen Anpassungen lassen eine konjunkturelle Besserung erst Ende des Jahres 2023 möglich erscheinen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte daher laut IWH-Flash-Indikator im dritten Quartal 2023 um 0,3% sinken. Im vierten Quartal beträgt der Zuwachs dann gemäß Indikator 0,5% (vgl. Abbildung 1).
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10.08.2023 • 20/2023
IWH-Insolvenztrend: Zahl der Insolvenzen bleibt hoch
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften lag im Juli erneut über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Der Anstieg bei den Insolvenzzahlen ist jedoch vorerst zu Ende.
Steffen Müller
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The Promise and Peril of Entrepreneurship
Robert W. Fairlie, Zachary Kroff, Javier Miranda, Nikolas Zolas
MIT Press,
2023
Abstract
Startups create jobs and power economic growth. That's an article of faith in the United States—but, as The Promise and Peril of Entrepreneurship reveals, our faith may be built on shaky ground. Economists Robert Fairlie, Zachary Kroff, Javier Miranda, and Nikolas Zolas—working with Census Bureau microdata—have developed a new data set, the Comprehensive Startup Panel, that tracks job creation and the survival of every startup in the country. In doing so, they recalibrate our understanding of how startups behave in the US economy. Specifically, their work seeks to answer three critical questions: How many jobs does each entrepreneur create? Do those jobs disappear quickly? And how long do entrepreneurial enterprises survive?
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Stadtfrust und Landlust? Über regionale Präferenzen von hochqualifizierten Individuen
Matthias Brachert, Sabrina Jeworrek
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2023
Abstract
Die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften ist eine zentrale Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens. Eine städtische Lohnprämie zieht Beschäftigte an und verstärkt den Urbanisierungstrend. In unserer Studie untersuchen wir, ob nicht nur die Lohnprämie, sondern auch der Unternehmensstandort selbst die Attraktivität eines Arbeitsplatzes beeinflusst. Mittels eines experimentellen Untersuchungsdesigns zeigen wir, dass hochqualifizierte Arbeitnehmer unabhängig vom gezahlten Lohn eine Präferenz für städtische Standorte haben, selbst wenn ländliche Standorte attraktive regionale Eigenschaften aufweisen. Der beobachtete Effekt ist allerdings getrieben von Personen, die in städtischen Gebieten aufgewachsen sind. Personen, die in ländlichen Gebieten aufgewachsen sind, zeigen dagegen keine regionalen Präferenzen, weder für noch gegen städtische Gebiete.
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Eine Hochfrequenzanalyse zur Abgrenzung von überlagernden Effekten am Beispiel des Ausfallrisikos italienischer Staatsanleihen
Ruben Staffa
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2023
Abstract
Die wirtschaftliche Aktivität und das Ausfallrisiko staatlicher Schulden beeinflussen sich gegenseitig. Sinkt die wirtschaftliche Aktivität einer Volkswirtschaft, steigt wegen fallender Steuereinnahmen das Risiko, dass der Staat Zinszahlungen und Tilgungen auf Staatsanleihen nicht zurückzahlen kann. Umgekehrt kann das staatliche Ausfallrisiko seinerseits die wirtschaftliche Aktivität beeinflussen. Steigt das Ausfallrisiko, geraten Banken unter Druck, die Staatsanleihen in ihren Bilanzen führen, und reduzieren die Kreditvergabe an Unternehmen. In der Konsequenz sinkt die wirtschaftliche Aktivität. Dieser Beitrag nutzt hochfrequente News-Ticker-Daten zur Ableitung politischer Ereignisse und davon ausgelöster Fluktuationen im Staatsschuldenrisiko. Diese allein politisch bedingten Fluktuationen ermöglichen es, den Effekt des Staatsschuldenrisikos auf die wirtschaftliche Aktivität zu messen, ohne dass die Schätzung von der gegenläufigen Beziehung der Variablen beeinträchtigt wird. Das Vorgehen wird am Beispiel Italiens erläutert.
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11.07.2023 • 19/2023
Stresstest für Sachsen-Anhalts Mittelstand
Die mittelständische Wirtschaft in Sachsen-Anhalt spürt die Folgen von Inflation, Konjunkturabschwung und Kostendruck. Die Stimmungslage der Unternehmen war im ersten Halbjahr 2023 deutlich schlechter als vor einem Jahr. Das geht aus der gemeinsamen Umfrage von Creditreform und Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor, an der sich rund 460 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt beteiligten.
Axel Lindner
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06.07.2023 • 18/2023
IWH-Insolvenztrend: Zahl der Insolvenzen so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften ist im Juni auf den höchsten Wert seit 2016 angestiegen. Auch die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze war im Juni hoch.
Steffen Müller
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Poison Bonds
Shuo Xia, Rex Wang Renjie
SSRN Discussion Paper,
2023
Abstract
This paper documents the rise of "poison bonds", which are corporate bonds that allow bondholders to demand immediate repayment in a change-of-control event. The share of poison bonds among new issues has grown substantially in recent years, from below 20% in the 90s to over 60% after 2005. This increase is predominantly driven by investment-grade issues. We provide causal evidence that the pressure to eliminate poison pills has led firms to issue poison bonds as an alternative. Further analyses suggest that this practice entrenches incumbent managers, coincidentally benefits bondholders, but destroys shareholder value. Holding a portfolio of firms that remove poison pills but promptly issue poison bonds results in negative abnormal returns of -7.3% per year. Our findings have important implications for understanding the agency benefits and costs of debt: (1) more debt does not necessarily discipline the management; and (2) even without financial distress, managerial entrenchment can lead to conflicts between shareholders and creditors.
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Berufsausbildung
Berufsausbildung am IWH Am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) werden die staatlich anerkannten Berufe Fachangestellte/-r für Medien- und Informationsdienste in…
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Cross-country Evidence on the Allocation of COVID-19 Government Subsidies and Consequences for Productivity
Tommaso Bighelli, Tibor Lalinsky, Juuso Vanhala
Journal of the Japanese and International Economies,
June
2023
Abstract
We study the consequences of the Covid-19 pandemic and related policy support on productivity. We employ an extensive micro-distributed exercise to access otherwise unavailable individual data on firm performance and government subsidies. Our cross-country evidence for five EU countries shows that the pandemic led to a significant short-term decline in aggregate productivity and the direct support to firms had only a limited positive effect on productivity developments. A thorough comparative analysis of the distribution of employment and overall direct subsidies, considering separately also relative firm-level size of support and the probability of being supported, reveals ambiguous cross-country results related to the firm-level productivity and points to the decisive role of other firm characteristics.
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