14.12.2023 • 30/2023
Konjunktur aktuell: Export und privater Konsum schwach – Deutschland wartet auf den Aufschwung
Im Winter 2023/2024 ist die deutsche Wirtschaft weiter im Abschwung. Teile der Industrie haben an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, die Realeinkommen sind inflationsbedingt im Jahr 2023 zurückgegangen, und es herrscht Unsicherheit über den Kurs der Finanzpolitik. Allerdings dürften wieder steigende Realeinkommen und etwas anziehende Exporte ab dem Frühjahr für eine Belebung sorgen. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um 0,3% sinken und im Jahr 2024 um 0,5% expandieren dürfte (Ostdeutschland: +0,5% und +0,7%). Im September waren die IWH-Konjunkturforscher noch von einem Minus von 0,5% für Deutschland im Jahr 2023 ausgegangen und hatten einen Zuwachs von 0,9% für das kommende Jahr erwartet.
Oliver Holtemöller
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Grüne Transformation und Schuldenbremse: Implikationen zusätzlicher Investitionen für öffentliche Finanzen und privaten Konsum
Andrej Drygalla, Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Alessandro Sardone, Christoph Schult, Birgit Schultz, Götz Zeddies
Konjunktur aktuell,
Nr. 4,
2023
Abstract
Das deutsche Klimaschutzgesetz sieht unter anderem vor, dass die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis zum Jahr 2030 um 65% gegenüber dem Jahr 1990 verringert werden. Die damit einhergehende Transformation der Wirtschaft hat weitreichende Konsequenzen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die öffentlichen Finanzen. Alles in allem erfordert der Ausbau erneuerbarer Energien für die Klimaschutzziele jährliche Investitionen in der Größenordnung von 2,5% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt. Mithilfe eines makroökonomischen Modells kann gezeigt werden, mit welchen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen zu rechnen ist, wenn die Klimaschutzziele eingehalten werden.
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Projekte
Unsere Projekte 07.2022 ‐ 12.2026 Evaluierung des InvKG und des Bundesprogrammes STARK Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Im Auftrag des Bundesministeriums…
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19.05.2016 • 21/2016
Kein Spielraum für Mehrausgaben im Landeshaushalt von Sachsen-Anhalt – Prioritäten setzen
Der Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Grünen sieht eine Reihe neuer Ausgaben für den Landeshaushalt vor. Bei einer vollständigen Umsetzung der angekündigten Maßnahmen bis zum Jahr 2021 beliefen sich die Mehrausgaben auf knapp vier Mrd. Euro. Die wichtigsten Posten sind höhere Zuweisungen an die Gemeinden, finanzielle Entlastungen der Eltern bei der Kindertagesbetreuung sowie die Erhöhung der Zuweisungen an die örtlichen Träger der Jugendhilfe. Für zusätzliche Ausgaben steht jedoch im Landeshaushalt von Sachsen-Anhalt kaum Spielraum zur Verfügung.
Oliver Holtemöller
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Von „grünen Investitionen“ und „glühenden Landschaften“: Was sind die Treiber des Heizenergieverbrauchs in Mehrfamilienhäusern? – Ergebnisse auf Grundlage des ista-IWH-Energieeffizienzindex
Claus Michelsen, Timo Zumbro, Marius Claudy
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Investitionen in die Energieeffizienz von Mehrfamilienhäusern müssen sich langfristig für ihre Eigentümer lohnen. Dies ist die notwendige Voraussetzung für höhere Neubau- und Sanierungsaufwendungen, die gewünscht sind, um die von der Europäischen Union und der Bundesregierung aufgerufenen Klimaziele zu erreichen. Der vorliegende Beitrag untersucht die Determinanten der Kapitalintensität im Wohnungsbau, als Näherungsgröße für die hergestellte (energetische) Qualität, und daran anschließend die Frage, wie sich diese auf den durchschnittlichen regionalen Energieverbrauch auswirkt. Die Analyse bezieht sich dabei bewusst auf Mehrfamilienhäuser, Immobilien, die nicht nur den Charakter eines Konsumguts besitzen, sondern darüber hinaus weitgehend als Renditeobjekte unterhalten werden. Dies hat Implikationen für „grüne Investitionen“ zur Verbesserung der Energieeffizienz: Geringere Energiekosten kommen nicht unmittelbar dem Investor zugute – sein Gewinn liegt vielmehr in der Veränderung der erwarteten Kaltmiete, die – neben regionalen Unterschieden in ihrer absoluten Höhe – auch unterschiedlich stark mit Risiko behaftet sein kann. Untersucht wurden diese Zusammenhänge im Rahmen der Energieeffizienzdebatte bisher jedoch noch nicht. Tatsächlich zeigt die durchgeführte empirische Untersuchung, dass Investoren Standorte mit geringerem erwartetem Risiko sowie größeren Mieterträgen bevorzugen und dort entsprechend höhere Mittel für den Geschosswohnungsbau aufwenden.
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25.10.2012 • 35/2012
Heizenergieverbrauch in Mehrfamilienhäusern: Auch „grüne“ Investitionen müssen sich lohnen!
Das IWH hat den Heizenergieverbrauch von Mehrfamilienhäusern in den 97 deutschen Raumordnungsregionen untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Die Aufwendungen für Neubau und Sanierung haben – über die dadurch verbesserte (energetische) Bauqualität – dominanten Einfluss auf den Energieverbrauch. Die Höhe dieser Aufwendungen wird von den Renditeerwartungen der Immobilieneigentümer bestimmt. Regionale Unterschiede im Energieverbrauch beruhen also im Wesentlichen darauf, dass Investoren die Veränderung der erwarteten Kaltmiete und das allgemeine Marktrisiko je nach Standort unterschiedlich beurteilen. Zwar kann die Kaltmiete infolge einer Investition erhöht werden, da anschließend die Betriebskosten niedriger sind. Dieser Spielraum ist jedoch bei gegebenem Energiepreisniveau relativ gering. Die Autoren der IWH-Studie folgern daraus: Die derzeitigen staatlichen Vorgaben bezüglich energetischer Sanierungsstandards laufen ins Leere, da sich die entsprechenden Investitionen für die Eigentümer nur bedingt lohnen.
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