06.02.2006 • 3/2006
IWH-Industrieumfrage im Januar 2006: Optimistische Erwartungen heizen das Geschäftsklima auf
Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe haben zu Jahresbeginn die Auftriebskräfte weiter die Oberhand, wie die IWH-Befragung unter rund 300 Industrieunternehmen signalisiert. So setzte sich die seit einigen Monaten anhaltende Erwärmung des Geschäftsklimas auch im Januar fort, wobei die Urteile zu Lage und Aussichten zusammengenommen den Stand vom November 2005 um fünf Saldenpunkte übertreffen. Dahinter verbirgt sich eine gegenläufige Entwicklung der beiden Komponenten: die Geschäftslage für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt hat sich gegenüber der vergangenen Befragung verschlechtert, wohingegen die Geschäftserwartungen erheblich positiver als in der Vorperiode ausfallen.
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Arbeitsmarktbilanz Ostdeutschland: „Arbeitsplatzlücke“ kaum verringert
Hans-Ulrich Brautzsch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2005
Abstract
Im Jahr 2005 hat sich wegen der schwachen Produktionszunahme und trotz des nach wie vor verhaltenen Anstiegs der Lohnkostenbelastung der Produktion die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm durch die Ausdehnung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr mit 0,1% zwar nur leicht ab. Besonders stark war jedoch der Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. Die registrierte Arbeitslosigkeit stieg zu Beginn des Jahres insbesondere als Folge des Inkrafttretens von Hartz IV kräftig an, bildete sich allerdings im Verlauf des Jahres zurück. Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitsplätzen ist nach wie vor groß. Insgesamt fehlen ca. 1,9 Mio. Arbeitsplätze. Damit beträgt die Unterbeschäftigungsquote ca. 24%. Auch im kommenden Jahr ist keine Besserung auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt zu erwarten.
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Wie die Wirtschaftsberichterstattung der Medien das Konsumentenvertrauen lenkt – Empirische Evidenzen für Deutschland,1995-2005
Sophie Wörsdorfer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2005
Abstract
In der Konjunkturbeobachtung haben Stimmungsindikatoren, wie das Geschäftsklima oder das Konsumentenvertrauen, große öffentliche Bedeutung erlangt. An deren Analyse knüpfen sich die Erwartungen, Anhaltspunkte für das zukünftige Verhalten der Wirtschaftsakteure zu gewinnen. Allerdings besteht weitgehend Unklarheit darüber, wie die Konsumenten bzw. Unternehmer zu ihren Einschätzungen gelangen. Der vorliegende Beitrag untersucht exemplarisch die Rolle der Wirtschaftsberichterstattung der Medien für die Erwartungsbildung der Konsumenten. Dazu werden mehrere sogenannte „Medienindikatoren“ spezifiziert, welche die positive oder negative Tendenz der wirtschaftsbezogenen Berichterstattung abbilden. Die Grundlage bildet der Datensatz des Instituts „Medien Tenor“ zur Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Lage und des Wirtschaftsstandorts Deutschland in ausgewählten Nachrichtensendungen des deutschen Fernsehens. Die Stimmung der Konsumenten wird anhand des „Consumer Confidence Indicator“ operationalisiert. Die statistischen Tests lassen für den zugrunde liegenden Zeitraum 1995-2005 auf einen teilweise recht engen Zusammenhang zwischen den Schwankungen des von den Medien verbreiteten Tenors und denen der Konsumentenstimmung schließen. Insbesondere negative Meldungen entfalten eine starke Wirkung. Die Ergebnisse der ex post-Prognosen hingegen überzeugen nicht und veranschaulichen, daß zu einer verläßlichen Vorhersage der Entwicklung der Konsumentenstimmung über die Fernsehnachrichten hinaus noch weitere Faktoren heranzuziehen sind.
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IWH-Industrieumfrage im September 2005: Verbesserte Geschäftslage beflügelt das Geschäftsklima
Sophie Wörsdorfer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2005
Abstract
Die Geschäfte im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands florieren. Darauf läßt die September-Befragung des IWH unter rund 300 ostdeutschen Industrieunternehmen schließen. Im Mittel berichten die teilnehmenden Betriebe von einer erheblichen Verbesserung der Geschäftslage gegenüber Juli, und auch auf Ebene der fachlichen Hauptgruppen fallen die Urteile einstimmig positiv aus. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Saldo der Geschäftslage um sieben Punkte zu und erreicht mit nun 54 Saldenpunkten den höchsten Stand seit Januar 2001. Auch im Hinblick auf die weitere Geschäftsentwicklung fallen die Einschätzungen zwischen den fachlichen Hauptgruppen erstaunlich homogen aus: Die Betriebe bleiben insgesamt vorsichtig optimistisch. Zwar sind die Erwartungen gegenüber Juli etwas gedämpft. Die Unternehmen äußern aber mehr Zuversicht als noch vor Jahresfrist.
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IWH-Bauumfrage im Juni 2005: Ostdeutsches Baugewerbe im Juni 2005: Geschäftsklima wieder eingetrübt
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2005
Abstract
Nach dem witterungsbedingten Einbruch Anfang dieses Jahres und den Nachholeffekten im Frühjahr schwenkt das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe laut IWH-Umfrage unter mehr als 300 Unternehmen nun auf den allgemeinen Abwärtstrend ein. Dem Saisonmuster entsprechend verbesserte sich zwar die Geschäftslage im Sommer kräftig, die Aussichten bis zum Winter verschlechtern sich aber wieder in nahezu gleicher Größenordnung. Unter Ausschaltung der jahreszeitlich üblichen Schwankungen zeigen beide Indikatoren eine Abschwächung der Bauaktivitäten an. Diese fällt am aktuellen Rand nicht ganz so stark aus wie in den Erwartungen bis zum Spätherbst. Bei den Aussichten deutet sich nach den wohl überzogenen Hoffnungen im Frühjahr nun eine Normalisierung an.
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13.07.2005 • 28/2005
IWH-Bauumfrage: Ostdeutsches Baugewerbe im Juni 2005: Geschäftsklima wieder eingetrübt
Nach dem witterungsbedingten Einbruch Anfang dieses Jahres und den Nachholeffekten im Frühjahr schwenkt das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe laut IWH-Umfrage unter mehr als 300 Unternehmen nun auf den allgemeinen Abwärtstrend ein. Dem Saisonmuster entsprechend verbesserte sich zwar die Geschäftslage im Sommer kräftig, die Aussichten bis zum Winter verschlechtern sich aber wieder in nahezu gleicher Größenordnung. Unter Ausschaltung der jahreszeitlich üblichen Schwankungen zeigen beide Indikatoren eine Abschwächung der Bauaktivitäten an. Diese fällt am aktuellen Rand nicht ganz so stark aus wie in den Erwartungen bis zum Spätherbst. Bei den Aussichten deutet sich nach den wohl überzogenen Hoffnungen im Frühjahr nun eine Normalisierung an.
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Dezentralisierung im Bereich der Regionalpolitik: Möglichkeiten und räumliche Konsequenzen
Martin T. W. Rosenfeld
Das föderative System in Deutschland – Bestandsaufnahme, Reformbedarf und Handlungsempfehlungen aus raumwissenschaftlicher Sicht,
2005
Abstract
Der Beitrag untersucht, welche Effekte zu erwarten sind, wenn es – ausgehend von der heutigen starken Zentralisierung in der deutschen und europäischen Regionalpolitik – zu einer Annäherung an eine weitgehend dezentralisierte Regionalpolitik käme. Bei der Beihilfenkontrolle sollte eine zentrale Zuständigkeit erhalten bleiben. Ein Abbau der EU-Zuständigkeit für die Festlegung von Förderinstrumenten hätte Nachteile, weil die deutsche Regionalpolitik derzeit eine geringere instrumentelle Vielfalt zulässt als die EU. Hinsichtlich der Entscheidung über die Verwendung von regionalpolitisch motivierten Finanztransfers spricht alles für Dezentralisierung. Dies setzt voraus, dass die Förderregionen über den Erfolg ihrer Maßnahmen Rechenschaft ablegen müssen, und dass die Anreize der dezentralen Akteure für wachstumsfördernde Maßnahmen erhöht werden.
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Nichtinanspruchnahme von Sozialhilfe - Eine empirische Analyse des Unerwarteten
Joachim Wilde, Alexander Kubis
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik,
Nr. 3,
2005
Abstract
Bisherige Studien für Gesamtdeutschland haben ermittelt, dass mehr als die Hälfte der Haushalte, die zum Bezug von Sozialhilfe berechtigt sind, diesen Anspruch nicht geltend machen. Dies widerspricht der Intuition. Das Ziel unserer Studie ist deshalb zum einen, mit Hilfe des Niedrigeinkommens-Panels eine präzisere Simulation der Anspruchsberechtigung und damit der Quote der Nichtinanspruchnahme vorzunehmen als dies bisher möglich war. Zum anderen sollen die Ursachen der Nichtinanspruchnahme in einem multiplen ökonometrischen Modell untersucht werden. Wir zeigen, dass die bisherigen Messfehler nur einen kleinen Teil der ermittelten Quoten erklären. Signifikante Ursachen für die verbleibende Quote von rund 43% sind eine geringe Höhe der Ansprüche, die Kosten der Sozialhilfe in Form von Stigmatisierung sowie Erwartungen über eine eher kurzfristige Dauer des finanziellen Engpasses. Außerdem weisen wir erstmalig eine signifikante simultane Beziehung zwischen der Höhe des Erwerbseinkommens und der Neigung zur Inanspruchnahme von Sozialhilfe nach, wobei das Vorzeichen in beiden Richtungen negativ ist.
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Fifteen years after: East Germany revisited
Joachim Ragnitz
Externe Publikationen,
Nr. 4,
2005
Abstract
Der Beitrag analysiert die aktuelle wirtschaftliche Situation in den ostdeutschen Bundesländern und gibt einen Ausblick auf die zu erwartenden Entwicklungen in den kommenden 15 Jahren. Dabei wird die These vertreten, daß eine Angleichung der Lebensverhältnisse zumindest flächendeckend nicht möglich ist und deswegen eine Neuinterpretation des Gebots der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse erforderlich sei.
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IWH-Industrieumfrage Ostdeutschland im Mai 2005: Geschäftslage gefestigt, doch Erwartungen verhalten
Sophie Wörsdorfer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2005
Abstract
Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe stehen die Signale weiterhin auf Erholung. Die konjunkturelle Belebung wird sich allerdings verlangsamt fortsetzen, wie die Mai-Befragung des IWH unter rund 300 ostdeutschen Industrieunternehmen zeigt. Die befragten Firmen konnten das Geschäftsergebnis vom März offenbar halten; der Saldo der positiven und negativen Meldungen zur Geschäftslage erhöhte sich geringfügig um einen Punkt. Auch bleibt der Anteil der Positivurteile zur Lage („gut“ bzw. „eher gut“) mit rund 68% der Teilnehmer unverändert hoch. Die Erwartungen für die kommenden Monate fallen aber etwas verhaltener als in der Vorperiode aus, wie der Rückgang im Saldo der Geschäftsaussichten zeigt.
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