03.01.2013 • 1/2013
IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2012: Lage stabil, Erwartungen aufwärtsgerichtet
Die Geschäftslage des ostdeutschen Baugewerbes ist im Schlussquartal 2012 in etwa stabil geblieben; die Geschäftsaussichten bis zur Jahresmitte 2013 hellen sich aber wieder deutlich auf. Das ist das Gesamtergebnis der IWH-Umfrage unter ca. 300 ostdeutschen Bauunternehmen. Die Seitwärtsbewegung am aktuellen Rand ist angesichts der allgemeinen konjunkturellen Abschwächung, die sich vor allem in einer zurückhaltenden Investitionstätigkeit der Unternehmen äußert, eine vergleichs-weise positive Nachricht. Dies zumal die Produktionsbehinderungen aufgrund des Wintereinbruches Mitte Dezember dämpfend gewirkt haben dürften. Die Aussichten am Bau bleiben dank eines weiter florierenden Wohnungsbaus auch alles in allem gut.
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Grundschulschließungen als Katalysator von Wanderungsbewegungen?
Walter Hyll, Lutz Schneider
Friedrich, K.; Pasternack, P. (Hrsg.), Demographischer Wandel als Querschnittsaufgabe. Fallstudien der Expertenplattform „Demographischer Wandel“, Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle (Saale),
2012
Abstract
Grundschulschließungen werden kritisiert und gefürchtet. Besonders in peripheren Regionen verbindet sich mit der Aufgabe einer Schule vielfach die Sorge des demographischen Unterganges der Gemeinde infolge einer Abwanderung junger Eltern und ausbleibender Zuwanderung junger Familien. Sind Grundschul-schließungen aber tatsächlich Ursache einer Verschlechterung der Wanderungsbilanz?
Im vorliegenden Beitrag wird diese Fragestellung für die Familienwanderung zwischen Gemeinden Sachsen-Anhalts im Zeitraum von 1991 bis 2008 beantwortet. Die Untersuchung vergleicht im ersten Schritt die Wanderungsraten von Gemeinden mit unterschiedlicher Grundschulausstattung. Im zweiten Schritt wird die Querschnittsbetrachtung um eine Längsschnittanalyse ergänzt: Hier interessiert die Frage, ob sich das Wanderungsverhalten ändert, wenn die letzte Schule einer Gemeinde geschlossen wird. Der Analyse zufolge übt die schulische Infrastruktur von Gemeinden in Sachsen-Anhalt einen signifikanten Einfluss auf das Wanderungsverhalten der Familien mit jüngeren Kindern aus. So zeigt sich, dass nach der Schließung der letzten Grundschule die Zuzüge zurückgehen; überraschenderweise reduzieren sich jedoch auch die Fortzüge. Da sich beide Effekte gegenseitig gerade aufheben, ist eine Wirkung der Schließung per saldo jedoch nicht mehr erkennbar. Damit ist das Problem eines sich selbst verstärkenden Schrumpfungsprozesses zumindest mit Blick auf junge Familien empirisch nicht ersichtlich.
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Verordnet und gleich umgesetzt? Was die energetische Regulierung von Immobilien bisher tatsächlich gebracht hat - Ergebnisse auf Grundlage des ista-IWH-Energieeffizienzindex -
Claus Michelsen, Sebastian Rosenschon
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2012
Abstract
Der Beitrag untersucht den Effekt staatlich vorgegebener Obergrenzen des Energieverbrauches von Immobilien auf den tatsächlichen Energieverbrauch der Gebäude. Bauliche Richtlinien, so die These, wirken auf zweierlei Weise: Nach Inkrafttreten senken sie zunächst das Niveau des Energieverbrauches, dynamisch führen sie zu einem abnehmenden Energiebedarf, da sich unter dem Druck strengerer Energierichtlinien der technische Fortschritt im Bausektor beschleunigt. Für beide Aspekte finden sich empirische Belege. Basierend auf einem einzigartigen Datensatz deutscher Energiezertifikate befasst sich die vorliegende Untersuchung als erste empirisch mit den Wirkungen rechtlicher Regelungen zur Energieeffizienz und bezieht explizit verschiedene Regulierungsstufen ein. Im Ergebnis können beide Effekte nachgewiesen werden. Jüngere Gebäude weisen ausnahmslos geringere Energiekennwerte auf als ältere, was als fortlaufender technischer Fortschritt im Bausektor interpretiert wird. Der Niveaueffekt nach Einführung einer neuen Regulierung zeigt sich allerdings lediglich in einem Fall: der Fortschreibung der Wärmeschutzverordnung im Jahr 1995.
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Industrieforschung in Ostdeutschland: Welchen Beitrag leisten die externen Industrie-
forschungseinrichtungen?
Iciar Dominguez Lacasa, Cornelia Lang, Nicole Nulsch, C. Rammer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2012
Abstract
Das ostdeutsche Forschungs- und Innovationssystem ist einerseits durch eine gut ausgebaute öffentliche Wissenschaftsinfrastruktur und andererseits durch ein relativ niedriges Niveau an industrieller Forschung und Entwicklung (FuE) charakterisiert. So erreichen die FuE-Ausgaben in der ostdeutschen Wissenschaft – gemessen am Bruttoregionalprodukt – das Niveau der Alten Bundesländer, während die FuE-Ausgaben der ostdeutschen Industrie deutlich unter Westniveau liegen. Ursächlich dafür ist die nach wie vor kleinteilig geprägte ostdeutsche Wirtschaft, es fehlen Großunternehmen und Konzernzentralen. Industrielle FuE geht daher in Ostdeutschland im Wesentlichen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus. Diese können jedoch die Lücke, die durch die fehlende FuE der Großunternehmen entsteht, nicht komplett schließen. An dieser Stelle setzen die externen Industrieforschungseinrichtungen (IFE) an. Sie sind gemeinnützig und verstehen sich als FuE-Dienstleister. Die Ergebnisse ihrer FuE-Tätigkeit stellen sie der Allgemeinheit zur Verfügung, führen jedoch auch Aufträge der Privatwirtschaft aus. Im Vergleich zu kleinen und mittleren Unternehmen verfügen die IFE über deutlich größere FuE-Einheiten und können ein wesentlich breiteres Kompetenzfeld anbieten. Der Fokus liegt dabei auf Hochtechnologien. Im ostdeutschen Innovationssystem sind sie ein wichtiger Akteur und unterstützen ostdeutsche KMU in deren Innovationsbemühungen.
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02.11.2012 • 36/2012
IWH-Bauumfrage im Oktober 2012: Aussichten im Hoch- und Ausbau wieder aufwärtsgerichtet
In der neuesten Konjunkturumfrage des IWH vom Oktober 2012 deutet sich eine Stabilisierung des Geschäftsklimas am ostdeutschen Bau an. Zwar laufen die aktuellen Geschäfte bei den 300 vom IWH befragten ostdeutschen Bauunternehmen nochmals schlechter als vor Jahresfrist. Die Aussichten für die nächsten sechs Monate werden allerdings günstiger bewertet als im Oktober 2011. Diese Grundaussage wird nach Ausschluss der üblichen Saisoneinflüsse bestätigt. Die Geschäftslage tendiert im Vergleich zum August zwar auch hier weiterhin abwärts, mit zwei Saldenpunkten fällt der Rückgang jedoch marginal aus. Bei den Geschäftserwartungen ergibt sich ein Stimmungsumschwung; dieser fällt mit plus zehn Saldenpunkten sogar besonders klar aus. Die weltweite konjunkturelle Abkühlung hatte im Sommerhalbjahr vor allem das Investitionsverhalten der Unternehmen negativ beeinflusst; zugleich hatte die hohe Investitionsdynamik der privaten Haushalte einen Dämpfer erhalten.
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Editorial
Herbert S. Buscher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Vor wenigen Tagen teilte das Statistische Bundesamt mit, dass Deutschland das Land mit dem höchsten Anteil älterer Bürger in Europa ist. Eine niedrige Geburtenrate sowie die gestiegene Lebenserwartung bewirken, dass sich die Bevölkerungsstruktur in den nächsten Jahren weiter in Richtung der Älteren verändern wird. Damit gerät diese Bevölkerungsgruppe immer mehr in das öffentliche Interesse: als Konsumenten, als (zusätzliche) Arbeitskräfte oder bedingt durch die in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmende Altersarmut.
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IWH-Industrieumfrage im September 2012: Gedämpfte Erwartungen belasten das Geschäftsklima
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands bleibt die Stimmung verhalten. Dies geht aus den Ergebnissen der IWH-Industrieumfrage vom September unter rund 300 Unternehmen hervor. Wie schon in den beiden vorangegangenen Umfragen resultiert die Eintrübung des Geschäftsklimas aus den pessimistischeren Erwartungen bezüglich der Geschäfte der kommenden Monate. In der Beurteilung der aktuellen Geschäfte schlägt sich das derzeit jedoch nicht nieder.
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Von „grünen Investitionen“ und „glühenden Landschaften“: Was sind die Treiber des Heizenergieverbrauchs in Mehrfamilienhäusern? – Ergebnisse auf Grundlage des ista-IWH-Energieeffizienzindex
Claus Michelsen, Timo Zumbro, Marius Claudy
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Investitionen in die Energieeffizienz von Mehrfamilienhäusern müssen sich langfristig für ihre Eigentümer lohnen. Dies ist die notwendige Voraussetzung für höhere Neubau- und Sanierungsaufwendungen, die gewünscht sind, um die von der Europäischen Union und der Bundesregierung aufgerufenen Klimaziele zu erreichen. Der vorliegende Beitrag untersucht die Determinanten der Kapitalintensität im Wohnungsbau, als Näherungsgröße für die hergestellte (energetische) Qualität, und daran anschließend die Frage, wie sich diese auf den durchschnittlichen regionalen Energieverbrauch auswirkt. Die Analyse bezieht sich dabei bewusst auf Mehrfamilienhäuser, Immobilien, die nicht nur den Charakter eines Konsumguts besitzen, sondern darüber hinaus weitgehend als Renditeobjekte unterhalten werden. Dies hat Implikationen für „grüne Investitionen“ zur Verbesserung der Energieeffizienz: Geringere Energiekosten kommen nicht unmittelbar dem Investor zugute – sein Gewinn liegt vielmehr in der Veränderung der erwarteten Kaltmiete, die – neben regionalen Unterschieden in ihrer absoluten Höhe – auch unterschiedlich stark mit Risiko behaftet sein kann. Untersucht wurden diese Zusammenhänge im Rahmen der Energieeffizienzdebatte bisher jedoch noch nicht. Tatsächlich zeigt die durchgeführte empirische Untersuchung, dass Investoren Standorte mit geringerem erwartetem Risiko sowie größeren Mieterträgen bevorzugen und dort entsprechend höhere Mittel für den Geschosswohnungsbau aufwenden.
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Armut im Alter – Ursachenanalyse und eine Projektion für das Jahr 2023
Ingmar Kumpmann, Michael Gühne, Herbert S. Buscher
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik,
Nr. 232,
2012
Abstract
Armut im Alter galt lange Zeit als ein weitgehend überwundenes Problem. Doch bereits seit den 1980er Jahren wird diskutiert, ob die gesetzliche Rente wirklich sicher sei und zur Finanzierung des Lebensunterhalts im Alter ausreichen wird, auch wenn zuvor viele Jahre lang eingezahlt wurde. In den letzten Jahren wächst spürbar die Sorge, dass die Armutsrisiken für alte Menschen in Zukunft stark wachsen könnten. Zunehmend durch lange Zeiten der Arbeitslosigkeit geprägte Erwerbsbiographien, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die schwache Entwicklung der Reallöhne und der demographische Wandel mit einer immer ungünstiger werdenden zahlenmäßigen Relation zwischen junger und alter Generation liegen dem zugrunde. Dieser Beitrag versucht, Einflussfaktoren der Altersarmut zu erforschen. Auf dieser Grundlage wird anschließend eine Projektion künftiger Altersarmut erstellt, wobei zwischen West- und Ostdeutschland unterschieden
wird.
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