Der demographische Wandel und kommunale Investitionen
Martin Altemeyer-Bartscher, Reint E. Gropp, Peter Haug
IWH Online,
Nr. 1,
2017
Abstract
Die Investitionstätigkeit der Kommunen in Deutschland hängt im Wesentlichen von der örtlichen Finanzkraft ab und weist daher eine erhebliche räumliche Streuung auf. Doch gewisse regionale Unterschiede bei den Investitionen sind durchaus angemessen, wenn man die zukünftigen Nutzungsintensitäten der überwiegend langfristig angelegten Infrastrukturausstattung berücksichtigt. Da vor allem dort mehr investiert wird, wo die Nutzungsintensität in den kommenden Jahren wächst, fallen die regionalen Unterschiede bei den kommunalen Investitionsausgaben nicht so stark ins Gewicht. Die Gefahr, dass Kommunen mit geringer Ertragskraft in einen Teufelskreis geraten, in dem ausbleibende Investitionen primär einen Verlust an Standortattraktivität verursachen, scheint – wenn überhaupt – nur in Einzelfällen gegeben. Hingegen ist vielerorts eine Trägheit bei der Anpassung der Investitionen an eine neue demographische Situation zu beobachten. So investieren einige finanzstarke, schrumpfende Kommunen im Hinblick auf die abnehmenden Nutzungsintensitäten relativ viel in ihre Infrastruktur, währenddessen zahlreiche wachsende Orte ihre Kapazitäten unzureichend erweitern. Investitionszuschüsse sollten weniger an die gegenwärtige Bevölkerung, sondern vielmehr an die erwartete zukünftige Bevölkerungsentwicklung gekoppelt werden. Damit könnte die Effizienz der kommunalen Investitionen deutlich erhöht werden.
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11.04.2017 • 18/2017
Pionierkunde Staat: Wie die öffentliche Nachfrage private Innovationen antreiben kann
Gerade in technologieintensiven Branchen kann der Staat durch seine Nachfrage den privaten Markt erweitern – und Anreize für privatwirtschaftliche Forschung und Entwicklung setzen, erklärt Viktor Slavtchev vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).
Viktor Slavtchev
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18.08.2015 • 32/2015
Anpassung der GRW-Förderung Sachsen-Anhalts zielt nicht auf die wirtschaftlichen Hauptprobleme ab
Die Landesregierung hat am 18.08.2015 die Anpassung der Landesregelungen zur Investitionsförderung aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) vorgestellt. Diese beinhalten unter anderem, dass Investitionsvorhaben künftig auch dann gefördert werden können, wenn dadurch lediglich vorhandene Dauerarbeitsplätze gesichert werden und nicht wie in der Vergangenheit neue Dauerarbeitsplätze entstehen. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sieht die Neuregelungen zur Förderpolitik Sachsen-Anhalts kritisch. Ökonomisch sinnvolle Investitionen sollten sich in der Regel auch ohne staatliche Förderung rechnen.
Oliver Holtemöller
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IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2014: Baukonjunktur in Ostdeutschland schwächelt weiter
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2015
Abstract
Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe hat sich laut Umfrage des IWH am Jahresende 2014 weiter eingetrübt. Die Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage und ihre Geschäftsaussichten nun bereits das dritte Mal in Folge schlechter als im Quartal zuvor. Das Stimmungshoch zu Beginn des Jahres 2014 und die Anpassungsreaktionen im Sommer sind allerdings zu einem erheblichen Teil auch Sondereinflüssen zuzurechnen.
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09.01.2015 • 1/2015
IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2014: Baukonjunktur in Ostdeutschland schwächelt weiter
Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe hat sich laut Umfrage des IWH am Jahresende 2014 weiter eingetrübt. Die Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage und ihre Geschäftsaussichten nun bereits das dritte Mal in Folge schlechter als im Quartal zuvor. Das Stimmungshoch zu Beginn des Jahres 2014 und die Anpassungsreaktionen im Sommer sind allerdings zu einem erheblichen Teil auch Sondereinflüssen zuzurechnen. Witterungsbedingt und aufgrund noch anstehender Maßnahmen zu Beseitigung der Flutschäden war es im Verlauf des Jahres 2014 am Bau zunächst zu einer Über- und später zu einer Unterzeichnung der konjunkturellen Entwicklung gekommen.
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Macroeconomic Factors and Microlevel Bank Behavior
Claudia M. Buch, S. Eickmeier, Esteban Prieto
Journal of Money, Credit and Banking,
Nr. 4,
2014
Abstract
We analyze the link between banks and the macroeconomy using a model that extends a macroeconomic VAR for the U.S. with a set of factors summarizing conditions in about 1,500 commercial banks. We investigate how macroeconomic shocks are transmitted to individual banks and obtain the following main findings. Backward-looking risk of a representative bank declines, and bank lending increases following expansionary shocks. Forward-looking risk increases following an expansionary monetary policy shock. There is, however, substantial heterogeneity in the transmission of macroeconomic shocks, which is due to bank size, capitalization, liquidity, risk, and the exposure to real estate and consumer loans.
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Die Anpassung des betrieblichen Leiharbeitseinsatzes vor und während der Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009
Steffen Müller
Industrielle Beziehungen,
Nr. 1,
2014
Abstract
Der Anstieg in der Leiharbeitsnutzung in Deutschland bis zur Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 war geprägt durch die verstärkte Nutzung in größeren Industriebetrieben und vollzog sich in erster Linie entlang der intensive margin, also durch eine erhöhte Leiharbeitsintensität in den Nutzerbetrieben. Diese Vorgänge können mit transaktionskostentheoretischen Argumenten und gestiegenem internationalen Wettbewerbsdruck erklärt werden, und sie deuten auf eine gestiegene Produktivität in den Nutzerbetrieben hin. Der drastische Rückgang in der Leiharbeitsnutzung während der Krise betraf vor allem Exporteure und größere Industriebetriebe und vollzog sich primär entlang der extensive margin. Die Beschäftigungschancen im Leiharbeitssektor hingen in besonders starkem Maße von der internationalen Nachfrage nach deutschen Industriegütern ab.
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Die Zukunft der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum: Entwicklungsoptionen für Kinderbetreuung, Schule und Kultur
Clemens Fuhrmeister, Monika Reck, Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2013
Abstract
Am 14. und 15. Februar 2013 veranstalteten das IWH, der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und der Lehrstuhl für Ökonometrie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) einen Workshop zum Thema „Die Zukunft der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum: Entwicklungsoptionen für Kinderbetreuung, Schule und Kultur“. Der Workshop verdeutlichte den existierenden Effizienzdruck in den Infrastruktureinrichtungen infolge rückläufiger Einwohnerzahlen. Es wurde aber auch deutlich, dass zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen ein breites Spektrum von Anpassungsmöglichkeiten existiert, das beispielsweise Veränderungen im Gebietszuschnitt, Kooperationslösungen, Flexibilisierung von Standards und Umnutzung brachgefallener Einrichtungen umfasst. Die von den Veranstaltern präsentierten Forschungsergebnisse sind im Rahmen der Expertenplattform „Demographischer Wandel in Sachsen-Anhalt“ entstanden und wurden durch das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Darüber hinaus hielten weitere Expertinnen und Experten aus Sachsen-Anhalt und anderen Bundesländern Vorträge.
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Macroeconomic Factors and Micro-Level Bank Risk
Claudia M. Buch
Bundesbank Discussion Paper 20/2010,
2010
Abstract
The interplay between banks and the macroeconomy is of key importance for financial and economic stability. We analyze this link using a factor-augmented vector autoregressive model (FAVAR) which extends a standard VAR for the U.S. macroeconomy. The model includes GDP growth, inflation, the Federal Funds rate, house price inflation, and a set of factors summarizing conditions in the banking sector. We use data of more than 1,500 commercial banks from the U.S. call reports to address the following questions. How are macroeconomic shocks transmitted to bank risk and other banking variables? What are the sources of bank heterogeneity, and what explains differences in individual banks’ responses to macroeconomic shocks? Our paper has two main findings: (i) Average bank risk declines, and average bank lending increases following expansionary shocks. (ii) The heterogeneity of banks is characterized by idiosyncratic shocks and the asymmetric transmission of common shocks. Risk of about 1/3 of all banks rises in response to a monetary loosening. The lending response of small, illiquid, and domestic banks is relatively large, and risk of banks with a low degree of capitalization and a high exposure to real estate loans decreases relatively strongly after expansionary monetary policy shocks. Also, lending of larger banks increases less while risk of riskier and domestic banks reacts more in response to house price shocks.
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The New EU Countries and Euro Adoption
Hubert Gabrisch, Martina Kämpfe
Intereconomics,
Nr. 3,
2013
Abstract
In the new member states of the EU which have not yet adopted the euro, previous adoption strategies have come under scrutiny. The spillovers and contagion from the global financial crisis revealed a new threat to the countries’ real convergence goal, namely considerable vulnerability to the transmission of financial instability to the real economy. This paper demonstrates the existence of extreme risks for real convergence and argues in favour of a new adoption strategy which does not announce a target date for the currency changeover and which allows for more flexible and countercyclical monetary, fiscal and wage policies.
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