Langfristige Konsequenzen der Finanzkrise 2008/2009: Nachsichtige Regulierung schadet, flexible Löhne helfen
Reint E. Gropp, Carlo Wix
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2019
Abstract
Die globale Bankenkrise der Jahre 2008/2009 hatte weltweit signifikant negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft, und in vielen Ländern fiel die folgende wirtschaftliche Erholung deutlich langsamer aus als in vorherigen Rezessionen. In den Monaten nach der Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers reduzierten Banken ihre Kreditvergabe an Unternehmen, was zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, einem Rückgang an Investitionen und einer Verringerung der Produktivität führte. Während diese kurzfristigen Effekte in der bisherigen Forschung gut dokumentiert sind, sind die langfristigen Auswirkungen von Bankenkrisen bisher weit weniger gut verstanden. Zwei aktuelle Studien unter IWH-Beteiligung zeigen, dass Bankenkrisen generell negative langfristige Effekte auf das Wachstum von Firmen haben, dass die Rettung von schwachen Banken während der Krise mit Produktivitätsverlusten in späteren Jahren einhergeht, und dass diese negativen langfristigen Effekte durch die Existenz inflexibler Löhne verstärkt werden.
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Bonusbeschränkung bei Banken: Das Ziel der Risikoverringerung wird nicht erreicht
Konstantin Wagner
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2019
Abstract
Im Jahr 2014 trat die Regulierung zur Deckelung der variablen Vergütung von Bankvorständen in der Europäischen Union (EU) in Kraft. Ziel dieser Regulierung ist es, die Anreize zur übermäßigen Risikoübernahme zu vermindern. Dieser Beitrag untersucht, ob die Regulierung ihr erklärtes Ziel erreichen konnte und ob sie zudem mit unbeabsichtigten Konsequenzen einherging. Der Vergleich der Vergütungsniveaus vor und nach Einführung der Deckelung zeigt: Banken haben ihre Vorstände für den Verlust variabler Vergütung mit einer permanenten Erhöhung fixer Vergütungsbestandteile entschädigt. Gleichzeitig nahm die risikogewichtete Rentabilität betroffener Institute ab, was auf ein höheres Eigenrisiko zurückzuführen ist. Abgesichert durch hohe Fixgehälter gehen Banker offenbar höhere Risiken ein. Der befürchtete Exodus talentierter Banker aus Europa blieb aus.
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08.05.2019 • 11/2019
Erweiterung des IWH beschlossen
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern hat dem Antrag des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auf einen großen strategischen Sondertatbestand in Form einer strategischen Erweiterung zugestimmt. Ab dem Jahr 2020 erhält das Institut eine zusätzliche Grundfinanzierung in Höhe von 1,3 Millionen Euro jährlich. IWH-Präsident Reint E. Gropp zeigt sich außerordentlich erfreut über den großen Erfolg.
Reint E. Gropp
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28.01.2019 • 2/2019
Wissenschaftsrat stimmt IWH-Erweiterung zu
Der Wissenschaftsrat befürwortet die Gründung einer neuen Abteilung am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Mit zusätzlichen Forschenden und einem neuen Ansatz will das Institut untersuchen, welche Auswirkungen das Zusammenspiel von unterschiedlichen staatlichen Eingriffen in Finanz- und Arbeitsmärkte auf die Gesamtwirtschaft hat.
Reint E. Gropp
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Banks Response to Higher Capital Requirements: Evidence from a Quasi-natural Experiment
Reint E. Gropp, Thomas Mosk, Steven Ongena, Carlo Wix
Review of Financial Studies,
Nr. 1,
2019
Abstract
We study the impact of higher capital requirements on banks’ balance sheets and their transmission to the real economy. The 2011 EBA capital exercise is an almost ideal quasi-natural experiment to identify this impact with a difference-in-differences matching estimator. We find that treated banks increase their capital ratios by reducing their risk-weighted assets, not by raising their levels of equity, consistent with debt overhang. Banks reduce lending to corporate and retail customers, resulting in lower asset, investment, and sales growth for firms obtaining a larger share of their bank credit from the treated banks.
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Accounting Quality in Banking: The Role of Regulatory Interventions
Manthos D. Delis, Iftekhar Hasan, Maria Iosifidi, Lingxiang Li
Journal of Banking and Finance,
2018
Abstract
Using the full sample of U.S. banks and hand-collected data on enforcement actions over 2000–2014, we analyze the role of these interventions in promoting several aspects of accounting quality. We find that enforcement actions issued for both risk-related and accounting-related reasons lead to significant improvements in accounting quality. This improvement is consistently found for earnings smoothing, big-bath accounting, timely recognition of future loan losses, the association of loan loss provisions with future loan charge offs, loss avoidance, and cash flow predictability and earnings persistence. Most of the effects are somewhat more potent in the crisis period and survive in several sensitivity tests. Our findings highlight the imperative role of regulatory interventions in promoting bank accounting quality.
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Housing Consumption and Macroprudential Policies in Europe: An Ex Ante Evaluation
Antonios Mavropoulos, Qizhou Xiong
IWH Discussion Papers,
Nr. 17,
2018
Abstract
In this paper, we use the panel of the first two waves of the Household Finance and Consumption Survey by the European Central Bank to study housing demand of European households and evaluate potential housing market regulations in the post-crisis era. We provide a comprehensive account of the housing decisions of European households between 2010 and 2014, and structurally estimate the housing preference of a simple life-cycle housing choice model. We then evaluate the effect of a tighter LTV/LTI regulation via counter-factual simulations. We find that those regulations limit homeownership and wealth accumulation, reduces housing consumption but may be welfare improving for the young households.
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Kommentar: Mit bester Absicht in die Krise
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2018
Abstract
Zehn Jahre nach der Lehman-Pleite werden die Finanzmärkte besser kontrolliert denn je. Das kann böse Folgen haben.
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21.03.2018 • 5/2018
Was die Bankenunion blockiert
Die Europäische Kommission will den Europäischen Bankensektor besser regulieren und überwachen. In vielen EU-Mitgliedstaaten werden die dafür notwendigen Richtlinien aber nur sehr zögerlich umgesetzt. Die Hintergründe liegen überraschenderweise kaum im Bereich der Politik und Bankenstruktur, sondern bei den institutionellen Rahmenbedingungen und den schon existierenden Regulierungen in den Mitgliedstaaten, wie Michael Koetter, Thomas Krause und Lena Tonzer vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) herausfanden.
Michael Koetter
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Comments on “Consultation BCBS discussion paper on the regulatory treatment of sovereign exposures”
Michael Koetter, Lena Tonzer
Einzelveröffentlichungen,
2018
Abstract
The BCBS discussion paper on the regulatory treatment of sovereign exposures addresses a so far hardly touched topic as concerns capital regulation. While the regulatory framework has been changed substantially over recent years including the establishment of the European Banking Union, risk weights on sovereign exposures have remained mostly unchanged and sovereign exposures of banks benefit from a favourable capital treatment. This applies despite the fact that the recent European sovereign debt crisis has revealed the potential of a doom loop between bank and sovereign risk and demonstrated that sovereign exposures are by no means “risk-free”. The paper is thus an important proposal how to change the risk evaluation of banks’ sovereign exposures.
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