01.04.2019 • 8/2019
Banken steigern Ertrag, wenn Fusionsschranken fallen
Wenn durch den Wegfall politischer Konsolidierungsbarrieren aus zwei Banken eine wird, wird das neu entstandene Institut deutlich profitabler und nützlicher für die Realwirtschaft. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung von zwangsfusionierten Sparkassen, durchgeführt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Aus der Studie ergeben sich wichtige Erkenntnisse für den deutschen und den europäischen Bankenmarkt.
Michael Koetter
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Private Equity and Financial Fragility During the Crisis
Shai B. Bernstein, Josh Lerner, Filippo Mezzanotti
Review of Financial Studies,
Nr. 4,
2019
Abstract
Does private equity (PE) contribute to financial fragility during economic crises? The proliferation of poorly structured transactions during booms may increase the vulnerability of the economy to downturns. During the 2008 crisis, PE-backed companies decreased investments less than did their peers and experienced greater equity and debt inflows, higher asset growth, and increased market share. These effects are especially strong among financially constrained companies and those whose PE investors had more resources at the crisis onset. In a survey, PE firms report being active investors during the crisis and spending more time working with their portfolio companies.
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Elevated Uncertainty during the Financial Crisis: Do Effects on Subjective Well-being Differ across European Countries?
Lena Tonzer
B.E. Journal of Economic Analysis and Policy,
Nr. 2,
2019
Abstract
This paper focuses on the effect of uncertainty as reflected by financial market variables on subjective well-being. The analysis is based on Eurobarometer surveys, covering 18 countries over the period 2000–2013. Individuals report lower levels of life satisfaction in times of higher uncertainty approximated by stock market volatility. This effect is heterogeneous across respondents: the probability of being unsatisfied is higher for respondents who are older, unemployed, less educated, and live in one of the GIIPS countries of the Euro area. Furthermore, higher uncertainty in combination with a financial crisis increases the probability of reporting low values of life satisfaction.
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28.01.2019 • 2/2019
Wissenschaftsrat stimmt IWH-Erweiterung zu
Der Wissenschaftsrat befürwortet die Gründung einer neuen Abteilung am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Mit zusätzlichen Forschenden und einem neuen Ansatz will das Institut untersuchen, welche Auswirkungen das Zusammenspiel von unterschiedlichen staatlichen Eingriffen in Finanz- und Arbeitsmärkte auf die Gesamtwirtschaft hat.
Reint E. Gropp
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Internationale Konjunkturprognose und konjunkturelle Szenarien für die Jahre 2017 bis 2022
Andrej Drygalla, Oliver Holtemöller, Axel Lindner
IWH Online,
Nr. 5,
2018
Abstract
In der vorliegenden Studie werden zunächst die weltweiten konjunkturellen Aussichten für das Ende des Jahres 2017 und für die Jahre 2018 bis 2022 dargestellt. Die Weltwirtschaft befindet sich in einem Aufschwung. Stimmungsindikatoren deuten auch für die zweite Jahreshälfte 2017 auf eine schwungvolle Weltkonjunktur hin. In den USA, in Japan und im Euroraum steigt die Produktion deutlich schneller als im Trend. Nicht zuletzt wegen der für die Zentralbanken überraschend schwachen Preisdynamik, im Fall der USA auch wegen einer Neueinschätzung der künftigen Finanzpolitik, dürfte die Geldpolitik langsamer als noch im Frühjahr erwartet gestrafft werden. In der vorliegenden Prognose sind keine wesentlichen finanzpolitischen Impulse unterstellt; das gilt auch für die USA. Trotzdem ist für die Jahre 2018 und 2019 mit einer recht kräftigen Expansion der Weltwirtschaft zu rechnen, wobei die Zuwachsraten gegen Ende des Prognosezeitraums allmählich in Richtung der Potenzialraten sinken werden. Die wirtschaftspolitischen Risiken haben sich in den vergangenen Monaten sowohl in den USA als auch in Europa etwas verringert. Erheblich sind allerdings nach wie vor die mit dem protektionistischen Gedankengut der US-Regierung verbundenen Risiken für den internationalen Handel.
Neben dem Basisszenario wird auch die Entwicklung für den Fall skizziert, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion in einer Gruppe von EU-Ländern eine ungünstige, eine sehr ungünstige Wendung (mittelschweres und schweres Negativszenario), oder auch eine günstige Wendung nimmt (Positivszenario). Diese Gruppe besteht aus folgenden Volkswirtschaften: Deutschland, Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Spanien und Tschechien. Das mittelschwere Negativszenario ist so gewählt, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion dieser Ländergruppe im Jahr 2018 gemäß der aus dem Modell resultierenden Wahrscheinlichkeitsverteilung nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% noch geringer ausfällt; das schwere Negativszenario ist so gewählt, dass sich mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 1% eine noch geringere Produktion realisieren dürfte. Das Positivszenario wird schließlich so gewählt, dass es mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 10% zu einer noch höheren Produktion in der Ländergruppe kommen dürfte.
Der weltwirtschaftliche Produktionszuwachs beträgt nach vorliegender Studie in den Jahren 2017 und 2018 je 3,1% (IWF: 3% und 3,1%). Der Ausblick auf die weiteren weltwirtschaftlichen Perspektiven beinhaltet für die Jahre 2019 bis 2022 einen jährlichen Produktionszuwachs, der mit knapp 3,0% nur etwas unterhalb seines derzeitigen Niveaus liegt. Im Fall eines mittelschweren Einbruchs bleibt die Zuwachsrate der europäischen Ländergruppe im Jahr 2018 mit 0,2% um 1,7 Prozentpunkte unter der Rate im Basisszenario, im Fall eines schweren Einbruchs mit -1,2% um 3,1 Prozentpunkte. Besonders stark bricht in den negativen Risikoszenarien die Produktion in Griechenland, Irland, Spanien und der Slowakei ein. Der weltwirtschaftliche Schock reduziert die Produktion in Deutschland erst einmal etwas stärker als im Durchschnitt der Ländergruppe, die deutsche Wirtschaft erholt sich dann aber besonders rasch. All diese Ergebnisse entsprechen im Prinzip den Auswirkungen, welche die Finanzkrise und die Große Rezession in den einzelnen europäischen Ländern hatten.
Die länderspezifischen Szenarien erlauben auch die Antwort auf die Frage, wie stark die deutsche Wirtschaft von dem Wirtschaftseinbruch eines bestimmten Landes aus dem europäischen Länderkreis betroffen ist. Es zeigt sich, dass es für Deutschland nur bei einem schweren Einbruch der Konjunktur in Großbritannien zu nennenswerten Produktionsverlusten kommt. Über die Jahre zwischen 2018 und 2022 betragen sie 0,3 Prozentpunkte. Zuletzt wird ein Szenario betrachtet, in dem ein mehrjähriger weltwirtschaftlicher Wirtschaftseinbruch mit einer deutlichen Erhöhung der Zinsen einhergeht. Ein solches Szenario könnte sich etwa aus einem Verlust an Vertrauen von Unternehmen und Haushalten in die Stabilitätsorientierung der Geldpolitik entwickeln. In einem solchen Fall können die Zentralbanken gezwungen sein, ihre Reputation durch eine Hochzinspolitik wieder herzustellen auch unter Inkaufnahme einer längeren Phase gesamtwirtschaftlicher Unterauslastung.
Interessant ist der Vergleich zwischen den Produktionsverlusten im mit dem Zinsanstieg einhergehenden langfristigen Risikoszenario mit denen im Fall eines globalen schweren Einbruchs: Es zeigt sich, dass die Verluste über die Jahre 2018 bis 2022 gerechnet neben Griechenland in Spanien, den Niederlanden und Großbritannien am höchsten sind. Alle drei Länder sind bekannt für ausgeprägte Zyklen auf den Häusermärkten. Sie sind wegen der großen Bedeutung der Zinsen für die Immobilienwirtschaft von Zinsschwankungen besonders abhängig.
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SMEs and Access to Bank Credit: Evidence on the Regional Propagation of the Financial Crisis in the UK
Hans Degryse, Kent Matthews, Tianshu Zhao
Journal of Financial Stability,
2018
Abstract
We study the sensitivity of banks’ credit supply to small and medium size enterprises (SMEs) in the UK with respect to the banks’ financial condition before and during the financial crisis. Employing unique data on the geographical location of all bank branches in the UK, we connect firms’ access to bank credit to the financial condition (i.e., bank health and the use of core deposits) of all bank branches in the vicinity of the firm for the period 2004–2011. Before the crisis, banks’ local financial conditions did not influence credit availability irrespective of the functional distance (i.e., the distance between bank branch and bank headquarters). However, during the crisis, we find that SMEs with banks within their vicinity that have stronger financial conditions faced greater credit availability when the functional distance is close. Our results point to a “flight to headquarters” effect during the financial crisis.
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Kommentar: Mit bester Absicht in die Krise
Reint E. Gropp
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2018
Abstract
Zehn Jahre nach der Lehman-Pleite werden die Finanzmärkte besser kontrolliert denn je. Das kann böse Folgen haben.
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On DSGE Models
Lawrence J. Christiano, Martin S. Eichenbaum, Mathias Trabandt
Journal of Economic Perspectives,
Nr. 3,
2018
Abstract
The outcome of any important macroeconomic policy change is the net effect of forces operating on different parts of the economy. A central challenge facing policymakers is how to assess the relative strength of those forces. Economists have a range of tools that can be used to make such assessments. Dynamic stochastic general equilibrium (DSGE) models are the leading tool for making such assessments in an open and transparent manner. We review the state of mainstream DSGE models before the financial crisis and the Great Recession. We then describe how DSGE models are estimated and evaluated. We address the question of why DSGE modelers—like most other economists and policymakers—failed to predict the financial crisis and the Great Recession, and how DSGE modelers responded to the financial crisis and its aftermath. We discuss how current DSGE models are actually used by policymakers. We then provide a brief response to some criticisms of DSGE models, with special emphasis on criticism by Joseph Stiglitz, and offer some concluding remarks.
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Banks Fearing the Drought? Liquidity Hoarding as a Response to Idiosyncratic Interbank Funding Dry-ups
Helge Littke, Matias Ossandon Busch
IWH Discussion Papers,
Nr. 12,
2018
Abstract
Since the global financial crisis, economic literature has highlighted banks’ inclination to bolster up their liquid asset positions once the aggregate interbank funding market experiences a dry-up. To this regard, we show that liquidity hoarding and its detrimental effects on credit can also be triggered by idiosyncratic, i.e. bankspecific, interbank funding shocks with implications for monetary policy. Combining a unique data set of the Brazilian banking sector with a novel identification strategy enables us to overcome previous limitations for studying this phenomenon as a bankspecific event. This strategy further helps us to analyse how disruptions in the bank headquarters’ interbank market can lead to liquidity and lending adjustments at the regional bank branch level. From the perspective of the policy maker, understanding this market-to-market spillover effect is important as local bank branch markets are characterised by market concentration and relationship lending.
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Aktuelle Trends: Nach wie vor große Branchenunterschiede bei der
Weiterbildung
Eva Dettmann
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2018
Abstract
Seit dem Ende der Finanzkrise steigt der Anteil der Beschäftigten, deren Weiterbildung vom Betrieb unterstützt wird, wieder kontinuierlich an. Der aktuelle Wert liegt bei ca. einem Drittel der Beschäftigten in Gesamtdeutschland. Die Weiterbildungsquote ostdeutscher Beschäftigter liegt aktuell bei 35% gegenüber 33% der westdeutschen Beschäftigten.
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