Grips und Beton
Joachim Ragnitz
Externe Publikationen,
Nr. 31,
2006
Abstract
Ein häufig geäußerter Vorwurf lautet, daß sich die ostdeutschen Länder zu hohe laufende Ausgaben leisten und damit die für den Aufbau Ost vorgesehenen Gelder für konsumtive Zwecke verwenden. In diesem Beitrag wird ausgehend von einer Klassifikation der Ausgaben gezeigt, daß dieser Vorwurf in dieser Allgemeinheit nicht gerechtfertigt ist. Tatsächlich ist auch ein Teil der laufenden Ausgaben "wachstumsrelevant"; gleichzeitig gilt dies für einen Teil der investiven Ausgaben nicht. Der Artikel plädiert deshalb für eine differenziertere Betrachtung der Ausgabenstrukturen in den öffentlichen Haushalten. Anstelle einer pauschalen Kürzung laufender Ausgaben sollte bei notwendigen Konsolidierungsschritten auch die Wachstumswirksamkeit der einzelnen Ausgabenkategorien berücksichtigt werden.
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Die Learning Economy aus Netzwerkperspektive: Mechanismen und Probleme
Michael Schwartz
Jenaer Beiträge zur Wirtschaftsforschung,
Nr. 4,
2006
Abstract
Im Mittelpunkt der gegenwärtigen ökonomischen Entwicklung steht verstärkt Wissen als fundamentale Ressource und Triebkraft wirtschaftlichen Wachstums sowie Lernen als der bedeutendste Prozess. Diese Sichtweise wird durch das theoretische Konstrukt der Learning Economy beschrieben. Die Organisationsform des Netzwerkes gilt dabei als geeignetes Arrangement, um die Teilnahme an Lernprozessen sowie den Zugangs zu einer breiten und diversifizierten Wissensbasis zu gewährleisten. In der vorliegenden Arbeit werden im Rahmen der konzeptionellen Charakteristika der Learning Economy die möglichen Ausprägungen einer aktiven Netzwerktätigkeit, die erfolgsdeterminierenden Mechanismen eines Netzwerkes als auch die mit einem Netzwerkarrangement verbundenen Probleme dargelegt. Es zeigt sich einerseits, dass Netzwerke grundsätzlich einen geeigneten Mechanismus darstellen, um den Notwendigkeiten einer Learning Economy zu begegnen. Andererseits wird ersichtlich, dass die Funktionsfähigkeit von Netzwerken und das Ausschöpfen der vorhandenen Möglichkeiten keinesfalls ohne konstante Anstrengungen der Partner und ein detailliertes Verständnis der zentralen Wirkungszusammenhänge erreicht werden kann. Daher ist die zum Teil euphorisch praktizierte Netzwerkdiskussion in mancher Hinsicht differenziert zu betrachten. Besonders der Abfluss ökonomisch sensiblen Wissens, der nicht-wechselseitige Wissensaustausch sowie die Abschottung bestimmter regionaler Netzwerkstrukturen können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.
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(K)Ein Weg aus der Arbeitslosigkeit? Evaluation von Weiterbildungsmaßnahmen für verschiedene Zielgruppen
Eva Reinowski, Birgit Schultz, Jürgen Wiemers
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 14,
2004
Abstract
Die Förderung der beruflichen Weiterbildung ist eines der wichtigsten Instrumente der Arbeitsmarktpolitik in den neuen Bundesländern. Ob damit tatsächlich die Integration in den ersten Arbeitsmarkt beschleunigt wird, ist Gegenstand der aktuellen Diskussion. Welche Personengruppen ihre Beschäftigungschancen durch Weiterbildung besonders verbessern können, wurde bisher allerdings nur selten untersucht. In diesem Beitrag wird eine differenzierte Analyse des Maßnahmeeffekts auf die Arbeitslosigkeitsdauer sächsischer Weiterbildungsteilnehmer vorgestellt, bei der insbesondere auch die Zielgruppen der aktiven Arbeitsmarktpolitik untersucht werden. Damit soll eine Antwort auf die Frage, welche persönlichen, ökonomischen und institutionellen Faktoren den Beschäftigungserfolg der geförderten Maßnahmen beeinflussen, gefunden werden. Für die einzelnen Gruppen lassen sich graduell unterschiedliche Ergebnisse feststellen, was darauf hindeutet, dass die untersuchten Faktoren den Maßnahmeeffekt beeinflussen. Allerdings kann für keine der analysierten Gruppen ein positiver Beschäftigungseffekt beobachtet werden.
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Sinkende Einwohnerzahlen und steigende Kosten für kommunale Leistungen
Peter Haug
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2004
Abstract
Der Bevölkerungsschwund in vielen ostdeutschen Städten und Gemeinden hat nicht nur einen steigenden Gebäudeleerstand zur Folge, sondern verteuert auch die Versorgung mit leitungsgebundenen Versorgungsleistungen. Der Beitrag befasst sich daher am Beispiel der öffentlichen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung mit der empirischen Analyse der Abhängigkeit der Versorgungskosten pro Einwohner von der Bevölkerungszahl und -dichte. Dazu werden, anders als in vergleichbaren Studien, auf der Basis geeigneter betrieblicher Kostendaten die räumlichen Differenzen der Verteilungskosten pro Einwohner innerhalb einer Fallbeispielkommune ermittelt. Dabei stellt vor allem die Wahl der geeigneten räumlichen Schlüsselgröße ein zentrales Problem dar. Die Ergebnisse belegen die Kostenvorteile bei der Versorgung dichtbesiedelter Stadtteile mit netzgebundenen Leistungen. Als Konsequenz sollten unter anderem mögliche steigende Versorgungskosten pro Einwohner beim „Stadtumbau Ost“ stärker als bisher berücksichtigt werden.
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Verschlechterung der Beschäftigungschancen durch Teilnahme an Arbeitsbeschaffungs- und Strukturanpassungsmaßnahmen - Oder gibt es Ausnahmen?
Eva Reinowski, Birgit Schultz, Jürgen Wiemers
Statistik in Sachsen,
2004
Abstract
In diesem Beitrag wird eine differenzierte Analyse der Maßnahmeeffekte bei Teilnahme an einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) oder einer Strukturanpassungsmaßnahme (SAM) auf die Arbeitslosigkeitsdauer der Teilnehmer vorgestellt. Die Effekte werden für die gesamte Teilnehmergruppe und Untergruppen, die anhand ausgewählter persönlicher Merkmale gebildet worden sind, untersucht. Wenngleich für die einzelnen Gruppen graduell unterschiedliche Ergebnisse festzustellen sind, kann für keine ein positiver Maßnahmeneffekt ermittelt werden.
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Risikoorientierte Prämiendifferenzierung in der Kfz-Haftpflichtversicherung
Christian Growitsch, R. Schwarze, H.-P. Schwintowski, Thomas Wein
Externe Publikationen,
2004
Abstract
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Keine Euro-Schwäche durch die EU-Erweiterung
Thomas Linne
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2004
Abstract
Mit dem EU-Beitritt der neuen Mitgliedsländer wird die Zusammensetzung der im Euroraum vertretenen Länder heterogener werden. Dies könnte den Außenwert des Euro schwächen. Inflations-differenzen zwischen den Länder als eine Ursache für dieses Phänomen werden allerdings im Zuge des fortschreitenden Konvergenzprozesses innerhalb der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) verschwinden. Auch von einer Vergrößerung des EZB-Rats, dem maßgeblichen Gremium für die Ausrichtung der europäischen Geldpolitik, ist keine Beeinträchtigung der stabilitätsorientierten Politik zu erwarten. Gleichwohl bestehen für die neuen EU-Mitglieder vor der Aufnahme in die Eurozone weiterhin Wechselkursrisiken fort, die auch die Stabilität des Euro berühren würden. Diese Risiken, obgleich eher gering einzuschätzen, bestehen insbesondere in volatilen Kapitalströmen. Eine durch starke Kapitalabflüsse ausgelöste Abwertung der Wechselkursparitäten während der Heranführungsphase zur Eurozone würde den Marktteilnehmern die fehlende Beitrittsreife der Eurozonen-Kandidaten signalisieren und auch die Stabilität des Euro-Wechselkurses berühren.
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Differenzierte Ertragslage im Industriebereich Chemie Ostdeutschlands
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2004
Abstract
Der Beitrag behandelt die Entwicklung der Kosten- und Ertragslage im ostdeutschen Industriebereich Chemie seit Anfang der 90er Jahre. Er zeigt: die ostdeutschen Anbieter in der chemischen Industrie haben die Lohnstückkostenposition ihrer westdeutschen Konkurrenten im Jahr 2001 unterboten. Sie haben jedoch im Schnitt die Gewinnzone noch nicht erreicht. Deutlich günstiger ist dagegen die Ertragslage in der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie. Allerdings differiert hier die Rendite zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen erheblich. Die sehr unterschiedliche Ertragslage sollte bei allen Entscheidungen, die Einfluss auf die Kosten nehmen, so auch bei der Tarifrunde 2004, beachtet werden.
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Aktuelle Trends: Wirtschaftliche Situation der Kreise an der Grenze zu Polen und Tschechien: nicht ohne Probleme, aber auch nicht nur mit Schwächen
Rupert Kawka
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2004
Abstract
Vielfach wird die Vermutung geäußert, dass die wirtschaftliche Lage in den Kreisen und kreisfreien Städten entlang der sich wandelnden EU-Außengrenze im Vergleich zu den im Binnenland liegenden Regionen ungünstiger sei. Wird die Arbeitslosenquote betrachtet, dann zeigt sich, dass der in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen ohnehin schon hohe Wert in den ostdeutschen Grenzregionen mit einem Prozentpunkt leicht darüber liegt. In Bayern ist die Disparität zwischen Binnenland und Grenzregion deutlicher, hier beträgt die Differenz 3 Prozentpunkte.
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Erwerbsorientierungen von Frauen und Einstellungen zu Erwerbstätigkeit und Familie
Andrea Besenthal, Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2004
Abstract
Für Deutschland zeigen sich trotz inzwischen weitestgehend einheitlicher institutioneller Rahmenbedingungen nach wie vor deutliche Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung von ost- und westdeutschen Frauen. Die Zahl der erwerbstätigen Frauen ist in den letzten Jahren in den alten Bundesländern gestiegen; in den neuen Ländern ist sie leicht gesunken, bewegt sich aber dennoch auf hohem Niveau. Diese Differenzen lassen sich erklären durch die unterschiedlichen Erwerbsmuster, die bei der Wiedervereinigung aufeinander trafen, aber auch durch unterschiedliche ökonomische Gegebenheiten in den Haushalten und dem regional und qualitativ unterschiedlichen Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen.
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