IWH-Frühwarnindikatoren für Finanzkrisen in Mittel- und Osteuropa: Weitere Entspannung – Problemfall Ungarn
Ibolya Mile
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2003
Abstract
Die aktuelle Analyse der Frühwarnindikatoren für Finanzkrisen des IWH signalisiert eine Fortsetzung der bisherigen Entspannung in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Als Ausnahme von dieser Entwicklung gilt immer noch Ungarn, wo entgegenwirkende wirtschaftspolitische Maßnahmen nicht mehr hinausgeschoben werden dürfen. Hierzu zählen nicht nur fiskalische Maßnahmen zur Einschränkung der inländischen Nachfrage, sondern auch die Etablierung einer wirksamen Geldpolitik. Ein positives Beispiel ist Polen, wo das Gefahrenpotenzial einer Finanzkrise durch externe Faktoren, aber auch durch geldpolitische Maßnahmen erheblich gesenkt wurde. Doch eine fiskalische Restriktion muss auch hier noch erfolgen.
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Aktuelle Trends - Die Unternehmenslücke in Ostdeutschland schließt sich noch nicht
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2003
Abstract
Die Unternehmensdichte gehört mit zu den wichtigsten Entwicklungsdeterminanten einer Region, denn sie beeinflusst die Beschäftigung, den Wettbewerb und das Innovationsgeschehen. Gemessen an den Verhältnissen in Westdeutschland hat Ostdeutschland eine Unternehmenslücke. Die Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen je 10 000 Einwohner, die hier als Indikator zur näherungsweisen Abbildung der Unternehmensdichte verwendet wird, lag im Jahr 2001 in den ostdeutschen Flächenländern bei 293 im Vergleich zu 367 in den westdeutschen Flächenländern.
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Entwicklungspotenziale und -hemmnisse ehemaliger ostdeutscher Braunkohletagebauregionen – Das Fallbeispiel des Geiseltals in Sachsen-Anhalt
Peter Franz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2003
Abstract
Die Sanierung ehemaliger Braunkohletagebaustandorte stellt ein wichtiges Teilstück des seit 1990 stattfindenden ökonomischen und ökologischen Umstrukturierungsprozesses in Ostdeutschland dar. Durch den Sanierungsfortschritt werden in jüngerer Zeit vermehrt rekultivierte Flächen für neue Nutzungen wieder verfügbar und bereichern das Entwicklungspotenzial der betreffenden Regionen. Diese neu entstehenden Potenziale werden jedoch nicht automatisch für die Wirtschaftsentwicklung der betreffenden Region wirksam, sondern werden in ihrer Wirkung durch verschiedene Hemmnisse und Risiken gebremst. Im Fall des ehemaligen Tagebaustandorts des Geiseltals im Süden Sachsen-Anhalts zeigen sich solche Hemmnisse in Form einer starken Gebundenheit an die Bergbau- und Industrietradition, in den expandierenden Flächenschutzinteressen von Naturschutzorganisationen und in den nicht anforderungsgerechten Organisationsformen der regionalen politischen Kräfte. Bei Festlegung auf eine tourismusbezogene Entwicklungsstrategie ergeben sich Risiken bezüglich der tatsächlichen Dauer des restlichen Rekultivierungsprozesses und durch konkurrierende Standorte mit ähnlichen Entwicklungszielen.
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Standortbedingungen für die New Economy in strukturschwachen Regionen: Das Beispiel Sachsen-Anhalt
Walter Komar
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2003
Abstract
Der Artikel präsentiert Befunde einer Analyse der Standortbedingungen für die New Economy in Sachsen-Anhalt, d. h. für die Sektoren der modernen Biotechnologie und der modernen Informationstechnologie. Hierfür wurden die Standortbedingungen zwischen Sachsen-Anhalt und der Raumordungsregion (ROR) München verglichen, die zu den fortgeschrittenen Regionen in diesen Branchen in Deutschland zählt. Erwartungsgemäß schneidet die ROR München bei den meisten Feldern besser ab. Die Analyse zeigt aber auch, dass noch nicht so fortgeschrittene Regionen auch Entwicklungschancen in neuen Branchen haben. Dazu müssen diese Regionen ihre Potentiale und Standortvorteile noch besser nutzen sowie noch vorhandene Standortdefizite abbauen.
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Das Europa der Kommunen: Zwischen (Selbst-)Entmündigung und Entwicklungschancen im europäischen Standortwettbewerb
Martin T. W. Rosenfeld
Diskurs kommunal 2003 – Kommunen in Europa,
2003
Abstract
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Merger Control and Competition Policy in Central East Europe in view
Johannes Stephan
ICFAI Journal of International Business Law,
2003
Abstract
Im Zuge der Beitrittsverfahren sind die EU Kandidatenländer gezwungen, das institutionelle Regelwerk der Union (den acquis communautaire) voll- ständig zu übernehmen. Dabei handelt es sich um ein Regelwerk, das in ausgereiften Marktwirtschaften gewachsen ist. Es stellt sich somit die Frage nach seiner Kompatibilität für die noch recht jungen Marktwirtschaften in Mittel- und Osteruropa mit ihrem deutlich niedrigeren Entwicklungsniveau. Potentielle Konfliktpunkte könnten insbesondere bei der Ausgestaltung und Durchsetzung der Wettbewerbspolitik erwartet werden: Viele (ehemalige) Staatsunternehmen im Restrukturierungsprozess sind bisher nicht wett- bewerbsfähig, staatliche Beihilfen und eine laxere Kontrolle von Marktmacht könnten Wettbewerbsverzerrungen im gemeinsamen europäischen Markt hervorrufen. Tatsächlich zeigt sich aber, dass die Kandidatenländer nicht nur bereits das vollständige diesbezügliche Regelwerk implementiert haben, auch zeigt die Analyse der behandelten Fälle, dass die Durchsetzung der Wettbewerbspolitik dort den strengen Vorgaben der EU entspricht: Der pragmatische Weg Ungarns greift lediglich dort in den Markt ein, wo regionale und soziale Ungleichgewichte zu korrigieren sind, Polen hält streng die vorgegebenen Regeln zur Verhinderung monopolistischer Marktmacht ein und hat fiskalische Kontrollmechanismen seiner staatlichen Beihilfepolitik installiert. Insgesamt scheinen die Kandidatenländer die Wettbewerbspolitik des europäischen Binnenmarktes also durchaus zu verkraften. Als problematisch erwies sich aber vor allem die Definition des relevanten Marktes für die besonders offenen Volkswirtschaften in Mittel- und Osteuropa. Eine mögliche Handlungsempfehlung bestünde in einer weniger regelgebundenen Behandlung der Wettbewerbspolitik, die proaktiv Fall für Fall gesondert betrachtet. Dieses Argument wird insofern weiter unterstützt, als sich die institutionelle Kooperation zwischen der EU Kommission und den Kandidatenländern erst im Aufbau befindet, die neuen Mitglieder sich also am unteren Ende der institutionellen Lernkurve befinden.
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Ausländische Direktinvestitionen in der nachholenden wirtschaftlichen Entwicklung Mittelosteuropas
Jutta Günther
Gegen den Strich. Ökonomische Theorie und politische Regulierung.,
2003
Abstract
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Gesamtwirtschaftliche Beschäftigungswirkungen von Großinvestitionen
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus: Neuere Anwendungsfelder der Input-Output-Analyse in Deutschland - Beiträge zum Halleschen Input-Output Workshop 2002
2003
Abstract
Der Aufbau wettbewerbsfähiger marktwirtschaftlicher Strukturen in den neuen Bundesländern erweist sich als ein langwieriger Prozess. Er erschöpft sich nicht in der Errichtung der systemadäquaten Institutionen. Dies geschah nach dem Untergang der DDR recht schnell auf deren Gebiet durch die Übernahme der Einrichtungen und des Regelwerks der sozialen Marktwirtschaft der alten Bundesrepublik Deutschland. Der Aufbau ist bis heute eng mit der Entwicklung eines Unternehmenssektors verbunden, der sich auf einen neuen Produktionsapparat und attraktive Infrastrukturanlagen stützen kann. Allein modern ausgerüstete Unternehmen mit innovativen Produktangeboten sichern in der Wettbewerbswirtschaft Arbeitsplätze und Einkommen.
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Economic outlook for the Euro area 2003
Christian Dreger, Axel Lindner, Udo Ludwig, Klaus Weyerstraß
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2003
Abstract
Der vorliegende Beitrag enthält die Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum, die das IWH im Rahmen des European Forecasting Network im Frühjahr erstellt hat. Darin wird ein moderater Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,2% in diesem auf 2,1% im kommenden Jahr erwartet. Die derzeitige Wachstumsschwäche ist vor allem strukturell bedingt. Zu nennen sind insbesondere die Arbeitsmärkte, die in den meisten Ländern zu wenig flexibel sind.
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Zur Ausstattung der deutschen Regionen entlang der Grenze zu Polen mit wichtigen Wachstumsfaktoren
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2003
Abstract
Die deutschen Regionen entlang der Grenze zu Polen gelten als wirtschaftlich schwach. Über deren künftige wirtschaftliche Entwicklung besteht – nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden EU-Osterweiterung – große Unsicherheit. Vor diesem Hintergrund versucht der Beitrag, mehr Licht in die Debatte über die Zukunft der Grenzregionen zu bringen. Die Untersuchungsergebnisse zeigen zweierlei. Erstens ist der Grenzraum kein homogener Raum. Einzelne Teilräume weisen durchaus Stärken auf: die Universitätsstädte – erwartungsgemäß – beim Humankapital und beim Dienstleistungsbesatz. Andere Kreise zeichnen sich durch einen hohen Industriebeschäftigtenanteil und durch überdurchschnittliche Industrieinvestitionen aus. Zweitens sind zwar die Grenzregionen bei der Ausstattung mit wichtigen Wachstumsdeterminanten im Durchschnitt etwas schlechter als Ostdeutschland als Ganzes gestellt. Dies trifft aber auch auf viele andere strukturschwache Regionen in Ostdeutschland zu. Gravierender als die intra-ostdeutschen Unterschiede fallen die Unterschiede im Vergleich zu den alten Ländern aus.
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