10.04.2025 • 13/2025
Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2025: Geopolitischer Umbruch verschärft Krise – Strukturreformen noch dringlicher
Die deutsche Wirtschaft tritt auch 2025 auf der Stelle. In ihrem Frühjahrsgutachten prognostizieren die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das laufende Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 0,1%. Für das Jahr 2026 erwarten die Institute einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,3%. Kurzfristig belasten die neue US-Zollpolitik und die wirtschaftspolitische Unsicherheit die Wirtschaft in Deutschland. Die Mittel aus den zusätzlichen Verschuldungsspielräumen dürften nach und nach expansiv wirken, drohen aber den privaten Konsum und private Investitionen zu verdrängen.
Oliver Holtemöller
Lesen
13.03.2025 • 10/2025
Konjunktur aktuell: Zeitenwende für die deutsche Wirtschaft?
Die außenpolitischen Rahmenbedingungen haben sich mit den drohenden Handelskriegen und der Verschlechterung der Sicherheitslage in Europa grundsätzlich geändert. Die deutsche Politik schafft mit weitreichenden Änderungen an der Schuldenbremse die Voraussetzungen für schuldenfinanzierte zusätzliche Verteidigungsaufgaben. Das bringt für die deutsche Wirtschaft große Risiken, daneben aber auch Chancen mit sich. Derweil ist die Konjunktur weiter im Abschwung. Nach der Frühjahrsprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2025 etwa so hoch sein wie im Vorjahr und erst im Jahr 2026 nennenswert zulegen, u. a. weil die Unsicherheit über die deutsche Wirtschaftspolitik nach der Regierungsbildung abnehmen dürfte, sodass die Sparquote der privaten Haushalte wieder etwas zurückgehen wird und die schuldenfinanzierten staatlichen Mehrausgaben allmählich nachfragewirksam werden. Die IWH-Konjunkturforscher prognostizieren für 2025 einen BIP-Zuwachs von 0,1%. Im Dezember waren sie noch von einem Zuwachs von 0,4% für 2025 ausgegangen. Ähnlich sind die Aussichten für Ostdeutschland, wo die Produktion allerdings, anders als in Deutschland insgesamt, im Jahr 2024 leicht gestiegen sein dürfte.
Oliver Holtemöller
Lesen
Banken und Finanzmarktunion: Wo stehen wir?
Reint E. Gropp, Vera Wolter
KritV Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft,
Nr. 3,
2024
Abstract
Schon seit vielen Jahren ist das Produktivitätswachstum in den USA höher als in Europa, was zu immer größer-werdenden Unterschieden im Pro-Kopf-Einkommen zwischen den beiden Ländern führt. Dieser Artikel dokumentiert, dass die geringere Firmendynamik, das heißt, weniger Eintritt und Austritt von Firmen in den Markt und damit weniger Innovation, ein wichtiger erklärender Faktor für die Unterschiede im Produktivitätswachstum darstellen. Im zweiten Teil des Beitrags werden die drei wichtigsten Initiativen der EU-Politik gegenübergestellt und aufgezeigt, welche Ziele sie verfolgen und wie mehr oder weniger erfolgreich sie tatsächlich implementiert werden. Während ein stabileres Bankensystem für den Erfolg der Bankenunion spricht, kann wenig Fortschritt im Bereich der theoretisch erfolgsversprechenden Absichten und Mechanismen der Kapitalmarktunion verzeichnet werden. Es ist anzuzweifeln, ob der Chips Act die angestrebten geostrategischen Ziele erfüllen kann. Initiativen auf nationaler Ebene bleiben aufgrund der Komplexität und Fragmentierung der europäischen Kapitalmärkte ein wichtiger Faktor.
Artikel Lesen
Konjunktur
Gemeinschafts-diagnose Frühjahr 2025 Geopolitischer Umbruch verschärft Krise – Strukturreformen noch dringlicher 10. April 2025 Die deutsche Wirtschaft tritt auch 2025 auf der…
Zur Seite
Forschungsgruppen
Unsere Forschungsgruppen Anpassungsfähigkeit und Resilienz des Finanzsystems Banken, Regulierung und Anreizstrukturen Betriebliche Dynamiken und Beschäftigungsergebnisse Bildung,…
Zur Seite
Forschungscluster
Drei Forschungscluster Jede IWH-Forschungsgruppe ist einem themenorientieren Forschungscluster zugeordnet. Die Cluster stellen keine eigenen Organisationseinheiten dar, sondern…
Zur Seite
Global Banks and Synthetic Funding: The Benefits of Foreign Relatives
Fernando Eguren-Martin, Matias Ossandon Busch, Dennis Reinhardt
Journal of Money, Credit and Banking,
Nr. 1,
2024
Abstract
Abstract This paper examines the effect of dislocations in foreign currency (FX) swap markets ("CIP deviations") on bank lending. Using data from UK banks we show that when the cost of obtaining swap-based funds in a particular foreign currency increases, banks reduce the supply of cross-border credit in that currency. This effect is increasing in the degree of banks' reliance on swap-based FX funding. Access to foreign relatives matters as banks employ internal capital markets to shield their cross-border FX lending supply from the described channel. Partial substitution occurs from banks outside the UK not affected by changes in synthetic funding costs.
Artikel Lesen
Capital Markets Union: Database of Directives and Regulations
Moritz Emlein, Eleonora Sfrappini, Lena Tonzer, Cristina Zgherea
IWH Technical Reports,
Nr. 2,
2022
Abstract
In 2015, the European Commission adopted the Capital Markets Union (CMU) action plan. The plan aims to deepen financial integration and harmonize international standards for investments within the European Union (EU) and it outlines several actions to be implemented in order to address twelve key priority areas. We assemble a database of the legislative acts that implement the CMU. The dataset includes a list of directives and regulations at the EU level with information on publication, entry into force, and transposition dates as well as brief descriptions. This information might be useful in empirical analyses assessing the effectiveness of components of the CMU.
Artikel Lesen
Firm Social Networks, Trust, and Security Issuances
Ming Fang, Iftekhar Hasan, Zenu Sharma, An Yan
European Journal of Finance,
Nr. 4,
2022
Abstract
We observe that public firms are more likely to issue seasoned stocks rather than bonds when theirs boards are more socially-connected. These connected issuers experience better announcement-period stock returns and attract more institutional investors. This social-connection effect is stronger for firms with severe information asymmetry, higher risk of being undersubscribed, and more visible to investors. Our conjecture is this social-network effect is driven by trust in issuing firms. Given stocks are more sensitive to trust, these trusted firms are more likely to issue stocks than bonds. Trustworthiness plays an important role in firms’ security issuances in capital markets.
Artikel Lesen
Macroprudential Policy and Intra-Group Dynamics: The Effects of Reserve Requirements in Brazil
Chris Becker, Matias Ossandon Busch, Lena Tonzer
Journal of Corporate Finance,
December
2021
Abstract
We examine whether liquidity dynamics within banking groups matter for the transmission of macroprudential policy. Using matched bank headquarters-branch data for identification, we find a lending channel of reserve requirements for municipal branches whose headquarters are more exposed to the policy tool. The result is driven by the 2008–2009 crisis and is stronger for state-owned branches, especially when being less profitable and liquidity constrained. These findings suggest the presence of cross-regional distributional effects of macroprudential policies operating via internal capital markets.
Artikel Lesen