Das bedingungslose Grundeinkommen als Perspektive des Sozialstaats in Deutschland
Ingmar Kumpmann, I. Hohenleiter
BIEN-Schweiz (Hrsg.), Die Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens,
2010
Abstract
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21.10.2010 • 60/2010
Kerstenetzky Award 2010 für Young Economists
Dipl.-Volkswirtin Katja Drechsel und Dipl.-Volkswirt Rolf Scheufele wurden bei der 30. CIRET-Konferenz vom 13. bis 16. Oktober 2010 in New York für ihre Arbeit zum Thema “Should we trust in Leading Indicators? – Evidence from the Recent Recession” mit dem Isaac Kerstenetzky Award 2010 für Young Economists (Honourable Mention) geehrt. Sie erhalten diese Aus-zeichnung auf Grundlage ihrer Arbeit zur Untersuchung der Prognosegüte von konjunkturellen Frühindikatoren in Deutschland in der Rezession 2008/2009.
Hans-Helmut Kotz
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Sind Innovatoren erfolgreicher als Nicht-Innovatoren? Eine empirische Analyse für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland
A. Crimmann, K. Evers, Jutta Günther, Katja Guhr, Marco Sunder
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2010
Abstract
Innovationen gelten als Triebfeder der wirtschaftlichen Entwicklung und der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit. Von besonderem Interesse sind Produkte, die ein Unternehmen erstmals in den Markt einführt bzw. für die das Unternehmen einen neuen Markt erschließen muss. Diese Innovationen bezeichnet man als Marktneuheiten. Aus ökonomischer Sicht stellt sich die Frage, ob Unternehmen, die solche Marktneuheiten hervorbringen, erfolgreicher sind als nicht innovierende Unternehmen. Als Erfolgsindikatoren lassen sich die Entwicklung der Beschäftigung, des Umsatzes, des Gewinns und der Ertragslage heranziehen. Die zu vergleichenden innovierenden und nicht innovierenden Unternehmen sollten aber in ihren sonstigen betrieblichen Merkmalen (wie der Größe oder Branche) auch tatsächlich miteinander vergleichbar sein. Dies wird mit einem Matching-Verfahren erreicht. Die Ergebnisse der mit dem IAB-Betriebspanel für das Verarbeitende Gewerbe durchgeführten Analyse zeigen, dass sich im Durchschnitt die innovierenden Betriebe in den Neuen Ländern im Vergleich zu nicht innovierenden Betrieben durch einen Vorsprung bei der Entwicklung von Beschäftigung und Umsatz auszeichnen. Dieser Abstand ist bei Betrieben in Ostdeutschland etwas größer als bei Betrieben in den Alten Bundesländern. Mit Blick auf die Produktivitätsentwicklung und die Ertragslage finden sich keine statistisch belastbaren Unterschiede zwischen Innovatoren und Nicht-Innovatoren. Die Ergebnisse stellen die hohe Bedeutung von Innovationen für die wirtschaftliche Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit nicht infrage. Sie liefern aber einen Hinweis darauf, dass – bezogen auf Marktneuheiten – auch nicht innovierende Unternehmen (zumindest mittelfristig) Wege finden, sich in ihrer betrieblichen Performance zu behaupten.
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Soziale Armut im Alter
Herbert S. Buscher, Ingmar Kumpmann, Li Huan
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2010
Abstract
Relative Armut in unterschiedlichen Bevölkerungsschichten rückt seit einigen Jahren verstärkt in die öffentliche Diskussion – sei es als Armut von Kindern, Langzeitarbeitslosen oder Geringverdienern, Alleinerziehenden oder Rentnern. Bei der Festlegung, wer arm ist, hat das persönliche Einkommen einen sehr hohen Stellenwert. Materielle Armut ist aber nur eine Seite der Medaille; die andere Seite besteht darin, dass von Armut betroffene oder bedrohte Personen häufig auch nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können – sei es, dass sie ausgegrenzt werden, sei es, dass sie sich selbst vom gesellschaftlichen Leben zurückziehen. Andererseits muss ein niedriges Einkommen nicht zwangsläufig mit Armut gleichgesetzt werden. Es ist ebenso gut denkbar, dass aktive soziale Teilhabe in unterschiedlichster Form einen Mangel an Einkommen durch „Zufriedenheit mit dem Leben“ teilweise kompensieren kann. Der Beitrag untersucht für Deutschland und die Jahre 2003 und 2008 auf der Grundlage der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), ob insbesondere ältere Menschen, die von Armut betroffen sind, durch zusätzliche gesundheitliche Probleme betroffen sind bzw. weniger als nicht arme Ältere am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Erwartungsgemäß sind ältere Menschen zu einem höheren Anteil mit ihrem Gesundheitszustand unzufrieden als jüngere. Unter den Personen, deren Einkommen unterhalb der einkommensbezogenen Armutsgefährdungsschwelle liegt, ist ebenfalls ein signifikant höherer Anteil mit ihrer Gesundheit unzufrieden. Dass Einkommensarmut auch ein Gesundheitsrisiko darstellt, wird dadurch bestätigt. Entsprechende Befunde lassen sich für die Zufriedenheit mit der Freizeit nicht finden: Unter den älteren Menschen sind signifikant mehr mit ihrer Freizeit zufrieden als unter den Befragten im Erwerbsalter. Auch Einkommensarmut geht danach nicht mit größerer Unzufriedenheit mit der Freizeit einher.
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Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Uneinheitliches Bild in den Neuen Ländern
Alexander Kubis, Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2010
Abstract
Die Bevölkerungsentwicklung ist in vielen Regionen Deutschlands durch zwei Phänomene gekennzeichnet: Schrumpfung und Alterung. Der Rückgang der Bevölkerung und die Zunahme des Anteils älterer Personen weisen dabei in Ausmaß und Geschwindigkeit eine sehr starke regionale Heterogenität auf. Ganz generell treten die Prozesse der Bevölkerungsveränderungen im Osten der Republik erstens früher, massiver und abrupter auf als im westlichen Teil des Landes. Dies ist vor allem den mit der politischen, sozialen und ökonomischen Transformation einhergehenden demographischen Verwerfungen mit Blick auf Fertilität und Wanderungsbewegungen geschuldet. Zweitens konnte in der vorstehenden Analyse aber auch eine hohe Variation der Bevölkerungsveränderungen innerhalb von Ostdeutschland nachgewiesen werden. Demgegenüber stellt sich die Lage in den Alten Bundesländern erheblich homogener dar. In der Heterogenität der Bevölkerungsentwicklung in Ostdeutschland spiegelt sich vornehmlich der ähnlich disparate ökonomische Aufholprozess der post-sozialistischen Regionen. Dass die demographischen Problemlagen häufig mit einer bestimmten Siedlungsstruktur assoziiert sind, dass vornehmlich der ländliche Raum von starken Schrumpfungserscheinungen betroffen ist – für diese Hypothese fanden sich in der Unterschung zwar Belege. Indes ist die Evidenz nicht so stark, dass ein notwendiger Zusammenhang von Siedlungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung konstruiert werden kann. So weisen auch Regionen im verdichteten und im ländlichen Umland entsprechend ungünstige demographische Charakteristika auf, und wichtiger noch eine Vielzahl von Regionen im ländlichen Raum fällt eben nicht in die Gruppe der Kreise mit besonders schwieriger Bevölkerungsentwicklung. Derart positive Perspektiven in einigen Regionen dürfen jedoch nicht den Blick auf die Kreise im ländlichen Raum verstellen, in denen die Gefahr einer demographischen Abwärtsspirale aus Abwanderung und Geburtenrückgang ganz real ist und eine Abkopplung von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozessen droht.
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Das Energiekonzept für Deutschland – ein Kommentar
Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
No. 10,
2010
Abstract
Am 28. September dieses Jahres hat das Bundeskabinett das Energiekonzept beschlossen. Inhalt dieses Konzeptes ist die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland allgemein und die Zukunft der erneuerbaren Energien im Speziellen. Der Plan ist dabei in neun Handlungsfelder unterteilt. Diese reichen von der Rolle erneuerbarer Energien allgemein über Energieeffizienz, Mobilität, Energieversorgung im europäischen und internationalen Kontext bis hin zu energetischer Gebäudesanierung , Klimaschutz und zur Rolle der Kernkraft. So ist in diesem Konzept beispielsweise vorgesehen, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40% und bis 2050 um mindestens 80% gegenüber 1990 zu reduzieren, was als ambitioniertes Ziel gewertet werden kann.
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21.10.2010 • 56/2010
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Uneinheitliches Bild in den Neuen Ländern
Die Bevölkerungsentwicklung ist in vielen Regionen Deutschlands durch zwei Phänomene gekennzeichnet: Schrumpfung und Alterung. Diese Prozesse weisen in Ausmaß und Geschwindigkeit eine sehr starke regionale Heterogenität auf. Eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt: Im Osten der Republik treten die Bevölkerungsveränderungen früher, massiver und abrupter auf als im westlichen Teil des Landes. Es konnte aber auch eine hohe Variation der Bevölkerungsveränderungen innerhalb Ostdeutschlands nachgewiesen werden.
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21.10.2010 • 58/2010
Arme Menschen sind mit ihrer Gesundheit unzufriedener
Bei der Festlegung, wer arm ist, hat das persönliche Einkommen einen sehr hohen Stellenwert. Materielle Armut ist aber nur eine Seite der Medaille; die andere Seite besteht darin, dass von Armut betroffene oder bedrohte Personen häufig auch nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) untersucht für Deutschland und die Jahre 2003 und 2008 auf der Grundlage der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), ob insbesondere ältere Menschen, die von Armut betroffen sind, durch zusätzliche gesundheitliche Probleme betroffen sind bzw. weniger als nicht arme Ältere am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Ingmar Kumpmann
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Deutschland im Aufschwung - Wirtschaftspolitik vor wichtigen Entscheidungen: Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2010
Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
2010
Abstract
Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung. Die Institute prognostizieren eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts um 3,5 % für das Jahr 2010 und um 2,0 % für das Jahr 2011. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich dabei weiter verbessern. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im Jahresdurchschnitt 2011 erstmals seit 1992 unter 3 Millionen liegen. Die Defizitquote des Staates dürfte auf 2,7 % sinken. Die Wirtschaftspolitik in Deutschland muss den angekündigten Konsolidierungspfad weitergehen. Auf europäischer Ebene sind Insolvenzordnungen für Staaten und Banken erforderlich. Ein strengerer Stabilitäts- und Wachstumspakt könnte als ergänzende Maßnahme sinnvoll sein. Eine Verlängerung des Rettungsschirms für Euroländer oder die Einführung von gepoolten Staatsanleihen sind dagegen genauso abzulehnen wie der von der EU-Kommission vorgeschlagene Mechanismus zur Vermeidung und Korrektur makroökonomischer Ungleichgewichte.
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Lebenswelt im Umbruch: Strukturwandel und regionale Entwicklung
Alexander Kubis
D. Gregosz (Hrsg.), Wo steht Ostdeutschland in zehn Jahren? Zukunftsperspektiven der „Jungen Länder”,
2010
Abstract
Ostdeutsche Regionen befinden sich auch zwanzig Jahre nach der Herstellung der Einheit Deutschlands in einem anhaltenden Prozess des Strukturwandels. Dieser Strukturwandel ist durch transformationsbedingte Besonderheiten gekennzeichnet. Zwar ist die Transformation im Sinne der Übernahme marktwirtschaftlicher Institutionen längst abgeschlossen. In der Post-Transformationsphase zeigen sich allerdings strukturelle Besonderheiten, die ihre Ursprünge teils in der Entwicklung im Osten Deutschlands in der zentralverwaltungswirtschaftlichen Entwicklungsperiode und teils in den Entwicklungsmustern nach dem Übergang zur Marktwirtschaft haben. Obwohl die neuen marktwirtschaftlichen institutionellen Rahmenbedingungen für alle Regionen in Ostdeutschland die gleichen sind, zeigen sich regionale Unterschiede beim wirtschaftlichen Erfolg, d. h. bei Wachstum und Wohlstand. Mit Rücksicht auf die räumliche Differenzierung liegt es nahe, nicht mehr nur pauschale Vergleiche der Wirtschaftskraft und der dahinter stehenden Faktoren zwischen Ost- und Westdeutschland vorzunehmen, sondern die unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb Ostdeutschlands, etwa in Mitteldeutschland, Berlin oder der Thüringer Städtekette mit zu berücksichtigen. Im Folgenden wird auf wichtige Aspekte der in der Post-Transformationsphase herausgebildeten Sektoral-, Funktional- und Unternehmensgrößenstrukturen sowie den regionalen Strukturwandel eingegangen. Im Anschluss wird der demographische Wandel thematisiert, der für die künftige wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland eine zentrale Herausforderung darstellt.
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