Kooperationsneigung und regionale Vernetzung – Eine Untersuchung der Photovoltaikindustrie in Mitteldeutschland und anderen Regionen
Christoph Hornych, Matthias Brachert
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus: Cluster in Mitteldeutschland – Strukturen, Potenziale, Förderung Tagungsband
2012
Abstract
Neue Industriezweige, die am Anfang ihres Lebenszyklusses stehen und in denen Unklarheit über künftige technologische und marktliche Entwicklungen besteht, weisen eine hohe Kooperationsintensität auf. Kooperationen ermöglichen es den Unternehmen, Transaktionskosten zu senken, ihre allgemeine Wissensbasis zu erweitern, durch Rückgriff auf externe Ressourcen ihre Innovationskraft zu steigern sowie Kosten und Risiken von Forschungsanstrengungen zu reduzieren. Aus regionalökonomischer Perspektive wird dem Prozess der Vernetzung von Unternehmen zudem eine räumliche Dimension zugesprochen. So kann sich die räumliche Nähe von interagierenden Unternehmen positiv auf die Effekte von Kooperationen auswirken. Des Weiteren kann die räumliche Nähe zur Mobilisierung regionsinterner Effekte im Sinne spezifischer Regions-Organisationsformen beitragen.
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The Impact of R&D Collaboration Networks on the Performance of Firms and Regions: A Meta-Analysis of the Evidence
Gunnar Pippel
International Journal of Networking and Virtual Organisations,
No. 4,
2013
Abstract
Wissensintensive Interaktionen sind mit einer Reihe von Vor- und Nachteilen für die beteiligten Akteure verbunden. Deshalb hat sich ein Literaturstrang entwickelt, welcher der Fragestellung nachgeht, wie sich FuE-Kooperationen auf die Leistungsfähigkeit von Firmen und Regionen auswirken. Diese Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das Papier versucht die verschiedenen Ergebnisse der Literatur zusammenzufassen. Ein weiteres Ziel ist es, die in der Literatur verwendeten Methoden zur Bearbeitung der Fragestellung kritisch zu diskutieren. Zudem geht das Papier der Frage nach, inwiefern die in der Literatur verwendeten Methoden und Ansätze die Ergebnisse der Studien beeinflussen. Zur Bearbeitung dieser Fragestellungen wird eine Metaanalyse der relevanten Literatur durchgeführt. Dabei wird gezeigt, dass FuE-Kooperationen einen positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit von Firmen und Regionen haben. Zudem gibt es starke Evidenz dafür, dass die verwendeten Methoden und Ansätze die Ergebnisse der Studien beeinflussen.
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6. Konferenz „Von der Transformation zur europäischen Integration – Ostdeutschland und Mittelosteuropa in der Forschung des IWH“ – ein Bericht
Christian Müller, Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2013
Abstract
Am 19. September 2012 fand im IWH die Konferenz „Von der Transformation zur europäischen Integration – Ostdeutschland und Mittelosteuropa in der Forschung des IWH“ statt. Im Fokus der Veranstaltung, die dem Wissenstransfer und Austausch mit einem wirtschaftspolitisch interessierten Fachpublikum diente, standen Untersuchungsergebnisse zur wirtschaftlichen Entwicklung und institutionellen Anpassung in den mittel- und osteuropäischen Post-Transformationsökonomien, darunter in Ostdeutschland, im Zuge der europäischen Integration. Den Eröffnungsvortrag hielt die Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolff, zum Thema „Sachsen-Anhalt in Europa: Wie weiter mit der EU-Strukturfonds-Förderung nach 2013?“. In den darauf folgenden Vorträgen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IWH wurden makroökonomische Indikatoren und Schwellenwerte zur Vorhersage von Finanzkrisen vorgestellt, ökonomische Perspektiven für einen Beitritt mittel- und osteuropäischer Staaten zum Euroraum aufgezeigt und die verschiedenen Stadien der institutionellen Konvergenz in den europäischen Post Transformationsländern untersucht. Weiterhin wurden Wissensnetzwerke in Sachsen-Anhalt analysiert und die Effizienz der kommunalen Leistungserstellung in Abhängigkeit von Gemeindegröße und Verwaltungsform betrachtet.
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Transport Costs and Urban Systems
Albrecht Kauffmann
Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL, Bd. 238,
2012
Abstract
Die mittleren Kosten des Gütertransports in einer Volkswirtschaft gehören zu jenen Faktoren, die maßgeblich an der Ausformung ihres Städtesystems mit beteiligt sind. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Effekte Transportkostenänderungen (hierbei kann es sich sowohl um einen Rückgang als auch um einen Anstieg handeln) auf das Städtesystem ausüben können. Dabei. finden unterschiedliche Modelle Anwendung, die auf Grundannahmen der Neuen Ökonomischen Geographie aufbauen. Die spezifischen Annahmen dieser Modelle werden miteinander verglichen, ihre Ergebnisse einander gegenübergestellt. Es zeigt sich, dass die auf teilweise sehr restriktiven Annahmen aufgebauten Modellergebnisse sich in ihren Aussagen scheinbar widersprechen bzw. dass eine Interpretation dieser Modelle nur im Hinblick auf ihre spezifischen Fragestellungen vorgenommen werden darf. Hierzu gehören Suburbanisierungstendenzen, die Erschließung peripherer Regionen und die Konzentration der Führungszentralen von Unternehmen.
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Regionale Kooperationsmuster in den Metropolregionen Berlin-Brandenburg und Mitteldeutschland - Eine Analyse am Beispiel der Solarwirtschaft
Christoph Hornych
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus: Vernetzung, Kooperationen, Metropolregionen – Effekte für die wirtschaftliche Zukunft der Städte. Dokumentationen des „3rd Halle Forum on Urban Economic Growth“
2012
Abstract
Hinter dem Konzept der Metropolregionen steht nicht zuletzt die regionalökonomische Zielstellung, dass sich die Intensität und die Reichweite von Agglomerationseffekten durch geeignete Strukturen erhöhen lassen. Hierzu sollte eine Metropolregion durch eine intensive Vernetzung der ansässigen öffentlichen und privaten Akteure gekennzeichnet sein. Den theoretischen Hintergrund für die Vorteilhaftigkeit einer starken Vernetzung einer Metropolregion im speziellen sowie von Regionen im allgemeinen liefert dabei eine Reihe von stadt- und regionalökonomischen Ansätzen, die auf den Stellenwert von regionalen Kooperationen für die Wirtschaftsentenwicklung hinweisen.
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New Tendencies in Competition Between Cities and Regions: Empirical Results from Case Studies in Germany and Austria
Martin T. W. Rosenfeld
Economy and Geography,
2013
Abstract
Es wird häufig davon ausgegangen, dass der Standortwettbewerb während der vergangenen Jahrzehnte aufgrund verschiedener externer Veränderungen deutlich zugenommen und zugleich sein Gesicht verändert hat. Moderne stadt- und regionalökonomische Theorien lassen es naheliegend erscheinen, dass bestimmte Faktoren an Gewicht gewonnen und damit veränderte Bedingungen für den Wettbewerb zwischen Städten und Regionen geschaffen haben. Die Intention des Beitrags besteht darin, mit Hilfe von Fallstudien mehr Licht in diese Veränderungen zu bringen.
Der Beitrag basiert auf Arbeiten einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL). Im ersten Teil wird auf der Grundlage vorliegender theoretischer und empirischer Literatur zum Standortwettbewerb eine systematische Klassifizierung neuerer Tendenzen im Standortwettbewerb erarbeitet. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse von Fallstudien präsentiert, die in ausgewählten Städten und Regionen Deutschlands und Österreichs durchgeführt wurden, um die Bedeutung der neueren Tendenzen in der Realität zu identifizieren. Für einige Städte und Regionen konnte festgestellt werden, dass die Tendenz der sinkenden Transport- und Transaktionskosten dort insoweit positive Effekte hatte, weil dort solche Branchen konzentriert sind, die die mit den sinkenden Transport- und Transaktionskosten verbundenen Technologien, Infrastrukturen und Dienstleistungen bereitstellen. Für andere Städte und Regionen konnte ein positiver Einfluss des Abbaus von Grenzbarrieren ermittelt werden. Speziell der Aufholprozess in Ostdeutschland wird allerdings u.a. durch Ballungsvorteile im Westen begrenzt. Obwohl die Effekte der neuen Formen des Standortwettbewerbs auf die wirtschaftliche Performance der betrachteten Raumeinheiten insgesamt eher gering waren, konnte doch eine deutliche Wirkung auf die politischen Entscheidungen zur strategischen Neuaufstellung der Städte und Regionen identifiziert werden.
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Grundschulschließungen als Katalysator von Wanderungsbewegungen?
Walter Hyll, Lutz Schneider
Friedrich, K.; Pasternack, P. (Hrsg.), Demographischer Wandel als Querschnittsaufgabe. Fallstudien der Expertenplattform „Demographischer Wandel“, Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle (Saale),
2012
Abstract
Grundschulschließungen werden kritisiert und gefürchtet. Besonders in peripheren Regionen verbindet sich mit der Aufgabe einer Schule vielfach die Sorge des demographischen Unterganges der Gemeinde infolge einer Abwanderung junger Eltern und ausbleibender Zuwanderung junger Familien. Sind Grundschul-schließungen aber tatsächlich Ursache einer Verschlechterung der Wanderungsbilanz?
Im vorliegenden Beitrag wird diese Fragestellung für die Familienwanderung zwischen Gemeinden Sachsen-Anhalts im Zeitraum von 1991 bis 2008 beantwortet. Die Untersuchung vergleicht im ersten Schritt die Wanderungsraten von Gemeinden mit unterschiedlicher Grundschulausstattung. Im zweiten Schritt wird die Querschnittsbetrachtung um eine Längsschnittanalyse ergänzt: Hier interessiert die Frage, ob sich das Wanderungsverhalten ändert, wenn die letzte Schule einer Gemeinde geschlossen wird. Der Analyse zufolge übt die schulische Infrastruktur von Gemeinden in Sachsen-Anhalt einen signifikanten Einfluss auf das Wanderungsverhalten der Familien mit jüngeren Kindern aus. So zeigt sich, dass nach der Schließung der letzten Grundschule die Zuzüge zurückgehen; überraschenderweise reduzieren sich jedoch auch die Fortzüge. Da sich beide Effekte gegenseitig gerade aufheben, ist eine Wirkung der Schließung per saldo jedoch nicht mehr erkennbar. Damit ist das Problem eines sich selbst verstärkenden Schrumpfungsprozesses zumindest mit Blick auf junge Familien empirisch nicht ersichtlich.
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Sweden’s Policy for Guaranteeing Service Provision Based on the Example of Jämtland
Franziska Jungermann
Europa Regional,
No. -1,
2012
Abstract
Die nordschwedische Provinz Jämtland zählt zu den am dünnsten besiedelten Regionen Europas und ist aufgrund ihrer ländlich‐peripheren Prägung und einer dispersen Siedlungsstruktur in besonderer Weise gefordert, adäquate Daseinsvorsorgeangebote aufrechtzuerhalten. Im Rahmen einer empirischen Studie wurden die Kinder‐ und Altenbetreuung sowie die Erwachsenenbildung exemplarisch in der Provinz Jämtland dahingehend analysiert, wie die Angebote in diesen Bereichen organisiert sind, wie sich der demografische Wandel auf das Angebot auswirkt und ob Anpassungsprozesse zu beobachten sind. Es zeigte sich, dass es zwar ein deutliches Bewusstsein für die mit dem demografischen Wandel verbundenen Probleme seitens der lokalen Akteure gibt, dass bisher jedoch noch nicht von expliziten Anpassungsprozessen gesprochen werden kann.
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Ostdeutsche Wirtschaft im Jahr 2012: Im Sog der allgemeinen Abkühlung der Konjunktur
Udo Ludwig, Hans-Ulrich Brautzsch, Brigitte Loose, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
No. 8,
2012
Abstract
Nach dem Ende der Nachholphase der Produktionsausfälle in der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ist die ostdeutsche Wirtschaft in schwieriges Fahrwasser geraten. Ähnlich wie damals verliert in der Realwirtschaft infolge der erneut gestiegenen Unsicherheiten auf den Außenmärkten und der konjunkturellen Abschwächung in Deutschland zuerst die Industrie ihre Antriebskraft. Das Baugewerbe profitiert nur wenig von der Flucht in Immobilien. Wie lange diese Entwicklung anhält, hängt von der Entschärfung der Staatsschulden- und Vertrauenskrisen im Euroraum ab.
Ein Teil der Eintrübung wird kompensiert durch die steigende Nachfrage der privaten Haushalte nach Konsumgütern und Wohnungen. Dämpfend wirken dabei allerdings die Ausrichtung der Produktion in Ostdeutschland auf Standardprodukte und auf Regionen in Westeuropa sowie der demographische Faktor. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt läuft im Jahr 2012 aus. Der nachfragebedingte Produktionsrückgang wird nicht durch die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf der Kostenseite ausgeglichen. So besteht in der gewerblichen Wirtschaft insgesamt nur ein minimaler Wettbewerbsvorsprung der ost- gegenüber den westdeutschen Anbietern.
Gemäß dieser Prognose wächst das Bruttoinlandsprodukt der ostdeutschen Flächenländer auch in diesem Jahr langsamer als in Westdeutschland. Der wirtschaftliche Aufholprozess stagniert pro Einwohner. Der Abstand in der Arbeitsproduktivität verringert sich leicht.
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Vierteljährliche Konjunkturberichterstattung für das Land Sachsen-Anhalt – Die gesamtwirtschaftliche Lage im 2. Quartal 2012 –
Brigitte Loose, Hans-Ulrich Brautzsch, Franziska Exß
Einzelveröffentlichungen,
No. 2,
2012
Abstract
Das Bruttoinlandsprodukt in Sachsen-Anhalt hat im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres deutlich nachgegeben. Erhebliche Rückgänge im Verlauf haben die Industrie und auch das Baugewerbe hinnehmen müssen, während die Verluste im Dienstleistungsbereich eher gering gewesen sein dürften. Sachsen-Anhalt bleibt damit im ersten Halbjahr 2012 deutlich hinter der Entwicklung in Deutschland zurück. Ein wesentlicher Teil der Eintrübung beruht auf der Ausrichtung der Produktion in Sachsen-Anhalt auf Standardprodukte und auf Regionen in Westeuropa sowie dem demographischen Faktor. So profitiert Sachsen-Anhalt aufgrund seiner Produktstruktur nur wenig von den Wachstumstreibern Deutschlands, die zuletzt vor allem aus dem Ausland und hier besonders von Ländern außerhalb Westeuropas sowie von der gestiegenen Nachfrage der privaten Haushalte nach höherwertigen Konsumgütern kamen.
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