IWH-Flash-Indikator IV. Quartal 2022 und I. Quartal 2023
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 4,
2022
Abstract
Im dritten Quartal 2022 konnte die Wirtschaftsleistung in Deutschland mit 0,3% nochmals zulegen. Vor allem die privaten Haushalte waren in Sommerlaune und konsumierten großzügig; die Erholung von der Pandemie dominierte bislang die negativen Folgen der hohen Energiepreise. Jedoch dürften ab Herbst die weiter ansteigenden Verbraucherpreise und die Energieprobleme die Kauflaune der privaten Haushalte deutlich dämpfen. Zudem werden energieintensive Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes wegen der gestiegenen Gas- und Strompreise ihre Produktion wohl weiter einschränken. Die Lieferkettenprobleme sind zwar etwas zurückgegangen, sie sind aber nicht zuletzt aufgrund der restriktiven COVID-Maßnahmen in China nach wie vor vorhanden. Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist nicht in Sicht. Auch deshalb gehen die Auftragseingänge weiter deutlich zurück. Dies alles dürfte dazu führen, dass das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 schrumpft und Deutschland damit in eine Rezession rutscht. Insgesamt wird die Wirtschaftsleistung laut IWH-Flash-Indikator im vierten Quartal 2022 um 0,6% und zu Beginn des nächsten Jahres um 0,3% zurückgehen (vgl. Abbildung 1).
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IWH-Flash-Indikator III. Quartal und IV. Quartal 2022
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 3,
2022
Abstract
Im zweiten Quartal 2022 stagnierte die Wirtschaftsleistung in Deutschland, nachdem sie im ersten Quartal noch um 0,8% zugelegt hatte. Die Sorge um die hohe Inflation hat dabei die Zurückhaltung bedingt durch die Corona‐Krise als dämpfenden Faktor abgelöst. Die bisherigen und zusätzlich ab Oktober geplanten Preissteigerungen für private und gewerbliche Erdgasverbraucher belasten die deutsche Wirtschaft schwer. Auch die Lieferkettenprobleme konnten nach wie vor nicht abgebaut werden. Hinzu kommt, dass die Auftragseingänge kontinuierlich zurückgehen. Neben dem Krieg in der Ukraine haben sich zudem die Spannungen im Konflikt um Taiwan verstärkt, sodass sich insgesamt die Rahmenbedingungen sowohl in Deutschland als auch weltweit deutlich eingetrübt haben. Dies alles dürfte dazu führen, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Halbjahr schrumpfen wird und Deutschland damit in eine Rezession rutscht. Insgesamt wird die Wirtschaftsleistung laut IWH‐Flash‐Indikator im dritten und vierten Quartal 2022 jeweils um 0,2% zurückgehen (vgl. Abbildung 1).
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IWH-Flash-Indikator II. Quartal und III. Quartal 2022
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 2,
2022
Abstract
Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2021 konnte trotz eines Zuwachses im ersten Quartal 2022 noch nicht wieder ausgeglichen werden. Das Bruttoinlandsprodukt stieg nur leicht um 0,2%, allerdings dürfte die geringe Dynamik vorrangig pandemiebedingt getrieben sein. Die Folgen der kriegsbedingten Sanktionen dürften ab dem zweiten Quartal spürbar werden. Hinzu kommen erneute harte Lockdowns in China, welche die Lieferkettenprobleme verschärfen und den weltweiten Inflationsdruck hochhalten werden. Beide Faktoren treffen die deutsche Wirtschaft hart, und somit dürfte in den nächsten beiden Quartalen kaum mehr als eine Stagnation zu erwarten sein. Insgesamt wird die Wirtschaft in Deutschland laut IWH-Flash-Indikator im zweiten Quartal 2022 um knapp 0,1% zurückgehen und im dritten Quartal 2022 um 0,2% zulegen (vgl. Abbildung 1).
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IWH-Flash-Indikator I. Quartal und II. Quartal 2022
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 1,
2022
Abstract
Nach der wirtschaftlichen Erholung im Sommerhalbjahr kam es im vierten Quartal 2021 wieder zu einem kräftigen Rückschlag. Das Bruttoinlandsprodukt sank um 0,7%, nachdem es im Vorquartal trotz der Probleme durch Lieferengpässe noch um 1,7% zugelegt hatte. Der Aufschwung wird wohl auch im ersten Quartal 2022 gedämpft sein, da die Infektionszahlen in Deutschland anders als in einigen anderen europäischen Ländern derzeit kräftig steigen und noch starke Pandemierestriktionen gelten. Auch die anhaltend kräftige Inflation dürfte Bremsspuren bei den wirtschaftlichen Aktivitäten hinterlassen. Insgesamt wird die Wirtschaft in Deutschland laut IWH-Flash-Indikator im ersten Quartal 2022 um 0,7% zurückgehen und im zweiten Quartal 2022 um 2,0% zulegen (vgl. Abbildung 1).
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Economic Sentiment: Disentangling Private Information from Public Knowledge
Katja Heinisch, Axel Lindner
IWH Discussion Papers,
No. 15,
2021
Abstract
This paper addresses a general problem with the use of surveys as source of information about the state of an economy: Answers to surveys are highly dependent on information that is publicly available, while only additional information that is not already publicly known has the potential to improve a professional forecast. We propose a simple procedure to disentangle the private information of agents from knowledge that is already publicly known for surveys that ask for general as well as for private prospects. Our results reveal the potential of our proposed technique for the usage of European Commissions‘ consumer surveys for economic forecasting for Germany.
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Investment, output gap, and public finances in the medium term: Implications of the Second Supplementary Budget 2021
Andrej Drygalla, Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Götz Zeddies
Konjunktur aktuell,
No. 4,
2021
Abstract
Die Bundesregierung plant, mit dem Zweiten Nachtragshaushalt 2021 dem Energie- und Klimafonds eine Rücklage in Höhe von 60 Mrd. Euro zuzuführen. Die Mittel sollen in den Folgejahren in Investitionen in den Klimaschutz und die Transformation der Wirtschaft fließen und zugleich gesamtwirtschaftliche Folgekosten der Pandemie verringern. Diese pandemiebedingten Einbußen sind auch in der mittleren Frist erheblich. Zwar dürften Nachholeffekte beim privaten Konsum die im Jahr 2021 noch deutliche Unterauslastung bis zum Jahr 2024 vollständig verschwinden lassen. Jedoch liegt das Produktionspotenzial in den kommenden Jahren mehr als 1,5% unter dem Ende 2019 vom IWH prognostizierten Wert, vor allem wegen eines geringeren Arbeitsangebots, unter anderem aufgrund deutlich niedrigerer Zuwanderung von Arbeitskräften. Die Investitionen sind gemäß aktueller Mittelfristprojektion im Jahr 2024 ebenfalls noch deutlich niedriger. Die Effekte des Nachtragshaushalts auf Investitionstätigkeit und Produktion lassen sich mit Hilfe des finanzpolitischen Simulationsmodells des IWH abschätzen. Die beabsichtigten Mehrausgaben dürften auf dem Höhepunkt ihrer Wirksamkeit im Jahr 2024 die gesamtwirtschaftliche Aktivität um etwa 0,5% steigern. Allerdings werden die zusätzlichen Investitionen die seit Pandemiebeginn ausgebliebene Investitionstätigkeit bei Weitem nicht kompensieren können. Eine Bewertung des Nachtragshaushals hat die positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte zusätzlicher Investitionen und die negativen Effekte auf die Glaubwürdigkeit der Schuldenbremse gegeneinander abzuwägen.
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IWH-Flash-Indikator IV. Quartal 2021 und I. Quartal 2022
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 4,
2021
Abstract
Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland setzte sich im dritten Quartal 2021 weiter fort. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 1,8%, nach 1,9% im Vorquartal. Einer stärkeren Erholung standen weiterhin bestehende Lieferketten- und Beschaffungsprobleme sowie kräftig steigende Preise insbesondere im Energiebereich entgegen. Beides wird den Aufschwung in Deutschland wohl noch einige Zeit dämpfen. Pandemiebedingte Angebotsrestriktionen für Dienstleistungen gab es hingegen kaum noch. Da die Impfquote zuletzt stagnierte und die Anzahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Infizierten aktuell wieder stark steigt, werden verstärkte Restriktionen vor allem für bisher noch nicht Geimpfte geplant. Dies dürfte letztlich die private Nachfrage wieder bremsen und könnte auch Beschäftigungsverhältnisse erschweren. Insgesamt wird die Wirtschaft in Deutschland laut IWH-Flash-Indikator im vierten Quartal 2021 wohl stagnieren und im ersten Quartal 2022 dann um 0,6% zulegen (vgl. Abbildung).
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IWH-Flash-Indikator III. Quartal und IV. Quartal 2021
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 3,
2021
Abstract
Zu Beginn des zweiten Quartals 2021 wurde die wirtschaftliche Erholung durch die dritte Corona-Welle gebremst. Dennoch stieg das Bruttoinlandsprodukt um 1,5%. Allerdings bestanden Angebotsrestriktionen für Dienstleistungen in einigen Bereichen fort. Weil die Corona-Impfquote mittlerweile recht weit vorangeschritten ist, könnten diese Restriktionen aufgehoben werden. Es gibt aber auch Hinweise, dass die Impfungen weniger wirksam sein könnten als erhofft. Außerdem nehmen die Infektionszahlen mit Verbreitung der Delta-Variante wieder zu, was die Aussichten für den Herbst erneut eintrübt. Zudem hemmen in der gewerblichen Wirtschaft weiterhin Lieferketten- und Beschaffungsprobleme, welche zu steigenden Einkaufspreisen führen, die Produktion. Die Wirtschaft in Deutschland dürfte laut IWH-Flash-Indikator im dritten Quartal 2021 um 1,0% expandieren und im vierten Quartal um 0,1% leicht zurückgehen (vgl. Abbildung 1).
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Conditional Macroeconomic Forecasts: Disagreement, Revisions and Forecast Errors
Alexander Glas, Katja Heinisch
IWH Discussion Papers,
No. 7,
2021
Abstract
Using data from the European Central Bank‘s Survey of Professional Forecasters, we analyse the role of ex-ante conditioning variables for macroeconomic forecasts. In particular, we test to which extent the heterogeneity, updating and ex-post performance of predictions for inflation, real GDP growth and the unemployment rate are related to assumptions about future oil prices, exchange rates, interest rates and wage growth. Our findings indicate that inflation forecasts are closely associated with oil price expectations, whereas expected interest rates are used primarily to predict output growth and unemployment. Expectations about exchange rates and wage growth also matter for macroeconomic forecasts, albeit less so than oil prices and interest rates. We show that survey participants can considerably improve forecast accuracy for macroeconomic outcomes by reducing prediction errors for external conditions. Our results contribute to a better understanding of the expectation formation process of experts.
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IWH-Flash-Indikator II. Quartal und III. Quartal 2021
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
No. 2,
2021
Abstract
Die hohen Infektionszahlen und der seit November 2020 immer wieder verlängerte Lockdown führten im ersten Quartal 2021 zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1,7%. Insbesondere der private Konsum litt unter den strengen staatlichen Restriktionen. Hingegen liefen die Warenexporte gut und verhinderten einen stärkeren Einbruch der deutschen Wirtschaft. Nachdem bereits Ende des ersten Quartals in einigen Regionen Deutschlands begonnen wurde, die Restriktionen etwas zurückzunehmen, kam es aus Sorge vor einem weiteren Anwachsen der dritten Corona-Welle in der zweiten Aprilhälfte zu einer bundesweit regulierten Verschärfung der Lockdown-Regeln. Seit Anfang Mai gehen die Corona-Neuerkrankungen in Deutschland nun zurück. Das dürfte wohl neben einem saisonalen Effekt auch auf die endlich in Fahrt gekommene Impfkampagne zurückzuführen sein. Der Lockdown dürfte in absehbarer Zeit aufgehoben werden können. Insbesondere die private Konsumnachfrage dürfte davon profitieren und zusammen mit der robusten Nachfrage aus dem Ausland die Wirtschaftsleistung laut IWH-Flash-Indikator im zweiten Quartal 2021 um 2,1% und im dritten Quartal um 2,4% steigen lassen.
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