Finanzierungsbedingungen und Internationalisierung von Unternehmen
Claudia M. Buch, I. Kesternich, A. Lipponer, Monika Schnitzer
Ökonomenstimme,
2010
Abstract
Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Erholungsphase von der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. Beginnend auf dem US-amerikanischen Markt für Immobilien hat sich diese auch zu einer massiven Krise des internationalen Handels und der Kapitalströme entwickelt – mit noch nicht absehbaren langfristigen Folgen auf Wachstum und Investitionen. Wie konnten diese Effekte auf den internationalen Handel entstehen? Ist der Handel nur deswegen zurückgegangen, weil die Nachfrage nach Gütern, Dienstleistungen und Vorprodukten im Zuge des Rückgangs der weltweiten Nachfrage gesunken ist? Oder gibt es einen direkten Übertragungskanal vom Finanzsektor auf die realwirtschaftlichen Außenbeziehungen?
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Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
No. 6,
2010
Abstract
Gerät man in eine Zwickmühle, so hilft ein Befreiungsschlag. Zwänge sind durch innovatives und damit vor allem auch überraschendes Handeln, das nicht vorhergesehen und damit in der Wirkung abgeschwächt werden kann, zu überwinden. Schuldenlast und die Steuerbelastung bewirken derartige Zwänge, weshalb beide zurückgeführt werden müssen. Das gelingt durch Sparen und Konsolidieren oder auch durch dynamisches Wachstum. Beides steht in einem scheinbaren Widerspruch. Da Schulden aber unbillige personale und generationenspezifische Verteilungsungerechtigkeiten erzeugen und „Schuldenblasen“ in einer Spekulationsblase mit verheerenden Wirkungen für die Volkswirtschaft platzen können, müssen sie zurückgeführt werden. Eine effiziente Besteuerung kann helfen: Die Orientierung an der ökonomischen Leistungsfähigkeit impliziert auch, dass der Finanzsektor an den Kosten seiner Rettung beteiligt wird. Die Maßnahmen dürfen das Wachstum nicht abwürgen, plakativ: statt einer keynesianischen Hölle ein ricardianisches Paradies!
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23.06.2010 • 33/2010
Russland: Überwindung der Krisenfolgen braucht Zeit
Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte in Russland 2009 um nahezu 8% und damit stärker als in anderen großen Volkswirtschaften der Welt. Die spezifischen Bedingungen für das Wachstum in Russland haben sich im Zuge der Finanzkrise offenbart: Die Entwicklung des Ölpreises ist zwar noch immer von großer Bedeutung, doch haben auf die Wirtschaft auch andere Faktoren einen ungünstigen Einfluss.
Regionale Entwicklungsmuster und ihre Konsequenzen für die Raumordnungspolitik
Alexander Kubis, Mirko Titze, Matthias Brachert, U. Bergner, Harald Lehmann
IWH-Sonderhefte,
No. 3,
2009
Abstract
Seit Mitte der 1990er Jahre haben sich die deutschen Arbeitsmarktregionen sehr heterogen entwickelt. So existieren Regionen, die neben einer Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich einen Erwerbstätigenzuwachs verzeichnen konnten. Daneben sind Regionen zu finden, deren wirtschaftliches Wachstum und deren Arbeitsplatzentwicklung ungünstiger verliefen. Diese Beobachtung führt mit Blick auf regionalpolitische Förderziele und Strategien zu weitreichenden Konsequenzen.
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Wachstum, Stagnation oder Schrumpfung? Entwicklungsdynamik ehemaliger TGZ-Unternehmen
Michael Schwartz
Statistik Regional Electronic Papers, 2009-01,
2009
Abstract
Wirtschaftspolitische Entscheidungsträger weltweit setzen große Hoffnungen in Technologie- und Gründerzentren als effektive Förderinstrumente auf regionaler und lokaler Ebene zur Unterstützung junger, innovativer Unternehmen. Oftmals wird hierbei unterstellt, dass die Wachstumsphase der geförderten Jungunternehmen erst mit dem erfolgreichen Auszug zum Tragen kommt. Ob dies allerdings tatsächlich der Fall ist, ist bislang kaum empirisch belegt. Das vorliegende Papier versucht zur Verminderung dieses Kenntnisdefizites beizutragen. Es wird detailliert die langfristige Entwicklung von 324 ausgezogenen Unternehmen auf fünf deutschen Technologie- und Gründerzentren untersucht. Um Verzerrungen durch bereits aus dem Markt ausgeschiedene Unternehmen zu vermeiden (Survivor Bias), schließt die Analyse auch die Entwicklung dieser Unternehmen ein. Dies ist im vorliegenden Forschungskontext erstmalig möglich. Als Indikatoren der Unternehmensentwicklung werden Beschäftigungs- und Umsatzgrößen herangezogen. Die empirischen Ergebnisse weisen ein teilweise sehr starkes Wachstum der geförderten Unternehmen nach – allerdings weitgehend beschränkt auf den eigentlichen Förderzeitraum. Entgegen der oben genannten Annahme kann in der vorliegenden Studie nicht bestätigt werden, dass die ehemals geförderten Unternehmen nach dem Verlassen der Technologie- und Gründerzentren nachhaltig stark wachsen. Nach dem Auszug bleibt das Wachstum der überwiegenden Mehrheit der Unternehmen moderat. Nur ein kleiner Anteil ehemaliger Zentrums-Unternehmen kann starke Wachstumsraten nach beendeter Förderung vorweisen. Ein größerer Teil der Unternehmen stagniert oder schrumpft sogar. Im Durchschnitt befinden sich die ausgezogenen Unternehmen ab einem Zeitraum von acht bis zehn Jahren auf einem zum Auszug vergleichbaren Entwicklungsstand bzw. sogar auf einem niedrigeren Niveau.
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Langfristwirkung von Technologie- und Gründerzentren – Eine empirische Untersuchung von ausgezogenen Unternehmen an ausgewählten Standorten in den Neuen Bundesländern
Michael Schwartz
Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis, Bd. 47,
2009
Abstract
Technologie- und Gründerzentren (TGZ) sind das weltweit meistgenutzte Instrument zur Unterstützung junger innovativer Unternehmen. Allein in Deutschland existieren über 400 dieser Einrichtungen. Nahezu jede größere Stadt verfügt über eines dieser Zentren. Ziel der TGZ ist es, durch spezifische Förderstrukturen nachhaltiges Wachstum und das langfristige Überleben von innovativen Jungunternehmen über die Förderdauer hinaus zu sichern. Doch können TGZ diese Aufgabe tatsächlich erfüllen? Um dieser Frage nachzugehen, ist es zwingend erforderlich, die vormals geförderten, aber bereits ausgezogenen Unternehmen einer umfassenden Analyse ihrer seit dem Wegfall der Förderung vollzogenen Entwicklung zu unterziehen. Bislang allerdings haben insbesondere eingeschränkte Datenverfügbarkeiten diesbezügliche Forschungsvorhaben weitgehend unterbunden. Die entscheidende Frage “Was passiert mit den Unternehmen nach Beendigung der Förderung?“ ist bislang kaum beantwortet!
Die empirischen Analysen des Verfassers konzentrieren sich dabei auf die Überlebensprozesse, die Wachstumsdynamik sowie die Einbindung in Netzwerkstrukturen ehemaliger Förderempfänger aus fünf TGZ in den Neuen Bundesländern. Insgesamt 410 vormals geförderte Unternehmen wurden identifiziert und deren Entwicklungspfade analysiert. Aufgrund der sehr detaillierten Datenbasis war es dabei erstmalig auch möglich, bereits geschlossene Unternehmen in den Analysen zu berücksichtigen. Es werden beispielsweise folgende Fragen beantwortet: Sind die Unternehmen mehrheitlich auch außerhalb der schützenden Umgebung der TGZ lebensfähig? Bewirkt der Wegfall der Förderung eine sofortige Gefährdung der Überlebensfähigkeit? Welche Beschäftigungswirkung entfalten die Unternehmen? Zeigen sich nach dem Auszug aus den TGZ Wachstumskrisen? Welche Elemente der Förderung wirken positiv auf den Unternehmenserfolg? Ist es gelungen, die geförderten Unternehmen in Netzwerke und Wertschöpfungsketten einzubinden? Sind die ausgezogenen Unternehmen standorttreu?
Aus den reichhaltigen empirischen Ergebnissen lässt sich eine Vielzahl an Implikationen für eine effektivere Ausgestaltung des Förderspektrums der TGZ ableiten. Vor allem werden Empfehlungen an politische Entscheidungsträger und weitere Interessensgruppen, welche sich mit der Errichtung und dem Betrieb von Technologie- und Gründerzentren – nicht nur in den Neuen Bundesländern – beschäftigen, gegeben.
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Aktuelle Trends: Druck auf Photovoltaik-Industrie nimmt zu
Matthias Brachert, Christoph Hornych, Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
No. 1,
2009
Abstract
Die deutsche Photovoltaik-Industrie ist seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 durch starkes Wachstum gekennzeichnet. Die im EEG enthaltene Festlegung garantierter Einspeisevergütungen führte zu enormen Nachfragesteigerungen, die den Ausbau der Produktionskapazität an Solaranlagen stets überstiegen. Die resultierende Knappheit von Solaranlagen schuf einen attraktiven Markt für Unternehmen − Markteintritte, Beschäftigungswachstum und umfangreiche Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten wurden ermöglicht. Dieser Trend setzt sich bis heute fort und führt zur positiven aktuellen Einschätzung der Geschäftssituation der Photovoltaik-Industrie − hier am Beispiel der Installateure.
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Evaluierung der FuE-Projektförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit – Endbericht
Jutta Günther, Claus Michelsen, François Peglow, Mirko Titze, Michael Fritsch, F. Noseleit, A. Schröter
IWH-Sonderhefte,
No. 3,
2008
Abstract
Mit der Globalisierung ist über den Wettbewerb auf den Gütermärkten hinaus vor allem der Wettbewerb der Ordnungen deutlich fühlbarer geworden. In dieser „flachen Welt“ sind Staaten oder Staatenbünde aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den einzelnen Unternehmen ermöglichen, wirtschaftlich erfolgreich auf den Weltmärkten aufzutreten und damit Wachstum zu erzielen sowie Beschäftigung zu sichern. Dieser Sachverhalt wird auf unterer, regionaler Ebene als Wettbewerb der Standorte besonders fühlbar. In föderalen Systemen wie dem der Bundesrepublik Deutschland besitzen einzelne Bundesländer wirtschaftspolitische Gestaltungsfreiheiten, diesen wirtschaftlichen und letztlich auch politischen Wettbewerb zu nutzen. Das gemeinsame regulatorische Dach beschränkt die Handlungsmöglichkeiten, damit Grundprinzipien einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung nicht verletzt werden.
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Sachsen-Anhalt: Kreativ, multimedial, auf Wachstumskurs? – Potentiale des Landes als Medienstandort
Martin T. W. Rosenfeld
Neue Ideen, neue Medien, neue Branchen – Kreativität als Wirtschaftsfaktor, Dokumentation zu den Redebeiträgen des 15. Wittenberger Gesprächs am 28. Und 29. März 2008,
2008
Abstract
In vielen Städten und Region wird heute versucht, im Rahmen der Wirtschaftsförderung auf Branchen und „Cluster“ aus dem Bereich der Kreativitätswirtschaft zu setzen. Hierzu gehört nicht zuletzt die Medienwirtschaft. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Position das Land Sachsen-Anhalt, speziell am Standort Halle, im Bereich der Medienwirtschaft (im Vergleich zu anderen Standorten) heute erreicht hat und wie die vorhandenen regionalen bzw. lokalen Wachstums- oder Potentialfaktoren die zukünftige Entwicklung der Medienwirtschaft in Sachsen-Anhalt bzw. der Stadt Halle bestimmen. Abschließend wird diskutiert, mit welchen Strategien eine weitere Stärkung der vorhandenen Potentiale möglich ist.
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Drittes Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung. 60 Jahre Soziale Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt - Beiträge zur Tagung 2007 in Tutzing -
Ulrich Blum, Heinrich Oberreuter, Wolfgang Quaisser
IWH-Sonderhefte,
No. 1,
2008
Abstract
Die Soziale Marktwirtschaft Deutschlands feiert in diesem Jahr Geburtstag. 60 Jahre ist es her, dass Ludwig Erhard am 20. Juni 1948 den Schritt im kriegszerstörten Westdeutschland wagte, die wertlose Reichsmark aufzugeben und verbunden mit einer Preisfreigabe die aufgestaute Inflation durch eine Währungsreform einzudämmen. Auch die West-Alliierten standen einem solchen radi-kalen Einschnitt zunächst skeptisch gegenüber, doch stimmten sie schließlich zu und leisteten logistische Hilfe.
Der Systemwechsel zu einer freien, aber auch dem Sozialen verpflichteten Marktwirtschaft erwies sich als großer Erfolg. Die Läden füllten sich rasch, und nach kurzer Zeit nahm das deutsche Wirtschaftswunder seinen Lauf. Westdeutschland erlebte einen über Jahrzehnte andauernden Wirt-schaftsaufschwung. Mit dem Wechsel der Regierungen veränderte sich aber auch der ordnungspolitische Rahmen stetig. Für die einen galt es, „verteilungspolitische Spielräume“ zu nutzen und die Mitbestimmung auszudehnen. Die anderen versuchten, noch bestehende Beschränkungen des Markts aufzubrechen und die Liberalisierung (auch international) voranzutreiben. Beide Seiten berufen sich auf die Grundidee der Sozialen Marktwirtschaft. Doch ist sie ein beliebiges Referenzmodell?
Der verblassende Glanz der Sozialen Marktwirtschaft glänzte noch einmal im kurzen Freudentaumel der Einheit. Die überhöhten Erwartungen an die Geschwindigkeit, mit der die Verheerungen von 40 Jahren Sozialismus überwunden werden können, trübten das Bild; ebenso verlor sich die Erinnerung an das deutsche Wirtschaftswunder. Es wurde grundsätzlich die Frage gestellt, ob sich die Konzeption einer Sozialen Marktwirtschaft nicht in Zeiten der Globalisierung überlebt habe? Die wachsenden Zweifel am deutschen Modell fallen mit einer seit den 1990ern beschleunigten Phase der Globalisierung zusammen. Während das weltwirtschaftliche Wachstum an Dynamik stetig zunahm, kennzeichneten Deutschland, aber auch ganz Westeuropa eine verlangsamte Wirtschaftsdynamik und massive Beschäftigungsprobleme.
Die Globalisierung fordert Strukturwandel als Ausdruck der sich ändernden internationalen Ar-beitsteilung und forciert dabei den „Systemwettbewerb“. Neben Hoffnungen prägen tiefgreifende Ängste vor Arbeitsplatzverlust und sozialem Abstieg diesen Wandel. Eine Grunderkenntnis der Ökonomie ist jedoch, dass wirtschaftliche Integration Wachstum und Wohlfahrt fördert, der notwendige Strukturwandel aber auch – zumindest temporär – Verlierer und Gewinner hervorbringt. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik, aber auch Entscheidungsträger außerhalb der politischen und staatlichen Organisationen wie Unternehmer, Manager sowie Gewerkschafter sind herausgefordert. Die Antworten, die gegeben werden, fallen oft sehr unterschiedlich aus.
In einer Einführung werden die Beiträge des Bandes in den Kontext der Gesamtdiskussion über die Wachstums- und Beschäftigungsprobleme der Sozialen Marktwirtschaft in der Globalisierung gestellt. Es folgt die Diskussion darüber, ob eine Neue Soziale Marktwirtschaft notwendig ist. Die Frage, ob die Gesellschaft sozial immer weiter auseinanderdriftet und wie sich die politischen Milieus in der Bundesrepublik entwickeln, ist Thema eines weiteren Beitrags. Die Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft in der katholischen Soziallehre werden mit aktuellen Bezügen in zwei Beiträgen behandelt. Ein weiteres Thema sind die neuen Dimensionen der sozialen Verantwortung von Unternehmen in der globalisierten Welt. Der Band schließt mit der Frage, ob die Soziale Marktwirtschaft im internationalen Systemwettbewerb bestehen kann.
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